RL Nord: 1. FC Magdeburg – VfB Lübeck 0:2 (0:1)

1. FC Magdeburg Heinrich-Germer-Stadion,
Magdeburg
VfB Lübeck

Mit viel zu wenig Schlaf (da am Vortag die Mutter aller Staus meine Reise von Karlsruhe von gut vier mal eben auf gut zehn Stunden ausdehnte) gings zur Mittagszeit nach Magdeburg, um dort kurz vor der Fertigstellung des neuen Grubestadions noch schnell den Ausweichground zu kreuzen.

Bis zur Winterpause spielt der 1. FC Magdeburg noch im Heinrich-Germer-Stadion, wo sonst Verbandsligist Preußen Magdeburg seine Heimspiele austrägt.

Nachdem ich sowohl den Ground als auch einen nahen Parkplatz gefunden hatte und mir mein Ticket gesichert hatte, ging es erstmal auf die deutlich kompliziertere Zigarettenautomatsuche. Wurde aber auch souverän erledigt.

Auf dem Rückweg davon wurde ich noch Zeuge, wie die Lübecker zum Stadion gefahren wurden, naja, rund achzig Mann in ‘nem Gelenkbus, da kann man schon verstehen, wenn zur besseren Lüftung das ein oder andere Fenster irreversibel geöffnet wird.

Nachdem ich das bunte Treiben ein wenig beobachtet hatte, hieß es auch für mich: rein ins Stadion – natürlich in den Heimblock, ich hab zwar mit der “Freundschaft” Mageburg-Braunschweig nicht viel am Hut, aber die Lübecker kann ich nun gar nicht leiden, daher waren die Sympathien klar verteilt.

Nach den üblichen Fotos wurde mal eine Nudelpfanne getestet (hätte ja sein können, dass die da so lecker sind, wie in Aue) und für absolut ungenießbar erklärt. Weitere Details zu meiner Stuhlgangkonsistenz seitdem erspare ich dem geneigten Leser.
Tja, hätte ich doch lieber eine Wurst von Ronni’s Grill-Trabbi essen sollen…

Keine Ahnung, ob das witzig sein sollte, aber der Stadionsprecher scheint, wie einige der Zuschauer, ein Ewiggestriger zu sein, kündigte er die heutige Partie doch mehrfach als Spiel der Regionalliga Nordost an.

Rund 3.300 Zuschauer waren heute da, darunter die enttäuschende Zahl von ca. 150 Lübeckern, Letztere boten als Intro einen ganz ordentlichen Rauchpilz, ansonsten gabs keine Pyrotechnik am heutigen Tage (naja, ‘n Vogelschreck nach dem 1:0…).

Am Eingang wurden heute rote Pappkarten mit der Aufschrift “Zeig’ dem Rassismus die Rote Karte!” verteilt – die Druckkosten hätte man sich in Magdeburg wohl auch sparen können – oder den weißen Kreis mit Kreuz nicht vergessen sollen. Da laufen schon ne Menge Jungs mit extrem kurzen Haaren rum und die Äußerungen lassen auch nicht auf einen Erfolg der Aktion hoffen. Naja, die aktive Szene konnte sich die roten Karten wenigstens zu nutze machen, in dem zu Beginn ein Spruchband präsentiert wurde: “Rote Karte für Alibiaktionen – soziale Fanarbeit statt Sicherheitswahn”.

Das Spiel begann mit leichten Vorteilen für den Aufsteiger, der in dieser Saison zu Hause noch keinen Punkt abgeben musste. Lübeck kam jedoch schon nach fünf Minuten besser ins Spiel und bestimmte daraufhin das Geschehen beinahe nach Belieben.

Die Stimmung auf den Rängen recht gut, die Lübecker fast die ganze Zeit am supporten (sagen wir mal so 100 von den 150), bei den Hausherren die Ultras mit guten Aktionen, nur leider zog der Rest der Gegengerade da nicht mit, sondern machte zum Teil sogar sein eigenes Ding – das einzige Mal, dass die Magdeburger ihr Potential zeigen konnten war bei einem sehr lauten “FCM”-Wechselgesang mit der Kurve.

Nach einer guten halben Stunde fiel dann das 1:0 für die Marzipanstädter nach einer verlängerten Ecke, so ging es auch in die Pause.

Im zweiten Durchgang blitzte noch mal sowas wie der Siegeswille bei den Blau-Weißen auf, aber dabei handelte es sich doch eher um ein Strohfeuer, denn allzubald hatten die Lübecker wieder die Oberhand, obwohl nach einer knappen Stunde beinahe der Ausgleich gefallen wäre, den Ball hatte ich schon drin gesehen.

In der 74. Minute dann das 2:0 – natürlich ausgerechnet durch Ex-Braunschweiger Dustin Heun.

Anschließend stürmten nur noch die Holsteiner und hätten auch noch das ein oder andere Tor machen müssen. Magdeburg war Lübeck in allen Belangen unterlegen und der zweite Ex-Braunschweiger, mein Freund Kais Manai – mittlerweile in den Diensten der Sachsen-Anhaltiner – kann immernoch keinen Fußball spielen.

Nach dem Spiel gings zügig zum PKW und rüber nach Westdeutschland.

TORE: 0:1 Dietmar Hirsch (44′), 0:2 Dustin Heun (74′)

ZUSCHAUER: 3.295, darunter ca. 150 Gäste

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