Archiv für die Kategorie ‘Südwest-alt’

OL Südwest: FSV Salmrohr – SpVgg EGC Wirges 3:0 (1:0)

Samstag, 02. Juni 2007
FSV Salmrohr Salmtalstadion,
Salmtal-Salmrohr
SpVgg EGC Wirges

Heute sollte es mal wieder nach Karlsruhe gehen, mit dem “kleinen” Umweg über Salmrohr.

Nach dem Saisonabschlussgrillen am Vorabend gings erstaunlich früh (was nicht mit “munter” zu verwechseln ist) in Braunschweig los, so dass sogar noch Zeit war, den einen oder anderen Vulkanground in der Eifel zu haken.

In Salmrohr gabs erstmal einen ordentlichen Schreck, als das Stadion angesteuert wurde: nichts, aber auch wirklich gar nichts deutete auf ein Fußballspiel hin. OK, es war zwei Stunden vor Kick-Off, aber so den ein oder anderen Offiziellen oder Platzwart oder Fan hätte ich da schon rumhampeln gesehen.

Wie dem auch sei, ein kurzer Abstecher nach Bernkastel-Kues (Zielort meiner ersten Klassenfahrt – ich konnte mich an nix erinnern) und durch das Dörfchen Salmrohr (ein Stadtteil des Örtchens Salmtal) – und es war immer noch nicht viel los, aber dennoch absehbar, dass dort heute ein Spiel stattfinden würde (auf meiner Tour durch Salmrohr kam ich nämlich noch am Kunstrasenplatz “Sportzentrum FSV” vorbei – da waren glücklicherweise aber nur Kids am Pölen).

Also wurde irgendwann ein Ticket gekauft und das Stadion betreten, was für den Ort mal locker überdimensioniert ist – daran ändert auch das eine Jahr Zweitligafussball nichts, der hier geboten werden konnte.
Unter anderem kreuzten sich da (1986/87) ja auch Salmrohrs Wege mit meinem BTSV (zu Hause 3:0 gewonnen, in Salmrohr 0:0) – wie gut, dass ich damals noch nicht auswärts gefahren bin. Oder auch nicht, dann hätte ich mir das heute schenken können.

Nun denn, heute gings ja mal wenigstens um Einiges, um nicht zu sagen: um Alles!
Der FSV Salmrohr stand auf einem Abstiegsplatz, drei Punkte und fünf Tore vom TuS Mechtersheim entfernt, die wiederum heute bei der Reserve von Mainz 05 antreten mussten. Nicht undenkbar aber doch schon sportlich.

Der Präsident ging im Stadionheft übrigens recht zünftig mit der Mannschaft um, keine Ahnung, ob das jetzt ein Motivationstrick war, auf jeden Fall sprach er dem Team jedweden Siegwillen ab.

Der Ground in Salmrohr weiss allerdings sehr zu gefallen: eine ordentliche Haupttribüne, dazu ringsum reichlich Steinstufen (zum Teil allerdings ordentlich überwachsen). Nur Flutlicht sucht man vergebens.

Salmtalstadion, Salmrohr

Das Spiel begann dann auf niedrigem Niveau, wobei ich irgendwie den Eindruck nicht loswurde, dass Wirges die Salmrohrer gewinnen lassen wollte. Es schien nämlich oft so, also ob Wirges deutlich überlegen war, dann gabs aber regelmäßig extrem dämliche Fehler (Pässe ins Aus oder zum Gegner), die in dieser Häufigkeit normalerweise einfach nicht vorkommen.

Nach rund zehn Minuten das erste Jubeln beim Heimpublikum, 1:0…

Nach der Pause konnte der Hattrick voll gemacht werden, mal sehen wo der Schütze Michael Fleck in der kommenden Saison spielen wird. Man darf gespannt sein.

