Archiv für Juli 2007

Test: 1. Hanauer FC 1893 – BFC Viktoria 1889 Berlin 0:3 (0:1)

Samstag, 21. Juli 2007
1. Hanauer FC 1893 Herbert-Dröse-Stadion,
Hanau
BFC Viktoria 1889 Berlin

Nachdem mal wieder ein kurzer Abstecher nach Karlsruhe unternommen worden war, ging es am Samstag, den 21. Juli nach Hanau, wo ein ganz verrücktes Fußballspiel auf dem Programm stand.

1894 – noch vor der Gründung des allseits beliebten Deutschen Fußball Verbands wurde die erste deutsche Meisterschaft im Fußball ausgetragen, für das Finale qualifizierten sich der Berliner F.C. Viktoria von 1889 und der F.C. Hanau von 1893. Da die Hessen jedoch die Fahrtkosten für die Fahrt zum Endspiel nach Berlin nicht aufbringen konnten, fand dieses Spiel nie statt, erster deutscher Meister wurde also am grünen Tisch die Berliner Viktoria.

Irgendwann Anfang des Jahres ging dann durch die Presse, dass die Verantwortlichen der beiden Clubs sich darauf geeinigt hätten, dieses “vergessene” Endspiel erneut auszutragen – ohne jedoch die damalige Entscheidung anzufechten, halt mehr just-for-fun. Und zwar sollte es diesmal ein Hinspiel in Hanau geben, während dann das Rückspiel in Berlin wäre.

In Hanau entschied man sich dankenswerterweise dafür, das Spiel nicht auf dem sonst bespielten Sportplatz auszutragen, sondern ins ehemalige Heimstadion, das Herbert-Dröse-Stadion, auszuweichen, wo mittlerweile so gut wie kein Fußball mehr stattfindet und im Wesentlichen American Football gespielt wird.
Für mich besonders reizvoll, um meine Mission zu beenden, alle Teams der ersten zwei Ligen in ihren Stadien zu sehen. Also war klar: da muss ich hin.

Herbert-Dröse-Stadion, Hanau

Nachdem der Mietwagen semi-legal an einer Straße geparkt worden war und die letzten paar hundert Meter zum Stadion gelatscht waren, musste man leider schon mit großem Schrecken feststellen, dass dieses Spiel ein reiner Kommerzevent geworden war.

Was hätte man aus dieser reizvollen Begegnung nicht alles machen können, aber nein, es musste mit dem Kommerz übertrieben worden, dass einem die Magensäure schon aus den Nasenlöchern kam.

Durch dämliches Geklatsche mit Klappern und aufblasbaren Händen waren teilweise die Werbejingles nicht mehr zu verstehen, fast jeder Trottel im Stadion hatte eine rote Kappe auf (Sponsor), eine rote Klatschhand, einen roten Frisbee und natürlich rote Luftballons, die für viele Zuschauer interessanter zu sein schienen als das Spiel (mal sehen, wie viele man von den Dingern aneinander knoten kann! Mal sehen, ob man nicht eine Boeing im Anflug an den Flughafen Frankfurt damit zum Absturz bringen kann!).
Die alten Fußballrecken des HFC und der Viktoria werden jedenfalls in ihren Gräbern rotiert haben.

Hanauer Kommerzkacke

Leider beeinträchtigte dies auch sehr die Stimmung, die die tapferen Anhänger des HFC versuchten – obwohl man ja mittlerweile in der 7. Liga kickt, hat Hanau doch eine sehr ordentliche Szene, die mal locker Oberligatauglichkeit hat (und wenn ich mir die Beispiele Hoffenheim oder Wehen rauspicke, dann würde es auch für die 2. Liga locker reichen).

Trotzdem wurde zum Kickoff eine kleine Choreo geboten, die aus schwarzen und weißen Folienbahnen bestand. Dazu gabs kleine Folienschwenker und große Schwenkfahnen, leider zu viel Lücken im Supportblock, aber der Wille zählt hier für mich!

