Archiv für August 2007

NFV-Pokal: MTV Gifhorn – BTSV 0:3 (0:1)

Mittwoch, 29. August 2007
MTV Gifhorn Stadion Flutmulde,
Gifhorn
Eintracht Braunschweig

Alle Jahre wieder, lustig, lustig, tralalalaaaa, NFV-Pokal…
Zum wiederholten Mal durfte der BTSV in Gifhorn antreten, dankbarerweise war ich aber vorher noch nie in der Flutmulde, so dass das heutige Spiel für mich ein neues Kreuzchen bedeutete.

So ging es also mit der Melse und dem Stadionfan von Braunschweig gen Norden, schnell das Auto weggeparkt und rein ins zweifelhafte Vergnügen.

Für den Niedersachsenligisten sicherlich das Spiel des Jahres, für uns nur leidige Pflicht, trotzdem waren offiziell knapp 2.000 Leute dabei, darunter auch ein ansehnlicher MTV-Mob, der fast durchgehend von der Tribüne aus supportete und uns damit klar den Rang ablief. Kein Kunststück allerdings, gabs doch von Seiten des BTSV nur sehr zaghafte Versuche, sowas wie Stimmung zu fabrizieren.

Das Stadion übrigens ganz nett, eine kleine überdachte Tribüne, sonst nüscht. Leider sieht man somit nix, wenn man nicht ganz vorne an der Barriere steht. Da dies bei mir der Fall war, wurde weniger Fußball geguckt und mehr gelabert. Verachtenswert, ich weiß…

Der BTSV konnte kurz vor der Pause mit 1:0 in Führung gehen, was natürlich schonmal ganz angenehm war, sank so die Chance einer weiteren Pokalblamage ein wenig.

Tim Danneberg machte dann nach dem Wechsel alles klar, das Tor von Oehrl hab ich nur am Rande mitgeschnitten, gesehen sowieso nicht und der Jubel war so verhalten, dass ich erst gar nicht erkennen konnte, dass da ein Tor gefallen war.

Für uns heißt das nun direkt Halbfinale, da der tolle NFV es nicht schafft mit einer vernünftigen Mannschaftsanzahl in den Wettbewerb zu starten und daher im Viertelfinale zwei Teams ein Freilos erhalten haben.

Ich will mich nicht beschweren, aber sinnvoll ist was anderes (zumal das Halbfinale ja quasi Finale ist, da beide Sieger für den DFB-Pokal qualifiziert sind).
Also nur noch sechs Siege bis zum Finale in Berlin!

Stadion Flutmulde, Gifhorn

BTSV: Jasmin Fejzic – Sebastian Gundelach, Martin Horacek, Matthias Henn, Kosta Rodrigues – Holger Wehlage, Dennis Brinkmann, Christian Lenze (Jan Washausen, 86′), Lars Fuchs – Tim Danneberg (André Schembri, 76′), Torsten Oehrl (Stefan Hauk, 86′). TRAINER: Benno Möhlmann

TORE: 0:1 Lars Fuchs (44′), 0:2 Tim Danneberg (65′), 0:3 Thomas Oehrl (84′)

ZUSCHAUER: 1.956

Stadtmeisterschaft: BSV Ölper 2000 – BTSV II 0:1 (0:0)

Dienstag, 28. August 2007
BSV Ölper 2000 Sportplatz Biberweg,
Braunschweig-Ölper
Eintracht Braunschweig

Im Flutlichtpokal vom Hofbrauhaus Wolters um die Braunschweiger Stadtmeisterschaft fand heut die grandiose erste Runde statt und das glückliche Händchen der Losfee meinte es gut mit uns – ein drittes Mal in knapp zwei Monaten durften wir die Arena am Tierheim mit unserer Anwesenheit erfreuen und den BSV Ölper um ein paar Euros reicher machen. Diesmal wenigstens mit unserer glorreichen Zwoten.

Bei frischem – manch einer, dem der Herr weniger natürliche Wärmepolster gegeben hat, fand es gar kalt – Wetter fanden sich sagenhafte 140 Zuschauer zu diesem Kracher ein und wurden auch nicht enttäuscht, das Spiel – soweit man es nicht verlaberte – ging ganz nett hin und her, je ein Schuss an die Lattenunterkante pro Team gabs, paar feine Zweikämpfe und vor allem einen Sieg für unsere Amateure.

