Ekstraklasa: MKS PogoÅ„ Szczecin – Górnik Zabrze 1:1 (1:1)

MKS Pogoń Szczecin Stadion Florian Krygier,
Szczecin, Polen
Górnik Zabrze

Halb acht Uhr morgens ging es aus dem Bett und nach einer schnellen Dusche und dem Räumen des Zimmers, sowie einem schnellen Frühstück wurde die Straßenbahn zum Bahnhof geentert und dort die S- bzw. Regionalbahn über Güstrow nach Stettin in Polen bestiegen, wo heute abend das Spiel der Ekstraklasa zwischen dem Club aus Szczecin-Pogodno (Stettin-Braunsfelde) und dem vierzehnmaligen polnischen Meister (zuletzt allerdings 1988) Górnik Zabrze auf dem Programm stand.

Die Fahrt von Güstrow wurde von einem witzigen Zugbegleiter aufgelockert, der vor jedem Halt erstmal auf die lokalen Besonderheiten wirtschaftlicher, geschichtlicher und geographischer Natur einging. So lernten wir beispielsweise die größte Zuckerfabrik in Norddeutschland kennen – kann man immer mal gebrauchen…

Mittags war die Hansestadt Stettin in Pommern erreicht, die Stadt gehörte ab 1720 zu Preußen und wurde nach der Potsdamer Konferenz Polen zugesprochen.

Stefan und ich zog es erstmal in die City, wo ein wenig herumgelatscht wurde und schließlich eine Pizza genossen wurde, bevor wir wieder zurück zum Bahnhof gingen, um von dort ein Taxi zum Stadion zu nehmen.

Die Strecke hätten wir auch locker laufen bzw. mit der Straßenbahn zurücklegen können, jedoch hatten wir nach dem Spiel nur sehr wenig Zeit, so dass unsere Taktik vorsah, dem Taxifahrer klar zu machen, dass er uns bitte um 20h45 wieder abholen möchte, was soweit auch klappte.

Für 30 Zloty (ca. 7,50 Euro) wurden Karten der teuersten Kategorie gekauft, wollten wir doch das heutige Spiel in Ruhe geniessen.

Mit als erste enterten wir den Ground und hatten so viel Zeit zum rumschauen und photographieren.

Florian KrygierUnter anderem war heute auch Florian Krygier im Stadion, um dort seine Geschichte von Pogon Stettin zu signieren – ich konnte es mir nicht nehmen lassen, mir von ihm ein Autogramm auf meine Eintrittskarte geben zu lassen.

Florian Krygier ist DAS Urgestein des Fußballs in Stettin, mittlerweile 98 Jahre alt und immer noch Vereinsmitglied. Seit der letzten Saison trägt auch das Stadion seinen Namen – ein Kuriosum, dass ein Stadion nach einer lebenden Persönlichkeit benannt ist.

Das Stadion selbst hat eine ungewöhnliche Hufeisenform mit zwei Geraden und einer Kurve, ein kleines Dach schützt einen kleinen Teil der Gegengeraden, ansonsten ist der All-Seater unüberdacht.

Die Sitzschalen bilden die Worte PogoÅ„ und Szczecin auf den Geraden und MKS (für Morski Klub Sportowy – Seesportclub) in der Kurve, wo außerdem noch ein relativ liebloses Abbild eines Fußballers zu sehen ist.

Stadion Florian Krygier, Szczecin, Polen

Von den Zwanziger Jahren bis zur Eroberung Stettins durch die Sowjetarmee hieß das Stadion Rühl-Kampfbahn, nach dem Stadtschulrat Prof. Dr. Hugo Rühl.

Mittlerweile füllte sich das Stadion so einigermaßen, knapp 18.000 Zuschauer fasst der Ground, nur gut ein Drittel der Plätze sollten heute besetzt werden.

Da unsere Plätze nicht so prall waren – weit vom Fanblock entfernt, weit unten, direkt neben dem Gästesektor, entschlossen wir uns, unser Glück auf der sowieso höheren Gegengeraden zu versuchen und hatten kurz nach Spielbeginn auch das Glück, dass der Ordner kurz seinen Posten verließ und man nun einen schönen Platz genießen durfte.

Zabrze Away Mob in Stettin

Von dort konnte man sowohl das nicht vorhandene Treiben der etwa 100 Gästefans aus Polens Kohlenpott begutachten, hatte aber auch tolle Sicht auf den Fanblock von Pogoń, wo zwar einigermaßen laut gesungen wurde, ansonsten aber nur eine Schalparade zu Beginn präsentiert wurde.