Intro der Hanau-Fans

Zuschauer waren heute knapp 5.000 vor Ort, aus Berlin war leider nur eine kleine Truppe des Verbandsligisten mitgereist. Dazu kam eine große Zahl VIPs, eine ebenfalls beachtliche Zahl an Hoppern und jede Menge Eventhansel.

Das Spiel war sehr einseitig, die zwei Klassen Unterschied konnte Hanau kaum jemals ausgleichen, so dass man nach dem 1:0 der Berliner nach einer Viertelstunde mehr auf Schadensbegrenzung angewiesen war, was auch bis zur Schlussphase gelang, als dann doch noch zwei Tore für die Viktoria fielen (die dann auch das Rückspiel vor grad nur noch tausend Zuschauern gewinnen konnte, somit also die Meisterschaftsentscheidung von anno Dutz bestätigen konnte).

TORE: 0:1 Jack Grubert (17′), 0:2 Stephan Gröschel (80′), 0:3 Oliver Köster (89′)

ZUSCHAUER: 4.700, darunter ein Haufen Hopper und vielleicht 20 Berliner

Testkick: Goslarer SC 08 – BTSV II 1:1 (0:0)

Mittwoch, 18. Juli 2007
Goslarer SC 08 Sportplatz “Am Eichberg”,
Gielde
Eintracht Braunschweig

Mittwoch abend ging es zum zweiten Test der Saison ins Dörfchen Gielde, wo im Zuge der Hundertjahrfeierlichkeiten der große BTSV (2) gegen den Absteiger aus der Niedersachsenliga Goslarer SC 08 antreten sollte.

Der Sportplatz ist auf engstmöglichem Raum an einen Berg angeflanscht, was zur Folge hat, dass es auf der einen Seite grandiose Stehränge mit Balkoncharakter gibt, wohingegen auf der anderen Seite nur ein schmaler Streifen hinter der Bande zum Stehen einladen – und es dahinter in den Kannibalenwald geht. Jedenfalls verschwanden da scheinbar nicht nur etliche Bälle sondern auch die ein oder andere Gielder Göre…

Gielde

Auf der oberen Seite findet sich diese geschmackvoll gestaltete ehemalige Telefonzelle, möglicherweise ein Kassenhäuschen?

Kassenhäuschen?

Nach einer kurzen Runde wurden auch die Ballerbus-Kameraden und -innen entdeckt, noch schnell ein Steak und ein Hefe inhaliert und schon konnte es los gehen.

3 Euro sollte der Spaß heute kosten, naja, das geht ja grad noch so eben.

Gielde

Das Spiel war leider sehr arm an H̦hepunkten, wobei es zu einigen Reibereien kam Рder GSC ist halt ein Treterclub, schon immer gewesen.
Ein Klassenunterschied (sind ja immerhin so anderthalb Klassen Unterschied) war aber nicht zu erkennen. Im Gegenteil, die Goslarer hatten schon auch die ein oder andere gute Möglichkeit.

Nach der Pause verlagerten wir unseren Standort zum anderen Tor – in der Hoffnung, dass an das Torfestival von Hattorf angeknüpft wird.

Wurde es aber nicht, stattdessen konnte man die Dorfjugend beobachten, die sich sämtliche Kleidungsstücke mit Autogrammen von unseren Heldes des B-Platzes und auch von den Goslarern beschmieren ließ – da gabs bestimmt noch Mecker von Mama zu Hause…
Und der Sonnenuntergang konnte auch was.

Ecke

Unnötigerweise – klarer Abwehrfehler – ging der GSC dann sogar in Führung, was auf Braunschweiger Seite für einige sinnfreie Hauruckaktionen sorgte.

Durch einen direkten Freistoß aus 25 m konnte dann aber der gute Dimitrijevic noch ausgleichen.

