Archiv für September 2004

2. Runde DFB-Pokal: BTSV – Hertha BSC 3:2 (0:0)

Mittwoch, 22. September 2004
Eintracht Braunschweig Eintracht-Stadion,
Braunschweig
Hertha BSC

Noch reichlich angeschlagen vom Vortag mußte ich noch den Vormittag arbeiten, eh ich mich auf die Autobahn in Richtung Braunschweig begeben konnte. Dank einer Vollsperrung der A5 bei Frankfurt wurde es dann auch ein wenig knapp, die Verspätung konnte aber durch Bleifuß wieder reingeholt werden.
In Braunschweig ging es zu Henner und schon kurz drauf per Straba zum Stadion – das erste Mal für mich in dieser Saison (irgendwie lohnt meine Dauerkarte dieses Jahr nicht wirklich, aber egal, ist ja für einen guten Zweck).
Nach kurzem und erfolglosem Versuch, eine übriggebliebene Karte an den Mann zu bringen, gings ins Stadion und da erstmal zur Gaststätte, wo ich mich mit Ulli und Bert traf. Mit Bert (Herthafan…) wurde abgemacht, dass der Gewinner das Bier nach dem Kick zahlt, ehe wir uns trennten.
Endlich mal wieder auf meinem Stammplatz im Block 10, endlich zu Hause!
Auf der Gegengeraden gab es eine Choreographie, die – wie ich später mitbekam – ein pochendes rotes Herz auf blau-gelben Hintergrund darstellte. Bereits jetzt ist die Stimmung phantastisch!
In der Nordkurve eine nur enttäuschende Zahl aus Berlin – vielleicht tausend Herthafans haben den Weg über die Transitstrecke geschafft und können weder optisch noch akustisch auf sich aufmerksam machen.
Braunschweig beginnt furios – offenbar suchen Michael Krügers Mannen ihr Heil in der Offensive, Berlin schafft es jedoch nach einigen Minuten sich darauf einzustellen – auch wenn man merkt, daß der Gast damit nicht gerechnet hatte.
Einen Klassenunterschied kann man jedenfalls nicht sehen und es gibt ne Menge Chancen für beide Teams in Führung zu gehen.
Dennoch steht es zur Halbzeit 0:0, was aber aus Blau-Gelber Sicht keinen Grund zum Ärgern gibt.
Die Stimmung aus der Südkurve, der Gegengerade und auch großen Teilen der Haupttribüne weltklasse – die Löwen werden bedingungslos nach vorne gebrüllt. Besonderen Eindruck hinterläßt der “Zwischen Harz und Heideland”-Wechselgesang, wie man nach dem Spiel von Bert mit feuchten Augen bestätigt bekam und in bewundernden Kommentare in den einschlägigen Hertha-Foren nachlesen kann.
Die zweite Halbzeit begann und wieder drückte die Eintracht und hatte auch die ersten Chancen.
In der 58. Minute hieß es jedoch Tor für die Hertha… Wer nun aber geglaubt hatte, dass die Eintracht einbricht, sollte sich täuschen: nur zwei Minuten später der Ausgleich durch Daniel Graf – grenzenloser Jubel im Eintrachtstadion.
Und nun ist es die Hertha, die geschockt ist, während die Löwen weiter kämpfen und stürmen, mehrere gute Chancen gehen daneben, ehe Marco Grimm nach einem Freistoß goldrichtig steht und das 2:1 erzielt. Wer hätte das vor dem Spiel erwartet?
Leider hält die Führung nur wenige Minuten, denn Zecke Neuendorf kann für die Berliner in der 78. Minute ausgleichen – doch auch hier dauert es nur 90 Sekunden bis Braunschweig nachlegt – bzw. ein ehemaliger Braunschweiger: Alexander Madlung fälscht netterweise eine Flanke in den Strafraum ins Hertha-Tor ab.
Unglaubliche Szenen auf den Rängen – auch als zehn Minuten später das Spiel abgepfiffen wird und die Eintracht die dritte Runde im DFB-Pokal erreicht hat.
Nach dem Spiel noch schnell in die Stadionkneipe, um die Glückwünsche vom Bert abzuholen und das fällige Bier zu spendieren, sowie den Sieg zu feiern.
Anschließend gings mit der Taxe nach Wenden zu Henner – was für ein Tag!

