VL Bremen: OSC Bremerhaven – FC Bremerhaven 0:3 (0:1)

OSC Bremerhaven Nordseestadion,
Bremerhaven
FC Bremerhaven

Leider konnte nur Rocky zu einem Besuch des Krachers der Verbandsliga Bremen überredet werden, das Bremerhavener Derby stand auf dem Plan, für mich besonders reizvoll, war doch so das Nordseestadion mal einigermaßen sinnvoll zu besuchen (OSC spielte Ende der 70er mal zwei Jahre in der Zweiten Bundesliga!).

Trotz vergessener Anfahrtsbeschreibung wurde der Ground problemlos und leider viel zu früh erreicht, so dass erstmal die Vereinsgaststätte für einen Kaffee besucht wurde. Hier fand dann auch der tolle Weihnachtsflohmarkt statt…

Auf der Suche nach dem Eingang zur Tribüne stützten wir uns auf alte Hoppingberichte, die den Weg durch die Schwimmhalle beschrieben – uns wollte man da aber nicht ins Stadion lassen, also wieder raus und tatsächlich eine offene Tür hinter der Haupttribüne gefunden.

Das Nordseestadion hat auch schon bessere Zeiten gesehen, es gibt eine nette, geschwungene Tribüne mit Sitzschalen bzw. an den Seiten Sitzbänken und einen Stehblock auf der Gegengeraden (heute leider geschlossen, scheint aber einigermaßen kürzlich renoviert worden zu sein, die Wellenbrecher sind jedenfalls recht neu). In den Kurven finden sich überwucherte Wälle.

Drinnen wurden gleich mal zwei weitere Braunschweiger entdeckt, Fotos gemacht und dann auf den Anpfiff gewartet.

Der sollte sich erstmal rund fünf Minuten verzögern, da der Präsident des FC Bremerhaven gerne auf der Trainerbank sitzen wollte, der Schiedsrichter dies aber nicht zuließ. So gabs erst mal etwas Gezeter vom Geronten, bis ihm dann endlich sein Trainer und diverse Spieler überreden konnten, den Innenraum zu verlassen.

14h05 begann dann endlich eins der schwächsten Fußballspiele meiner Karriere von Stadionbesuchen, der FC Bremerhaven ganz schwach, aber immer noch um mindestens zwei Ligen stärker als die Heimmannschaft.

Der Olympische Sportclub schaffte es kaum mal, einen Ball über zwei, drei Stationen zu spielen, für gewöhnlich ging der zweite Pass noch in der eigenen Hälfte an den Gegner.

Dementsprechend fiel dann auch das 1:0 für die Gäste recht zeitig und es war nur eine Frage der Zeit, bis weitere Tore für den FC Bremerhaven fallen würden.

Nur das Unvermögen der Gäste bewahrte den OSC vor einem höheren Halbzeitergebnis.

Die Pause wurde meinerseits mit dem Erwerb der örtlichen Pommes verbracht, waren gar nicht so unlecker, allerdings verstehe ich nicht, wie man Curryketchup über Pommes schütten kann – naja. Negativ fiel auch die Frittenfee auf, die ihre Hand in einem grindigen Verband gewickelt hatte. Wohl zu tief in die Friteuse gepackt.

Der Zuschauerandrang für ein Verbandsligaspiel sicherlich OK, wobei ich mir fürs Derby ein wenig mehr ausgerechnet hatte. Gut 300 Zuschauer waren vor Ort, wovon wohl die Hälfte für den FC Bremerhaven war, auch wenn nur sechs von ihnen sowas ähnliches wie Support ablieferten und auch einige Zaunfahnen im Gepäck hatten. Von Heimseite gab es nichts dergleichen – weder Fahnen, noch Support… Immerhin einen Opa mit OSC-Schal konnte man begrüßen.

Die zweite Hälfte begann wie die erste, OSC stümperte sich einen Stiefel zurecht, dass man Mitleid bekommen konnte und der FC Bremerhaven war zu doof, diese Dilettanten abzuschießen.

In der 52. Minute gabs die einzig erwähnenswerte Chance von den Olympioniken, als ein Schuss leider nur an den Pfosten ging.

Nachdem in der 60. Minute Baumann vom OSC Gelb-Tot für eine Grätsche bekommen hatte lief es dann etwas besser für den FC Bremerhaven und in der 67. Minute fiel dann auch endlich das 2:0 – welches vom Präsidenten, der nach der Pause wieder im Innenraum rumgeisterte, mit einem wahren Veitstanz gefeiert wurde.

Chabaan konnte in der 79. Minute per Foulelfmeter noch auf 3:0 erhöhen, was auch den Endstand darstellen sollte.

Für uns gings nach Spielende zügig gen Heimat, Rocky wurde noch irgendwo im Nirgendwo zwischen Goslar, Hildesheim und Braunschweig aus dem Wagen geschmissen und die heimische Kommandocouch bald darauf mit Beschlag belegt.

TORE: 0:1 Sebastian Söhl (10′), 0:2 Ahmet Karaca (67′), 0:3 Tarek Chabaan (79′, Foulelfmeter)

ZUSCHAUER: gut 300, wohl die Hälfte für den Gast, aber nur sechs “Supportende”

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