OL Südwest: SC Halberg Brebach – Borussia Neunkirchen 0:6 (0:2)

SC Halberg Brebach Stadion an der Sporthalle,
Saarbrücken-Brebach
Borussia Neunkirchen

Nachdem ich mich krankheitsbedingt zwei Nächte und fast zwei Tage nicht weiter als 10m von meinem Klo wegbewegen konnte, versuchte ich am Freitag mittag mal vorsichtig den Weg zum Supermarkt, um mir Obst, Cola und Salzstangen zu besorgen – und siehe da: die Hausmittelchen sind doch immer noch das beste.

Ich will Euch jetzt nicht länger mit meiner unappetitlichen Krankheitsgeschichte nerven, jedenfalls meinte ich, es wagen zu können, mir nachmittags den fürs Wochenende gecharterte Mietwagen zu holen und ins Saarland zu fahren.

Im Saarbrücker Vorort Brebach fand das Derby zwischen dem SC Halberg und Borussia Neunkirchen statt – viel ungleicher kann eine Partie nicht sein: das schlechteste Team in allen Belangen gegen die beste Auswärtsmannschaft.

Der SC hat sich bereits v̦llig aufgegeben, im Stadionheft geht der Trainer hart mit seinen Spieler zu Gericht und wirft ihnen Disziplinlosigkeit vor РHammer!

Bei der Borussia sieht es anders aus: man ist auf dem Sprung, die Amateure vom FCK von der Tabellenspitze zu stürzen – leider wird das nicht viel helfen, denn eine Lizenz für die Regionalliga wurde nicht beantragt.

Das Halberg-Stadion verfügt über eine kleine Tribüne mit drei Reihen Holzbänken, ein paar Betonstufen und einem lustigen Sprecherturm (der wohl auf einem Spielplatz geklaut wurde) auf der Gegengerade. Also nix tolles, aber ich hab auch schon schlimmere Oberligagrounds besucht.

Sehr enttäuschend fand ich, dass nur eine winzige Handvoll Borussenfans heute abend vor Ort war – Neunkirchen liegt ja grad mal 20 km entfernt und es waren nur vereinzelte Gästefans auszumachen, insgesamt vielleicht mal so 30 an der Zahl.
Stimmung gab es von beiden Seiten gar nicht und das, obwohl die berüchtigten Brebach Ultras ihr Banner an der Bande befestigt hatten.

Bei bestem Wetter und stahlblauem Himmel wurde erstmal eine Stadionrunde gedreht und fotografiert, ehe man sich komplett dem Spiel widmen konnte – zu diesem Zeitpunkt stand es schon 0:1, welches ich natürlich nicht gesehen habe.

Aber kein Problem, in der 40. Minute gabs Strafstoß für den Gast und ich stehe genau hinterm Tor, sehr schöne Perspektive.

Mit dem 0:2 ging es auch in die Kabine, heraus kam ein verletzter Gasttorwart, der auf dem Weg zu seinem Kasten merkte, daß es heute nix mehr wird und direkt ausgewechselt wurde.

Der Ãœberlegenheit der Neunkirchener tat das aber keinen Abbruch, nach einer runden Viertelstunde das 3:0, ehe zwanzig Minuten vor Schluss in einem Powerplay innerhalb von fünf Minuten auf 6:0 erhöht wurde – das letzte Tor wieder durch einen Elfmeter, bei dem der maximalpigmentierte Keeper der Heimmannschaft, der auf den wundervollen Namen Gutenberg Nkounke hört, machtlos war.

Ansonsten gab es noch eine gelb-rote Karte fünf Minuten vor Schluss für den Gastgeber, einen gnadenlos schlechten Linienrichter und einen nervigen Opa, der mir in unverständlichem Kauderwelsche eine Frikadelle ans Ohr laberte – keine Ahnung, vielleicht war das auch Französisch – die Grenze ist ja nah. Ich hab jedenfalls kein einziges Wort verstanden.

TORE: 0:1 Freyer (14′), 0:2, 0:6 Sebastian Reich (38′, 74′, jeweils durch Elfmeter), 0:3, 0:4 Bucher (53′, 69′), 0:5 Bersin (71′)

ZUSCHAUER: 350 geschätzt, vielleicht 30 Neunkirchener

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