BL2: TSV 1860 München – BTSV 1:1 (0:1)

TSV 1860 München Arena,
München
Eintracht Braunschweig

Dank der Unfähigkeit der Autovermietung gab es heuer keinen Ballerbus, stattdessen einen Baller-Familienvan und einen Baller-SUV. Immerhin konnte so noch Fahrgast Nr. 10 eingebucht werden, um die zusätzlichen Benzinkosten halbwegs zu lindern.

Zu nachtschlafender Zeit ging es los, die ersten 500km wurden in Rekordzeit abgespult, bis kurz vor München der Verkehr dichter wurde und eine längere Baustelle Höhe Freising nervte. Euer werter Schreiber ließ sich dann auch noch blitzen, so ein Scheißdreck.

Natürlich wurde das unverfroren teure Parkhaus an der Arena boykottiert und stattdessen street-side parking im nahegelegenen Wohnviertel praktiziert, wo auch noch Zeit für einen kleinen, langweiligen Imbiss und eine Maß war. Hier stieß auch unsere Zwei-Mann-Vorhut zu uns, die bereits am Vortag nach München gereist war, um dort den BTSV im Blindenfußball zu supporten.

Per pedes ging es die letzten ein oder zwei Kilometer zum Schlauchboot. Auf dem Weg schwoll einem die Halsschlagader ob der ganzen Bauern, die mit Tracht zum Spiel gingen. Warum müssen wir aber auch ständig in München spielen, wenn Oktoberfest ist?

Arena, München

Nach Eintritt ins Stadion hatte ich schon keinen Bock mehr, erschwerend kam hinzu, dass sich auch einige Braunschweiger nicht zu schade waren, in Krachlederner oder Dirndl zu kommen. Wie beim Fasching. Zum Kotzen.

Arena, München

Immerhin konnte das Spiel nach der Giesinger Anfangsoffensive meine Laune bessern. Speziell natürlich, nachdem Kumbela mit dem Kopf seinen ersten Saisontreffer erzielte und darauf ein wahres Feuerwerk an guten Chancen erarbeitet wurde. Auf jeden Fall war ich völlig perplex, als es schon Pause war. Selten so ein kurzweiliges Spiel gesehen.

Die zweite Halbzeit war eine Nuance schwächer von den Blau-Gelben, die Sechzger – heute im albernen Oktoberfest-Trikot (wurde in limitierter Auflage für 80 Euro vertickt, sieht aus wie ein Geschirrtuch und das Geld wandert in die Tasche vom Scheich) – dafür etwas stärker. Trotzdem war das Gegentor doch eingermaßen glücklich.

Der BTSV ließ sich zum Glück nur kurz beeindrucken und fand wieder zu alten Tugenden zurück und konnte auch folgerichtig durch Dogan die erneute Führung erzielen – die der insgesamt extrem schwache Schiri aber aus unbekannten Gründen nicht gab.

Es blieb beim 1:1, ein Punkt ist natürlich besser als nix, trotzdem ärgerlich, waren wir doch kurz vorm ersten Sieg beim TSV seit 44 Jahren.

Nach dem Spiel musste der Verlust des Ballerbus-Banners verkraftet werden – ihr dreckigen Fotzen!

Auf dem Rückweg war ich dann verständlicherweise eh schon in bester Stimmung, die durch die ganzen Trachten-Deppen weiter aufgeheizt wurde. Karneval in München…

Statt uns in den Abreisestau des Oktoberfests zu stellen, zogen wir es vor, über Land nach Freising zu fahren, dort noch gigantisch günstig zu tanken und dann erst auf die Bahn zu düsen. Die Rückfahrt zog sich extrem, gegen 23 Uhr hatte uns die Mutterstadt, nicht nur des deutschen Fußballs sondern auch Münchens wieder.

TSV 1860 MÃœNCHEN: Gabor Kiraly – Grzegorz Wojtkowiak, Necat Aygün, Guillermo Vallori, Moritz Volz – Dominik Stahl, Kai Bülow – Marin Tomasov (Moritz Stoppelkamp, 46′), Daniel Bierofka (Maximilian Nicu, 75′), Daniel Halfar – Benjamin Lauth (Ismael Blanco, 80′). TRAINER: Reiner Maurer

BTSV: Daniel Davari – Marcel Correia, Ermin Bicakcic, Deniz Dogan, Ken Reichel – Norman Theuerkauf – Mirko Boland (Jonas Erwig-Drüppel, 80′), Dennis Kruppke, Kevin Kratz (Damir Vrancic, 88′) – Orhan Ademi (Chengdong Zhang, 68′), Domi Kumbela. TRAINER: Torsten Lieberknecht

TORE: 0:1 Domi Kumbela (19′), 1:1 Necat Aygün (59′)

SCHIRI: Tobias Christ (Münchweiler)

ZUSCHAUER: 31.600, rund 3.000 Braunschweiger

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