UEFA-Cup: VfB Stuttgart – NK Dinamo Zagreb 2:1 (1:0)

VfB Stuttgart Gottlieb-Daimler-Stadion,
Stuttgart
NK Dinamo Zagreb

Bei Affenkälte ging es heute ins Gottlieb-Daimler-Stadion aka Neckarstadion aka Adolf-Hitler-Kampfbahn nach Stuttgart.

Unglaublich, es sind tatsächlich 14 Jahre seit meinem letzten Besuch vergangen, so dass auch der Umbau nun endlich bestätigt werden konnte.

Stuttgart war so gut wie sicher in der nächsten Runde, nur eine Heimniederlage hätte möglicherweise Probleme bereiten können, Zagreb musste auf Schützenhilfe beim Spiel Heerenveen gegen Beveren hoffen.

Ich hatte mir eine Karte für die Untertürkheimer Kurve besorgt, leider konnte ich keine für den Gästeblock auftreiben, was aber nicht so relevant war, da die gesamte Kurve doch ziemlich fest in kroatischer Hand war.

Am Ground angekommen konnte man über die absolute Unfähigkeit der Ordner staunen. Zwei Minuten vor Anpfif wurde endlich die Order durchgegeben, “Egal, lasst sie einfach rein” – so kam ich also ohne Kontrolle ins Stadion und auch in den Block – zwar nicht in meinen, dafür aber mit besserer Sicht auf den eigentlich Dinamo-Block.

Wie erwartet jede Menge Kroaten und einige verlorene Schwaben (herausragend der vielleicht 15-Jährige mit VfB-Narrenkappe und Reichskriegsflagge über den Schultern, der nicht wusste, wie ihm geschah).

Zu Beginn gab es schonmal ein paar Bengalos von den Kroaten zu sehen, sowie eine kleine Choreographie “Dinamo über alles”. Die Stuttgarter waren zu diesem Zeitpunkt auch zu hören, dass sollte sich später ändern.

Dinamo begann offensiv und Stuttgart schien einige Probleme zu haben, sich darauf einzustellen – jedenfalls für ein paar Minuten, dann war man (sportlich) wieder Herr im Haus.

Nach einer Viertelstunde erzielte Kuranyi das vermeintliche 1:0, welches aber vom Schiri abgepfiffen wurde. Nur kurz darauf dann aber doch die Führung, die Dinamo zu schocken schien, da Stuttgart nun immer stärker wurde und vermehr zu guten Chancen kam.

In der Cannstädter Kurve konnte man sich über die albernen Heimfans lustig machen – es wurden Bengalen gezündet, die aber sofort durch den Zaun an dort stehende Ordner gereicht wurden, die die Dinger löschten… Muss man nicht verstehen…

Nach der Pause gab es ein feuriges Intro aus dem Dinamoblock, bei dem auch die ein oder andere Fackel den Luftweg zum Spielfeld fand, was wiederum die Ordner und die Staatsmacht auf den Plan rief.

Im Pufferblock neben den Kroaten schien es plötzlich Boxereien zu geben, es wurde jedenfalls gerannt aber ich konnte nicht wirklich was erkennen.

In der 65. Minute dann der viel umjubelte Ausgleich für Dinamo, natürlich wieder mit Freudenfeuern begleitet. Diesmal postierte sich die Polizei in der Kurve und man wartete die ganze Zeit darauf, daß der Block gestürmt wird – es geschah aber nix.

Durch einen Abwehrfehler konnten die Stuttgarter zehn Minuten später das 2:1 erzielen, was sie dann auch über die Zeit brachten.

Trotz der Führung konnte man von den Heimfans so gut wie nichts hören, wohingegen die Kroaten durchweg Stimmung machten, aber leider durch diese Niederlage ausschieden.

Nach dem Spiel ging es schnell zurück zum Auto, aber nicht schnell genug, denn in dieser Scheissstadt scheint es unmöglich zu sein, Verkehrsströme zu lenken. Es dauerte fast eineinhalb Stunden, um von diesem verfickten Parkplatz runterzukommen – zeitweise ging gar nichts mehr…

VFB STUTTGART: Hildebrand, Hinkel, Stranzl, Babbel (Delpierre), Lahm, Meißner, Tiffert, Fernando Meira (Vranjes), A. Hleb, Kuranyi (Streller), Cacau

DINAMO ZAGREB: Vasilj, Lucic, Poldrugac, Mijatovic, Pranjic, Tomic (Saric), Buljat, Bosnjak, Mujcin (Hrman), Karic (Zahora), Da Silva

TORE: 1:0 Tiffert, 1:1 Bosnjak, 2:1 Fernando Meira

ZUSCHAUER: 41.000 (über 10.000 Gästefans)

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