Naja, kein 0:0, ein schönes Tor von Dimi, ansonsten eher nicht so klasse – über eine Niederlage hätte man sich auch nicht beschweren dürfen…

TORE: 1:0 Suliman Ahmi (68′), 1:1 Marco Dimitrijevic (86′)

ZUSCHAUER: 200, davon gut 10 extra angereiste Braunschweiger

Testkick: FC Merkur Hattorf – BTSV II 0:17 (0:3)

Sonntag, 15. Juli 2007
FC Merkur Hattorf Merkur-Sportplatz,
Hattorf am Harz
Eintracht Braunschweig

Mit dem wieder gesundeten Golf von Mama gings über den Harz nach Hattorf, wo als Höhepunkt der Sportwoche das Oberliga-Team des BTSV eingeladen worden war, das erste Testspiel der jungen Saison zu absolvieren.

Bei Brutofenhitze wurde schnell das Auto abgeparkt, der Sonnenbrand vom Vortag verlangte auch noch ein wenig Pflege und schon konnte zum Spielfeldrand gehumpelt werden, wo der Rest der Allesfahrer und Ballerbus-Teamkollegen bereits im Schatten eines Baumes saßen.

Das Spiel hatte bereits begonnen – angekündigt war 15h30, 15h10 gings aber wohl los, hab aber nur ne Minute verpaßt, also absolut kein Drama. Ebensowenig, dass heute wohl der B-Platz bespielt wurde. Der Hauptplatz liegt direkt östlich, dort findet sich auch das Gebäude mit den Kabinen. Da jener Platz aber ebenfalls über keinen Ausbau verfügt, war es eh egal.

Merkur Hattorf

Das Spiel begann gemütlich für blau-gelb, Marc Pfitzner konnte mit einem lupenreinen Hattrick die Halbzeitführung herstellen.

In der zweiten Halbzeit musste dann vor allem Merkur der Hitze Tribut zollen – speziell der Keeper wurde nun arg geprüft und man sah ihm an, dass er von Minute zu Minute (also Tor zu Tor) weniger Bock gehabt hat.

Jeder Schuss ein Treffer...

Fast jeder Angriff des BTSV wurde mit einem Tor abgeschlossen, auch einen Elfmeter gabs noch zu bewundern. Muss für den Bezirksligisten Hattorf dann doch recht frustrierend gewesen sein.

Nach Abpfiff gings in die mobile Sauna, schnell noch den Schenkel an der Mittelkonsole verbrannt und zurück gen Goslar.

TORE: 9x Marc Pfitzner, 6x Sebastian B̦nig, je 1x Adil Boukantar und Felix Dierschke РRossi Рyeah!

ZUSCHAUER: 150, gut 10 Braunschweiger

Pläne für die Saison 2007/08

Freitag, 13. Juli 2007

Neben dem Logischen (soviel BTSV, wie geht):
# Oberliga Nord komplettieren,
# mit Wiesbaden und Ingolstadt die ersten drei Ligen komplettieren,
# soviele Ex-Zweitligisten wie möglich sehen (noch ca. 15)
# Schweiz 1 komplettieren (Aarau, Sion und Neuenburg…),

Wenn dann noch der ein oder andere Länderpunkt dazukäme, dann wäre ich schon zufrieden…

Test: BSV Ölper 2000 – BTSV 0:11 (0:3)

Mittwoch, 11. Juli 2007
BSV Ölper 2000 Sportplatz Biberweg,
Braunschweig-Ölper
Eintracht Braunschweig

Bei Regen und dunklen Wolken, die kaum auf Besserung hoffen ließen, ging es heute abend für mich mit Henner, seinem Bengel und dessen Kumpel zur Eröffnung des brandneuen A-Platzes des BSV Ölper.

Nachdem der eigentliche Hauptplatz schon letztes Jahr nicht mehr bespielt werden konnte, wurde auf der gegenüberliegenden Wegseite, hinter der Vereinskneipe ein neuer Rasenplatz angelegt, der immerhin mit vier Stufen auf einer Seite ausgestattet wurde – also nach allen Regeln der Kunst ein neuer Haken im Informer – Hurra \o/ Da zahlt man ja auch gerne mal sieben Euro Eintritt… eine Unverschämtheit, bei der ich mich frage, wer diese Preise festsetzt.