Somit darf dann also nun gemutmaßt werden, welcher Verein in der nächsten Runde unser Gastgeber sein darf. Beim BSC oder dem SV Süd z. B. waren wir auch schon lange nicht mehr…

BTSV: Adrian Horn – Maik Littmann, Andreas Ladwig, Marco Dimitrijevic, Fabian Krüger, Kai Koitka – Marc Pfitzner (Morsi Barkallah, 46′), Philipp Peters, Adil Boukantar – Sebastian Bönig, Justin Eilers. TRAINER: Uwe Hain

TOR: 0:1 Justin Eilers (70′ oder so)

ZUSCHAUER: 140, darunter 100 Module…

OL Westfalen: DJK Germania Gladbeck – FC Gütersloh 2000 3:0 (0:0)

Sonntag, 26. August 2007
DJK Germania Gladbeck Vestische Kampfbahn,
Gladbeck
FC Gütersloh 2000

Schon lange stand die Vestische Kampfbahn ganz oben auf meiner Liste “Dringend zu besuchende Grounds”, nur leider spielte Germania Gladbeck als Verbandsligist auf einem kleineren Sportplatz und nur ganz selten (und dann oft noch unbemerkt) gab es mal ein Testspiel in diesem Hammerstadion. Nun gut, die Germanen sind aufgestiegen, somit ist der Krusenkamp kaum noch geeignet, also kann nun munter in das Stadion Gladbeck, Stadion an der B224 oder aber eben die Vestische Kampfbahn (so wurde die Schüssel bei der Erbauung 1928 getauft und offiziell auch nie umbenannt, wie ich nach kurzem Wikipedieren recherchieren konnte).

Vestische Kampfbahn, Gladbeck

Ãœberhaupt, Wikipedia ist hier eine sehr ergiebige Ressource, so erfährt man, dass hier der Zuschauerrekord von 45.000 Zuschauern mit dem Match VfR Mannheim – Borussia Dortmund bei der Endrunde um die deutsche Meisterschaft 1950 aufgestellt wurde.

Vestische Kampfbahn, Gladbeck

Auch, dass der STV Horst-Emscher hier in der Saison 1950/51 Erstligafussball spielte (während das heimische Fürstenbergstadion umgebaut wurde).

Vestische Kampfbahn, Gladbeck

1986 wurde das Stadion unter Denkmalschutz gestellt.

Mit diesen Eckdaten sollte man meinen, dass es leicht gewesen wäre, eine Autobesatzung für einen Trip gen Westen zusammen zu bekommen (zumal der ursprüngliche Plan noch ein Doppel mit dem A-Jugend-Westfalenderby Arminia-Borussia im Stadion Brackwede vorsah).

Doch weit gefehlt: während Rocky sofort dabei war, kam der Rest der potentiellen Mitfahrer mit merkwürdigen Ausreden daher. Um das Auto noch halbwegs zu füllen, wurde sogar der Kompromiss eingegangen, ein Ausschlafen zu ermöglichen und somit auf das Spiel in Bielefeld zu verzichten. Rocky und ich werden Brackwede wohl nie kreuzen können…

Vestische Kampfbahn, Gladbeck

Problemlos ging es also über die A2 von Braunschweig nach Gladbeck – eine schöne Razzia auf der Gegenseite bei der erstmal fein alle Autos mit osteuropäischem Kennzeichen rausgewunken wurden, bot ein wenig Kurzweil – da abgefahren, erste links (gegenüber von der Motel-Tanke mit Kultfaktor) und schon ist man nach ca. 300km da.

Vestische Kampfbahn, Gladbeck

Das Stadion wurde durch das größte der drei charakteristischen Eingangsportale geentert und sich erstmal auf eine umfassende Runde begeben, bei der die mächtigen Stehränge mit 33 Stufen, die wunderbar vergammelten Fahnenmasten (Flutlicht sucht man vergebens) und die anderen Eingänge in Augenschein genommen wurden, ehe wir auf der Seite mit der kleinen Sitztribüne (unüberdacht und erst in jüngerer Zeit erbaut, daher wirkt das Ding wie ein Fremdkörper) erstmal die örtliche Infrastruktur testen konnten. Fazit: das Essen durch die Bank empfehlenswert!

