BL2: BTSV – Karlsruher SC 2:2 (0:0)

Eintracht Braunschweig Eintrachtstadion,
Braunschweig
Karlsruher SC

Ein klein wenig später als geplant ging meine Fahrt in Karlsruhe los, aber eigentlich immer noch locker rechtzeitig, doch schon in Höhe Darmstadt der erste Stau und dann bei Frankfurt und dann bei Wetterau und dann… naja, und so weiter… eigentlich ohne große freie Stücke bis Braunschweig – halt, von Göttingen bis Seesen, da war ich flott unterwegs…

Auf jeden Fall – da natürlich auch Braunschweig durch die bescheuerten Baustellen eine Katastrophe ist – wurde der Wagen um viertel vor sechs auf dem mittleren Mittelweg geparkt und zum Stadion gehetzt. Pünktlich zum Anpfiff stand ich inkl. Bier dann aber sogar im Block, wenn auch klitschnass geschwitzt.

Nach der Begrüßung der Anderen konnte man dann auch mal in die Nordkurve blicken – und war doch etwas enttäuscht, wenn man als Tabellenführer anreist, dann zieht auch die Ausrede “Freitag abend” nicht, das waren maximal 300 Gäste – und darunter bestimmt auch der ein oder andere Berliner (mit denen es dann auch eine Spruchbandaktion der KSCler gab: “Vereint in den Farben, vereint an der Spitze”, naja, nicht wirklich schön die Tapete).

Die erste Hälfte begann mit verhaltenem Spiel, der KSC wollte deutlich machen, dass sie verdienter Spitzenreiter sind und die Blau-Gelben, dass sie zu unrecht unten drinstehen – man schien an die okaye (das Wort wollte ich immer schonmal schreiben) Leistung von Köln anknüpfen zu wollen.

Mitte der ersten Hälfte dann ein Tor für die Karlsruher, aber Schiri Anklam (die Statistiker haben berichtet, dass er bislang 8x den BTSV gepfiffen hat und wir unter ihm noch nie verloren haben) pfiff ab – entweder nach einer phantastischen Schwalbe von Lieberknecht oder aber wegen Abseits – konnte man aus meiner Position nicht sehen.

Apropos Schwalben, da waren heute beide Teams gut dabei, das nervt echt tierisch. Wenn ich überlege, wie oft Adoube beim KSC kraftlos zusammengebrochen ist… ich glaub, ich muss mir den nächste Woche mal schnappen und dann gehen wir in Karlsruhe mal ordentlich Essen, damit der Junge was auf die Rippen bekommt und nicht immer umfallen muss.

Nach knapp vierzig Minuten dann die Mutter der hundertprozentigen Chancen, Siegert rennt nach geiler Flanke vom Fuchser allein auf KSC-Keeper Miller (der beiliebe kein Titan ist) und… vergeigt… scheiße.

Wenigstens war Braunschweig jetzt deutlich engagierter und vor allem bei Standards semi-gefährlich.

Torlos gings also in die Pause und bislang war das ja alles gar nicht so schlecht – nur bringt uns ein Unentschieden auch nicht viel weiter als eine Niederlage – und ein Tor wär ja auch mal nicht schlecht. Ich mein, war jetzt das sechste Pflichtspiel und Braunschweig hat zwei Treffer, einen Elfmeter und ein Halbeigentor – das ist nicht grad das, was man Torfabrik nennen würde.

Die zweite Hälfte begann mit ähnlich verteilten Rollen wie die Erste und der BTSV war weiter bemüht, in Führung zu gehen.

Leider nun aber die nächste Schwalbe, diesmal Kapllani, der fiel und so einen Freistoß rausholte – und der wurde direkt geschossen und verwandelt – Scheiße!

Immerhin setzte jetzt nicht der Kölneffekt ein, wo man im ersten Schock gleich noch die zweite Bude fing, sondern es wurde weiter gefightet.

