2. Runde DFB-Pokal: BTSV – Hertha BSC 3:2 (0:0)

Eintracht Braunschweig Eintracht-Stadion,
Braunschweig
Hertha BSC

Noch reichlich angeschlagen vom Vortag mußte ich noch den Vormittag arbeiten, eh ich mich auf die Autobahn in Richtung Braunschweig begeben konnte. Dank einer Vollsperrung der A5 bei Frankfurt wurde es dann auch ein wenig knapp, die Verspätung konnte aber durch Bleifuß wieder reingeholt werden.
In Braunschweig ging es zu Henner und schon kurz drauf per Straba zum Stadion – das erste Mal für mich in dieser Saison (irgendwie lohnt meine Dauerkarte dieses Jahr nicht wirklich, aber egal, ist ja für einen guten Zweck).
Nach kurzem und erfolglosem Versuch, eine übriggebliebene Karte an den Mann zu bringen, gings ins Stadion und da erstmal zur Gaststätte, wo ich mich mit Ulli und Bert traf. Mit Bert (Herthafan…) wurde abgemacht, dass der Gewinner das Bier nach dem Kick zahlt, ehe wir uns trennten.
Endlich mal wieder auf meinem Stammplatz im Block 10, endlich zu Hause!
Auf der Gegengeraden gab es eine Choreographie, die – wie ich später mitbekam – ein pochendes rotes Herz auf blau-gelben Hintergrund darstellte. Bereits jetzt ist die Stimmung phantastisch!
In der Nordkurve eine nur enttäuschende Zahl aus Berlin – vielleicht tausend Herthafans haben den Weg über die Transitstrecke geschafft und können weder optisch noch akustisch auf sich aufmerksam machen.
Braunschweig beginnt furios – offenbar suchen Michael Krügers Mannen ihr Heil in der Offensive, Berlin schafft es jedoch nach einigen Minuten sich darauf einzustellen – auch wenn man merkt, daß der Gast damit nicht gerechnet hatte.
Einen Klassenunterschied kann man jedenfalls nicht sehen und es gibt ne Menge Chancen für beide Teams in Führung zu gehen.
Dennoch steht es zur Halbzeit 0:0, was aber aus Blau-Gelber Sicht keinen Grund zum Ärgern gibt.
Die Stimmung aus der Südkurve, der Gegengerade und auch großen Teilen der Haupttribüne weltklasse – die Löwen werden bedingungslos nach vorne gebrüllt. Besonderen Eindruck hinterläßt der “Zwischen Harz und Heideland”-Wechselgesang, wie man nach dem Spiel von Bert mit feuchten Augen bestätigt bekam und in bewundernden Kommentare in den einschlägigen Hertha-Foren nachlesen kann.
Die zweite Halbzeit begann und wieder drückte die Eintracht und hatte auch die ersten Chancen.
In der 58. Minute hieß es jedoch Tor für die Hertha… Wer nun aber geglaubt hatte, dass die Eintracht einbricht, sollte sich täuschen: nur zwei Minuten später der Ausgleich durch Daniel Graf – grenzenloser Jubel im Eintrachtstadion.
Und nun ist es die Hertha, die geschockt ist, während die Löwen weiter kämpfen und stürmen, mehrere gute Chancen gehen daneben, ehe Marco Grimm nach einem Freistoß goldrichtig steht und das 2:1 erzielt. Wer hätte das vor dem Spiel erwartet?
Leider hält die Führung nur wenige Minuten, denn Zecke Neuendorf kann für die Berliner in der 78. Minute ausgleichen – doch auch hier dauert es nur 90 Sekunden bis Braunschweig nachlegt – bzw. ein ehemaliger Braunschweiger: Alexander Madlung fälscht netterweise eine Flanke in den Strafraum ins Hertha-Tor ab.
Unglaubliche Szenen auf den Rängen – auch als zehn Minuten später das Spiel abgepfiffen wird und die Eintracht die dritte Runde im DFB-Pokal erreicht hat.
Nach dem Spiel noch schnell in die Stadionkneipe, um die Glückwünsche vom Bert abzuholen und das fällige Bier zu spendieren, sowie den Sieg zu feiern.
Anschließend gings mit der Taxe nach Wenden zu Henner – was für ein Tag!

BTSV: Thorsten Stuckmann, Torsten Jülich, Martin Amedick, Benjamin Siegert, Daniel Graf, Jürgen Rische, Ahmet Kuru (Dominik Jansen), Marco Grimm, Denni Patschinsky (Lars Fuchs), Kosta Rodrigues, Patrick Bick

HERTHA BSC: Christian Fiedler, Pal Dardai, Marcelo Marcelinho, Josip Simunic, Artur Wichniarek, Andreas Neuendorf, Oliver Schröder, Nando Rafael (Alexander Madlung), Malik Fathi (Fredi Bobic), Marko Rehmer, Christian Müller (Thorben Marx)

TORE: 0:1 Marcellinho, 1:1 Graf, 2:1 Grimm, 2:2 Neuendorf, 3:2 Madlung (Eigentor)

ZUSCHAUER: 21.000 (ca. 1.000 aus Berlin)

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