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UEFA-Cup: FC Basel – OSC Lille 0:0

Donnerstag, 17. Februar 2005
FC Basel St. Jakob-Park,
Basel, Schweiz
OSC Lille

Nach den Spielausfällen der vergangenen Wochen und der Überdosis an sinnlosen Testspielen, war ich froh, endlich mal wieder zu einem Pflichtspiel zu fahren. Und dann auch noch nach Basel.

Die Zugfahrt verlief ereignislos, so dass ich kurz vor 19h am Badischen Bahnhof ankam und den bereits wartenden Bus nach St. Jakob bestieg.
Schon am Bus wehte der weihnachtliche Hauch der Schweizer Berggräser zu mir hinüber – ach ja, es ist schon schön bei den Eidgenossen.

Am Stadion erstmal ein Ticket sichern – netterweise wurde ich in der Schlange angesprochen und bekam so mein Billet für 30 statt 40 Franken (immerhin rund 6€ gespart) – offenbar haben sich da einige nach der Auslosung zu dieser Zwischenrunde (oder 1/16-Finale) im UEFA-Pokal mit Tickets eingedeckt und wurden vom mangelnden Interesse überrascht.
Insgesamt sollten heute nur 19.029 Zuschauer das Spiel sehen – da hätte ich doch deutlich mehr erwartet. Wahrscheinlich sind die Basler alle noch fasenachtsgeschädigt.

Nach einem kurzen Besuch im Fanshop hing ich ein wenig an der Shelle rum – da werden doch Braunschweiger Heimatgefühle wach – ehe ich die Stufen zum Joggeli erklomm.

Kurz bevor das Spiel losging, begann es zu schneien, erdnussdicke Flocken schwebten vom Himmel, sah eigentlich ganz hübsch aus.

Pünktlich 20h30 begann der Kick, diesmal ohne Pyro und auch sonst relativ verhalten von der Muttenzer Kurve.

Das Spiel konnte durchaus gefallen, auch wenn es ein paar Minuten dauerte, bis Tempo in die Begegnung kam.

Schon in der dritten Minute ergab sich durch einen von der Strafraumgrenze direkt geschossenen Freistoß die erste hochkarätige Chance für den FCB. Fast im Gegenzug dann ein Angriff der Franzosen (aus dem Stadionprogramm konnte ich lernen, dass Lille erst seit relativ kurzer Zeit französisch ist – Fußball bildet), den Zubi gerade noch zur Ecke klären konnte.

Danach tat sich zunächst auf beiden Seiten nicht mehr viel.

In der 20. Minute haderten die Heimfans mit einer Entscheidung des bulgarischen Schiedsrichters und belegten ihn mit “Hoyzer, Hoyzer”-Rufen – auch bei unserem südlichen Nachbarn ist die Sportwettenaffäre nicht unbemerkt geblieben.

Nach 35 Minuten gab es dann aber wieder eine ganze Stafette an tollen Chancen für die Basler sowie die beste Chance für Lille: ein Fernschuss ging am Außenpfosten vorbei – da hat kein Blatt Papier mehr dazwischen gepasst.

Der FCB hatte im folgenden großes Glück: ein Ball sprang Marco Zwyssig im eigenen Strafraum an die Hand, was der Schiri zum Glück nicht gesehen hat. War zwar sicher keine Absicht, aber Strafstoß hätte man wohl geben können.

Kurz darauf in der 41. Minute jedoch eine ähnliche Situation, die ebenfalls nicht geahndet wurde: der Torwart der Franzosen setzte außerhalb des Strafraums Hand ein.

Kurz vor Ende der ersten Hälfte ging ein Schuss von Reto Zanni nur ans Außennetz des Gastes – dieses Tor wäre unheimlich wichtig gewesen!

Nach dem Pausenpfiff wurde der Schiri mit Pfiffen und schlimmen Wörtern belegt, Gegenstände flogen jedoch keine (obwohl der Spielertunnel ja in Wurfweite ist).

In der 50. Minute gab es erneut eine phantastische Chance für den FC Basel, welche jedoch vom OSC-Keeper zunichte gemacht wird.

Im Folgenden wurde Basel immer stärker und suchte aggresiv die Führung, was sich in weiteren Chancen in der 60. und 65. Minute auswirkte.

Sylva im Tor vom OSC hielt aber alles und beeidruckte durch seine Reaktionen.

In der 88. Minute wurde erneut mit dem Unparteiischen gehadert, da er dem FC Basel einen Strafstoß verwehrte.

Kurz vor Ende der regulären Spielzeit kam auch OSC Lille nochmal zu einer Chance, der Ball flog jedoch knapp über der Latte in die Zuschauer auf der Gellertkurve.

Nach einer kurzen Nachspielzeit pfiff der Schiri das Spiel mit einem torlosen Remis ab, für Basel wird es dementsprechend nächste Woche beim Rückspiel in Lille schwer, naja, aber wenigstens kein Tor kassiert.