Nach dem Abpfiff dann spannende Minuten, bis die Meldung aus Mainz kam: Endstand dort 2:1 damit also Mechtersheim gerettet…

...das wäre der Klassenerhalt gewesen...
Tja, wäre dieser Ball, kurz vor Schluß noch reingeangen, dann wäre Salmrohr der Oberliga Südwest (welche in der kommenden Saison ja mit Saarbrücken aufgewertet ist!) erhalten geblieben.

Für mich gings nach dem Abpfiff froh nach Hause, wieder ein Zweitligist weniger, bleiben noch 16…

TORE: 1:0, 2:0, 3:0 Michael Fleck (11′, 59′, 63′)

ZUSCHAUER: 245, keine erkennbaren Gäste

OL Südwest: FSV Oggersheim – FSV Salmrohr 3:0 (2:0)

Samstag, 28. April 2007
FSV Oggersheim Südweststadion,
Ludwigshafen
FSV Salmrohr

Im Südweststadion in Ludwigshafen (in den 80ern bekannterweise mal Spielstätte vom SV Waldhof Mannheim) spielt ja der designierte Regionalligaaufsteiger FSV Oggersheim – und da dort gerne mal Samstag abends gespielt wird, war es für uns ein Leichtes, heute dann doch noch mal ein komplettes Spiel zu besuchen.

Südweststadion, Ludwigshafen

Das Südweststadion macht einen einigermaßen heruntergekommenen Eindruck, die Tribüne ist zwar ganz OK, der Gästebereich auf der Gegengerade und die Geraden selber sind aber reichlich desoltat – weshalb es vom DFB für die kommende Saison wohl auch eine Ausnahmegenehmigung geben muss und die maximale Zuschauerzahl auf 10.000 begrenzt werden wird – sollte locker reichen, wie ich denke.

Abgang / Südweststadion

Vor Kickoff noch schnell paar Bilder, eine SGE-Autobesatzung getroffen (die sich vorher in Pirmasens noch mit Wehener Aufstiegs-T-Shirts eingedeckt hatten) und eine Frikadelle probiert – Prädikat: dringend die Finger davon lassen!

Das Spiel war einseitig und durch zwei frühe Tore denn auch schon bald entschieden, so spielt wohl ein Aufsteiger… nach der Pause konnte man sich sogar einen vergeigten Elfmeter leisten.

Aus Salmrohr – denen ich aus diversen Gründen die Daumen drückte, heute mal keine Gäste dabei, jedenfalls konnten keine ausgemacht werden.
Das Heimpublikum auch noch weit davon entfernt, eine Bereicherung der Regionalliga Süd sein zu können (und da gehört ja auch nicht so viel zu). Immerhin gabs einen kleinen Stimmungsmob, der sich im Wesentlichen selber feierte. Kann man ja auch mal machen.

Nach Abpfiff gings für uns schließlich gen Karlsruhe, wo für die kommenden drei Nächte die Zelte aufgeschlagen werden sollten.

Bei einem kleinen Kneipenbesuch ließ man dann den Tag mit ein paar Kräusen ausklingen.

TORE: 1:0 Aydin Ay (3′), 2:0 Shpejtim Arifi (11′), 3:0 Fabio Rodighero (55′)

ZUSCHAUER: 467, keine Gäste

OL Südwest: TuS Mechtersheim – SV Eintracht Trier 0:0

Sonntag, 05. November 2006
TuS Mechtersheim Stadion an der Kirschenallee,
Römerberg-Mechtersheim
SV Eintracht Trier

Die heute angedachte Tour zum Auswärtsauftritt des FC Basel beim FC Thun mußte wegen Bocklosigkeit der potentiellen Mitfahrer gecancelt werden. Der Ball sollte aber natürlich trotzdem rollen und so gings für mich ins 50km entfernte Mechtersheim, wo heute die Eintracht aus Trier ihre Visitenkarte abgeben sollte.

Mechtersheim – Teil der Gemeinde Römerberg – hat gerade gut 3000 Einwohner, aber eine Oberligamannschaft und ein idyllisch gelegenes Stadion, über den Rhein vis-a-vis vom Atomkraftwerk Philippsburg gelegen.

