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Russland – Helsinki

Sonntag, 12. Juni 2005

Der Bus war fast völlig leer, aber es standen ja auch noch eine paar Stopps in St. Petersburg auf dem Programm, wo jedoch zunächst auch nur sehr vereinzelte Mitfahrer einstiegen – allerdings lungerte ein absolut besoffener Assi noch am Bus rum – und richtig, auch er wollte mit in den goldenen Westen.

Endlich ging es los, wir vergnügten uns mit unseren Halben und erreichten auch schon bald den Grenzort Vyborg, wo einen die Stechmücken in den Wahnsinn treiben konnten.

An der Grenze natürlich wieder ewiges Warten, zudem gab es mit unserem speziellen Freund noch Probleme, da er seinen Pass zunächst mal nicht finden konnte – ich wär ja dafür gewesen, ihn einfach rauszuschmeißen.

Auf der finnischen Seite verloren wir noch eine Passagierin, keine Ahnung, was aus ihr wurde, nach einiger Wartezeit ging es jedenfalls ohne sie weiter Richtung finnische Hauptstadt, wo wir morgens um sechs eintrafen.

Um diese Zeit – zumal am Sonntag – ist da natürlich der Hund verfroren, Kaffee war nirgendwo aufzutreiben, immerhin hatte noch ein Schnellimbiss die Türen offen, so dass ich dort wenigstens die Örtlichkeiten austesten konnte.

Zunächst ging es mal zum Hafen, um die Fährsituation nach Tallinn zu checken und anschließend zum Bahnhof, wo wir bis um 10 Uhr rumgammelten, bis endlich die Touriinfo öffnete.

Wenigstens konnte man das finnische Volk während dieser Zeit nett beobachten, was immerhin für ein wenig Kurzweil sorgte.

Zu Fuß ging es dann in die frisch gebuchte Stadion-Jugendherberge (wie der Name erahnen lässt, in der Tribüne des Olympiastadions untergebracht), wo wir netterweise sogar schon unser Zimmer beziehen konnten, so dass auch eine Dusche genossen werden konnte.

Nach einer kurzen Ruhepause ging es dann wieder zum Hafen (in Helsinki war heute Murmeltiertag oder so, jedenfalls war der Bär los), wo Tickets für die Fähre am nächsten Tag gekauft wurden.

In einem Restaurant gab es dann ein sehr lohnendes All-You-Can-Eat-Buffet mit Pizza, Pasta, Salat und Chicken Wings sowie Softdrinks für schlappe acht Euro.

Nachdem wir gesättigt waren, ging es für einen kurzen Mittagsschlaf zur Jugendherberge ehe es per Bahn in den Vorort Vantaa ging, wo der zweite Kick unserer Tour auf dem Programm stand (Näheres wieder in einem eigenen Beitrag).

Nach dem Kick wieder zurück nach Helsinki, wo wir im Supermarkt die schreckliche Erfahrung machen mussten, dass Alkohol dort nur bis 21h00 verkauft werden darf, so dass dieser Tag trocken und früh beendet wurde.

Premier Liga: Zenit St. Petersburg – Spartak Moskva 1:1 (0:0)

Samstag, 11. Juni 2005
Zenit St. Petersburg Petrovskij Stadion,
St. Petersburg, Russland
Spartak Moskau

Rund eine Stunde vor Spielbeginn erreichten wir wieder das Petrovskij Stadion (Петровский), wo wir dank unserer Tickets auch einigermaßen problemlos Zutritt fanden.

Während Herr Unrau im Innenraum photographierte, machten Matze und ich es uns auf der Pressetribüne bequem.

Das Stadion war wohl ausverkauft, auch wenn es leere Flecken gab, was meiner Ansicht nach dadurch kam, dass an vielen Ecken trotz Sitzplätzen gestanden wurde.

Das Stadion ist ein netter All-Seater mit Sitzschalen in rot-orange-gelb, sieht sehr nett aus, allerdings stört eine Laufbahn. Ein Dach sucht man vergeblich im weiten Rund – lediglich über der Pressetribüne ist ein Baldachin gespannt.

Zur Vereinshymne von Zenit gab es eine sehr ansehnliche Schalparade, anschließend noch ein Intro mit Spruchbändern, einer Blockfahne (ein Schwein mit Spartak Moskau Wappen) sowie etliche Fackeln, die in einer Kurve ein rotes Herz bildeten.

