Archiv fü 12. Mai 2007

RL Nord: Bayer 04 Leverkusen II – Dynamo Dresden 3:2 (2:2)

Samstag, 12. Mai 2007
Bayer 04 Leverkusen BayArena,
Leverkusen
Dynamo Dresden

Da an diesem Samstag irgendwie nix Tolles anstand, konnte ich schon vor Wochen von Robin überredet werden, diese Tour mit dem Wochenendticket mitzumachen. Dritter im Bunde war Pimpam.

Per Bahn ging es also zunächst mal in den Westen, dabei fielen am Braunschweiger Bahnhof schon eine grosse Zahl von Magdeburgern auf, die sich nach Wilhelmshaven aufmachten. Nachdem wir uns erfolgreich gegen die Repression, keine Glasflaschen mit in den Zug nehmen zu dürfen, zur Wehr gesetzt hatten, ging es los.

Im Weiteren wurde der Zug mehr und mehr von Schalkern und Dortmundern bevölkert, die zu ihrem sogenannten Derby fuhren. Lächerlich, was sich heutzutage alles Derby nennen darf. Ein friedliches Foppen, mehr war nicht. Ob Blau-Weiss oder Schwarz-Gelb – die sind doch ganz dicke, die beiden Clubs…

Beim Umstieg in Bielefeld konnte man dann auch noch ein paar Bremer sehen, später kamen noch diverse andere Fangruppen dazu, blieb aber alles friedlich.

Nach einem weiteren Umstieg in Düsseldorf war Leverkusen rund eine Stunde vor dem geplanten Spielbeginn erreicht und wir eierten zum Stadion, wo erstmal ein Heimeingang gesucht werden wollte.

Aus Sachsen war schon einiges vorm und im Stadion versammelt, wobei der Haupt-Zugmob erst noch kommen sollte. Keine Ahnung, ob das der Grund war, jedenfalls wurde das Spiel mit einer halben Stunde Verspätung angepfiffen, was leider unsere Rückfahrtplanung über den Haufen warf.

Zunächst suchten wir uns jedenfalls Plätze auf Höhe der Mittellinie, und harrten der Dinge…

Das letzte Mal war ich in der BayArena – beziehungsweise Ulrich-Haberland-Stadion, wie es damals noch hieß – beim Qualifikationsspiel der Nationalelf gegen Luxemburg für die EM 1992 in Schweden. Seitdem wurde ja einiges umgebaut, so dass diese Bestätigung längst überfällig war (und in der Prioliste noch einen Schub bekam, nachdem Bayer bekanntgab, dass ein weiterer grosser Umbau geplant sei).

Das Stadion ist in meinen Augen häßlich wie die Nacht, kaum Stehplätze, dafür jede Menge VIP-Loungen – schöne, neue Fußballwelt.

BayArena, Leverkusen

Das Spiel begann für uns Braunschweiger gleich mit einem Paukenschlag, der gute Kojote konnte bereits in der vierten Minute zum 1:0 für die Dynamos abstauben.

Das Spiel danach sehr zerfahren, wenig gute Chancen, niedriges Niveau – nun ja, Leverkusen ist ja bereits abgestiegen (sehr gut, diese Truppe braucht kein Mensch in der Regionalliga), wohingegen Dynamo noch auf den Aufstieg hoffen konnte.

Nach einer halben Stunde konnte die Werkself jedoch ausgleichen und ging kurz darauf sogar in Führung: der Liechtensteiner Nationalspieler Stocklasa erzielte ein unglückliches Eigentor.

Nachdem die Dresdner jedoch noch vor der Pause ausgleichen konnten, war die Stimmung im Awaysektor wieder eingermaßen in Ordnung. Oftmals sehr laut, wenn auch nicht wirklich durchgängig. Aber schon sehr ordentlich – kennt man aber ja auch nicht anders von Dynamo.

Kurz vor Ende dann jedoch der Siegtreffer für Lev, kurz später erfuhren die Dynamos von den Siegen von St. Pauli und Magdeburg, so dass Dresdens Aufstiegschancen nur noch theoretischer Natur waren.

Nach diversem Getrödel erreichten wir den Zug nach Düsseldorf gerade so pünktlich, Glück gehabt!

In Düsseldorf kam erstmal ewig kein Zug und fuhr dann Ewigkeiten nicht ab. Was wir zu diesem Zeitpunkt nur ahnen konnten, war, dass dies mit dem Ausgang des Bundesligaspieltags zu tun hatte: Stuttgart hatte in Bochum gewinnen können, Schalke verlor in Dortmund – damit die Stuttgarter einen Spieltag vor Ende mit der Nase vorn und die Schalker mal wieder am Heulen.

In Essen konnte man die ersten Schalker verhöhnen, in Bochum wurde dann gemeinsam mit dem designierten Deutschen Meister gefeiert.

Der Zugverkehr war mittlerweile fast zum Erliegen gekommen, die Züge komplett voll, niemand konnte Informationen über Fahrzeiten geschweige denn Anschlüsse geben.

In Bielefeld hatten wir dann nur rund 70 Minuten Verspätung, also entschieden wir uns direkt nach Minden weiterzufahren und dort unser Glück zu versuchen, was auch einigermaßen gelang.

Ãœbrigens auch hier alles Friede, Freude, Eierkuchen. Unglaublich. Die Polizei war eigentlich nur vor Ort, um die “normalen” Fahrgäste vor den Dresdnern zu beschützen…

Die Rückfahrt von Minden nach Braunschweig zog sich dann nochmal ordentlich, wurde aber gut mit einem Typen vom Commando Cannstadt verlabert, dennoch war ich heilfroh, als wir endlich wieder in der Heimat waren.

TORE: 0:1 Samuel Koejoe (4′), 1:1 Mohammed Lartey (30′), 2:1 Martin Stocklasa (Eigentor, 32′), 2:2 Pavel David (40′), 3:2 Dennis Schmidt (83′)

ZUSCHAUER: 2.400, davon 2.000 Gäste.