BTSV: Thorsten Stuckmann, Torsten Jülich, Martin Amedick, Benjamin Siegert, Daniel Graf, Jürgen Rische, Ahmet Kuru (Dominik Jansen), Marco Grimm, Denni Patschinsky (Lars Fuchs), Kosta Rodrigues, Patrick Bick

HERTHA BSC: Christian Fiedler, Pal Dardai, Marcelo Marcelinho, Josip Simunic, Artur Wichniarek, Andreas Neuendorf, Oliver Schröder, Nando Rafael (Alexander Madlung), Malik Fathi (Fredi Bobic), Marko Rehmer, Christian Müller (Thorben Marx)

TORE: 0:1 Marcellinho, 1:1 Graf, 2:1 Grimm, 2:2 Neuendorf, 3:2 Madlung (Eigentor)

ZUSCHAUER: 21.000 (ca. 1.000 aus Berlin)

2. Runde DFB-Pokal: Karlsruher SC – FSV Mainz 05 4:1 n. E. (0:0, 1:1, 1:1)

Dienstag, 21. September 2004
Karlsruher SC Wildparkstadion,
Karlsruhe
FSV Mainz 05

Nach einem stressigen Tag auf Dienstreise ging es abends zum Wildpark, mal den lokalen Hauptverein besuchen – natürlich in den Awaysektor. Mir sind zwar beide Clubs herzlich egal, aber so konnte man sich wenigstens mit ein paar Kollegen aus Mainz treffen, allen voran natürlich den gute RoBri, der mir auch sogleich das Ticket sponserte (was ich ihm dann mit Kaltgetränken vergolten hab).
Das Spiel war zum Großteil vom Anrennen der Mainzer gegen den KSC-Beton geprägt, nach dem Treffer für die Gäste in der 60. Minute sah es nach einem klaren Ding aus. Zehn Minuten vor Schluss konnte jedoch Dundee ausgleichen, so dass es in die Verlängerung ging, wo der KSC durch einen Elfmeter hätte gewinnen können – Dimo Wache konnte dies jedoch verhindern.
Nach 120 Minuten Fußball hieß es also mal wieder Elfmeterschießen, wo sich das Blatt zu Gunsten der Karlsruher wendete, die alle Elfer sicher verwandeln konnten, wohingegen die Mainzer einen an die Latte (Kramny) und zwei in die Arme des KSC-Keepers schossen (besonders cool wollte es Casey machen, vielleicht sollte man ihm mal sagen, daß man aus dem Stand nicht so gut schiessen kann).
Die Stimmung im Mainzer Block konnte durchaus gefallen, laut, andauernd und abwechslungsreich – dank der blöden Stadionarchitektur bekam man vom Heimsupport akustisch nix mit, jedoch konnte man sehen, daß auch da ne Menge los war.
Nach dem Spielen ging es mit ein paar Mainzern und Karlsruhern auf Schleichwegen in die Stadionkneipe, wo weiter Bier getrunken wurde (als ob wir nicht schon genug gehabt hätten)…

KARLSRUHER SC: Miller, Oswald, Eggimann, Stoll, Kies (Dick), Masmanidis (Mladenov), Ouakili, Kritzer, Hassa (Kapllani), Dundee, Saenko

FSV MAINZ 05: Wache, Abel (Nikolic), Friedrich, Bodog, Weigelt, Azaouagh (Gerber), Kramny, Dennis Weiland, da Silva, Niclas Weiland (Auer), Casey

TORE: 0:1 Azaouagh, 1:1 Dundee – Elfmeterschießen: 2:1 Saenko, 3:1 Dick, 4:1 Kapllani, die Mainzer da Silva, Casey und Kramny verschießen.

ZUSCHAUER: 13.300

OL Südwest: Borussia Neunkirchen – 1. FC Kaiserslautern (A) 1:1 (1:0)

Montag, 20. September 2004
Borussia Neunkirchen Ellenfeldstadion,
Neunkirchen
1. FC Kaiserslautern