Das Spiel begann ziemlich lahm, einzig eine notwendige Reanimation eines Spieler war zu Beginn als Besonderheit zu nennen.

Kurz vor der Pause zündeten die geschätzten 2.000 Gäste aus der verhassten Hauptstadt dann ihre Bengalen, was zwar ein sinnloser Zeitpunkt aber dennoch schön anzusehen war.

Zu Beginn der zweiten Hälfte gab es erneut eine Spartak-Blockfahne mit Spartakschwein und blau-weißen Rauch. Moskau konterte mit schwarzem Rauch und vereinzelten Bengalen.

Auf dem Feld kam es zu einer weiteren kuriosen Szene: der Heimtorwart wurde vom Stürmer umgeschubst, konnte den Ball aber noch zur Ecke klären – Spartak führte diese nun aber direkt und schnell aus, während der Keeper noch am Boden lag und hätte ein schönes Tor erzielt – wenn der Schiri nicht abgepfiffen hätte.

In der 59. Minute dann das überraschende 1:0 für Spartak Moskau aus der ersten echten Torchance.

Die Spartakfans feierten diesen Treffer mit fliegenden Bengalen und Sitzschalen.

Der Support der Zenitfans war das ganze Spiel über super, von Spartak konnte man aus unserer Ecke selten was hören, sah aber, dass dort supportet wurde.
Während einer kurzen Schockphase für den Heimanhang nach dem Tor konnte man auch gut die Lautstärke der Moskauer vernehmen.

Knapp zehn Minuten nach dem Rückstand dann fast der Ausgleich, als der Ball gleich mehrfach von der Moskauer Abwehr weggeschlagen wurde und schließlich an die Latte und danach ins Toraus ging.

Im Gästeblock ließen die Fans nun ein Bildtransparent durch den Block wandern, leider konnte ich nicht erkennen, was darauf zu sehen war.

Kurz vor Schluß hörten die Heimherren dann auf die „Rabotti“ und „Dawai“-Anfeuerungen von den Rängen und erzielen das 1:1.

Die Heimfans feierten den Ausgleich mit einigen Bengalos, auch die Moskauer zündeten mal wieder und feuerten auch gleich noch ein paar Sitzschalen in den Innenraum.

Nach drei Minuten Nachspielzeit wurde das Spiel abgepfiffen, ich wollte eigentlich noch ein paar Bilder machen, jedoch wurden wir von einem russischen Mädel abgelenkt, die nicht nur einen ultrakurzen Rock trägt, sondern damit auch noch über die Sitzreihen klettert – ohne Worte.

Nach dem wir Uni am Pressezentrum getroffen hatten, ging es aus dem Stadion, in dem die Moskauer noch eine Blocksperre über sich ergehen lassen mussten.

FC ZENIT ST. PETERSBURG: Kamil Contofalsky – Jan Flachbart, Erik Hagen, Pavel Mares, Martin Skrtel (Ivica Krizanac, 21’) – Igor Denisov (Oleg Trifonov, 76’), Vladimir Bystrov, Aleksandr Gorshkov (Oleg Kozhanov, 70’), Aleksandr Spivak – Aleksandr Kerzhakov, Andrey Arshavin. TRAINER: Vlastimil Petrzela

SPARTAK MOSKVA: Wojciech Kowalewski – Martin Jiranek (Mihai Adrian Iencsi, 46’), Nemanja Vidic, Ignas Dedura, Emanuel Pogatetz – Maksim Kalinichenko (Costin Florin Soava, 85’), Sergiu Covalciuc, Radoslav Kovac, Denis Boyarintsev, Yegor Titov – Roman Pavlyuchenko (Aleksandr Pavlenko, 88’). TRAINER: Aleksandrs Starkovs

TORE: 0:1 Roman Pavlyuchenko (59’), 1:1 Aleksandr Kerzhakov (86’)

ZUSCHAUER: 21.725, davon ca. 2.000 Spartak-Fans

St. Petersburg Tag 3 – Fußball und eine Odysee

Samstag, 11. Juni 2005

Nach erfolgreichem Auschecken und dem Deponieren des Gepäcks ging es per Metro in den Norden zum Stadion von Zenit, wo bereits einiges an Fanständen und Staatsmacht auf Besucher warteten.

