St. Petersburg Tag 3 – Fußball und eine Odysee

Nach erfolgreichem Auschecken und dem Deponieren des Gepäcks ging es per Metro in den Norden zum Stadion von Zenit, wo bereits einiges an Fanständen und Staatsmacht auf Besucher warteten.

Völlig ohne Kontrolle konnte das Stadiongelände betreten werden. Das Stadion liegt auf einer Insel und ist nur über eine Brücke zu erreichen. Hat was von einer Wasserburg…

Im Stadion erstmal herumgeirrt, ehe man den Pressefritzen fand, dem nach einigen Diskussionen Karten aus dem Kreuz geleiert werden konnten.

Da wir ja nach dem Kick unsere Tour Richtung Helsinki fortsetzen wollten, ging es mit kurzem Shoppingstop (diverse Schals) zu der im Lonely Planet angegebenen Adresse, wo es eigentlich Tickets für den Nachtbus geben sollte – nur leider gab es dort kein Busbüro.

Nach einigem Herumirren ging es also erstmal zum Match (näheres in eigenem Bericht).

Nach dem Spiel entschlossen wir uns, erstmal in einem Internetcafé nach Alternativen zu suchen – aber wie es so ist, wenn es scheiße läuft: im ersten Internetcafé gab es kein Internet…

Also erstmal in die City, noch einen kurzen Stopp im Hyperkaufhaus und dann tatsächlich in einem Internetcafé drei mögliche Verkaufsstellen gefunden.

Natürlich war die nächste davon ebenfalls geschlossen, so dass es zeitlich nun ein wenig eng wurde. Also auf zum Busbahnhof irgendwo im Nirgendwo.

Dort an der Information die freudige Nachricht „Ja, Tickets nach Helsinki gibt’s am Ticketschalter“. Also stellten wir uns in beide der langen Schlangen an und harrten der Dinge.

Endlich war ich dran und Matze und Sven gaben ihren Platz in der Schlange nebenan auf.

Fehler. Denn Helsinki-Tickets gab es natürlich am anderen Schalter. Mittlerweile waren wir schon relativ humorlos, so dass wir die russische Unart des Vordrängelns jetzt auch anwanden und direkt nach vorne stürmten.

Die Dame am Schalter war unglaublich unfähig: Helsinki? Wann? Heute??? … (man denke sich dazwischen jeweils eine minutenlange Pause).

Schließlich durften wir unsere Reisepässe rüberreichen – diese wurden ebenfalls jeweils etliche Minuten studiert, wenn die Frau mit den Augen verdaut hätte, dann hätten wir ohne Pässe dagestanden.

Wo den wohl unser Visum für Finnland sei? Ohne Visum kein Ticket! – „Mann, Finland is in the European Union! Alte Vettel! No Visum! Mach hin, Schnecke!“

Derweil mutmaßten wir, dass wir hier wohl kaum mit Kreditkarte oder Westgeld würden zahlen können – Rubel hatten wir leider nicht mehr genug und einen Geldautomat gab es da auch nicht.

Also lief Matze mit unserem gesammelten Eurovermögen zur Wechselstube, um zu tauschen – diese Kretins wollten dafür aber den Reisepass sehen, der ja nun aber bei Frau Lahmarsch war – naja, irgendwie hat Mätzchen es jedenfalls geschafft, der Geldtusse da die Rubel aus dem Kreuz zu leiern.

Nach einer Ewigkeit und einer nicht wenig erbosten Schlange von russischen Reiselustigen hinter uns hatten wir dann endlich unsere Tickets in der Hand – aber nur noch 90 Minuten Zeit, um a) unser Gepäck aus dem Hotel zu besorgen, b) etwas zu Essen zu besorgen (es war mittlerweile ja schon abends und heute hatten wir noch keine Nahrung) und c) wieder zum Busbahnhof zurückzukommen.

Also ins erstbeste Taxi, dem Fahrer klar gemacht, dass er uns erstmal zum Hostel fahren soll (was er natürlich nicht kannte, aber immerhin den Park in der Nähe, von wo wir ihm den Weg zeigen konnten).

Dort verstand er nicht, wieso Herr Unrau sitzen blieb und Matze und ich verschwanden, naja, nachdem wir dann kurz darauf wiederkamen, war er weniger aufgeregt.

Als nächstes also Essen: „Ah – Mack Dooohnalds!“ – auch hier das alte Spiel, Uni blieb sitzen, während Matze und ich Burgerfraß zum Mitnehmen orderten – was auch nur eine halbe Ewigkeit dauerte.

Schließlich zurück zum Busbahnhof und die Differenz zum Fahrpreis mit ein paar Dollars aufgebessert.

Die Burger wurden in Rekordzeit verdrückt und noch ein paar Halbe besorgt und dann ging es auch schon in den Bus. Just in time…

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