DFB-Pokal: VfB Lübeck – BTSV 0:3 (0:1)

VfB Lübeck Stadion an der Lohmühle,
Lübeck
Eintracht Braunschweig

Mittags wurde der Arbeitsplatz geräumt und der Weg zum Autodealer absolviert, kurz noch Bier gekauft und ab dafür, wir starteten nur mit kleiner Sechs-Mann-Besatzung, da der Rest in Gifhorn eingesammelt wurde, wo auch die Kühltasche mit Eis aufgefüllt wurde, um trotz hochsommerlicher Temperaturen kühles Wolters genießen zu können.

Mit dem Abstecher über Gifhorn war auch die Routenplanung grob vorprogrammiert, über die B4 sollte es gen Lüneburg gehen. Fahrer und Co-Pilot wählten jedoch einige so geniale wie obskure Abkürzungen, um einige Baustellen zu umgehen. Eigentlich kamen wir gut voran. Trotzdem wurde der Verkehrsfunk und die Meldungen anderer Lübeckfahrer argwöhnisch verfolgt, war doch mit massiven Staus zu rechnen. Und richtig, die eigentliche Route über die A1 war dicht, also wählten wir ab Lüneburg den Weg durch die Walachai via Lauenburg und Mölln und konnten so das Stadion an der Lohmühle (welches mittlerweile ja auf den strunzdummen Namen PokerStars.de-Stadion hört) einigermaßen zeitig erreichen: Nicht zeitig genug allerdings, um auf den ausgewiesenen Gästeparkplatz zu gelangen, wie uns ein Schutzmann klarmachte. Also wurde das benachbarte Gewerbegebiet angesteuert und dort auch tatsächlich ein Plätzchen für den Ballerbus gefunden.

Am Stadioneingang ging es nur schleppend voran, was beinahe dafür gesorgt hätte, dass ich die Choreographie der Heimseite verpasst hätte – eine schöne Blockfahne mit einem großen “Wir hassen Eintracht Braunschweig”. Sehr schön, hoffentlich hört jetzt dieses eklige Angebierdere bei den Lübeckern auf. Nebenbei bemerkt, handelte es sich bei dem Spruch um ein Zitat eines Lübecker Schlachtrufs, also nichts, worüber sich das Kopfzerbrechen lohnen würde.

Neben dem neuen Stadionnamen gab es eine weitere Neuerung: der Gästeblock befindet sich nun auf den alten Stehrängen, Heim und Gast haben also die Seiten getauscht. Den Sinn verstehe ich nicht, aber egal. Ganz schlimm allerdings, dass es auch dort nur Dixies gab – zwar welche der saubereren Art, aber dennoch: das geht gar nicht.

Stadion an der Lohmühle, Lübeck

Beim VfB sitzt ja unser guter alte Ramazan Yildirim auf der Bank, dem ich auch alles Gute wünsche. Außer heute natürlich.

Das Spiel begann und es war geradezu unwirklich: wie viele Spiele habe ich schon in Lübeck gesehen? Gefühlt hunderte (nachgeschaut: zehn). Und selten sah der BTSV gut aus. Nicht so heute: Lübeck bekam aber auch gar keine Schnitte, die mittlerweile zwei Ligen Unterschied waren überdeutlich. Also Tiefenentspannung – gerade auch durch das frühe Tor von Kratz.

Bis zur magischen 67. Minute blieb es dabei, dann folgte der Doppelschlag zum 3:0 und kurz darauf gab es für den Lübecker Marheineke noch den roten Karton nach einem Frustfoul.

Der BTSV also mal wieder in der zweiten Pokalrunde, bei der wir den SC Freiburg begrüßen dürfen. Einer der langweiligsten Vereine, die es gibt.

Erwähnenswert war noch eine kleine Pyroeinlage auf unserer Seite, bei der auch mal wieder Rauch gezündet wurde. Und die Aktion mit den Aufklebern: nur einen Tag nach unserem Auftritt sollten nämlich die doofen Wolfsburger in Lübeck gastieren, um dort das Spiel gegen den FC Schönberg auszutragen. Um unseren lieben Nachbarn ihr Dasein im Gästeblock ein wenig heimelig zu gestalten wurde dieser mit Stickern verziert, die einige Partyszenen der Wölfis zeigten. Tja, das Internet ist schon ein Fluch, wenn jeder die Kotzbilder von der letzten Fete sehen kann…

Lübeck Null, Eintracht Drei

Nach dem Kick gab es eine kleine Blocksperre, um die Fantrennung zu gewährleisten, was wie üblich gründlich in die Hose ging. Egal, am Bus wurden die noch immer kühlen Wolters genossen und der Rückweg – erneut über Gifhorn – absolviert.

VFB LÃœBECK: Jonas Toboll – Kevin Schulz, Sven Theißen, Moritz Marheineke, Dominic Hartmann – Kevin Samide (Mamadou Diabang, 46′), Ndeim Hasanbegovic, Salih Altin (Kevin Kluk, 73′), Vasilis Vallianos (Oualid Mokhtari, 63′), Ermir Zekiri, Markus Steinwarth. TRAINER: Ramazan Yildirim

BTSV: Marjan Petkovic – Marcel Correia, Ermin Bicakcic, Deniz Dogan, Ken Reichel – Norman Theuerkauf – Raffael Korte (Randy Edwini-Bonsu, 68′), Dennis Kruppke (Gianluca Korte, 80′), Kevin Kratz, Mirko Boland – Domi Kumbela (Orhan Ademi, 75′). TRAINER: Torsten Lieberknecht

SCHIRI: Deniz Aytekin (Altenberg)

TORE: 0:1 und 0:3 Kevin Kratz (13′, 68′), 0:2 Mirko Boland (67′)

ZUSCHAUER: 6.411, 2.500 aus Braunschweig

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