BL2: 1. FC Kaiserslautern – BTSV 1:1 (1:0)

1. FC Kaiserslautern Fritz-Walter-Stadion,
Kaiserslautern
Eintracht Braunschweig

Hach ja, nach Cottbus’ Patzer am Vortag war klar, dass wir als Tabellenführer in die Pfalz düsen und als Spitzenreiter zurückkehren würden. Angenehmer geht’s doch gar nicht.

Der Neunerbus war pünktlich um sieben startklar, die Biervorräte zahlreich (heute empfahl der Bierkellermeister Variationen von Wolters: Pilsener, Premium, Schwarzer Herzog, Radler und Alkfrei), die Stimmung sowieso bestens.

Flott ging es gen Süden, ein erster Stopp wurde eher aus Gewohnheit in Kirchheim eingelegt, welches sich im dichtesten Nebel präsentierte. Mit an Bord war auch unsere neue Maskotte (“Sag mal: Pimmel”), dafür unsere Zaunfahne nicht mehr – den entsprechenden Sechzgern wünsche ich einen baldigen, jedoch langsamen Unfalltod. Eine Gruppenauflösung stand für uns natürlich nicht zur Debatte, mein Vorschlag des rituellen Massenselbstmords traf nicht auf die zur Umsetzung nötige Resonanz.

Kurz nach 11h00 war der Fuß des Betzenbergs erreicht, ein kurzer Versuch noch ein paar Höhenmeter gutzumachen scheiterte daran, dass meine Parkgeheimtipps mittlerweile alle in der Hand der Staatsmacht waren, so dass in der City ein verwaister Supermarktparkplatz herhalten musste. Die zusätzliche Laufentfernung wurde aber immerhin durch einen gefundenen Zwanni wettgemacht, der sogleich der Ballerkasse zugeführt wurde.

Nach diversen Bieren entschloss man sich schließlich für den Gipfelsturm, der dann auch pünktlich mit dem Einmarsch im ausverkauften Gästeblock endete.

Fritz-Walter-Stadion, Kaiserslautern

Ich finde den Betze ja insofern geil, als das sich die Lauterer gegen einen sicherlich praktischeren Neubau vor den Toren der Stadt entschieden. Das Stadion ist aber nicht ganz mein Fall, der Gästeblock scheiße geschnitten und mittlerweile doch generell eine Menge Flickwerk da vor Ort.

Das Spiel begann durchaus mit einigen Feldvorteilen der Eintracht ehe die Lautrer besser ins Spiel kamen und dies mit einem direkten Sahnefreistoß direkt in den Winkel in der 25. Minute auch eindrucksvoll untermauern konnten.

Immerhin setzte der BTSV gut dagegen, es gab keinen Moment, in dem sich das Team irgendwie aufgegeben hätte, auch wenn über die größeren Strecken der FCK einen Hauch besser war.

Ist aber auch egal, denn kurz vor Schluss – die Heimfans hatten das supporten bereits eingestellt – konnte Ademi mit einer unglaublichen Einzelleistung den Ausgleich erzielen, der im Block natürlich zum kollektiven Durchdrehen führte.

Die letzten Minuten dann doch eher die Eintracht am Drücker – bereits in der Nachspielzeit wäre Pfitze alleine durchgewesen, wurde jedoch vom grad eingewechselten Riedel von den Beinen geholt, der dafür auch glatt Rot sah.

Kurz darauf war Schluss, wir waren zufrieden und konnten noch einige Zeit unter anderem mit Basler und Mannheimer Freunden feiern.

Der Betze hat ja auch so ein ArenaCard-Konstrukt, was ich ja eh grundsätzlich ablehne. Ein Argument der Befürworter ist ja immer, dass die Abwicklung von Getränkekauf etc. damit viel schneller vonstatten ginge. Die Realität war dann beim Versuch, einen Becher loszuwerden und dafür Kohle zu kassieren zu sehen. Zwei völlig überforderte Gestalten und Hunderte, die Becher loswerden wollten. Sinnlos.

Fantrennung natürlich auch mal wieder Fehlanzeige in der Pfalz, direkt vorm Gästeblock meinte ein Pfälzer Bauernkind erst ein “Scheiß Eintracht Frankfurt” und dann ein “Scheiß Eintracht Braunschweig” loslassen zu müssen. Die Frage, ob er sehr frustriert sei, beantwortete er mit einem Sprung in meinen Rücken. Nicht weiter schlimm, war er doch durch generationenlange Inzucht nur 1,50m groß und auch sonst körperlich wie geistig gehandicappt. Leute, Leute…

Auf dem Weg zum Bus ist jedenfalls nichts nennenswertes passiert, das Grinsen bekam ich aber nicht aus dem Gesicht.

Kanal undicht?Nein, wir haben den Kanal noch lange nicht dicht!

Die Rückfahrt zog sich mal wieder ziemlich, obwohl wir dank eiserner Disziplin mit nur zwei Stopps auskamen. Gegen 21h00 hatte uns, Tabellenführer und Gewinner dieses Spieltags, die Heimat zurück.

1. FC KAISERSLAUTERN: Tobias Sippel – Florian Dick, Marc Torrejon, Dominique Heintz, Leon Jessen – Ariel Borysiuk, Denis Linsmayer – Konstaninos Fortounis (Florian Riedel, 84′), Hendrick Zuck (Kwame Nsor, 77′) – Ilijan Micanski (Julian Derstroff, 64′), Mohamadou Idrissou. TRAINER: Franco Foda

BTSV: Daniel Davari – Marcel Correia, Ermin Bicakcic, Deniz Dogan, Ken Reichel – Kevin Kratz (Marc Pfitzner, 58′), Norman Theuerkauf – Dennis Kruppke, Chengdong Zhang (Orhan Ademi, 46′), Mirko Boland – Domi Kumbela (Pierre Merkel, 86′). TRAINER: Torsten Lieberknecht

SCHIRI: Daniel Siebert (Berlin)

TORE: 1:0 Florian Dick (25′), 1:1 Orhan Ademi (75′)

ZUSCHAUER: 33.025, 2.500 bis 3.000 Braunschweiger

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