Wieder mal eine Tour zu einem Traditionsclub und ehemaligen Bundesligisten, es ging zur Borussia aus Neunkirchen.
Mit dem Auto ging es zur ungnädigen Anstoßzeit von 17h30 (Gleitzeit olé) ins Saarland, wo ich das Glück hatte, trotz fortgeschrittener Uhrzeit noch einen Parkplatz direkt am Ellenfeldstadion zu ergattern.
Denn heute war Spitzenspiel, sowohl der Gastgeber als auch die Reserve der Kartoffelbauern aus der Pfalz würden bei einem jeweiligen Sieg die Tabellenführung der Oberliga Südwest übernehmen.
Das Ellenfeldstadion ist sicherlich eines der Highlights in der Oberliga: eine recht große, überdachte Sitztribüne, steile Betonstehränge an den restlichen Seiten und eine mit extrem steilen Stufen ausgebaute Ecke. Hinter der Gegengerade erhebt sich ein Wiesenhang (außerhalb des Stadions), die zum Grillen und Biertrinken während der Spiele einlädt…
Der Zuschauerzuspruch war recht ordentlich heute, auch einige Gästefans konnten erkannt werden, wobei diese keinerlei Support versuchten. Nichtmal die mitgebrachten Fahnen wurden geschwenkt (beim Treffer für den FCK mal abgesehen). Die Heimfans waren umso lauter und es gab sogar eine kleine Pyroeinlage beim Tor (OK, einen Bengalo).
Das Spiel war recht ansehnlich, der Gastgeber konnte dem Meisterschaftsfavoriten aus der Pfalz Paroli bieten, es war ein schneller, abwechslungsreicher Kick mit vielen Torchancen auf beiden Seiten.
Dennoch hieß es zur Pause nur 0:0, was aber dem Spaß keinen Abbruch tat.
Nach dem Seitenwechsel kam es in der 60. Minuten zu dem kuriosen 1:0 für Neunkirchen: der Stürmer rennt mit dem Ball aufs Tor zu und geht überhart an seinen Abwehrspieler, beide prallen dann auf den Torhüter. Eigentlich ne klare Sache – aber der Schiri pfeift nicht ab und irgendwie kullert der Ball ins Tor.
Das Spiel war weiterhin auf hohem Niveau und beide Teams hatten durchaus noch Chancen (u.a. ein Lattentreffer von Lautern), aber der Gast war engagierter und drängte auf den Ausgleich, der dann fünf Minuten vor Schluß auch fallen sollte.

TORE: 1:0 Bucher, 1:1 FCK

ZUSCHAUER: 1.300

VL Nordbaden: SV Schollbrunn – SpVgg Oberhausen 2:2 (2:0)

Sonntag, 19. September 2004
SV Schollbrunn Sportplatz,
Waldbrunn-Schollbrunn
SpVgg Oberhausen

Von Heidelberg aus ging es nach Schollbrunn – ein kleines Nest im Nirgendwo. Dort angekommen musste erstmal der Sportplatz ausfindig gemacht werden, was nicht so einfach ist – aber ich war von Didi vorgewarnt worden.
Im Ort ist der Sportplatz ausgeschildert und man biegt sogar in die Sportplatzstraße ein – die dann jedoch zu einem Feldweg wird und man nicht wirklich sicher ist, ob man da noch richtig ist.
Der Sportplatz befindet sich aber tatsächlich an diesem Weg, knappe zwei Kilometer nach dem Dorfrand und direkt am Wald.
Eintritt kann man sich prinzipiell sparen, von außerhalb des Zauns hat man ausreichend Sicht, aber ich bin ja gar nicht so, also enterte ich den Ground und ließ mir erstmal ein Steakbrötchen schmecken – Weltklasse, beide Daumen hoch!
Gegen den Tabellenletzten geriet der Tabellenführer Oberhäuser nach einer halben Stunde durch einen Doppelschlag innerhalb von einer Minute mit 2:0 in Rückstand. Beide Teams wurden im weiteren Verlauf durch jeweils eine gelb-rote Karte dezimiert. In der zweiten Hälfte dann nur noch Oberhausen am stürmen – folgerichtig wurde auch der Ausgleich erzielt, womit die Schollbrunner letztendlich auch zufrieden sein konnten.

TORE: 1:0 Rüttenauer, 2:0 Kara, 2:1 Eyoum, 2:2 Gau

ZUSCHAUER: ca. 350

LL Rhein-Neckar: DJK Ziegelhausen/Peterstal – SV Waldhof Mannheim II 2:2 (1:2)

Sonntag, 19. September 2004
DJK Ziegelhausen/Peterstal Sportplatz Köpfel,
Heidelberg-Ziegelhausen
SV Waldhof Mannheim

Morgens schnell nach Heidelberg-Ziegelhausen, um dort die Reserve vom Waldhof in der Landesliga zu unterstützen.
Der Sportplatz verfügt über keinen nennenswerten Ausbau, auf der Geraden ist ein steiler Graswall – das war es.