Vestische Kampfbahn, Gladbeck

So nach und nach füllte sich dann die Schüssel, wir konnten noch Holgi aus seinem Bochumer Exil locken (obwohl der das Kreuz schon gemacht hatte), desweiteren wimmelte es noch von anderen Hopperkollegen. Die Gästefans fanden zu einem großen Teil einen kostenneutralen Zugang zum Stadion, tja, warum lässt man auch die Tore unverschlossen?

Auf Heimseite waren einige recht anachronistisch wirkende Fans zu bewundern (inkl. Gasfanfare), leider auch ein paar Trottel mit Schalke-Trikot (der S04 war auf Awaytour in Wolfsburg).

Das Spiel begann vor rund 400 Zuschauern, wobei die etwa 50 Gütersloher zwar die Barriere gut vollgeflaggt hatten, sich ansonsten aber zurückhielten. Wie sich nach rund 15 Minuten herausstellte, wohl ein Boykott – dank der desolaten sportlichen Situation, man ist weit abgeschlagen von einem Platz für die neue Oberliga (dafür muss man in Westfalen mindestens Zehnter werden, einen Qualiplatz für die dreigeteilte Regionalliga zu fordern wäre wohl vermessen).

So wurde in der Folgezeit komplett (also jedenfalls in der ersten Hälfte) durchsupportet und zwei Spruchbänder präsentiert: “Wir wollen nicht in die Verbandsliga” und “Jeder für sich, Keiner für uns”.

Fans vom FC Gütersloh

Das Spiel war zunächst einmal sehr zerfahren, nach einer Viertelstunde war dann aber das ärgste Gebolze abgelegt und der FC Gütersloh kam sogar zu der ein oder anderen Chance, Gladbeck auf der anderen Seite konnte einen Lattentreffer verzeichnen sowie ein wegen Abseits aberkanntes Tor.

Latte für Gütsel

Mir sind die Jungs vom FCG ja durchaus sympathisch, vier Jahre Wohnsitz in Gütsel prägen halt doch, dennoch war man natürlich auf seinen eigenen Vorteil bedacht, sprich man wollte Action sehen und phantasierte daher in der Pause auch von einem unberechtigten Elfmeter für Gladbeck in der 92. Minute und anschließendem Platzsturm des FCG-Pöbels.

War dann alles gar nicht so weit von der Realität entfernt, kaum hatte die zweite Hälfte begonnen, da fiel das 1:0 für die Hausherren, während die Ostwestfalen wohl noch mental beim Pausenpils waren.

Der FCG 2000 war dadurch mal sauber geschockt, nun klappte nix mehr (von einem Lattentreffer mal abgesehen), Gladbeck kam jedoch desöfteren zu gefährlichen Kontern, die in der 82. Minute dann auch in einem Elfmeter gipfelten, nachdem der Gütersloher Keeper zwar den ersten Schuss halten konnte, die Abwehr dann aber den zum Nachschuss bereiten Gladbecker umtrampelte.

Elfmeter für Gladbeck

Damit war dann das blau-grüne Genick gebrochen, ein weiterer Konter besorgte den 3:0-Endstand und einige der Gütersloher Aktiven waren schon auf dem Platz, jedoch nicht wirklich entschlossen genug, um eine Pitch Invasion zu probieren. Die zwei Cops oder die Kinderordner hätten sie jedenfalls kaum stoppen können.

Vestische Kampfbahn, Gladbeck

Der gute alte Guido Naumann, mittlerweile Trainer in Gladbeck musste übrigens gegen Mitte der zweiten Halbzeit auf die Tribüne, nachdem er mit einer Schiedsrichterentscheidung wohl nicht so einverstanden war.

Noch ein weiterer Bekannter wurde gesichtet: Luc Ndjock war ja von unserer Zwoten zum FCG gewechselt, durfte sich hier aber auch nur hinterm Tor warm machen. Aber immerhin verschonten ihn die aufgebrachten Fans ausdrücklich von der gerechtfertigten Häme gegenüber dem Rest der Söldner.

Vestische Kampfbahn, Gladbeck

Nachdem da auch nicht mehr viel passierte ging es für uns zurück zum Auto (wobei man einem Gladbecker noch klar machen musste, dass das nicht “meine Truppe” war, die hier verloren hatte) und mit einem kleinen Zwischenstopp gen Heimat, die gegen 20h00 erreicht werden konnte.