Völlig ohne Kontrolle konnte das Stadiongelände betreten werden. Das Stadion liegt auf einer Insel und ist nur über eine Brücke zu erreichen. Hat was von einer Wasserburg…

Im Stadion erstmal herumgeirrt, ehe man den Pressefritzen fand, dem nach einigen Diskussionen Karten aus dem Kreuz geleiert werden konnten.

Da wir ja nach dem Kick unsere Tour Richtung Helsinki fortsetzen wollten, ging es mit kurzem Shoppingstop (diverse Schals) zu der im Lonely Planet angegebenen Adresse, wo es eigentlich Tickets für den Nachtbus geben sollte – nur leider gab es dort kein Busbüro.

Nach einigem Herumirren ging es also erstmal zum Match (näheres in eigenem Bericht).

Nach dem Spiel entschlossen wir uns, erstmal in einem Internetcafé nach Alternativen zu suchen – aber wie es so ist, wenn es scheiße läuft: im ersten Internetcafé gab es kein Internet…

Also erstmal in die City, noch einen kurzen Stopp im Hyperkaufhaus und dann tatsächlich in einem Internetcafé drei mögliche Verkaufsstellen gefunden.

Natürlich war die nächste davon ebenfalls geschlossen, so dass es zeitlich nun ein wenig eng wurde. Also auf zum Busbahnhof irgendwo im Nirgendwo.

Dort an der Information die freudige Nachricht „Ja, Tickets nach Helsinki gibt’s am Ticketschalter“. Also stellten wir uns in beide der langen Schlangen an und harrten der Dinge.

Endlich war ich dran und Matze und Sven gaben ihren Platz in der Schlange nebenan auf.

Fehler. Denn Helsinki-Tickets gab es natürlich am anderen Schalter. Mittlerweile waren wir schon relativ humorlos, so dass wir die russische Unart des Vordrängelns jetzt auch anwanden und direkt nach vorne stürmten.

Die Dame am Schalter war unglaublich unfähig: Helsinki? Wann? Heute??? … (man denke sich dazwischen jeweils eine minutenlange Pause).

Schließlich durften wir unsere Reisepässe rüberreichen – diese wurden ebenfalls jeweils etliche Minuten studiert, wenn die Frau mit den Augen verdaut hätte, dann hätten wir ohne Pässe dagestanden.

Wo den wohl unser Visum für Finnland sei? Ohne Visum kein Ticket! – „Mann, Finland is in the European Union! Alte Vettel! No Visum! Mach hin, Schnecke!“

Derweil mutmaßten wir, dass wir hier wohl kaum mit Kreditkarte oder Westgeld würden zahlen können – Rubel hatten wir leider nicht mehr genug und einen Geldautomat gab es da auch nicht.

Also lief Matze mit unserem gesammelten Eurovermögen zur Wechselstube, um zu tauschen – diese Kretins wollten dafür aber den Reisepass sehen, der ja nun aber bei Frau Lahmarsch war – naja, irgendwie hat Mätzchen es jedenfalls geschafft, der Geldtusse da die Rubel aus dem Kreuz zu leiern.

Nach einer Ewigkeit und einer nicht wenig erbosten Schlange von russischen Reiselustigen hinter uns hatten wir dann endlich unsere Tickets in der Hand – aber nur noch 90 Minuten Zeit, um a) unser Gepäck aus dem Hotel zu besorgen, b) etwas zu Essen zu besorgen (es war mittlerweile ja schon abends und heute hatten wir noch keine Nahrung) und c) wieder zum Busbahnhof zurückzukommen.

Also ins erstbeste Taxi, dem Fahrer klar gemacht, dass er uns erstmal zum Hostel fahren soll (was er natürlich nicht kannte, aber immerhin den Park in der Nähe, von wo wir ihm den Weg zeigen konnten).

Dort verstand er nicht, wieso Herr Unrau sitzen blieb und Matze und ich verschwanden, naja, nachdem wir dann kurz darauf wiederkamen, war er weniger aufgeregt.

Als nächstes also Essen: „Ah – Mack Dooohnalds!“ – auch hier das alte Spiel, Uni blieb sitzen, während Matze und ich Burgerfraß zum Mitnehmen orderten – was auch nur eine halbe Ewigkeit dauerte.