Biberweg, BS-Ölper

Leider hat man beim Bau vergessen, dass Zuschauer möglicherweise auch mal aufs Klo müssen – die gibts nämlich nicht, bzw. eins (für Mädchen UND Jungs) in der Kneipe, die man aber nicht vom Sportplatz erreichen kann – Schildbürgerstreich…

Das Spiel unserer Jungs, die direkt aus dem Trainingslager von Borkum hierhergereist waren, begann sehr verhalten, kurioserweise kam Ölper auch zur ersten guten Chance.

Ristic konnte dann aber in der zwanzigsten Minute das Eis brechen, zur Pause stand’s dann ungefährdet 3:0 für die Guten.

BSV Ölper 2000 - BTSV

In der zweiten Hälfte drehte der BTSV auf, der BSV Ölper fand keine Mittel mehr, sich gegen die blau-gelbe Übermacht zu wehren, speziell der Torwart der Schwarz-Weißen hatte einen ganz miesen Tag und war für bestimmt vier der acht Tore in Hälfte zwei verantwortlich.

Stefan Hauk konnte noch durch einen lupenreinen Hattrick glänzen, wenngleich sein eines Tor mit Sicherheit auch ohne sein Zutun reingegangen wäre.

Ansonsten war nur noch eine verletzungsbedingte Auswechslung von Brinkmann erwähnenswert, der erst einen Ball in die Familienjuwelen bekommen hatte und zehn Minuten später von einem Ölperaner umgesenst wurde.

BTSV: Jasmin Fejzic – Deniz Dogan, Ken Reichel (Benjamin Fuchs, 46′), Matthias Henn (Martin Horacek, 46′), Sebastian Gundelach – Kosta Rodrigues (Philipp Peters, 60′), Dennis Brinkmann (Jan Washausen, 30′), Tim Danneberg (Adil Boukantar, 60′), Holger Wehlage (Lars Fuchs, 46′) – Sreto Ristic (Stefan Hauk, 46′), Torsten Oehrl (André Schembri, 60′). TRAINER: Benno Möhlmann

TORE: 0:1 und 0:3 Sreto Ristic (20′, 40′), 0:2 Tim Danneberg (22′), 0:4, 0:5 und 0:6 Stefan Hauk (46′, 51′, 54′ – lupenreiner Hattrick in acht Minuten…), 0:7 Eigentor (58′), 0:8 André Schembri (65′), 0:9 Jan Washausen (70′), 0:10 Lars Fuchs (71′), 0:11 Philipp Peters (73′)

ZUSCHAUER: bei Kackwetter nur enttäuschende 800 oder so…

Testkick: VfB Oldenburg – BTSV 3:2 (2:2)

Sonntag, 08. Juli 2007
VfB Oldenburg Stadion Franzosenschanze,
Borkum
Eintracht Braunschweig

Endlich gabs mal wieder ein Trainingslager – und das auch noch an einem neuen Ort! Sogar ein touristisch interessanter Ort (im Vergleich zu, sagen wir mal, Gütersloh). Also war es klar: ein paar Tage Borkum müssen auch für mich sein.

So ging es also am Freitag mittag nach Emden, wo nach einem kleinen Imbiss die Fähre auf die Insel bestiegen werden konnte.
Nach einigen Runden Maumau und Negern war man dann auch schon im strömenden Regen da, kurz mit der Bimmelbahn in die “City” und den Schlüssel bei der Herbergsmama abgeholt und schon konnte die Butze – besser: die zwei Butzen bezogen werden. Man hatte uns nämlich netterweise zwei kleine, aber abgeschlossene Ferienwohnungen – und das für ne schmale Mark – zugedacht, sehr angenehm.

Sonnenuntergang auf BorkumNach kurzem Einrichten gings dann zum Rest der illustren Reisegruppe, die schon am Vortag bzw. morgens angereist war und im Hotel abgeholt wurde respektive bereits in der Kneipe “Pferdestall” saß.

Nach einigen Bierchen und auch einem kurzem Besuch von Zeugwart Bussi, ging es in die örtliche Disco, wo auch bereits ein grosser Teil der Mannschaft zugegen war.
Hier vertrieb man sich die kommenden Stunden bei dem ein oder anderen Drink, ehe es dann gegen halb fünf nach Hause ging – die Schmach, vor dem letzten Spieler abzuhauen, wollte man sich dann doch nicht geben.