Nach 15 Minuten kam dann aber das eigentliche Intro: ein großer Wimpel wurde hochgezogen eingerahmt von Goldfolie, sowie in den Nebenblocken dunkelblauen und bordeauxroten Pappen. Dazu gab es ein Spruchband (MiÅ‚oÅ›c jedno ma imiÄ™…) und ein paar Fackeln – sah sehr nett aus, ließ sich aber leider aus meiner Position nur mäßig photographieren, da direkt dahinter die Sonne unterging.

Die Heimmannschaft war klar besser, geriet jedoch nach 23 Minuten in Rückstand als Aleksander aus dem Nichts aus knapp 10 m das 1:0 für die Gäste erzielte.

Keine zehn Minuten später konnte Pogoń endlich eine seiner zahlreichen Chancen nutzen und den Ausgleich erzielen, der mit orangenem Rauch und ein paar Fackeln gefeiert wurde.

Das Spiel verflachte zusehends und man konnte somit seinen Blick ein wenig hin und her schweifen lassen (Spiel, Gast, Heim…). Nett auch ein gemeinsamer Sprechchor von den Heim- und Awayfans, der offensichtlich gegen die Polizei gerichtet war.

In der Halbzeit musste man Hupfdohlen ertragen, die aber wenigstens zu einem sehr netten, rockigen Vereinssong rumhampelten.

Nach der Pause blieb das Spiel leider auf schwachem Niveau, beide Teams versuchten ihr Glück, bekamen aber nichts Zählbares zu Stande.

In der zweiten Halbzeit präsentierte sich die Heimkurve mit schönen Gesängen sowie ein paar Schwenkern und gelben Luftballons – nix Besonderes, sah aber trotzdem ganz nett aus, speziell als dazu dann noch ein paar Bengalos gezündet wurden.

Leider mussten wir das Spiel bereits kurz vor Abpfiff verlassen, da wir ja mit unserem Taxiknilch verabredet waren, der jedoch nicht am vereinbarten Treffpunkt auftauchte – zum Warten hatten wir keine Zeit, also wurde das erstbeste Taxi angehalten und nachdem man ihm klar gemacht hatte, dass es zum Bahnhof geht, war auch soweit alles geritzt.

Auf der Fahrt von Stettin nach Angermünde hatten wir einen ganzen Zugteil für uns alleine, sehr nett…

Halb zwölf war dann Berlin-Ostbahnhof erreicht und es trennten sich unsere Wege, während Stefan sich mit dem WET auf den Heimweg nach Regensburg machte, nutzte ich mein Lidl-Ticket und bestieg den Nachtzug nach Düsseldorf.

Meine Freude über ein Abteil für mich währte allerdings grad bis Berlin Zoo, aber trotzdem wurde ein wenig geschlafen ehe morgens um 9h00 wieder Karlsruher Gefilde erreicht waren.

TORE: 0:1 Arkadiusz Aleksander (23′), 1:1 Edi Carlos Andradina (32′)

ZUSCHAUER: knapp 7.000, davon etwa 100 Gästefans aus Zabrze

6 Responses to “Ekstraklasa: MKS PogoÅ„ Szczecin – Górnik Zabrze 1:1 (1:1)”

  1. Jagoda Says:

    Pogoń jest zajebista!!!

  2. Roland Says:

    Wilkommen in Szczecin Pogoń-Fans aus Deutschland. Pogoń rulez!

  3. ARKA Gdynia to świnia Says:

    bo najlepsza w polsce jest-pogoń szczecin MKS

  4. mijab001 Says:

    Bin zwar Pogon Anhänger, aber mit Polnischen Fussball hat das kaum noch zu tun, da der Kader aus folgendem besteht.
    1 Slowake
    1 Brasilianer / Pole
    8 Polen
    und jetzt der Hammer:
    19 Brasilianer
    Schade das die Funktionäre so auf schnelles Geld aus sind und den Polnischen Fussball nicht fördern. Mit einer vernünftigen Förderung kann man auch Polen zu guten Spielern machen!!!!
    Was will man mit Namenlosen Brasilianer (wobei einer von denen bei Florenz, Parma, etc. schon war).

    Wir wollen einen neuen Marek Lesniak!!!

    Aber die Stadt ist einfach nur wunderbar!!!!!!

    VIele Grüsse von einem Ex – Stettiner

  5. michal draheim Says:

    da steht: milosc ma jedno imie… was soviel bedeutet wie: liebe hat nur inen namen… was ja dann wohl auf pogon szczecin bezogen ist :) war auch schon da, cooles stadion. hat mich irgendwie fasziniert… naja! gruß

  6. Berlin FC Says:

    Hallo Pogon Anhänger aus der Region Berlin-Brandenburg und wo immer Ihr auch seid.

    Unser Berliner Fan Club steht bald auf den Beinen.
    Falls Ihr uns noch anschliessen möchtet oder mal mitfahren zu Heim- oder Auswärtsspielen, schreibt uns: kotwica@web.de

    Gruss
    Rafa