Nach einer knappen Stunde dann ‘ne Ecke für die Eintracht, im Strafraum klammert Kapllani Grimm – ein Pfiff: Elfmeter und endlich ne Karte für diesen Klappstuhl.
Onkel Jürgen darf den Elfer schießen und obwohl Mistvogel-Miller noch ordentlich am provozieren war (warum er dafür keine Gelbe gesehen hat, weiß kein Mensch), verwandelt Rische das Ding natürlich sicher.

So, 1:1, mal wieder n Tor, aber immer noch kein Treffer aus dem Spiel – unsere Offensive muss dringend besser werden.

Nun, das tat sie angestachelt durch den Ausgleich auch, der KSC nur noch am Foulen oder Fallen, ex-Wolfsburger Maik Franz provozierte und fiel am laufenden Band, was leider nicht geahndet wurde.

Dafür bekam Kapllani die Ampelkarte für ein eher harmloses Foul im Mittelfeld, naja, aber da er sich vorher schon mehrfach gelbwürdig verhalten hatte, denke ich mal, er darf sich nicht beschweren.

Nun also der BTSV in Ãœberzahl – und die Frage: können wir da was draus machen? Denn im ersten Moment sah es nicht so aus, im Gegenteil.

Zum Glück kamen die Löwen schnell wieder zu sich und kombinierten sogar mal.

Anklam pfiff nach wie vor Merkwürdigkeiten, zum Glück konnte der KSC aus den sich bietenden Möglichkeiten nicht viel machen.

Eine gute Viertelstunde vor Schluss dann endlich das erste echte Tor für den BTSV in dieser Saison: Kastrati, mal wieder nach einer Fuchs-Ecke. Sehr fein, 2:1 – jetzt bitte abpfeifen.

Leider ging das Spiel aber noch fast zwanzig Minuten.

Fuchs wollte dann selbst auch noch ‘ne Bude machen, war aber leider im Abseits, dafür traf dann ausgerechnet der fallsüchtige Maik Franz, der aus 20m sehr schön abzog, nachdem die Braunschweiger Abwehr vorher zweimal mehr schlecht als Recht Angriffe von Federico und noch wem abblocken konnte.

Schweini Zwo, mittlerweile für Kastrati im Spiel, hatte dann direkt vor Schluss nochmal die Hammerchance, aber Miller hatte seine Kackstelzen leider am richtigen Platz.

So bliebs beim 2:2 – wie oben gesagt, nicht zu verachten aber zu wenig, wenn unsere Abschlussschwäche jetzt nicht bald mal abgelegt wird.

Für mich gings ziemlich zügig aus dem Stadion und die gefühlten fünf Kilometer zum Auto und dann durch das Baustellenmoloch Braunschweig nach Goslar (nicht, ohne da auch noch in eine Vollsperrung zu fahren).

BTSV: Thorsten Stuckmann – Torsten Jülich, Markus Husterer, Marco Grimm, Kosta Rodrigues – Benjamin Siegert, Torsten Lieberknecht (Tobias Schweinsteiger, 75′), Dennis Brinkmann, Lars Fuchs – Jürgen Rische, Bekim Kastrati (Ahmed Kuru, 82′). TRAINER: Michael Krüger

KARLSRUHER SC: Markus Miller – Thomas Kies (Jan Männer, 75′), Maik Franz, Mario Eggimann, Christian Eichner – Giovanni Federico, Godfried Aduobe, Massimilian Porcello, Bradley Carnell (Timo Staffeldt, 90′) – Sebastian Freis (Florian Dick, 87′), Edmond Kapllani. TRAINER: Edmund Becker

SCHIRI: Matthias Anklam (Buchholz)

TORE: 0:1 Bradley Carnell (48′), 1:1 Jürgen Rische (58′), 2:1 Bekim Kastrati (73′), 2:2 Maik Franz (83′)

ZUSCHAUER: 16.700 offiziell, hätte paar mehr geschätzt. Gäste geschätzte 250, hatte paar mehr gehofft.

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