Schließlich zurück zum Busbahnhof und die Differenz zum Fahrpreis mit ein paar Dollars aufgebessert.

Die Burger wurden in Rekordzeit verdrückt und noch ein paar Halbe besorgt und dann ging es auch schon in den Bus. Just in time…

St. Petersburg Tag 2 – Sightseeing und versuchte Taschendiebstähle

Freitag, 10. Juni 2005

Morgens ging es erstmal in den Supermarkt, wo die Sowjetunion noch intakt ist und wir daher unmissverständlich darauf hingewiesen wurden, dass wir gefälligst einen Korb zu nehmen haben.

Anschließend im Berufsverkehr in die City (inkl. erstem versuchten Taschendiebstahl – Matzes Jackentaschen waren plötzlich offen, zu holen gab es dort aber nix) bzw. zum Bahnhof, wo wir aber feststellen mussten, dass der Zug zum heutigen Ausflugsziel Tsarskoe Selo erst in rund zwei Stunden fährt.

Also erstmal lecker bei McDonald’s frühstücken und ein Internetcafé aufsuchen, um die Zeit totzuschlagen.

In einem brechend vollen Zug ging es dann in die südliche Peripherie St. Petersburg, wo sich der Katharinenpalast und das Bernsteinzimmer befinden.

Im Zug wurden allerhand sinnlose Dinge angepriesen (jemand einen Glasschneider oder eine faltbare Wäschetonne?).

An der offenbar falschen Station ging es für uns raus und wir mussten einige Kilometer umherirren, bevor wir die Palastanlage fanden.

Dort wurde man quasi von den Touristenmassen erschlagen, was uns aber nicht davon abhielt, den Palast zu besuchen.

Besonders beeindruckend ist der große Ballsaal mit seinem Stuck, Blattgold und Spiegeln. Eher enttäuschend war das Bernsteinzimmer, welches deutlich kleiner ist, als es auf Postkarten erscheint.

Auch hier wurde noch der Barockgarten aufgesucht, ehe es zurück zum Bahnhof ging.

Beim Einsteigen rempelt mich so ein Arschloch um und ich merke grad noch, dass diese Drecksau meine Brieftasche in der Hand hat. Also kurz zur Seite geschubst und das Geld zurückerobert. Ich bereue es noch heute, dass ich ihm nicht noch eine gepfeffert habe – naja, wer weiß, was dann noch passiert wäre.

Zurück in Petersburg ging es noch kurz shoppen und dann zu einem vom Teamchef empfohlenen Restaurant. Leider war das Buffet unter aller Sau, so dass der Begriff „all you can eat“ für mich eine neue Bedeutung annahm: ein bisschen trockenes Weißbrot, ein wenig Reis, ein wenig Salat.

Somit also ungestärkt wurden die gleichen zwei Örtlichkeiten des Vorabends angesteuert, ehe es per Metro zur letzten Übernachtung ins Hostel ging. Dabei konnte noch ein Besoffski volle Noten für seine Kür einsacken, da er bereits auf der Rolltreppe vor uns zu kotzen anfing und wir nur beteten, dass er nicht nach hinten auf uns runterkippt.

St. Petersburg Tag 1 – Anreise und Sightseeing

Donnerstag, 09. Juni 2005

Der erfolgreiche Aufstieg des BTSV wollte gefeiert werden, eine Tour über Estland und Russland nach Finnland war geplant.

Am Morgen des Abreisetags endlich das OK – Uni hatte tatsächlich noch per Expressboten unsere Reisepässe inkl. Visa bekommen. Das sah an den Tagen davor teilweise nicht so aus.

Also Mittags per Bahn nach Braunschweig, wo Matze schon mit ein paar gekühlten Getränken auf mich wartete und von dort nach Berlin-Schönefeld, wo wir uns mit Uni trafen. So war unsere illustre Reisegruppe also komplett.

Erstaunlicherweise ging es problemlos durch die Passkontrolle, so dass das Gammeln auch irgendwann ein Ende hatte und man im easyJet-Bomber nach Tallinn saß.

Nach einem ereignislosen Flug war die estische Hauptstadt um kurz nach 21h00 erreicht und es ging per Bus Richtung City.

Am Busbahnhof wurden unsere Tickets für den guten Eurolines-Nachtbus nach St. Petersburg gelöst und sich schnell noch mit Halben eingedeckt.