TORE: 1:0 Nedim Djuliman (46′), 2:0 Kadir Mutluer (Elfmeter, 82′), 3:0 Seyit Ersoy (85′)

ZUSCHAUER: 500, wohl so 50 Gütersloher, davon 30 aktiv

RL Nord: Rot-Weiß Erfurt – BTSV 2:2 (0:1)

Freitag, 24. August 2007
Rot-Weiß Erfurt Steigerwaldstadion,
Erfurt
Eintracht Braunschweig

Freitag mittag, halb drei in Deutschland. Die Sonne scheint, das Bier ist kühl (naja…) und frohen Mutes gehts zum ersten Punktspiel dieser Saison – oder will jemand was anderes behaupten?

Per Ballerbus machten wir uns auf den Weg über den Harz nach Thüringen, die ein oder andere Pinkelpause musste natürlich eingelegt werden, wobei die kultige Imbissbude bei Netzkater hervorgehoben werden muss, leider blieb keine Zeit, die dort angebotenen “Cicken Wings” oder “Chicken Wrings” zu testen, denn so langsam wurde es auch knapp.

Nachdem der Bus im Parkhaus am Stadion wegparkiert worden war, konnte man die ersten Kollegen begrüßen. Schön so ein Wiedersehen nach der langen Sommerpause!

Das Betreten des Stadions war dann ein wenig uneinheitlich, während der eine Teil sämtliche Taschen leeren musste und diverse Habseligkeiten verbannt werden sollten (unter anderem auch das dringend benötigte Insulin eines beim allerschlechtesten Willen nicht als gewalttätig zu bezeichnenden Fans), wurde ich einfach so durchgewunken, selbst mein Hinweis, dass ich eine Kamera mit mir führe wurde mit einem “Is schon OK” quittiert. Danke, aber…

Steigerwaldstadion, Erfurt

Das Steigerwaldstadion wurde ja schon vor knapp zwei Jahren gekreuzt, dennoch ist natürlich eine Bestätigung mit dem BTSV immer noch etwas Besonderes!

Das Spiel begann erfrischend positiv für den BTSV – und schon nach rund zehn Minuten dann auch ein Elfmeter für uns – der aber (irgendwie symptomatisch) vergeigt wurde.

In der 40. Minute dann aber doch der große Jubel in Blau-Gelb, Tim Danneberg köpfte eine schöne Flanke von Lalle Fuchs in die Erfurter Maschen! Sollte es heute hier etwas zu gewinnen geben? In die Pause gingen wir jedenfalls mit dieser Führung.

Steigerwaldstadion, Erfurt

Nun wäre der BTSV ja nun aber nicht der BTSV, wenn man sowas mal über die Zeit bringen würde, so kamen die Thüringer kurz nach dem Seitenwechsel zum Ausgleich, was glücklicherweise nur zu einem kurzzeitigen Schockzustand bei der Eintracht führte.

Lars Fuchs konnte noch ein weiteres Mal die Hoffnung nähren – zum einen, dass aus ihm jetzt endlich was wird, zum anderen vielleicht doch drei Punkte mit nach Hause zu nehmen -, als er eine wunderbare Flanke von Holger Wehlage auf den Fuß bekam und alleine vor dem Torwart alles richtig machte und zum 2:1 einnetzen konnte.

Nun war ganz klar der BTSV am Drücker, das Heimteam schien doch etwas konsterniert zu sein, ausgerechnet gegen die bis dato schwächste Mannschaft der Saison daheim zurückzuliegen.

Aber leiderleiderleider, auch dieses Mal konnte diese Braunschweiger Ãœberlegenheit nicht bis zum Ende durchgehalten werden, sondern man musste kurz vor Ende noch den Ausgleich (wie schon beim 1:1 nach einer Standardsituation) hinnehmen.