Am nächsten Morgen wurde man in Allerherrgottsfrühe geweckt, da doch mein Raumteiler tatsächlich auf Pinguinsafari oder so gehen wollte. Ich entschied mich für eine weitere Runde Matratzenhorchdienst, bis ich kurz vor 14h von den Jungs aus der anderen Wohnung geweckt wurde, was leider nicht reichte, um nach dem Duschen noch in den Supermarkt zu huschen, so dass stattdessen ein Frühstück in der Kneipe eingenommen wurde, ehe es dann zum Nachmittagstraining des BTSV auf den Sportplatz ging.

Auch unsere Tierfreunde waren vom Robben-Totschlagen oder so zurück, so dass wir komplett dem Fußballtennisturnier beiwohnen konnten, welches auf drei parallelen Plätzen ausgetragen wurde.

Die frische Luft machte hungrig und Hunger macht böse, also musste anschließend dringend ein Restaurant aufgesucht werden, wo man dem Wirt zwar für einen ordentlichen Umsatz sorgte, es uns aber trotzdem übers Ohr zu hauen versuchte.

Abends stand nun DAS Highlight der Borkumer Jugend auf dem Programm, die Strandfete der Borkumer Jungens – offenbar die Zwangsvereinigung der unverheirateten männlichen Bevölkerung der Insel seit 1830… am Strand waren ein paar Buden aufgestellt, in einem Container spielte auch eine Band (Gerüchten nach die Vorgruppe von Tokio Hotel, war glücklicherweise so leise, dass man davon nicht belästigt wurde) und es gab einen ordentlichen Scheiterhaufen, der zu späterer Stunde auch fein abgefackelt wurde. Und der Sonnenuntergang war auch klasse!

Da der Vorabend gut geschlaucht hatte, gings heute etwas früher in die Heia, hatte aber auch gereicht.

Am nächsten Morgen mussten dann erstmal die sieben Sachen gepackt und die Zimmer verlassen werden – freundlicherweise durften wir aber unser Gepäck bei der Vermieterin abparken, so dass es mit kleinem Gepäck in die Stadt ging, wo nun auch die letzten Trainingslagerfahrer angekommen waren.

Nach einem kurzen Frühstück und einem kleinen Kneipenbesuch wurde es dann auch bei mittlerweile bestem Wetter Zeit, erneut den Sportplatz zu besuchen, wo heute das Testspiel gegen den Oberligaaufsteiger aus der Niedersachsenliga West, den VfB Oldenburg ging, die immerhin auch ein paar Anhänger auf die Insel hatten locken können.

Nachdem unverschämte sieben Euro Eintritt den Besitzer gewechselt hatten, durfte der Sportplatz an der Franzosenschanze betreten werden, der auf der einen Seite immerhin über zwei Stufen verfügt und heute auch ganz ordentlich gefüllt wurde.

Franzosenschanze, Borkum

Bevor das Sportprogramm starten sollte, musste ich aber erstmal die örtlichen Versorgungsstände begutachten, wo es lecker Essen für kleines Geld gab, dafür beide Daumen hoch.

Weniger schön war dann die Beschallung, die so schon ätzend genug war, als diese aber auch nach dem Anpfiff des Spiels weiterlief, musste zur Selbsthilfe gegriffen und die PA sabotiert werden.

Die Staatsmacht hatte heute auch einen ganz grossen Auftritt Рbereits unsere Herbergsmutti hatte uns darauf hingewiesen, dass aufgrund des zu erwartenden Einfalls Braunschweiger Hooligans ein erh̦htes Polizei- und Securityaufgebot bereitgestellt worden sei.

Spielerisch will ich jetzt mal nicht so viele Worte verlieren, das 1:0 für uns konnte nach einem fragwürdigen Elfmeter erzielt werden, zwanzig Minuten später konnten die Oldenburger ausgleichen. Noch vor dem Halbzeitpfiff gabs dann noch zwei Tore, Ristic konnte seine zweite Bude machen und der VfB erneut ausgleichen.

