RL Nord: BTSV – Union Berlin 3:5 (2:0)

Eintracht Braunschweig Eintrachtstadion,
Braunschweig
Union

Nein, ich hab mich immer noch nicht abgeregt, aber trotzdem will ich ein paar Worte über diesen absoluten Tiefpunkt in meiner fünfundzwanzigjährigen Laufbahn als aktiver Eintrachtfan verlieren.

Der Satz “Naja, wenigstens kann es jetzt nicht mehr schlimmer kommen!” wurde in der letzten Saison ja schon mehrfach ad absurdum geführt, mehr als einmal wachte man auf und es war über Nacht wieder irgendwas passiert, was man nie für möglich gehalten hätte.

Vergangenen Dienstag ging es also gegen die Unioner, die ebenso wie der BTSV eher schlecht in die neue Saison (ich möchte an dieser Stelle nochmal dran erinnern, dass unbedingt ein zehnter Platz erreicht werden muss, will man nicht den Gang in die Viertklassigkeit antreten!) gestartet sind.

Das Spiel begann aus unserer Sicht auch durchaus erfreulich, Lalle Fuchs konnte nach einer runden Viertelstunde das 1:0 erzielen, danach gings munter hin und her, wobei der BTSV die Köpenicker gut im Griff hatten und nach einer guten halben Stunde nach einem Ristic-Tor sogar 2:0 führten. Also alles im grünen Bereich.

Was dann allerdings in der zweiten Hälfte passierte, dass spottete wirklich jeder Beschreibung.
Es begann damit, dass Union (wie ja schon Babelsberg vier Tage zuvor) innerhalb von wenigen Minuten zwei Tore erzielte. Immerhin konnten wir durch Herrn Henn erneut in Führung gehen und schienen auch immer noch die stärkere Mannschaft zu sein. Nun kam dann aber zum einen der ausgesprochen schlechte Schiedsrichter ins Spiel, der nur noch gegen uns pfiff (der Heimatverein vom Unparteiischen ist übrigens der FC Oberneuland, die uns ja nicht wirklich sympatisch finden). Und ein Eigentor zum 3:3. Und noch zwei klare Konter zum 5:3 – für Urin Berlin. Und einen nicht gegebenen Elfer inkl. Rot bei einer Aktion, wo der Märtyrer (der erneut viel zu spät eingewechselt worden war, in den verbleibenden Minuten aber trotzdem für mehr Gefahrt sorgen konnte, als der ganze Rest vom Sturm) sich in den Berliner Strafraum durchgetankt hatte und dort rüde von den Beinen geholt worden war.

Wir haben also verloren, mit einem Ergebnis in Halbzeit Zwo von 1:5 – das dürfte sowieso rekordverdächtig sein.

Bereit zum Axtmord ging es für mich, wie auch für viele Andere nach dem Schlußpfiff zur Geschäftsstelle, wo natürlich Niemand der feinen Herren die Verantwortung übernehmen wollte.

Noch nie habe ich mich nach einem BTSV-Spiel so leer gefühlt – und ich hab schon den ein oder anderen Abstieg mitgemacht… Quo vadis? Im Moment siehts danach aus, dass man sich mal auf Viertklassigkeit in der Mutterstadt des deutschen Fußballs einstellen kann.

BTSV: Jasmin Fejzic – Sebastian Gundelach (Torsten Oehrl, 82′), Martin Horacek, Matthias Henn – Holger Wehlage, Deniz Dogan, Dennis Brinkmann (Stefan Hauk, 74′), Tim Danneberg, Christian Lenze (Jan Washausen, 74′), Lars Fuchs – Sreto Ristic. TRAINER: Benno Möhlmann

UNION BERLIN: Jan Glinker – Michael Bemben, Daniel Schulz, Steven Ruprecht, Aleksej Spasskov (Markus Zschiesche, 42′) – Torsten Mattuschka, Guido Spork, Younga-Mouhina (Daniel Göhlert, 76′), Marco Gebhardt – Nico Patschinski (Christian Stuff, 82′), Karim Benyamina. TRAINER: Uwe Neuhaus

SCHIRI: Malte Dittrich (Bremen)

TORE: 1:0 Lars Fuchs (14′), 2:0 Sreto Ristic (33′), 2:1 Karim Benyamina (54′), 2:2 Nico Patschinski (56′), 3:2 Matthias Henn (59′), 3:3 Martin Horacek (Eigentor, 65′), 3:4 und 3:5 Torsten Mattuschka (71′, 90′)

ZUSCHAUER: 13.500, locker 1.500 Unioner, die sich erst haben nass regnen lassen, dann aber gut am Feiern waren – Kunststück.

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