RL Nord: Hertha BSC (A) – BTSV 0:1 (0:0)

Hertha BSC Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark,
Berlin
Eintracht Braunschweig

Freitag ging es nach der Arbeit per Bahn nach Stuttgart zum Flughafen, von wo aus mich die Lufthansa für ziemlich wenig Geld (Miles&More sei Dank) in die Hauptstadt flog.

Der Flug verlief ohne Besonderheiten, so dass ich Tegel in rund einer Stunde erreicht hatte, wo bereits meine Fanclubkollegen Henner, Norbert und Odin als Empfangskomitee warteten.

Per Bus ging es nach Tiergarten, wo erstmal eine Kneipe aufgesucht wurde, bevor diverse Berliner Imbissetablissements angesteuert wurden und man schließlich in einer kultig schlechten Kaschemme (“Die Quelle”) landete und auf den jüngst verblichenen Harald Juhnke trank.

Untergebracht waren wir dieses Mal privat – glaubt es oder lasst es – in einem Kindergarten. So verging die Zeit zum Einschlummern bei netter Kindermusik.

Nach dem Frühstück ging es am nächsten Morgen zum Prenzlauer Berg, genauer dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Dort sollte heute bei bestem Wetter der Kick meiner Jungs gegen die Amateure der alten Hertha stattfinden.

Nach einigen Irrungen wurde auch der korrekte Eingang gefunden und das Stadion geentert, welches sich mit seinen bunten Sitzen bei diesem Wetter doch recht freundlich präsentierte. Außerdem gab es echtes Bier und dass auch noch an ausreichend Ständen – so geht’s!

Also schnell nach langer Zeit das Transparent mal wieder aufgehängt (in dieser Saison hing es nur in Krefeld, Wuppertal und München) und ein paar Fotos gemacht.

Es brach nun ein Streit aus, wie oft, wann und gegen wen wir hier schon gespielt haben. Ich war mir sehr sicher, dass ich schon zweimal vorher hier Spiele gesehen habe und zwar einmal gegen Hertha und einmal gegen Blau-Weiß 90. Nun ja…muss ich doch noch mal in den alten Statistiken wühlen.

Dank des Bierkonsums und diverser Bekannter mit denen geredet werden musste, bekam ich vom Spiel so gut wie nichts mit. Vor allem habe ich das Tor verpaßt – dafür habe ich aber die rote Karte für einen Ellenbogencheck gegen den Herthaner Dejagah gesehen.

Dejagah war heute einer von vier Spielern aus dem aktuellen Profikader der Hertha, der Däne Cagara hatte ja grad vor einer Woche das Tor zum späten Ausgleich gegen die Norweger erzielt (ich habe berichtet, Ihr erinnert Euch).

Nach dem Spiel wollten einige Braunschweiger auf den Zaun, um die Mannschaft zu feiern, wurden jedoch von der Polizei mit Wasser aus Feuerwehrschläuchen vertrieben – die daraufhin laut werdenden Proteste veranlasste die Staatsmacht in voller Rüstung, samt Schild und 1,50m langen Knüppeln in den Block zu stürmen und auf alles einzuprügeln, was nicht schnell genug flüchten konnte – auch Kinder und Familienväter. Dazu wurde natürlich wieder das allseits beliebte Pfefferspray eingesetzt und zwar immer schön in die Augen!

Ich bekam das alles nur am Rande mit, da ich bereits damit beschäftigt war, unser Banner abzuhängen, welches im Nebenblock hing, aber allein die Tatsache, das sich Hertha BSC für diese Vorkommnisse entschuldigte, zeigt deutlich, wie ungerechtfertigt dieses Einschreiten war.

Leider wird der Umgang mit Fans dank der bevorstehenden WM in Deutschland immer krasser, mal sehen, was wir in den kommenden Wochen und Monaten noch alles zu ertragen haben und ob das nach der Weltmeisterschaft wieder normale Verhältnisse annimmt.

Nach dem Spiel ging es für Norbert, Odin, Henner und mich mit Uli im Gepäck erstmal zu einer Dönerbude und dann langsam nach Hause, wo ein paar Stündchen genickert wurde, um die zweite Luft für den Abend hervorzulocken.

Anfangs nach dem Aufstehen war ich noch einigermaßen malad, aber nach den ersten Bieren vor einer Pizzeria und einer Kneipe wurde es doch noch ein sehr netter und langer Abend.

HERTHA BSC (A): Nourreddine Semghoun – Sofian Chahed (Sascha Schrödter, 79′), Christopher Samba, Pascal Bieler – Stephan Schmidt, Robert Müller, Dennis Cagara – Ante Covic (Amadeus Wallschläger, 37′), Ashkan Dejagah, Alexander Ludwig – Sven Kretschmer (Sebastian Hoeneß, 46′). TRAINER: Karsten Heine

BTSV: Thorsten Stuckmann – Benjamin Siegert, Martin Amedick, Marco Grimm, Kosta Rodrigues – Torsten Jülich, Patrick Bick, Daniel Graf, Lars Fuchs (Denni Patschinsky, 83′) – Norman Celikovic (Torsten Lieberknecht, 87′) – Ahmed Kuru (Jürgen Rische, 70′). TRAINER: Michael Krüger

SCHIRI: Karl-Josef Metzger (Aachen)

TORE: 0:1 Patrick Bick (56′)

ZUSCHAUER: 2.083, davon knapp 1.500 aus Braunschweig

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