Und für mich ging mal wieder eine Serie von Matches ohne 0:0 zu Ende – in dieser Saison ist wirklich der Wurm drin: dies war mittlerweile die längste Serien von immerhin 16 Spielen, aber auch schon mein siebtes 0:0…

Mit dem Bus ging es zurück zum Badischen Bahnhof und nach kurzer Wartezeit mit dem ICE heim nach Karlsruhe.

FC BASEL: Zuberbühler, Kléber, Zwyssig, Müller, Degen P, Zanni (Sterjovski, 71′), Huggel, Chippy, Rossi, Gimenez (Petric, 83′), Carignano. Trainer: Christian Gross

OSC LILLE: Sylva, Debuchy (Cabaye, 75′), Tavlaridis, Moussilou (Odemwingie, 75′), Brunel, Bodmer, Tafforeau, Chalmé, Vitakic, Angwbwa, Dumont. Trainer: Claude Puel

SCHIEDSRICHTER: Genov, BUL

ZUSCHAUER: 19.092, davon ca. 100 aus Lille

UEFA-Cup: FC Basel – Feyenoord Rotterdam 1:0 (0:0)

Donnerstag, 16. Dezember 2004
FC Basel St. Jakob Park,
Basel
Feyenoord Rotterdam

Am Vortag eröffnete mir mein werter Chef, dass heute nachmittag noch ‘ne wichtige Besprechung mit dem Vorstand auf dem Plan stehen würde und ich da dabei sein müsste. Termin: 17h, veranschlagte Dauer: zwei Stunden. Scheiße…20h45 ist kick off im St. Jakob-Park zu Basel.

Also so schnell es ging, ohne unhöflich zu sein aus der Konferenz raus (19h20), das geplante Umziehen sein gelassen und mit Bleifuß in die Schweiz – zum Glück kein Problem an der Grenze, bloß waren natürlich mittlerweile alle groundnahen Parkplätze gefüllt, so dass ich mich mit einem weiten und teuren (10 Fränkli, 15 Minuten strammer Fußmarsch) Parkplatz zufrieden geben musste.

Im Stadion kurz nach Anstoß angekommen und leider die Choreo im Joggeli verpaßt.

Die Stimmung in Basel war klasse, nur von den Holländern hat man nix gehört, wie man später erfuhr, haben die aber wohl bei den Riots vorher ordentlich punkten können und unter anderem ein Waffengeschäft in Basel geknackt – nett…

Nach der Heimniederlage gegen die Hearts sah es nicht nach der nächsten Runde für den FCB aus, was sich aber durch einen Auswärtssieg bei Fradi wieder anders gestaltete. Mit einem Sieg gegen die Holländer wäre man sicher durch, egal wie Budapest in Schottland spielen würde – bei einem Unentschieden oder einer Niederlage sähe es nicht so gut aus.

Ich war grad im Stadion als Basel das 1:0 erzielte – leider wurde das Tor wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben.
Der FC Basel ließ sich davon aber nicht beunruhigen und stürmte weiter voran und erarbeitete auch einige Chancen, die jedoch entweder nichts einbrachten oder vom Schiri abgepfiffen wurden (u. a. wurde ein klarer Handelfmeter nicht gegeben und ein weiteres Abseitstor abgepfiffen).

In der Pause kontne ich auch endlich mal schauen, ob bekannte Gesichter in der Muttenzer Kurve auszumachen waren und tatsächlich fand ich ziemlich weit unten den Anwalt und die Primaten.

Beeindruckend immer wieder: wenn man sich in Deutschland durch einen vollen Block drängelt, dann muss man aufpassen, dass man niemanden mit einem Bierbecher anrempelt, in Basel muss man darauf achten, dass man keinen anstößt, der grad beim Bau einer Sportzigarette beschäftigt ist.

In der zweiten Hälfte waren die Tulpis etwas besser am Start, jedoch war Basel weiterhin bemüht, endlich die Führung zu erzielen und konnte das in der 53. Minute auch endlich schaffen.

Die Schweizer schienen mit diesem Spielstand zufrieden zu sein und überließen das Spiel mehr und mehr Rotterdam, die jedoch regelmäßig an der Abwehr der FC scheiterten.

Kurz vor Schluss gab es nochmal eine hochkarätige Chance für Basel, die aber nicht mehr genutzt wurde.

Nach dem Apfiff die Gewissheit: auch 2005 wird europäisch gespielt (und zwar zunächst gegen den OSC Lille, wie die Auslosung am nächsten Mittag für die dritte Runde ergab).

Im mittlerweile einsetzendem Sprühregen (bei nett unter 0°C) ging es nach kurzem Feiern zurück zum Auto und heim nach Karlsruhe, nicht ohne noch jedem überholten Holländer einen freundlichen Mittelfinger zu präsentieren.

FC BASEL: Zuberbühler, Philipp Degen, Quennoz, Zwyssig, Sterjovski (David Degen), Huggel, Chipperfield, Delgado (Barberis), Rossi, Carignano, Gimenez

FEYENOORD ROTTERDAM: Lodewijks, Song, Bosschaart, Magrao, Buffel, Mtiliga, Smolarek, Paauwe (Artz), Loovens, Kalou (Lazovic), Kuijt

TOR: 1:0 Carignano

ZUSCHAUER: 25660