Rund 300 Moselstädter hatten heute ihr Erscheinen angekündigt, so dass man doch etwas überrascht war, dass so gar keine Staatsmacht die vorderpfälzischen Gemarkungen beschützte.

Das Stadion an der Kirschenallee verfügt über eine schnuckelige Tribüne mit 190 Sitzschalen, ansonsten gibts noch ein paar Parkbänke auf dem Wall auf der Gegenseite und jede Menge Plätze an der Absperrung ringsum.

Kurz nach meiner Photosession betraten dann auch tatsächlich ein Haufen Trierer den Ground und machten sich ans Beflaggen, während ich auf Waldhof-Stefan traf, den ich gestern zu diesem Kick überreden konnte (…wenns schon nicht nach Thun geht…).

Ein Intro erhoffte man leider vergebens, der Gästeanhang aber ansonsten ordentlich laut – auf Heimseite gabs ein Wiedersehen mit meinen Freunden von den Blue Angels (siehe Bad Kreuznach vor vier Tagen), heute mit sechs Mann am Start (und überraschenderweise auch ab und an zu hören).

Die Ordner- und Polizeipräsenz heute angenehm gering – und passiert ist außer ein wenig Gepöbel auch nix, kein Pyro, kein Platzsturm, nada (und das obwohl das Reinschmuggeln von was-auch-immer in Mechtersheim nun wirklich kein Problem sein kann)! Müssen also nicht immer Hundertschaften vor Ort sein!

Das Spiel begann mit klaren Vorteilen für die mutig aufspielenden Gastgeber, spielte sich aber größtenteils im Mittelfeld ab.

Die erste Großchance des Spiels dann auch für die Mechtersheimer durch einen Alleingang in der 35. Minute, der Abschluss landete jedoch neben dem Tor.

Im zweiten Durchgang dann umgekehrte Spielanteile: Heim ängstlich, der SV Eintracht mutig und engagiert.

In der 51. Minute konnte sich der Gast dann auch die erste Hammerchance erarbeiten, ein strammer Schuß wurde jedoch unglücklich von einem auf der Linie stehenden Trierer neben statt ins Tor abgelenkt.

Keine Minute später erneut Gefahr fürs Mechtersheimer Tor – hierbei kam ein Trierer zu Fall, was durchaus einen Strafstoss hätte geben können. Der Schiedsrichter erkannte jedoch auf Abstoß, die direkt hinter dem Tor stehenden Ultras des SVE natürlich wenig begeistert – woraufhin sich der Heimkeeper auch beim Schiri beschwerte.

Nun ging es munter hin und her, immernoch mit Vorteilen für Trier, der noch ausgebaut werden konnte, nachdem ein Mechtersheimer in der 75. Minute Rot sah – sicherlich ein hartes Foul aber Rot war meines Erachtens zu hart dafür.

Kurz vor Ende überschlugen sich dann die Ereignisse, Mechtersheim plötzlich vorm Trierer Tor – keine Ahnung, wie der Ball noch daneben gehen konnte.

Im Gegenzug ein Lattentreffer für die Eintracht nach einer Ecke und wiederum ein schneller Konter für Mechtersheim, der ebenfalls nur im Toraus landete.

Damit nicht genug, direkt im Anschluss noch ein gefährlicher Konter für das Heimteam, der ebenfalls nichts einbrachte.

Zum Abschluss dann wiederum ein schneller Konter für Trier – die es aber auch nicht besser machten, so dass das Spiel heute leider ohne Tore blieb.

Ich beobachtete noch kurz den Abmarsch der Trierer Fanschar, ehe auch ich mich auf den Weg zurück nach Baden machten.

TORE: schon wieder keine… das siebte 0:0 in dieser Saison, ich könnte kotzen

ZUSCHAUER: 710, die Zahl von 300 Gästen dürfte einigermaßen passen

OL Südwest: SG Eintracht Bad Kreuznach – TuS Mechtersheim 3:0 (1:0)

Mittwoch, 01. November 2006
Eintracht Bad Kreuznach Friedrich-Moebus-Stadion,
Bad Kreuznach
TuS Mechtersheim

Feiertag in Baden und Spieltag in den Oberligen – sehr begrüßt, so hatte ich die Qual der Wahl: OL BaWü oder doch Südwest? In Großaspach hätte ich beispielsweise Zeuge einer 1:10-Heimniederlage gegen den SV Sandhausen werden können.

