Pokal: FC Basel – FC Luzern 1:0 (0:0)

FC Basel Stade de Suisse,
Bern, Schweiz
FC Luzern

Sonntag abend gings für unsere Autobesatzung in Braunschweig los, erstes Ziel war Rheinstetten, wo der Rest unserer Reisegruppe zusammen mit der örtlichen Infernosektion in einer Kneipe getroffen wurde.
Nach einigen Bieren trennten sich unsere Wege jedoch schon wieder, mittlerweile zu sechst im PKW ging es über die Grenze und nach Basel, wo wir unser Domizil aufsuchten und irgendwann auch die Äuglein für eine viel zu kurze Nacht schlossen.

Stade de Suisse, Bern

Bereits morgens um 7h00 standen nämlich die Kollegas vom Inferno im Raum, um letzte Vorbereitungen zu treffen und Materialien einzusammeln. Der Spuk war gegen acht zwar vorbei – doch so langsam hiess es auch für uns: fertig machen und Frühstück suchen.

Gegen elf gings dann mit zwei PKW nach Bern, wo in der Nähe des Stadion geparkt wurde und per Tram in die City gefahren wurde und sich Basel auf einem Platz versammelt hatte – fast schon Europapokalfeeling (bis auf den ekligen Dauerregen).
Nachdem schon diverse Petarden (wie der Schweizer sagt) und Begalen gezündet worden waren, ging es im Corteo zurück zum Stadion.

Der Einlass gestaltete sich dann ein wenig zäh – dass die Berner es nicht wirklich drauf haben, Zuschauer ins Stadion zu bekommen, habe ich ja bereits beim Eröffnungsspiel des neuen Wankdorfstadions vor zwei Jahren erfahren können – während man damals kurz vorm Sonnenstich stand, war heute die Gefahr, zu Ertrinken aber grösser.

Als man dann endlich drinen und abgetastet war, staunte man nicht schlecht, dass niemand mein Ticket sehen wollte. Naja, habt ja noch ein Jahr Zeit bis dort die EM stattfindet…

Wir hatten leider nur Tickets für den Unterrang und die Aufgänge zum Oberrang (wo sich die aktiven Basler sammelten) wurden kontrolliert – also mussten passende Tickets besorgt werden, was auch klappte. Wir waren aber augenscheinlich nicht die Einzigen, die diese Idee hatten: der Oberrang platzte aus allen Nähten!

Nachdem das Finale im Fotzenfussball sowie ein erbärmliches Intro auf dem Rasen überstanden war, konnte es endlich (auf Kunstrasen…) losgehen.

Luzern – die rund die Hälfte der Zuschauer stellten – zeigten eine Blockfahnen-Choreo über beide Ränge, die ich leider nicht wirklich würdigen konnte, weil auf Basler Seite ein wahres Inferno abgebrannt wurde: zuerst gabs Wurfrollen in rot-blau-gelb-blau-rot, danach dann jede Menge Bengalos und farbigen Rauch. Beide Daumen hoch!

Die Stimmung in der ersten Hälfte war durchwachsen, die Luzerner konnten aber den einen oder anderen Achtungserfolg erzielen. Der aktive Kern von den Zentralschweizern im Unterrang – bestehend aus etwa 3.000 Leuten – ging gut ab und ab und an konnten beide Hintertorränge sowie die Seitenblöcke zum Mitmachen animiert werden. Respekt!

Das Spiel war ziemlich zerfahren – nach dem souveränen Sieg in Luzern vor Wochenfrist agierte der FCB heute oft fahrig und unkonzentriert. Zwar war man fast immer überlegen, es konnten jedoch nur wenige Chancen herausgespielt werden, dafür kam Luzern auch das ein oder andere Mal gefährlich vor das Gehäuse von Costanzo.

Nach der Pause – Basel zeigte wieder ein paar Fackeln – ging es auch so weiter, nur wurde Luzern mit laufender Zeit immer mutiger und Basel im Gegenzug immer nervöser, der FCL hatte Blut geleckt und auch der Anhang wollte die Sensation, was zu einem klaren Plus für die Luzerner Fans führte. Die Stimmung beim FC Basel jetzt eher schwach.

In der Nachspielzeit dann aber die Entscheidung: der Keeper der Luzerner hält Scott Chipperfield – klare Sache: Notbremse, Rot und Elfmeter.
Frau Petignat stand leider – wie schon das ganze Spiel über – schwer neben sich und war nicht in der Lage, für Ordnung zu sorgen, so durften die Luzerner minutenlang am Elfmeterpunkt rumhampeln und den Elfmeterschützen verwirren – jeder richtige Schiedsrichter hätte da noch mal den roten Karton gezückt, nicht so Nicole.

Naja, wie dem auch sei, endlich konnte der Penalty ausgeführt werden, Majstorovic lief an, schoss, traf, Tor!

Jetzt brachen alle Dämme, unbeschreiblicher Jubel, Fackeln, Rauch und kurz darauf das Gleiche nochmal, als der Abpfiff erfolgte.

Nachdem ausgiebig gefeiert wurde und der Pokal an die Mannschaft übergeben worden war, ging es für uns langsam aus dem Stadion, wo die Freunde aus Basel noch verabschiedet und die Autos gesucht (und mit nur wenigen Umwegen auch gefunden!) wurden.

Die Abfahrt ließ einen dann aber mal wieder am Berner EM-Konzept zweifeln, ca. eine Stunde später hatte man dann auch schon die Autobahn erreicht, die natürlich auch ordentlich voll war.

So ging es also zurück nach Deutschland, wo in Weil am Rhein erstmal gespeist wurde, ehe die letzten schlappen 800 km nach Braunschweig zurückgelegt werden konnten.

Fazit: eine absolut geile Tour! Fettes Merci an unsere Freunde vom FCB, die uns den Besuch dieses Spiels ermöglichten!

FC BASEL: Franco Costanzo – Reto Zanni, Daniel Majstorovic, Boris Smiljanic, Koji Nakata – Papa Malick Ba – Ivan Rakitic (Mile Sterjovski, 75′), Ivan Ergic, Scott Chipperfield, Felipe Caicedo – Eren Derdiyok (Mladen Petric, 58′). TRAINER: Christian Gross

FC LUZERN: David Zibung – Michael Diethelm (Christophe Lambert, 72′), Lucien Mettomo, Ivan Dal Santo, Claudio Lustenberger – Mario Cantaluppi – Paquito (Mauro Lustrinetti, 72′), Pascal Bader, Fabian Lustenberger (Besnik Zukaj, 92′), Makanaki – Jean Michel Tchouga. TRAINER: Ciriaco Sforza

SCHIRI: Nicole Petignat (Würenlos, CH)

TORE: 1:0 Daniel Majstorovic (Foulelfmeter, 93′)

ZUSCHAUER: 30.000, 14x Braunschweig

Eine Antwort zu “Pokal: FC Basel – FC Luzern 1:0 (0:0)”

  1. Stadionfreund sagt:

    Freut mich sehr dass der FCB den Cup geholt hat. FC Basel allez! Bin gespannt auf den Bericht…