OL BaWü: SpVgg 07 Ludwigsburg – SSV Reutlingen 0:3 (0:0)

SpVgg 07 Ludwigsburg Ludwig-Jahn-Stadion,
Ludwigsburg
SSV Reutlingen

Nachdem dieses Spiel neulich ja kurzfristig abgesagt worden war und ich den Weg umsonst gemacht hatte, folgte heute der zweite Versuch, den SSV Reutlingen in der Barockstadt zu sehen.

Diesmal hatte ich mehr Glück, das Spiel fand statt und vor allem nicht nur auf dem Kunstrasenplatz Fuchshof, sondern im Ludwig-Jahn-Stadion.

Eine gute halbe Stunde vor Kick-Off war ich am Ground und konnte schon eine stattliche Anzahl Polizeibeamte bewundern. Wie üblich eine Runde durchs Stadion, welches mir für ein Leichtathletikstadion gut gefällt: eine gedeckte Sitztribüne, ansonsten ringsrum Steinstufen. 18.000 Zuschauer fasst der Ground, besonders sticht der außergewöhnliche Sprecherturm hervor, der an einen Flughafen-Tower erinnert.

Nach dem üblichen Fotoshooting, einer Wurst und zwei Bier sollte das Spiel auch langsam beginnen.

Auf der Mitte Gegengerade hatten sich knapp 20 Heimfans postiert, die mit Zaunfahnen, großen Schwenkern und auch akustisch auf sich aufmerksam machen konnten.

Zu diesem Zeitpunkt kam von den ca. 30 Gästen im mit Bauzäunen eingefriedeten Awaysektor nichts, gar nichts, nullkommanix.

Erst als nach zwanzig Minuten die Stimme Reutlingens das Stadion erreichte (wie überraschend: ein Stau im Feierabendverkehr auf der A8…) wurde dort gesungen.
Man sang, dass man die Ulmer in den Arsch ficken will. Nun, neulich haben die Reutlinger an gleicher Stelle aber eher ihren Pöter ängstlich zusammengekniffen.

Insgesamt mögen am Ende gut 60 Gäste unter den insgesamt offiziell 300 Zuschauern gewesen sein.

Das Spiel war recht lahm für ein Oberligaspiel, Reutlingen hängt in der Verfolgertruppe hinter den KSC Amas, 07 Ludwigsburg dagegen auf dem letzten Tabellenrang mit nur noch geringer Hoffnung auf den Klassenerhalt.

So ging es dann auch torlos in die Pause und ich machte mir schon Sorgen, dass das heute mal wieder eine torlose Begegnung werden könnte.

In der 58. Minute wurde ich dann aber durch das 1:0 für den Gast aus Reutlingen erlöst. Kurz später das 2:0, in dessen Folge im Gästeblock die Polizei ein paar Jungs vom Zaun wegbefehlen musste, die es gewagt hatten, daran zu rütteln.

Offenbar gab der Bauzaun wohl nach, so dass sich nun die Staatsmacht zwischen Bande und Fans postierte und auch nach dem Spiel das abklatschen der Mannschaft untersagte. Völlig albern, ich denke mal, man wollte diesmal Stärke demonstrieren, nachdem vor sechs Wochen die Polizei ja völlig überfordert gewesen ist.

TORE: 0:1 Oliver Otto (58′), 0:2 Andreas Rill (66′), 0:3 Giuseppe Greco (76′)

ZUSCHAUER: 300, ca. 60 aus Reutlingen

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