Mich zog es jedoch nach Rheinland-Pfalz, um das Moebus-Stadion in Bad Kreuznach zu besuchen, da dies eine Ecke ist, in die ich sonst eher selten komme und die SG Eintracht ja bekanntlich auch mal ein Jahr in der zweiten Liga gespielt hat.

Mit dem Zug war ich bereits frühzeitig in der Nahestadt, so dass ich noch ein wenig Zeit hatte, durch die Altstadt zu bummeln und mir die berühmten Brückenhäuser näher zu betrachten. Leider kann Kreuznach so gar nicht schocken, die Stadt ist tot! Klar, Feiertag, aber soviele leerstehende Geschäfte und kaum Menschen auf der Straße, traurig.

So machte ich mich also viel zu früh (ca. eine Stunde vor Kickoff) auf ins Stadion, auf dem davorliegenden Schützenplatz konnte noch diese kultige Bedürfnisanstalt abgelichtet werden:

Als einer der Ersten wurde dann das Stadion betreten, welches in den letzten Jahren WM-fein gemacht worden war, dann aber doch nicht als Trainingsground berücksichtigt wurde, was in Kreuznach sicherlich für einiges an Trübsal gesorgt haben dürfte.

Das Stadion verfügt um einen Wall der ringsum läuft und in den Kurven komplett bewachsen ist – bis auf zwei Stufen an der Bande und dem geplasterten Weg auf der Wallkrone.
Auf der Gegengeraden findet sich modernisierte Stehplätze, die Haupttribüne zieren 1.413 blaue Sitzschalen in neun Reihen.

Flutlicht gibt es keins, jedoch sind bereits Fundamente an den vier Ecken dafür vorgesehen, ebenso wie Vorrichtungen, um die einfache Anzeigetafel durch eine moderne Videowand zu ersetzen – tja, man hat(te) wohl einiges vor in Bad Kreuznach…

Aus der Vorderpfalz waren – neben ein paar offensichtlichen Angehörigen – auch drei Kutten angereist, die ihr tristes Dasein sonst wohl eher bei der Lebenshilfe fristen dürften, immerhin konnten die Jungs mit drei Bannern (u. a. der Zaunfahne der berüchtigen Blue Angels Mechtersheim), einer Trommel und einem großen Schwenker glänzen…

Die Heimseite glänzte durch drei Jungs, die in ihrer reichlich vorhandenen Freizeit viel Network-Ultra lesen, naja, zwei davon (Kürzesthaarschnitt, Troublemaker-Klamotten), dem Dritten schien das alles ein wenig unangenehm zu sein. Die Drei begaben sich jedenfalls eine halbe Stunde vor Beginn auf die Gegengeraden und die beiden “Ultras” sangen in einem durch – bis kurz vor Anpfiff… ich hab herzlich gelacht.

Das Spiel lief gerade zwei Minuten, als die Eintracht mit 1:0 in Führung gehen konnte – was nun auch meine Ultra-Freunde (mittlerweile auf die Tribüne zum Rest des Kreuznach-Mobs – insgesamt so sechs Leute – gewechselt waren) wieder zu frenetischem Support anspornte.

Einige echte Highlights waren zu vernehmen: Ein “Hurra, das ganze Dorf is da” ist ja nicht völlig deplatziert – sollte aber dann aus mehr als zwei Kehlen kommen, mein Favorit war aber das “Wer nicht hüpft ist Mechtersheimer” – wobei die Jungs selbst nicht hüpften. Sehr fein.

Das Spiel war leider nicht so erheiternd, sondern mehr ein Fehlpassfestival, so dass lange auf weitere Höhepunkte gewartet werden musste.