BTSV - VfB Oldenburg

Nach der Pause musste man dann leider den Oldenburger Siegtreffer hinnehmen, ohne jetzt solch ein Testspiel (immerhin das erste gegen einen halbwegs ernstzunehmenden Gegner) überzubewerten: nach unserer Leistung muss man doch ein wenig Angst haben, vor allem, was die Position des Torwarts angeht. Herr Horn war heute konstant schlecht und konnte bei jedem Gegentor (und auch sonst – unvergesslich: seine merkwürdige Kopfballabwehr, nachdem er mal wieder deutlich vorm Strafraum stand) durch Patzer glänzen.

Ansonsten wurden Matze und Herr Wehlage noch dicke Freunde, da würd’ mich mal interessieren, wie die kommenden Trainingseinlagen abgelaufen sind.

Nach dem Abpfiff gings schnurstracks zu unserem Gepäck und per Bahn zur Fähre, wo sich beim Personal die Niederlage bereits rumgesprochen hatte, so dass man direkt mit hämischen Bemerkungen begrüßt wurde und beim Einlaufen in den Emdener Hafen auf den dort vertäuten vor sich hinrostenden Seelenverkäufer “Braunschweig” hingewiesen wurde. Schönen Dank auch, aber wer den Schaden hat…

Hier trennten sich nun unsere Wege, meine Reisegruppe bekam jedoch noch ein kleines Sonderprogramm geboten, gab doch Mutters Golf seinen Geist auf.
Der ADAC kam dann auch irgendwann und schleppte uns in ein gottverlassenes Nest, wo es neben der Schweinezucht auch noch eine Werkstatt gab, die das große Los gezogen hatte, mein Auto reparieren zu dürfen.
Natürlich nicht mehr heute… denn es war ja schon nach 21h00. Gegen 22h00 dann auch schon der Anruf der Autovermietung, die uns leider zunächst mal keinen Mietwagen anbieten konnten, immerhin gabs dann eine halbe Stunde später einen positiven Bescheid, allerdings sei der Wagen in Wilhelmshaven abzuholen, Entfernung: gut 40km, Taxipreis: auf jeden Fall weit jenseits der zugesagten 30 Euro Kostenübernahme seitens des ADAC.

Ach ja, ein Taxi musste ja auch noch beschafft werden, klappte nach dem dritten Versuch auch (1. Versuch: kein Bock auf Fahrt nach WHV, 2.Versuch: niemand ans Telefon gegangen), so dass dann auch der Leihwagen entgültig klar gemacht werden konnte – und mich der Vermieter erstmal vollsabbeln musste, ob nicht Oldenburg näher gewesen wäre. Scheissegal! Ich kenn mich in der Einöde nicht aus! Ich bin jetzt in Deiner Butze! Ich will jetzt nach Hause und nicht mehr lange diskutieren müssen.

Pünktlich um 24h00 (eigentlich wären wir schon längst, inkl. Burgerstop und Pinkelpause, zu Hause gewesen) saßen wir dann in dem Leihwagen und konnten gen Heimat düsen, die nach Tiefflug über die Autobahn auch nur etwas mehr als zwei Stunden später erreicht werden konnte – jedenfalls die von zweien unserer Reisegruppe, ich hatte noch weitere 50km zurückzulegen, wären der vierte im Bunde eine bestimmt amüsante Nacht auf dem Braunschweiger Bahnhof verbringen durfte, bis sein erster Zug am Morgen gegen 5h30 abfuhr.