Nun war der Anhang ratlos: Punktverlust? Punktgewinn? Bringt uns das nach vorne oder eher nicht? So gab es auf der Rückfahrt zumindestens noch Stoff zur Diskussion…

ROT-WEISS ERFURT: André Maczkowiak – Alexander Schnetzler, Jörn Nowak, Matthias Holst, Patrick Kohlmann – Denis Wolf, Mathias Peßolat (Fabian Stenzel, 80′), Samil Cinaz (Ivailo Ivanov, 72′), Christian Beck – Thiago Rockenbach da Silva (Lars Heller, 87′) – Albert Bunjaku. TRAINER: Pavel Dotchev

BTSV: Jasmin Fejzic – Sebastian Gundelach, Dennis Brinkmann, Matthias Henn, Deniz Dogan (Kosta Rodrigues, 33′) – Holger Wehlage, Martin Horacek, Christian Lenze, Lars Fuchs (Kai Koitka, 90′) – Tim Danneberg (Torsten Oehrl, 70′) – Sreto Ristic. TRAINER: Benno Möhlmann

SCHIRI: David Bornhöft (Bad Segeberg)

TORE: 0:1 Tim Danneberg (40′), 1:1 Albert Bunjaku (47′), 1:2 Lars Fuchs (66′), 2:2 Thiago Rockenbach da Silva (84′)

ZUSCHAUER: 9.755 – 500 dürften aus Braunschweig dabei gewesen sein.

RL Nord: BTSV – Union Berlin 3:5 (2:0)

Dienstag, 21. August 2007
Eintracht Braunschweig Eintrachtstadion,
Braunschweig
Union

Nein, ich hab mich immer noch nicht abgeregt, aber trotzdem will ich ein paar Worte über diesen absoluten Tiefpunkt in meiner fünfundzwanzigjährigen Laufbahn als aktiver Eintrachtfan verlieren.

Der Satz “Naja, wenigstens kann es jetzt nicht mehr schlimmer kommen!” wurde in der letzten Saison ja schon mehrfach ad absurdum geführt, mehr als einmal wachte man auf und es war über Nacht wieder irgendwas passiert, was man nie für möglich gehalten hätte.

Vergangenen Dienstag ging es also gegen die Unioner, die ebenso wie der BTSV eher schlecht in die neue Saison (ich möchte an dieser Stelle nochmal dran erinnern, dass unbedingt ein zehnter Platz erreicht werden muss, will man nicht den Gang in die Viertklassigkeit antreten!) gestartet sind.

Das Spiel begann aus unserer Sicht auch durchaus erfreulich, Lalle Fuchs konnte nach einer runden Viertelstunde das 1:0 erzielen, danach gings munter hin und her, wobei der BTSV die Köpenicker gut im Griff hatten und nach einer guten halben Stunde nach einem Ristic-Tor sogar 2:0 führten. Also alles im grünen Bereich.

Was dann allerdings in der zweiten Hälfte passierte, dass spottete wirklich jeder Beschreibung.
Es begann damit, dass Union (wie ja schon Babelsberg vier Tage zuvor) innerhalb von wenigen Minuten zwei Tore erzielte. Immerhin konnten wir durch Herrn Henn erneut in Führung gehen und schienen auch immer noch die stärkere Mannschaft zu sein. Nun kam dann aber zum einen der ausgesprochen schlechte Schiedsrichter ins Spiel, der nur noch gegen uns pfiff (der Heimatverein vom Unparteiischen ist übrigens der FC Oberneuland, die uns ja nicht wirklich sympatisch finden). Und ein Eigentor zum 3:3. Und noch zwei klare Konter zum 5:3 – für Urin Berlin. Und einen nicht gegebenen Elfer inkl. Rot bei einer Aktion, wo der Märtyrer (der erneut viel zu spät eingewechselt worden war, in den verbleibenden Minuten aber trotzdem für mehr Gefahrt sorgen konnte, als der ganze Rest vom Sturm) sich in den Berliner Strafraum durchgetankt hatte und dort rüde von den Beinen geholt worden war.

Wir haben also verloren, mit einem Ergebnis in Halbzeit Zwo von 1:5 – das dürfte sowieso rekordverdächtig sein.

Bereit zum Axtmord ging es für mich, wie auch für viele Andere nach dem Schlußpfiff zur Geschäftsstelle, wo natürlich Niemand der feinen Herren die Verantwortung übernehmen wollte.

Noch nie habe ich mich nach einem BTSV-Spiel so leer gefühlt – und ich hab schon den ein oder anderen Abstieg mitgemacht… Quo vadis? Im Moment siehts danach aus, dass man sich mal auf Viertklassigkeit in der Mutterstadt des deutschen Fußballs einstellen kann.

