BL2: FC Carl Zeiss Jena – BTSV 0:0

FC Carl Zeiss Jena Ernst-Abbe-Sportfeld,
Jena
Eintracht Braunschweig

Das erste Auswärtsspiel in dieser Saison stand an und es sollte gleich nach Jena gehen, zuletzt war ich 1993 im Ernst-Abbe-Sportfeld, wo unser damaliger Abstieg quasi besiegelt wurde. Das sollte heute bitte besser laufen.

Zunächst aber mußte die Entscheidung gefällt werden, wie komm ich hin – ich entschied mich gegen die Autobahnvariante und dafür, über den Harz zu fahren, dauert etwa genausolang ist aber hundert Kilometer kürzer.

Also rüber über den Harz und via Erfurt nach Jena, hat alles recht gut geklappt, nur der Anfahrtstau in Jena hat nochmal genervt.
Nachdem der Wagen aber geparkt war konnte man sich auf den Weg zum Gästeblock machen – warum man da gefühlt halb Jena umrunden muss, wissen wohl auch nur die Vereinsoffiziellen vor Ort.

Im Stadion erstmal eine der berühmten Würste, nun ja, die meisten fanden sie gut, ich eher nicht.

Irgendwie hatte ich für das erste Zweitligaheimspiel nach zig Jahren von Jena mehr erwartet, erstmal war das Stadion überraschenderweise nicht ausverkauft und ne Choreo wäre auch ganz schön gewesen.

Gut 800 Braunschweiger hatten sich heute auf den Weg gemacht, die Stimmung blieb leider größtensteils sehr verhalten.

Das Spiel war heute auch eher zum Abgewöhnen, zwar schon eine Nuance besser als gegen Paderborn, aber immer noch, naja…

Kurz nach Anpfiff schon der erste Wachrüttler für die Eintracht: ein saftiger Lattentreffer nach einem direkten Freistoß – das wäre fast der Rückstand gewesen.

Ansonsten bot die erste Hälfte keinerlei weiteren Höhepunkte, der Löwensturm viel zu harmlos, der von den anderen Blau-Gelben biss sich an unserer gut stehenden Abwehr die Zähne aus.

Nach der Pause ein kleiner Rauchpilz bei uns im Block, ansonsten nichts weiter (von den üblichen Fähnchen mal abgesehen). Ich hoffe doch, dass die Stimmung in den nächsten Spielen vor allem auswärts wieder ein Niveau erreicht, mit dem man sich wenigstens nicht zu schämen braucht, das heute war wirklich meistens erbärmlich.

Nur als der Jenaer Pöbel auf der Tribüne uns ein “In Europa kennt Euch keine Sau” entgegenschmetterte, wurde es mal ordentlich laut – tja, liebe Thüringer, vielleicht das nächste Mal die Geschichte der Gegner auch mal vor 1989 betrachten.

Auch in der zweiten Hälfte war das Spiel auf höherem Niveau als der Grottenkick gegen Paderborn, was fehlte waren immer noch Tormöglichkeiten. Immerhin hatte Kastrati mal eine und der Fuchser ebenso. Mit fortschreitender Spielzeit kam der BTSV immer besser ins Spiel, scheiterte jedoch ein ums andere Mal beim Abschluss, so dass auch das zweite Spiel in dieser Saison mit einem torlosen Remis endete.

Per pedes gings zurück zum Auto, wo man sich fragte, was wohl passiert wäre, wenn das Spiel anders ausgegangen wäre oder wie das wohl ist, wenn Hassgegner Erfurt hier mal spielt – keinerlei Fantrennung und ein paar sportlich gekleidete Jugendliche guckten auch ganz schön böse.

Nachdem der Abfahrtsstau (auch hier verdient Jena nur die Note 6) überstanden war, ging es auf die Autobahn nach Erfurt und dort auf die Landstraße – eine dämliche Idee von mir, da irgendwo nämlich ein Bahnübergang gesperrt war und die Umleitung dann irgendwo in der Walachai aufhörte – doof, wenn man sich in die Zone wagt und weder Navi noch Karte hat.

So irrte ich eine gute Stunde und hangelte mich von Kaff zu Kaff, ohne auch nur einen Ort auf den gelegentlichen Wegweisern zu kennen (außer Erfurt, 50km, aber da kam ich ja grad her), bis ich endlich wieder halbwegs bekannte Gefilde erreichte und schließlich auch den goldenen Westen wiederfand. Der Umweg betrug nur schlappe 50 Kilometer, kostete mich aber deutlich über eine Stunde.

Entsprechend zügig ging es dann auch über den Harz, was einem Reh beinahe noch zum Verhängnis geworden wäre. Noch mal Glück gehabt, Bambi!

FC CARL ZEISS JENA: Christian Person – Alexander Maul, Holger Hasse, Krzysztof Kowalik – Sven Günther, Torsten Ziegner – Kevin Schlitte, Tobias Werner – Christian Fröhlich (Ronny Thielemann, 83′) – Sebastian Helbig (Marc Zimmermann, 86′), Fiete Sykora (Patrick de Napoli, 61′). TRAINER: Heiko Weber

BTSV: Thorsten Stuckmann – Benjamin Siegert, Markus Husterer, Marco Grimm, Jan Tauer – Dennis Brinkmann, Daniel Graf, Lars Fuchs, Dennis Weiland (Torsten Lieberknecht, 87′) – Samuel Koejoe (Ahmed Kuru, 63′), Bekim Kastrati (Jürgen Rische, 90′). TRAINER: Michael Krüger

SCHIRI: Christian Dingert (Thallichtenberg)

TORE: heute mal nicht…

ZUSCHAUER: enttäuschende 8.516, darunter etwa 800 Braunschweiger

2 Antworten zu “BL2: FC Carl Zeiss Jena – BTSV 0:0”

  1. Henze Andreas sagt:

    Bin durch Zufall hier gelandet. Ich bin Mitglied beim FC Carl Zeiss Jena. Du
    munierst die Zuschauerzahl von ca 8500 bem Heimspiel gegen Braunschweig.Du mußt wissen,8000 bis 9000 Zuschauer war auch der
    Schnitt zu DDR Zeiten.Und wenn mann alles bedenkt,Politische Wende,
    Arbeitslosigkeit usw.,daß man nur zwei Jahre zuvor in der Oberliga noch
    vor ca knapp 2000 Zuschauern gespielt hat,sind 8500 meiner Meinung nach
    in Ordnung.Über Stimmung läßt sich streiten.Gegen Ende der Saison war das Stadion mit 12000 Zuschauern fast immer Ausverkauft.
    Ich jedenfalls wünsche beiden Vereinen das Beste.Denn in die zweite Liga
    gehören beide Vereine,schon der Tradition wegen.

    Mit sportlichen Grüssen

    Andreas Henze

  2. Andreas Lange sagt:

    Das waren noch Zeiten !!!