Das Spiel war ein ziemliches Gebolze – Waldhof aber die bessere Mannschaft.
Der Gastgeber konnte nach rund einer Viertelstunde in Führung gehen, die in ihren unsäglichen orangenen Trikots antretenden Waldhöfer glichen aber im Gegenzug durch einen Strafstoß aus. Kurz vor der Pause dann sogar die Führung für den Waldhof, welche aber nach Anpfiff ausgeglichen werden konnte. Zehn Minuten vor Schluß hätte Mannheim den Sack zumachen können, aber ein unplatzierter Elfmeter konnte vom Heimkeeper geklärt werden.

TORE: 1:0, 2:2 Baumann, 1:1 Graziano (Foulelfmeter), 1:2 Külcü

ZUSCHAUER: geschätzt 100

RL Nord: KFC Uerdingen – BTSV 2:2 (1:2)

Samstag, 18. September 2004
KFC Uerdingen Grotenburg-Stadion,
Krefeld
Eintracht Braunschweig

Endlich konnte ich mein erstes Pflichtspiel der Eintracht in dieser Saison besuchen.
In Heidelberg stieg ich zu Didi ins Auto und ab ging es nach Krefeld in die altehrwürdige Grotenburgkampfbahn (naja, mittlerweile -Stadion).
Dort angekommen wurden erstmal die diversen Bekannten geherzt, die ich schon so lange nicht mehr gesehen hatte und dann das Stadion geentert – leider waren wir auf den Stehrängen der Haupttribüne personae non grata, so dass wir in die Kurve mussten – und das bedeutet: scheiss Support… da konnte auch das sommerliche Wetter nichts dran ändern. Es waren auch nur enttäuschende 350 Blau-Gelbe mit dabei.
Das Spiel meiner Elf konnte gefallen – nach einer Viertelstunde schoss uns Marco Grimm in Führung und war drauf und dran, den Vorsprung noch auszubauen. Leider konnte der KFC nach einem dummen Foul von Stucki per Elfmeter ausgleichen, Kuru konnte aber nur wenige Minuten später mit seinem 10. Saisontreffer die Löwen wieder nach vorne bringen und Bick hatte das 3:1 noch vor der Pause auf dem Fuß.
Heimtrainer Maes muss seinen Jungs in der Pause den Arsch ordentlich aufgerissen haben, denn im zweiten Durchgang erhöhte Uerdingen den Druck erheblich und konnte folgerichtig auch den erneuten Ausgleich erzielen, der letztendlich auch in Ordnung ging.
Da es aus “Sicherheitsgründen” mal wieder nur alkfreies Bier für uns gab, war der erste Gang nach Spielschluss die Tankstelle am Stadion, wo sich offenbar vorher ordentlich selbst bedient worden war.

KFC UERDINGEN: Vjatcheslav Sokolov, Stephan Paßlack, Brenny Evers, Erdal Eraslan, Benjamin Baltes, Chrissovalantis Anagnostou, Jörg Scherbe, Ilia Gruev, Jose Zé Luis, Dustin Heun, Danny Thönes (Ahmad Sieah)

BTSV: Thorsten Stuckmann, Benjamin Siegert, Marco Grimm, Martin Amedick, Kosta Rodrigues, Daniel Graf (Lars Fuchs), Patrick Bick, Torsten Jülich, Denni Patschinsky, Jürgen Rische, Ahmet Kuru (Dominik Jansen)

TORE: 0:1 Grimm, 1:1 Gruev, 1:2 Kuru, 2:2 Heun

ZUSCHAUER: 3.700

OL Südwest: Wormatia Worms – TuS Mayen 0:0

Dienstag, 14. September 2004
Wormatia Worms Wormatia-Stadion,
Worms
TuS Mayen

Mal wieder zu einem Traditionsclub, der sich mittlerweile in der vierten Liga durchschlagen muß.
Das Wormatia Stadion weiß durch eine kleine Sitztribüne und einigen darunterliegenden Stehrängen zu gefallen, der Rest ist old school Stehrang mit schönem alten Baumbestand.
Gästefans waren nicht auszumachen, dafür benahmen sich die Heimfans ordentlich daneben und lieferten sich heftige Wortgefechte mit der Mayener Bank – von wo aber auch übel provoziert wurde.
Das Spiel war durchaus sehenswert, in der ersten Hälfte war die Wormatia klar besser, konnte aber die zahlreichen Chancen nicht nutzen, nach der Pause drückte dann Mayen und hatte kurz vor Schluß eine echte Powerplay-Phase, nachdem Worms durch eine gelb-rote Karte dezimiert worden war.
Tore blieben jedoch leider mal wieder nur ein frommer Wunsch.

ZUSCHAUER: lediglich 400