Nach knapp 40 Minuten konnte der Keeper der Sportgemeinde einen strammen Schuss der Mechtersheimer nicht festhalten, aber die Kugel rutschte nur an den Pfosten.
Ãœberhaupt war der Kreuznacher Keeper wirklich etwas neben sich heute, kurz vor dem Pausenpfiff ein strammer Freistoß von der Strafraumgrenze – der ebenfalls nur weggeklatscht werden konnte – aber von einem Feldspieler ins Toraus geklärt wurde.

Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel auf niedrigem Niveau, immerhin konnte aber in der 55. Minute die Eintracht die Führung auf 2:0 ausbauen – und auch durch ein schönes, rausgespieltes Tor.

Die Mechtersheimer waren nun deutlich geschockt, kämpften zwar noch verzweifelt gegen die Niederlage an, ohne jedoch große Chancen zu bekommen. Ausnahme war ein schöner Freistoß in der 84. Minute, der aber – diesmal souverän – gehalten wurde.

Durch ein unnötiges Foul dezimierte sich der Gast dann noch unnötig, quasi die nächste Aktion bedeutete dann das 3:0 für Bad Kreuznach (auch wenn ich da eine klare Abseitsstellung gesehen habe).

Den letzten – negativen – Höhepunkt bekam dann das Spiel durch eine ziemlich harte rote Karte – erneut für Mechtersheim. Die letzten zwei, drei Minuten konnte der TuS das Ergebnis aber auch noch mit nur acht Feldspielern halten, ehe der Schiedsrichter ein Einsehen hatte und die Begegnung abpfiff.

Auf der Pressekonferenz ließ der sichtlich frustrierte Gästetrainer kein gutes Haar an seinem Team und bemängelte die Einstellung – ja, drohte unterschwellig gar mit Rücktritt!
Der Heimtrainer sah das alles natürlich entspannter, bestätigte aber, dass man eher glücklich gewonnen hatte.

Für mich gings dann zurück zum Bahnhof und gegen 20h00 hatte mich die Karlsruher Heimat wieder.

TORE: 1:0 Dennis Kirn (2′), 2:0 Mahir Sahin (55′), 3:0 Patrick Krick (86′)

ZUSCHAUER: 350, darunter drei Mechtersheimer Kutten und vielleicht noch 15 weitere Gästeanhänger, die jedoch alle Familienanhang von den Spieler gewesen sein dürften.

OL Südwest: FC Homburg – Borussia Neunkirchen 2:0 (1:0)

Freitag, 29. September 2006
FC Homburg Waldstadion,
Homburg
Borussia Neunkirchen

Sehr zeitig ging es heute nachmittag die rund 120 km ins Saarland – eine weise Entscheidung, wie sich zeigen sollte, da auf der Bundesstraße zwischen Landau und Pirmasens (eh ein Nadelöhr) eine eklige Baustelle gut 40 Minuten meiner Lebenszeit stahl.

Nichtsdestotrotz war ich dann aber um kurz nach 18h00 am Waldstadion und ergatterte die Stehplatzkarte mit der laufenden Nummer 000001! Da fragt man sich natürlich zum einen: warum ist das eine sechsstellige Zahl? Zum anderen: Da da weder Datum noch Gegner auf der Karte stehen, fangen die immer wieder bei Null an? OK, das nur am Rande.

Nach ausgiebiger Stadionrunde und Photoshooting (hab ich bei meinem letzten Besuch vor knapp zwei Jahren aus mir unbekannten Gründen nicht gemacht) musste nun noch einige Zeit vertrieben werden, was mit allgemeinem Herumlungern auch einigermaßen klappte, viel zu sehen gab es nicht, das Programm war schnell durchgelesen und ein weiteres gefundenes Programm des 4-Nationen-Turniers der U16-Nationalmannschaften (fand kürzlich im Saarland statt…) konnte auch nur kurz fesseln.