Epilog: der ganze Spaß war nicht billig, Lichtmaschine defekt, Batterie am Kochen… mal eben schlappe 700 Euro, dazu die Taxe für 65 Euro, ein Leihwagen, der für die ca. 700km mal eben für 90 Euro Benzin wollte und die Zeit, die für das Zurückholen des PKW am Dienstag nötig waren… muss ich nicht so oft haben, sowas (zumal das bereits die zweite Lichtmaschine war, die mir in der Gegend in Arsch gegangen ist…)

BTSV: Adrian Horn – Sebastian Gundelach (Benjamin Fuchs, 46′), Martin Horacek, Ken Reichel, Deniz Dogan – Holger Wehlage, Dennis Brinkmann, Tim Danneberg (Kai Koitka, 46′), Lars Fuchs (Stefan Hauk, 67′) – Torsten Oehrl (André Schembri, 75′), Sreto Ristic (Kosta Rodrigues, 46′). TRAINER: Benno Möhlmann

TORE: 0:1 Sreto Ristic (3′, Foulelfmeter), 1:1 Alexander Eckel (23′, Foulelfmeter), 1:2 Sreto Ristic (35′), 2:2 Sebastian Ghasemi-Nabakht (40′), 3:2 Leutrim Berisha (79′)

ZUSCHAUER: 600, darunter wohl so gut 50 Braunschweiger – plus 2 Meppener und ein Mannheimer – und gut 10 Oldenburger

Testkick: SC Rot-Weiß Volkmarode – BTSV 0:20 (0:11)

Sonntag, 01. Juli 2007
SC RW Volkmarode Sportplatz Seikenkamp,
Braunschweig-Volkmarode
Eintracht Braunschweig

Am heutigen Sonntag – terminmäßig der erste Tag der neuen Saison – gabs ein Benefizspiel für einen Zehnjährigen, der sich bei einem Badeunfall schwer verletzt hatte.

Also gings nach Volkmarode, wo zwar der SC Rot-Weiß der Gegner war, jedoch nicht auf dessen Sportanlage gekickt wurde (da fand irgendein Jugendturnier statt), sondern auf der direkt daneben liegenden Sportanlage des Schulzentrums, welche immerhin sogar über sechs Stufen auf einer Seite verfügt – wovon dann ein Teil mal wieder “nur für geladene Gäste” abgesperrt und mit Bierbänken in eine VIP-Tribüne verwandelt worden war.

Sportzentrum, Braunschweig-Volkmarode

Ansonsten gabs allerlei Kurzweil, vom Torwandschiessen und Hüpfburg, über Tombola zum Kaffee-und-Kuchen-Verkauf… Leider wurde bei den Getränkebuden gespart. Folge: wer meinte, sich während des Spiels (oder in der Pause, oder zwanzig Minuten vorher) maö eben schnell ein Getränk kaufen zu wollen, der verpasste mindestens eine halbe Halbzeit des munteren Torreigens.

So kam es auch, dass ich vom Spiel nicht allzuviel gesehen habe, zumal auch das Unterhalten mit den Gleichgesinnten irgendwie mehr schocken konnte als das Fußballspiel.

BTSV: Jasmin Fejzic – Jan Washausen (Adil Boukantar, 46′), Martin Horacek (Kai Koitka, 46′), Ken Reichel, Deniz Dogan (Kosta Rodrigues, 46′) – Benjamin Fuchs (Holger Wehlage, 46′), Tim Danneberg, Dennis Brinkmann, Lars Fuchs (Philipp Peters, 46′) – Torsten Oehrl, Sreto Ristic (André Schembri, 46′). TRAINER: Benno Möhlmann

TORE: 0:1, 0:3 und 0:10 Torsten Oehrl (2′, 14′ und 41′), 0:2, 0:8 und 0:9 Sreto Ristic (3′, 37′ und 40′), 0:4 Martin Horacek (19′), 0:5 und 0:6 Benjamin Fuchs (20′, 23′), 0:7 Lars Fuchs (24′), 0:11, 0:17 und 0:20 Tim Danneberg (42′, 72′ und 78′), 0:12 Ken Reichel (50′), 0:13 und 0:18 Holger Wehlage (53′ und 75′), 0:14 André Schembri (57′), 0:15 Kai Koitka (59′), das 0:16 und 0:19 waren jeweils Eigentore von Volkmarode (67′ und 76′)

ZUSCHAUER: 2.500 werden das wohl knapp gewesen sein – an den Bierbuden gefühlt 250.000…