BL2: Dynamo Dresden – BTSV 1:1 (0:1)

Dynamo Dresden Rudolf-Harbig-Stadion,
Dresden
Eintracht Braunschweig

Und ein weiteres Mal musste ein halber Tag des knappen Urlaubs dran glauben, um gegen Mittag den Weg nach Sachsen anzutreten.

Genervt (volle Züge, nervende Leute, Verspätung, Regen…) war ich etwa eine Stunde vor Spielbeginn am Rudolf-Harbig-Stadion, wo direkt eine Karte gelöst und der Gästeblock geentert wurde.

Nach der Begrüßung diverser Leute und herzlichem Ablachen über eine Handvoll Dresdner Nachwuchshools, die sich nicht zu schade waren, uns mit einer Hannover 96-Fahne zu begrüßen, harrte man im Regen dem Spielbeginn.

Zum Einmarsch der Teams gab es von den Dresdnern eine feine Choreographie aus drei Blockfahnen, die das Gründungsjahr der SGD und ein gekröntes Dynamowappen zeigten, sowie einem Transparent (“Best Fans Dynamo Dresden”). Zuvor gab es eine Schweigeminute für einen am vergangenen Sonntag ums Leben gekommenen Dynamofan, bei der netterweise auch der Gästeblock geschlossen die Klappe hielt.

Durch den anhaltenden Regen war der Platz völlig aufgeweicht, so dass sich kein wirklich gutes Spiel der beiden Kontrahenten entwickeln konnte.

Erst gegen Mitte der ersten Hälfte dann sowas wie Chancen für beide Teams, heute war also eher Fußball-Magerkost auf dem Speiseplan.

In der 38. Minute dann etwas überraschend das 1:0 für den BTSV: Kuru konnte eine Flanke von Jürgen Rische aus gut fünf Metern ins Tor schieben.

Wahnsinn! Sollte hier mehr drin sein? Die Stimmung im Gästeblock war einigermaßen OK, der Regen, die flache Kurve und das fehlende Dach verhinderten aber echten Lärm.

Auch die Heimfans waren heute relativ leise – nur ab und an ließen sie mit einem lauten “Dynamo”-Roar ihr Potential aufblitzen. Hatte man vorher mit einem ausverkauften Haus gerechnet, so waren heute doch nur rund 17.000 Dresdner zu diesem Spiel gekommen (vor einer Woche waren noch gut 20.000 Dynamos beim Auswärtsspiel in der Münchner Arena bei 1860).

Kurz vor der Pause vergab Rische noch eine hundertprozentige Chance zum 2:0, als er den Ball Zentimeter am Pfosten vorbeischoss – das wäre es gewesen.

Kurz nach der Pause ein kurzer Schock – Abseitstor für Dynamo, aber nochmal gut gegangen. Knapp 10 Minuten später das gleiche Spiel auf der gegenüberliegenden Seite: ein Tor von Kuru wird wegen Abseits nicht gegeben. Später wird bekannt, daß es sich hierbei nicht um Abseits gehandelt hatte. FUCK.

Zehn Minuten vor Ende schaffte unser Brinkmann beinahe den Ausgleich per Eigentor – mann, mann, mann… nix für schwache Nerven.

Der Trainer der Dresdner setzte nun alles auf eine Karte, brachte mit Stanic einen weiteren Stürmer für den Verteidiger Csik, was sich auch auszahlen sollte: zwei Minuten vor Ende schaffte Stanic es, denn Ball im Braunschweiger Gehäuse unterzubringen.

Die letzten Minuten wurden (ähnlich wie in Rostock) mal wieder hektisch: Dresden wollte unbedingt noch das Siegtor. Stucki fing sich noch eine gelbe Karte ein, da der Linienrichter eine Parade von ihm im Toraus gesehen haben will und auf Ecke entschied.

Letztendlich ging alles nochmal soweit gut aus: der Schiri pfeift ab und wir haben immerhin einen Punkt – einen kurzen Moment Unzufriedenheit, aber hey, was soll’s? Wer hätte vor dem Spiel schon mit einem Punkt oder gar einem Sieg hier gerechnet?

Nach dem Spiel gab es bedingt durch eine ca. vierzigminütige Blocksperre noch genug Zeit, sich und die Spieler zu feiern, ehe es zu Fuß zunächst zum Hauptbahnhof ging, wo im Schließfach noch Gepäck auf mich wartete und dann per Zug via Dresden-Neustadt nach Leipzig zu meiner Herberge für das Wochenende.

DYNAMO DRESDEN: Ignjac Kresic – Dexter Langen, Volker Oppitz, Levente Csik (Tomislav Stanic, 83′), Dennis Cagara – Ansgar Brinkmann (Witold Wawrzyczek, 68′), René Beuchel, Karsten Oswald (Alexander Ludwig, 57′), Christian Fröhlich – Marco Vorbeck, Joshua Kennedy. TRAINER: Christoph Franke

BTSV: Thorsten Stuckmann – Benjamin Siegert, Martin Amedick, Marco Grimm, Jan Tauer (Kosta Rodrigues, 78′)- Dennis Brinkmann – Daniel Graf, Patrick Bick (Torsten Jülich, 78′), Lars Fuchs (Alessandro Caruso, 70′) – Jürgen Rische, Ahmed Kuru. TRAINER: Michael Krüger

SCHIRI: Dr. Jochen Drees (Mainz)

TORE: 0:1 Ahmet Kuru (39′), 1:1 Tomislav Stanic (88′)

ZUSCHAUER: 17.436, davon gut 500 Braunschweiger

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