VL Saar: SV R̦chling V̦lklingen РSG Perl/Besch 2:1 (2:0)

SV Röchling Völklingen Hermann-Neuberger-Stadion,
Völklingen
SG Perl/Besch

Heute war es endlich soweit, die Götter der Spielplangestaltung erlaubten mir einen Besuch in Völklingen, wo ich schon seit mehr als drei Jahren unbedingt mal hinwollte.

Dies hat verschiedene Gründe, zum einen spielte Völklingen ein paar Jahre in der 2. Bundesliga (somit kam ich also meinem Ziel, alle Bundesligisten zu besuchen, ein Stückchen näher), zum anderen steht hier das viertgrößte Stadion des Saarlands und drittens trainierte hier Helmuth Johanssen, Braunschweigs Meistertrainer.

Also ich dann noch die Spielankündigung auf einer Homepage sah (“Das Spiel des Jahres! Dies ist kein Krieg, dies ist Fußball”), war alles klar: heute würde es endlich ins Saarland gehen.

Der Weg nach Völklingen (sonst eher bekannt durch die imposante Völklinger Hütte, mittlerweile als Industriedenkmal Teil des Weltkulturerbes) wurde problemlos absolviert und das schicke Stadion frühzeitig betreten.

Der Ground verfügt über eine kleine überdachte Tribüne mit Holzbänken zu deren Seiten sich Stehränge bis weit in beide Kurven ziehen. Die Gegengerade ist nicht ausgebaut, dahinter fließt direkt ein kleiner Bach.

Nach dem üblichen Photoshootings wurde eine Wurst getestet und für lecker empfunden und im Programmheft geblättert, wo ich noch einige Details über das heutige Spiel erfahren konnte.

So war die oben erwähnte Ankündigung sicherlich ein wenig schärfer, als die Realität zeigte, hat mich auch schon gewundert, welches Hasspotential gegenüber einer sinnlosen Spielgemeinschaft an der Grenze zu Luxemburg bestehen könne. Jedoch ist der Trainer der Herrenmannschaft von Perl/Besch gleichzeitig auch der Coach der Röchlinger A-Jugend. Also doch ein klein wenig Feuer in der Partie.

Das Spiel begann auf erstaunlich hohem Niveau und schon nach gut fünf Minuten ging die Heimmannschaft mit 1:0 durch ein Eigentor in Führung.

Kurz danach eine erste kuriose Entscheidung des schwachen Schiedsrichters: er störte sich an dem Gummihalsbändchen, welches der Spieler trug, gab dafür Gelb und ordnete an, dass dieses Bändchen abzulegen sei – was auch geschah, nur ließ der Unparteiische den Spieler erstmal nicht mehr zurück aufs Feld, sehr albern.

Nach einer knappen halben Stunde, dann fast das zweite Eigentor: der Gästekeeper wehrt den Ball mit den Händen ab, von wo dieser an seine Beine springt und beinahe in Tor kullert – da hatten die Gäste aber nochmal Glück.

Kurz darauf dann regulär das 2:0 für Röchling Völklingen, was auch ganz ordentlich gefeiert wurde.

In der 37. Minute sah der bereits verwarnte Halsbandsünder dann für ein angebliches Handspiel im Mittelfeld die gelb-rote Karte, was dem Schiedsrichter erste Unmutsäußerungen des Publikums einbrachte.

Nach der Pause war Völklingen trotz Unterzahl noch spielbestimmend, nach einer knappen Stunde konnte der Gast jedoch den Anschlusstreffer erzielen.

Kurz darauf dann der zweite Platzverweis für Völklingen, ebenso albern wie der erste.

Statt aufzugeben, stachelte das den Traditionsclub, der in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiern konnte, nur weiter an, so dass ein 3:1 von Völklingen wahrscheinlicher erschien, als der Ausgleich der Gäste mit zwei Spielern mehr auf dem Platz.

Dieses Engagement wurde dann auch vom Publikum honoriert, ab der 80. Minute wurde es richtig laut und die Mannschaft nach vorne geschrieben bzw. der Schiedsrichter bepöbelt. Vorher war die Stimmung eher ruhig, mit Ausnahme eines Rentners, der wie ein Wasserfall dummes Zeug sabbelte, sich über seine superflachen Sprüche selbst totlachen konnte und sich dazu auch noch beglückwünschte (Zitat: “Der Schiri…der muss raus…raus aus dem Haus…bruharharhaahaaahaaaaa…wie hab ich das wieder gesagt? *Schenkelklopf*).

Nachdem auch der Schiedsrichter merkte, dass hier nix mehr passieren würde, erbarmte er sich und pfiff nach vier Minuten Nachspielzeit ab – nicht wenige Zuschauer stürmten nun Richtung Spielerausgang, um dem Unparteiischen noch ein paar nette Worte auf den Nachhauseweg mitzugeben – völlig zu Recht, wenn man mich fragt.

Ich spielte noch kurz mit dem Gedanken, die Pressekonferenz zu besuchen, entschied mich aber nach einem kleinen Imbiss dagegen, da niemand Anstalten machte, diese durchzuführen und ich auch keinen Bock hatte, noch ewig hier rumzuhängen. Stattdessen gings auf die problemlos zu absolvierende Rückreise ins Badische.

TORE: 1:0 Eigentor (6′), 2:0 Eric Seibert (30′), 2:1 Christoph Carl (58′)

ZUSCHAUER: 300, keine Gäste auszumachen

Eine Antwort zu “VL Saar: SV Röchling Völklingen – SG Perl/Besch 2:1 (2:0)”

  1. Aylien sagt:

    Hey ihr do. Ihr könne mich so überzeugen mit dem sv irgendwas