BL2: BTSV – Union Berlin 4:3 (2:2)

Eintracht Braunschweig Eintrachtstadion,
Braunschweig
Union Berlin

Das letzte Spiel dieses geilen Jahres stand an, wir brauchten einen Sieg, um an der Tabellenspitze zu überwintern, nachdem Hertha kurzzeitig mal vorbeigezogen war.
Viel war in den vergangenen Tagen passiert: unser geliebter Verein hat uns insofern enttäuscht, als das die bei der kürzlich abgehaltenen Fanversammlung vor 400 Fans eingefangene Meinung ignoriert wurde und alle 16 Punkte des unsäglichen Sicherheitspapiers abgenickt wurden. Da haben sich die Verantwortlichen anderer Clubs mit deutlich mehr Arsch in der Hose präsentiert.
Die, die gegen das Papier gekämpft haben (und kämpfen) waren natürlich mindestens enttäuscht und frustriert, so dass einige Gruppen – allen vorran CABS – beschlossen, heute während des Spiels auf Support zu verzichten, stattdessen aber 45 Minuten vor Spielbeginn Gas zu geben. Darüber hinaus wurde aber Jedem/Jeder freigestellt, ob er/sie sich am Protest beteiligt oder lieber die Mannschaft anfeuern möchte.
Ich selber war hin- und hergerissen und hatte mich entschieden, meine Emotionen entscheiden zu lassen, ob ich anfeuere oder nicht.

Für mich ging es heute recht früh zum Stadion, mit dabei Ingo und Freundin (letztere das 1. Mal beim BTSV). Nach dem Besuch der Fanmeile gings dann zeitig ins Stadion, was heute mal wieder ausverkauft war.

Das Spiel begann, der Gästesektor boykottierte seinerseits 12:12 Minuten, wurden dabei jedoch vom Braunschweiger Feierpublikum nicht unterstützt, das mit Anpfiff loslegte.
Teilweise sehr schön old school, teilweise aber auch Phasen der absoluten Stille. Auf jeden Fall aber ein Armutszeugnis, dass nicht wenigstens die zwölf Minuten gemeinsam was gemacht wurde.

Aber es wurde noch schlimmer, dazu gleich mehr.

Ich war grad beim Pissen, da fiel das 1:0 für Union, ich war grad am Bierstand, bämm: 1:1 durch Kumbela. Also zwei Tore nicht gesehen.

Nach einer guten halben Stunde stand es dann 1:2, DAS Tor hatte ich gesehen, verdammte Scheiße. Danach dann erstmal Ruhe im Block. We only sing when we’re winning.

Glücklicherweise entschied der Schiri kurz vor der Pause auf Elfmeter, nachdem Orhan im Strafraum von den Beinen geholt worden war. Diesmal schoß nicht Pfitze sondern Kumba und der traf und es ging mit 2:2 in die Kabine.

Zum Wiederanpfiff gab es die beste Auswärtschoreo, die wir bisher bei uns bewundern durften, dafür dicken Respekt nach Köpenick!

Kumbela legte noch einen nach und traf zum 3:2, Bole erhöhte gar auf 4:2, was zu einem geilen Jubel führte.

Leider schlug nun die Stimmung um, statt den BTSV anzufeuern, wurden die Protestierenden beschimpft, ausgepfiffen und mit Bierbechern beworfen. Leider gab es auch im 10er ein paar Affen, die sich dazu nicht zu schade waren. Ich hoffe sehr, dass die auch in den kommenden Spielen immer ordentlich supporten, sonst wird es ein paar deutliche Takte geben!

Das Dummgelaber einiger Klugscheißer ging mir so auf den Senkel, dass ich bereits vor Abpfiff aus dem Block ging, weil ich sonst ausgerastet wäre – so habe ich auch keine Szenen mehr mitbekommen, die nach dem Spiel passierten.

Stattdessen gab es noch das ein oder andere Bier und einige eher traurige Gespräche. Das war heute eigentlich ein Tag zum Feiern, jeder hätte supporten können, bis zum Abwinken, aber die eigenen Jungs niedermachen ist das Asozialste, was ich mir vorstellen kann. Es war einfach nur peinlich!

Viel zu spät ging es dann mit der Taxe nach Hause, in der Hoffnung, dass die Winterpause einige der Wunden, die heute aufgerissen worden sind, wieder heilt.

BTSV: Daniel Davari – Benjamin Kessel, Ermin Bicakcic, Marcel Correia, Ken Reichel – Marc Pfitzner (Pierre Merkel, 85′) – Chengdong Zhang (Raffael Korte, 72′), Mirko Boland, Steffen Bohl – Domi Kumbela (Matthias Henn, 93′), Orhan Ademi. TRAINER: Torsten Lieberknecht

UNION BERLIN: Daniel Haas – Marc Pfertzel (Christoph Menz, 64′), Fabian Schönheim, Christian Stuff, Patrick Kohlmann – Markus Karl – Christopher Quiring, Michael Parensen (Maurice Trapp, 82′) – Silvio Carlos de Oliveira (Steven Skrzybski, 72′) – Simon Terodde, Adam Nemec. TRAINER: Uwe Neuhaus

SCHIRI: Peter Sippel (München)

TORE: 0:1, 1:2 Adam Nemec (4′, 32′), 1:1, 2:2, 3:2 Domi Kumbela (10′, 43′ (Foulelfmeter), 57′), 4:2 Mirko Boland (75′), 4:3 Christopher Quiring (91′)

ZUSCHAUER: 21.200 (ausverkauft), 2.000 Unioner

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