UEFA-Cup: Racing Strasbourg – FC Basel 2:2 (1:2)

RC Strasbourg Stade de la Meinau,
Strasbourg, Frankreich
FC Basel

Auch zu diesem Spiel wurde mit der Bahn angereist – von Karlsruhe ja ein Katzensprung.

Am Hauptbahnhof in Strasbourg konnte man noch die Vorbereitung der Staatsmacht für die Ankunft des Hauptmobs der Basler begutachten, ehe der Zug auch schon eintraf und man sich in die Menge mischte und per Straßenbahn zum Stade de la Meinau gefahren wurde.

Dort verdrückte ich mich erstmal aus dem Mob, was auch erstaunlich problemlos gelang, um auf den Rest der Braunschweiger Kollegen zu treffen, die mich auch direkt am McDonald’s fanden.

Gemeinsam ging es dann zum Gästeeingang und kurz darauf auch in den Gästeblock (mit einem netten fünf Meter hohen Zaun) – vielen Dank an dieser Stelle an die Freunde aus Basel, die uns mit Tickets für dieses Spiel versorgt hatten!

Das Stadion sollte heute nur zu einem Bruchteil gefüllt werden, die desolate sportliche Situation des RC Strasbourg im Allgemeinen, die 2:0-Vorlage im Hinspiel der Basler im Speziellen und sicherlich auch die frühe Anstoßzeit von 18h00 bewirkte, dass sich nur gut 8.000 Zuschauer im Stadion einfanden, darunter gut ein Viertel aus Basel, unterstützt von Braunschweigern und Mannheimern. Der Heimblock, in dem die Ultra Boys 90 das Sagen haben, war grade einmal zur Hälfte gefüllt.

Zu Spielbeginn gab es von Baslerseite eine Choreographie im gesamten Gästesektor, bestehend aus weißen Pappen und einer Folie mit dem Baslerstab. Die Stimmung bereits phantastisch, unsere schweizer Freunde legten heute einen geilen Support hin!

Die gute Stimmung wurde kurz nach Spielbeginn noch untermauert, da bereits in der 3. Minute Eduardo zum 1:0 für die Eidgenossen traf und damit die Hoffnung auf ein Weiterkommen der Franzosen enorm schwächte.

Zwar traf in der 10. Minute Carlier für die Elsässer aus einer deutlichen Abseitsposition zum 1:1, jedoch tat das weder dem Spiel noch der Stimmung auf den Rängen des FC Basel Abbruch, auch wenn die Straßburger nun ihre Chancen witterten.

In der 26. Minute machte erneut Eduardo alles klar, nach einem Pass von Delgado schoss er das 2:1, damit würde der RCS noch vier Tore erzielen müssen, um weiter zu kommen.

Der Schock bei den Elsässern saß tief, der FCB konzentrierte sich nun mehr auf die Defensive, so dass das Spiel bis zur Pause ohne weitere Höhepunkte auskam – aber auch dies beeinträchtigte die Stimmung im Gästeblock nicht.

Auch in der zweiten Hälfte (die übrigens wieder mit einer Choreographie der Basler eingeläutet wurde) änderte sich nicht viel, Basel ließ den Ball laufen, ohne sich jedoch übermäßig anzustrengen, die Straßburger versuchten halbherzig, das Spiel zu drehen, konnten aber auch nicht viel Zählbares vorweisen, bis Kanté rund zehn Minuten vor Ende eine Ecke zum 2:2-Ausgleich verwandeln konnte.

Die Elsässer versuchten in den verbleibenden Minuten zwar noch zornig weitere Treffer zu erzielen, kamen jedoch nicht ernsthaft gegen die abgeklärte Defensive des FC Basel an.

Nach Abpfiff natürlich großer Jubel im Gästesektor, wie schon zu Spielbeginn und zu den Toren wurden einige Fackeln gezündet und ordentlich gefeiert (ob es allerdings besonders schlau ist, zum Anpfiff der 2. Hälfte Leuchtspur in den Anstoßkreis zu schießen, wo sich der RCS auf den Anstoß bereitmachte, ist sicherlich mindestens diskutabel – bei einem Treffer hätte ich mich nicht gewundert, wenn die UEFA Basel vom Wettbewerb ausgeschlossen hätte).

Pyromanie

Nach einer kurzen Blocksperre ging es aus dem Stadion, wo sich auf dem Parkplatz unsere Wege trennten, für mich ging es mit der Straßenbahn wieder zum Bahnhof und von dort per Nahverkehrszug zurück in die badische Zivilisation.

Der FC Basel hat mit einer souveränen Leistung in den beiden Achtelfinalspielen, das erste Mal seit 32 Jahren ein UEFA-Cup-Viertelfinale erreicht und wird als nächstes auf den Middlesbrough FC treffen, ehe es im Halbfinale gegebenenfalls gegen den Sieger des rumänischen Derbies Steaua vs. Rapid Bukarest geht.

RC STRASBOURG: Nicolas Puydebois – Yves Deroff, Habib Bellaid, Cédric Kanté, Ahmed ‘Abou’ Moslem – Pascal Johansen, Ricardo Faty, Pontus Farnerud, Arthur Boka – Rudy Carlier, Alexander Farnerud. TRAINER: Jacky Duguépéroux

FC BASEL: Patrick Zuberbühler – Reto Zanni, Boris Smiljanic, Daniel Majstorovic, Bruno Berner (Scott Chipperfield, 79′) – Papa Malick Ba – David Degen, Mladen Petric, Matias Emilio Delgado (Ivan Ergic, 66′), Mile Sterjovski – Eduardo Adelino Da Silva (Baykal Kulaksizoglu, 86′). TRAINER: Christian Gross

SCHIRI: Benquerença (Portugal)

TORE: 0:1, 1:2 Eduardo Adelino Da Silva (3′, 26′), 1:1 Rudy Carlier (10′), Cédric Kanté 2:2 (78′)

ZUSCHAUER: erbärmliche 8.115, aber immerhin gut 2.000 Basler mit Unterstützung aus Mannheim und Braunschweig

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