BTSV: Jasmin Fejzic – Sebastian Gundelach (Torsten Oehrl, 82′), Martin Horacek, Matthias Henn – Holger Wehlage, Deniz Dogan, Dennis Brinkmann (Stefan Hauk, 74′), Tim Danneberg, Christian Lenze (Jan Washausen, 74′), Lars Fuchs – Sreto Ristic. TRAINER: Benno Möhlmann

UNION BERLIN: Jan Glinker – Michael Bemben, Daniel Schulz, Steven Ruprecht, Aleksej Spasskov (Markus Zschiesche, 42′) – Torsten Mattuschka, Guido Spork, Younga-Mouhina (Daniel Göhlert, 76′), Marco Gebhardt – Nico Patschinski (Christian Stuff, 82′), Karim Benyamina. TRAINER: Uwe Neuhaus

SCHIRI: Malte Dittrich (Bremen)

TORE: 1:0 Lars Fuchs (14′), 2:0 Sreto Ristic (33′), 2:1 Karim Benyamina (54′), 2:2 Nico Patschinski (56′), 3:2 Matthias Henn (59′), 3:3 Martin Horacek (Eigentor, 65′), 3:4 und 3:5 Torsten Mattuschka (71′, 90′)

ZUSCHAUER: 13.500, locker 1.500 Unioner, die sich erst haben nass regnen lassen, dann aber gut am Feiern waren – Kunststück.

LL Bayern-Süd: FC Ingolstadt 04 II – Wacker Burghausen II 2:1 (1:1)

Sonntag, 19. August 2007
FC Ingolstadt 04 ESV-Stadion,
Ingolstadt
Wacker Burghausen

Nachdem am Vormittag die Zeit für einen ausgiebigen Stadtbummel in Ingolstadt genutzt wurde und auch noch Zeit für die Einkehr in einem bayerischen Gasthaus war, ging es am frühen Nachmittag in den südlich gelegenen Vorort Ringsee, zum direkt hinter dem Hauptbahnhof gelegenen Stadion des ESV, wo mittlerweile die Reserve des FC Ingolstadt 04 seine Heimspiele austrägt.

Wie erwähnt handelt es sich hierbei um das eigentlich größere der beiden Ingolstädter Stadien (es gibt sogar noch ein drittes großes im Süden (in Zuchering), allerdings handelt es sich dabei um ein ehemaliges Speedway-Stadion, das von Stehplatzwällen umsäumt wird und wo nur sehr sporadisch sehr unterklassiger Fußball stattfindet), welches wohl mindestens in der kommenden Saison nach einem Umbau das Hauptstadion werden wird.

Der Ground verfügt über eine größere Sitzplatztribüne mit Vortribüne und flankierenden Stehrängen, dazu gibts auf der Gegengeraden einiges an Stehrängen, jedoch alles wunderbar verratzt – so wie ich es mag.

ESV-Stadion, Ingolstadt

Auf der Gegengerade müsste jedenfalls mal dringend gemäht werden und bevor da der Regionalligaball rollen soll, der ein oder andere Wellenbrecher installiert werden.

Nur enttäuschende 150 Zuschauer waren bei diesem Spiel, Gästefans waren keine auszumachen, dafür saß auf der Tribüne zunächst mal die komplette Jugend des FCI.

Das Spiel begann auch hier auf sehr niedrigem Niveau ohne Höhepunkte. Immerhin sorgte in der 20. Minute ein krasser Fehler der Ingolstädter Abwehr für Kurzweil, wenngleich die Burghausener das Geschenk nicht verwerten konnten und den Ball direkt in die Arme des Keepers schossen.

Nach einer halben Stunde gabs dann eine etwas verworrene Situation an der Seite des Ingolstädter Strafraums, bei der ein Spieler der Gastmannschaft zu Fall kam, worauf der Unparteiische auf Strafstoß für Burghausen entschied und sich Adnan Kudnic nicht bitten ließ und zum 1:0 einnetzen konnte.

FC Ingolstadt 04 II - Wacker Burghausen II 0:1 durch Elfmeter

Quasi im Gegenzug gabs dann vorm Wacker-Tor eine skurrile Situation, der Ball wurde von der Linie gekratzt, dabei kam wohl ein Spieler mit der Hand an den Ball, die Entscheidung des Schiris war ein wenig unklar, jedenfalls gabs gleich noch einen Elfer, der ebenfalls sicher verwandelt wurde.

