RL Nord: Dynamo Dresden – BTSV 1:1 (0:0)
Rudolf-Harbig-Stadion, Dresden |
Mit dem bewährten Ballerbus ging es Samstag früh in Richtung Sachsen, die Fahrt verlief – wie üblich – ereignisarm, nur der Regen, der kurz vor Dresden einsetzte, soll hier negative Erwähnung finden. Ich werde wohl nie ein trockenes Spiel in Dresden erleben.
Nachdem man den Bulli in einigermaßen akzeptabler Entfernung vom Stadion parkiert hatte und man noch ein paar Minuten im Trockenen überbrückt hatte, ging es zu Fuß zum altehrwürdigen Rudolf-Harbig-Stadion, beziehungsweise dem, was davon noch übrig war. Im Moment sind wohl die großen Baustellenwochen beim BTSV.
Die Gegengerade ist bereits Baustelle, zwei der vier Giraffen sind schon entfernt und die Kapazität liegt bei knapp 9.000. Der Gästeblock ist davon bislang verschont geblieben, auch an der Haupttribüne hat sich meines Erachtens nichts getan, dafür ist der Stimmungsblock aus dem Block diametral zum Awaysektor nun in Richtung Haupttribüne gerutscht. Neben dem Gästeblock gibt es immer noch den Block unter der Anzeigentafel, wo minderbemittelte Dresdner Jugendliche nichts besseres zu tun haben, als alberne Gesten in Richtung Gäste zu schicken, wenigstens ersparten sich diese Minusmenschen heute die Peinlichkeit, sich mit einer 96-Fahne ins Abseits zu manövrieren.
Aus Sicherheitsgründen hatten die Gästekassen heute geschlossen, rund 500 Tickets waren in Braunschweig im Vorfeld abgesetzt worden, die Heimkassen waren ebenfalls zu, also quasi ausverkauft, wenn auch noch ein paar Hundert Fans mehr Platz gefunden hätten, wenn sie sich denn vorher um Tickets bemüht hätten.
Der Regen ließ ein wenig nach, was aber – wie auch schon in den vergangenen Spielen im RHS zu beobachten – erstmal keinen Unterschied machte, da melonengroße Tropfen von dem Flutlichtmast fielen.
Nach einer kurzen Drangphase der Dynamos kam der BTSV besser ins Spiel, insgesamt blieb die erste Hälfte aber arm an Torraumszenen. Yildirim konnte sich mehrfach als Retter in der Not betätigen und unterstützte Adrian Horn im Braunschweiger Tor tatkräftig.
Kurz vor der Pause noch zwei Großchancen von uns, einmal ein direkter Freistoß von Lalle Fuchs, den ich schon drin gesehen hatte, der aber leider nur ans Außennetz ging, und direkt danach die daraus resultierende Ecke, die ebenfalls beinahe das 1:0 für uns bedeutet hätte.
So ging es aber torlos in die Pause, die heute nach nur zehn Minuten schnell beendet war – und der BTSV deutlich wacher aus der Kabine kam.
Nach einem krassen Abwehrfehler der Dresdner konnte Kumbela den Ball abfangen und passte mustergültig in den Lauf vom Fuchser, der nur noch einschieben brauchte. Ja!
Schön wäre es ja gewesen, wenn man noch einen hätte drauf legen können, das klappte aber mal wieder nicht und so war es nur noch eine Frage der Zeit, bis unsere Innenverteidigung mal wieder patzte und Dresden mit einem schönen Kopfballtreffer zum Ausgleich kommen konnte.
In den letzten Minuten dann der BTSV zusehends nervöser, immerhin konnte der eine Punkt aber mit nach Braunschweig genommen werde – ob das am Ende reicht, das werden wohl erst die kommenden Wochen zeigen, mit einem Sieg wäre man auf zwei Punkte an die Dynamos rangekommen.
Der Weg zurück zum Bus wurde problemlos gemeistert, gar noch mit ein paar Dresdnern unterhalten, ohne aufs Maul zu bekommen (sollten die Horrorgeschichten am Ende gar nicht stimmen, dass man in Dresden total Angst haben muss?) – jedenfalls vom größten Teil unserer Reisegruppe. Am Ende fehlte der Rülpser, der dank des im Stadion ausgeschenkten Vollbieres unter kleineren Orientierungsproblemen litt. Dank modernster Technik (Mobiltelefon und Navi) konnte der Vollmann dann aber nach nur knapp einer Stunde geortet und in den Bus verfrachtet werden – ein Bild für die Götter, wenngleich der Fahrer verständlicherweise etwas unentspannter reagierte.
Die Rückfahrt verlief ebenso problemlos, man vertrieb sich die Zeit mit einem Wettbewerb, die besten Durchhalteparolen, dass man den Klassenerhalt noch schaffen wird, zum Besten zu geben. Dieses Spiel konnte Clemens klar für sich entscheiden (“Ich lege mich fest, wir werden schon vor dem letzten Spieltag die Klasse sicher haben!”). Gegen 20h00 waren wir wieder in der schönsten Stadt der Welt.
DYNAMO DRESDEN: Marcus Hesse – Jens Truckenbrod, Stocklasa, Daniel Ernemann, Sebastian Pelzer – Pavel David (Igor Bendovskyi, 62′), Maik Wagefeld, Ivo Ulich (Marek Penksa, 66′), Ronny Nikol – Pavel Dobry (Sebastian Helbig, 88′), Thomas Bröker. TRAINER: Eduard Geyer
BTSV: Adrian Horn – Ramazan Yildirim, Deniz Dogan, Valentin Nastase, Benjamin Fuchs – Kosta Rodrigues, Torsten Oehrl, Tim Danneberg – Lars Fuchs (Christian Lenze, 80′), Dominik Kumbela (Marc Pfitzner, 80′), Andre Schembri (Sreto Ristic, 88′). TRAINER: Benno Möhlmann
SCHIRI: Norbert Grudzinski (Hamburg)
TORE: 0:1 Lars Fuchs (48′), 1:1 Thomas Bröker (67′)
ZUSCHAUER: ausverkauft vor 8.388, darunter gut 500 Braunschweiger (mit Unterstützung aus Basel, merci!)