Mehrfach checkte ich meine Schuhe, ob ich in irgendwas reingetreten war (war ich nicht), denn, liebe Homburger, nehmts mir nicht übel, aber irgendwie roch es die ganze Zeit nach, äh, nun ja, Hunde-Aa.

Immerhin begannen nun Eingangskontrollen der genaueren Art (ich war noch mit einem netten Kopfnicken eingelassen worde), so dass ich da noch ein wenig spechtete. Außerdem wurde erträgliche bis wirklich gute Musik gespielt – beide Daumen hoch hierfür.

So langsam füllte sich der Ground – nun ja, für Homburger Verhältnisse wenigstens. Gäste waren lange kaum auszumachen (halt eine Handvoll Normalos im Awaysektor), zum Anpfiff hatte sich dann aber sowohl auf Heimseite, als auch im Gästeblock eine ganz ordentliche Anzahl von fußballinteressierten Besuchern eingefunden.

Die Neunkirchener waren noch beim Beflaggen des Zauns (unterstützt von Saarbrückern… dazu später mehr), als das 1:0 für den FC Homburg fiel – in der zwanzigsten Spielsekunde, ich denke, das dürfte mein persönlicher Rekord sein.

Auf beiden Seiten lieferten die Fans gute Stimmung, zunächst hauptsächlich der Austausch von Anti-Gesängen der verfeindeten Lager, die gerade 20 km voneinander entfernt wohnen.

Der aktive Block der Homburger umfasste ca. 100 Leute auf der Gegengeraden und nochmal ca. 50 (oft Ältere) in der Kurve neben der Haupttribüne (was auch zu einigen netten Wechselgesängen führte). Bei den Gästen waren es zunächst die gut 20 Ultras, die Stimmung machten, aber auch da gabs noch ein paar bei den Normalos die anfangs mitzogen.

Nach einer knappen halben Stunde dann die Hammerchance der Borussia zum Ausgleich, ein Freistoß, der aus gut 20 Metern direkt aufs Tor gezimmert wurde, ging scheinbar Millimeter daneben.

Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit war das Spiel zwar durchaus gut anzuschauen, wurde aber im Wesentlichen im Mittelfeld ausgetragen. Wenn doch mal ein Spieler Richtung Tor marschierte, dann war es häufig einer der Linienrichter, der mit einer Abseitsfehlentscheidung für Ruhe sorgte.

Auch auf den Rängen wurde es merklich ruhiger, wenngleich immer noch der ein oder andere Gesang angestimmt wurde und natürlich auch gepöbelt wurde.

In der Pause gabs ein wenig Gepose von ein paar Homburger Kids am Zaun zum Pufferblock, was wohl selbst den Neunkirchenern zu doof war, da kaum Reaktionen kamen.

Nachdem nach etwa einer Stunde auch das 2:0 für den FC Homburg gefallen war und kurze Zeit später mit Nasser Ammami einer der besten Borusse mit Gelb-Rot vom Platz musste, kochte die Stimmung wieder ein wenig hoch.

Auf der Heimseite wurde ordentlich supportet, wohingegen die Neunkirchener und Saarbrücker das volle Programm des Anti-Supports abspielten.

Diese Liaison von den Ultras Neunkirchen und Saarbrücken ist schon sehr merkwürdig. Klar, den FC Homburg hassen beide, aber das wäre so, als würden wir uns mit Wolfsburg gegen Hannover verbünden.

Buah, abartige Vorstellung… schnell was anderes denken…

Auf jeden Fall konnte man von den Gästen nun allerfeinstes Liedgut lauschen, so wurden gleich mehrere Untergrundbahnen von Homburg nach Oświecim gebaut, der nationale Widerstand ausgerufen und dem stärker pigmentierten Stürmer vom FC Homburg nahegelegt, in eine Strauchpflanze zu huschen. Und ein SS-SA-Borussia hab ich auch schon lange nicht mehr gehört, wurde dafür heute abend gleich mehrfach Zeuge, wie oberkörperfreie Jugendliche das grölten.