Der Bus kam erstaunlich pünktlich, wir enterten unsere Plätze und stießen erstmal auf die erfolgreiche Reiseplanung an.

Netterweise stiegen eine ganze Reihe Passagiere vor der Grenze aus, so dass man das ewige Warten für die Einreiseformalitäten mit ordentlichem Platzangebot über sich ergehen lassen konnte.

Irgendwann war auch das geschafft und wir waren in Russland. Hier fielen mir dann auch endlich mal die Augen zu, wach wurde ich pünktlich am Ortsschild von Leningrad St. Petersburg.

Nach einer scheinbar endlosen Tour durch Plattenbausiedlungen erreichten wir den Bahnhof Baltiyskaya, wo erstmal Rubel gekauft und anschließend eine Metrofahrchip-Verkäuferin zur Weißglut getrieben wurde, da wir die zehn Tickets (=100 Rubel) mit einem Tausender bezahlten.

Nachdem ich mich also schon beliebt gemacht hatte, ging es per Metro in den Süden der Stadt, wo sich unser gebuchtes Hostel befand – dummerweise hatten leider weder Uni noch ich an die Wegbeschreibung gedacht, so dass wir erstmal ein wenig umherirrten und russischen Frühaufstehern die Adresse in lateinischer Schrift unter die Nase hielten.

Nach einigen Irrungen fanden wir dann endlich die korrekte Adresse und kletteren die vier Stockwerke zu unserer Herberge hoch.

An der Rezeption mussten wir aber dann leider erfahren, dass es noch zu früh sei und wir doch bitte gegen 12h00 wieder kommen sollten. Naja, wenigstens durften wir unser Gepäck dalassen und weckten außerdem noch einen Asi, der auf dem Sofa im Eingangsbereich nächtigte.

Also bei bestem Sommerwetter zurück in die City zur Mission Sightseeing, am Nevsky Prospekt die Metro verlassen ging es den Kanal entlang zur Bluterlöserkirche, die am Ort des Attentats auf Zar Alexander II. errichtet wurde.

Von dort liefen wir zum Ufer der Neva, dem breiten Strom, der St. Petersburg dominiert. An der Rückseite der Hermitage ging es zu einer Brücke, die uns auf eine der zahlreichen Inseln führte.

Zurück ging es entlang am Gebäude der Admiralität und durch den angrenzenden Park zur St. Isaaks-Kathedrale.

Da sich langsam der Drang, eine Toilette aufzusuchen, verstärkte, wurde eines der besseren Hotels betreten, um der Natur ihr Recht zu gewähren.

Mittlerweile meldete sich auch der kleine Hunger, so dass erstmal eine örtliche Pizzeria angesteuert wurde und wir uns beim Essen überlegten, nach Petrodvorets zu fahren.

Petrodvorets (oder Peterhof) ist das Schloss von Peter dem Großen, von wo aus er den Bau der Marinefestung Kronstadt vor der Mündung der Neva überwachte.
Man erreicht es von St. Petersburg mittels unverschämt teurem Tragflächenboot, immerhin konnte an Bord für ein paar Minuten geschlafen werden, ehe man die knapp dreißig Kilometer zurückgelegt hatte und feststellen durfte, dass Schloss und Parkanlage einen weiteren unverschämten Eintritt kosteten.

Zum Stadtjubiläum wurden nicht nur in der Stadt sondern auch hier alles renoviert, so dass der Palast nur so von Blattgold blitzte.

Um weiteren Kosten aus dem Weg zu gehen, begnügten wir uns mit einer Besichtung des Palastes von außen sowie einem Abstecher in den Park.

Nach einiger Zeit und dem Bewundern schöner Frauen ging es mit dem Tragflächenboot wieder zurück in die City und endlich zum Hostel.

Nach buchstäblich heiß ersehnter Körperpflege und einem kleinen Nickerchen machten wir uns aber ein weiteres Mal auf ins Zentrum, um einen Happen zu essen und nach ein paar Bieren Ausschau zu halten.

So tranken wir zunächst ein paar Biere am Kanal ehe uns der Mangel an einer Toilette in eine Kneipe verschlug.

Auf der Rückfahrt wurden an der Metrostation noch ein paar Halbe als Schlummertrunk erworben und bald darauf die Betten geentert.