Danach verflachte das Spiel, die Gäste schienen mit der Punkteteilung nicht unzufrieden zu sein, was sich mit fortlaufender Spielzeit in erbärmlichem Zeitspiel der Burghausener äußerte, was mich zur Weißglut brachte, weswegen ich dann auch mehr als froh war, als die Ostbayern die Quittung in Form von einem Gegentor in der Nachspielzeit bekamen.

Für mich gings nach Spielschluß zurück auf die Bahn und gen Norden, zwei Zweitligastadien gekreuzt (fehlen noch ca. 10) und das erste Mal die Regionalliga Süd komplett, was bis zum Bezug des Wiesbadener Stadions durch den SV Wehen auch eine Komplettierung der ersten drei Ligen in Deutschland heißt.

TORE: 0:1 Adnan Kudic (Elfmeter, 31′), 1:1 Sandi Gusic (Elfmeter, 33′), 2:1 Daniel Miethaner (92′)

ZUSCHAUER: 150, außer zwei Offiziellen mit langen Gesichtern nach Abpfiff keine Gäste auf der Tribuna

LL Bayern-Süd: SC Fürstenfeldbruck – FC Falke Markt Schwaben 1:0 (0:0)

Samstag, 18. August 2007
SC Fürstenfeldbruck Stadion an der Klosterstraße,
Fürstenfeldbruck
FC Falke Markt Schwaben

Fürstenfeldbruck – oder Bruck, wie die Einheimischen sagen, war einfach gefunden, noch schnell an einem Supermarkt einen kleinen Boxenstopp eingelegt und dann den Ground des Absteigers aus der Bayernliga betreten – für schlappe sieben Euro – was für eine Unverschämtheit für die fünfte Liga.

Der Fußballground besteht aus zwei flachen, überdachten Tribünen mit jeweils ein paar Betonstufen, von denen auf der Vereinsheimseite einige mit Sitzbrettern als Bänke dienen.

Stadion an der Klosterstraße, Fürstenfeldbruck

Die Hintertorseiten verfügen über keinerlei Ausbau, immerhin gibts noch eine schöne handbetriebene Anzeigetafel mit einer Analoganzeige für die verstrichene Spielzeit.

Der SC Fürstenfeldbruck – dem Braunschweiger durch ihren Auftritt 1980 im DFB-Pokal beim BTSV (Endstand: 4:1 für die Guten) bekannt – sind hochmotiviert nach dem Aufstieg den Rückweg in die Oberliga Bayern anzutreten, die ersten fünf Spieltage konnten jeweils drei Punkte eingefahren werden, so dass man einigermaßen entspannt auf der Sonnenseite der Tabelle steht.

Der FC Falke Markt Schwaben findet sich eher am Tabellenende und muss aufpassen, am Saisonende nicht aus der Landesliga Süd absteigen zu müssen.

Das Spiel plätscherte ohne Höhepunkte vor sich hin, ein deutlicher Leistungsunterschied, der der Tabelle zu entnehmen wäre, war jedenfalls nicht vorhanden, Genausowenig wie irgendwelche Stimmung übrigens oder auch Gästefans (paar Eltern waren wohl vor Ort).

Stimmungshöhepunkt war jedenfalls die Reaktion eines Spielers der Falken auf die Ermahnung des Unparteiischen, die Zeitspielerei sein zu lassen: “LECK MICH DOCH AM ARSCH!” – gab merkwürdigerweise keine weitere Ermahnung, geschweige denn eine Verwarnung.

Mitte der zweiten Hälfte fiel dann zum Glück noch ein Treffer (an dem der Keeper der Markt Schwabener nicht unschuldig war), was dem FC Markt Schwaben die dritte Niederlage in Folge, den Hausherren dagegen den sechsten Sieg nacheinander einbrachte.

Für mich gings zügig zurück nach Ingolstadt und ins Hotel, wo noch das eine oder andere bayerische Brauereierzeugnis verköstigt werden konnte.

TORE: 1:0 Admir Hasanovic (77′)

ZUSCHAUER: 250, Gäste nur Spielerangehörige