Nicht schön sowas und mir ist immer noch ein Rätsel, wieso das von der Polizei, die äußerst zahlreich erschienen war, bzw. den anderen Gästen, nicht unterbunden wurde.

Neunkirchen war in der zweiten Hälfte klar schwächer, auch dies mag zu Frust bei den Kids geführt haben, aber sowas muss ja wohl trotzdem nicht sein.

Den Schlusspfiff bekamen die meisten Gäste und auch das NK-Inferno nicht mit, da man es vorzog, schon ein paar Minuten vorher das Weite zu suchen. Ob die NK-Hools City Service auf der Suche nach Opfern noch fündig geworden sind? Man weiß es nicht…

Ein Neunkirchener Spieler verdiente sich noch meinen heutigen Sonderapplaus für besonderen Humor, als er einen Homburger Zuschauer als Franzose beschimpfte – nun ja, als Saarländer im Allgemeinen sollte man mit sowas meiner Meinung etwas sparsamer umgehen und da – wie erwähnt – Neunkirchen ja auch nicht gerade weit vom Erbfeind weg ist, im Speziellen sowieso.

Für mich gings nach dem Kick dann zum Parkplatz hinterm Gästeblock, wo aber auch kein Borussenlynchmob wartete und dann zügig gen Heimat.

TORE: 1:0 Pierre Hallé (1′), 2:0 Alexander Conde (57′)

ZUSCHAUER: 1.520, davon ca. 250 Gäste

OL Südwest: SC Halberg Brebach – Borussia Neunkirchen 0:6 (0:2)

Freitag, 22. April 2005
SC Halberg Brebach Stadion an der Sporthalle,
Saarbrücken-Brebach
Borussia Neunkirchen

Nachdem ich mich krankheitsbedingt zwei Nächte und fast zwei Tage nicht weiter als 10m von meinem Klo wegbewegen konnte, versuchte ich am Freitag mittag mal vorsichtig den Weg zum Supermarkt, um mir Obst, Cola und Salzstangen zu besorgen – und siehe da: die Hausmittelchen sind doch immer noch das beste.

Ich will Euch jetzt nicht länger mit meiner unappetitlichen Krankheitsgeschichte nerven, jedenfalls meinte ich, es wagen zu können, mir nachmittags den fürs Wochenende gecharterte Mietwagen zu holen und ins Saarland zu fahren.

Im Saarbrücker Vorort Brebach fand das Derby zwischen dem SC Halberg und Borussia Neunkirchen statt – viel ungleicher kann eine Partie nicht sein: das schlechteste Team in allen Belangen gegen die beste Auswärtsmannschaft.

Der SC hat sich bereits v̦llig aufgegeben, im Stadionheft geht der Trainer hart mit seinen Spieler zu Gericht und wirft ihnen Disziplinlosigkeit vor РHammer!

Bei der Borussia sieht es anders aus: man ist auf dem Sprung, die Amateure vom FCK von der Tabellenspitze zu stürzen – leider wird das nicht viel helfen, denn eine Lizenz für die Regionalliga wurde nicht beantragt.

Das Halberg-Stadion verfügt über eine kleine Tribüne mit drei Reihen Holzbänken, ein paar Betonstufen und einem lustigen Sprecherturm (der wohl auf einem Spielplatz geklaut wurde) auf der Gegengerade. Also nix tolles, aber ich hab auch schon schlimmere Oberligagrounds besucht.

Sehr enttäuschend fand ich, dass nur eine winzige Handvoll Borussenfans heute abend vor Ort war – Neunkirchen liegt ja grad mal 20 km entfernt und es waren nur vereinzelte Gästefans auszumachen, insgesamt vielleicht mal so 30 an der Zahl.
Stimmung gab es von beiden Seiten gar nicht und das, obwohl die berüchtigten Brebach Ultras ihr Banner an der Bande befestigt hatten.

Bei bestem Wetter und stahlblauem Himmel wurde erstmal eine Stadionrunde gedreht und fotografiert, ehe man sich komplett dem Spiel widmen konnte – zu diesem Zeitpunkt stand es schon 0:1, welches ich natürlich nicht gesehen habe.

Aber kein Problem, in der 40. Minute gabs Strafstoß für den Gast und ich stehe genau hinterm Tor, sehr schöne Perspektive.

Mit dem 0:2 ging es auch in die Kabine, heraus kam ein verletzter Gasttorwart, der auf dem Weg zu seinem Kasten merkte, daß es heute nix mehr wird und direkt ausgewechselt wurde.

Der Ãœberlegenheit der Neunkirchener tat das aber keinen Abbruch, nach einer runden Viertelstunde das 3:0, ehe zwanzig Minuten vor Schluss in einem Powerplay innerhalb von fünf Minuten auf 6:0 erhöht wurde – das letzte Tor wieder durch einen Elfmeter, bei dem der maximalpigmentierte Keeper der Heimmannschaft, der auf den wundervollen Namen Gutenberg Nkounke hört, machtlos war.

Ansonsten gab es noch eine gelb-rote Karte fünf Minuten vor Schluss für den Gastgeber, einen gnadenlos schlechten Linienrichter und einen nervigen Opa, der mir in unverständlichem Kauderwelsche eine Frikadelle ans Ohr laberte – keine Ahnung, vielleicht war das auch Französisch – die Grenze ist ja nah. Ich hab jedenfalls kein einziges Wort verstanden.

TORE: 0:1 Freyer (14′), 0:2, 0:6 Sebastian Reich (38′, 74′, jeweils durch Elfmeter), 0:3, 0:4 Bucher (53′, 69′), 0:5 Bersin (71′)

ZUSCHAUER: 350 geschätzt, vielleicht 30 Neunkirchener

OL Südwest: SC Hauenstein – SV Weingarten 2:0 (0:0)

Dienstag, 12. April 2005
SC Hauenstein Stadion “Am Neding”,
Hauenstein
SV Weingarten

Statt den 3:1-Sieg meiner Blau-Gelben zu Hause gegen Preußen Münster zu sehen war heute erstmal lange arbeiten angesagt.

Anschließend ging es viel zu spät in die Pfalz, um dort das Match des SC Hauenstein gegen den SV Weingarten zu besuchen – beide sind im oberen Tabellendrittel angesiedelt, haben aber keine Aufstiegschancen mehr.

Da Hauenstein und Weingarten nur ein paar Kilometer auseinanderliegt, hoffte ich auf ein Spiel mit Derbycharakter, wurde aber leider enttäuscht.

Ich kam kurz nach halb sieben in Hauenstein an, da das Spiel aber später angepfiffen wurde, konnte ich noch fast die komplette erste Halbzeit mitnehmen, nachdem ich netterweise kostenneutral den Ground entern konnte.

Das Spiel war auf sehr niedrigem Niveau, da hatte ich mir doch erheblich mehr erwartet.

Das Stadion “Am Neding” in Hauenstein verfügt über ein paar Betonstufen auf der einen Gerade, was den gesamten Ausbau des “Stadions” ausmacht. Direkt nebenan befindet sich übrigens noch das Wasgau-Stadion, eine Leichtathletikanlage, ebenfalls mit ein paar Betonstufen. Also alles in allem nicht wirklich sehenswert. Ein paar Fotos hab ich natürlich trotzdem gemacht.

Das Spiel plätscherte so vor sich hin, während ich per SMS von den Geschehnissen in Braunschweig unterrichtet wurde.

In der 50. Minute dann das 1:0 für die Hausherren und kurz vor Ende das 2:0. Also immerhin zwei Tore gesehen, ne Wurst gegessen und ein Pils getrunken.

Schnell ging es wieder zurück, um zu Hause noch die letzten Minuten des Eintrachtspiels im Liveticker zu verfolgen.

TORE: 1:0 Marc Buchmann (50′), 2:0 Michael Hunsicker (88′)

ZUSCHAUER: 400, niemand erkennbar aus Weingarten (immerhin sah ich ein Auto mit Landauer Kennzeichen…)