Archiv für die Kategorie ‘FC Basel’

UEFA-Cup: FC Basel – Feyenoord Rotterdam 1:0 (0:0)

Donnerstag, 16. Dezember 2004
FC Basel St. Jakob Park,
Basel
Feyenoord Rotterdam

Am Vortag eröffnete mir mein werter Chef, dass heute nachmittag noch ‘ne wichtige Besprechung mit dem Vorstand auf dem Plan stehen würde und ich da dabei sein müsste. Termin: 17h, veranschlagte Dauer: zwei Stunden. Scheiße…20h45 ist kick off im St. Jakob-Park zu Basel.

Also so schnell es ging, ohne unhöflich zu sein aus der Konferenz raus (19h20), das geplante Umziehen sein gelassen und mit Bleifuß in die Schweiz – zum Glück kein Problem an der Grenze, bloß waren natürlich mittlerweile alle groundnahen Parkplätze gefüllt, so dass ich mich mit einem weiten und teuren (10 Fränkli, 15 Minuten strammer Fußmarsch) Parkplatz zufrieden geben musste.

Im Stadion kurz nach Anstoß angekommen und leider die Choreo im Joggeli verpaßt.

Die Stimmung in Basel war klasse, nur von den Holländern hat man nix gehört, wie man später erfuhr, haben die aber wohl bei den Riots vorher ordentlich punkten können und unter anderem ein Waffengeschäft in Basel geknackt – nett…

Nach der Heimniederlage gegen die Hearts sah es nicht nach der nächsten Runde für den FCB aus, was sich aber durch einen Auswärtssieg bei Fradi wieder anders gestaltete. Mit einem Sieg gegen die Holländer wäre man sicher durch, egal wie Budapest in Schottland spielen würde – bei einem Unentschieden oder einer Niederlage sähe es nicht so gut aus.

Ich war grad im Stadion als Basel das 1:0 erzielte – leider wurde das Tor wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben.
Der FC Basel ließ sich davon aber nicht beunruhigen und stürmte weiter voran und erarbeitete auch einige Chancen, die jedoch entweder nichts einbrachten oder vom Schiri abgepfiffen wurden (u. a. wurde ein klarer Handelfmeter nicht gegeben und ein weiteres Abseitstor abgepfiffen).

In der Pause kontne ich auch endlich mal schauen, ob bekannte Gesichter in der Muttenzer Kurve auszumachen waren und tatsächlich fand ich ziemlich weit unten den Anwalt und die Primaten.

Beeindruckend immer wieder: wenn man sich in Deutschland durch einen vollen Block drängelt, dann muss man aufpassen, dass man niemanden mit einem Bierbecher anrempelt, in Basel muss man darauf achten, dass man keinen anstößt, der grad beim Bau einer Sportzigarette beschäftigt ist.

In der zweiten Hälfte waren die Tulpis etwas besser am Start, jedoch war Basel weiterhin bemüht, endlich die Führung zu erzielen und konnte das in der 53. Minute auch endlich schaffen.

Die Schweizer schienen mit diesem Spielstand zufrieden zu sein und überließen das Spiel mehr und mehr Rotterdam, die jedoch regelmäßig an der Abwehr der FC scheiterten.

Kurz vor Schluss gab es nochmal eine hochkarätige Chance für Basel, die aber nicht mehr genutzt wurde.

Nach dem Apfiff die Gewissheit: auch 2005 wird europäisch gespielt (und zwar zunächst gegen den OSC Lille, wie die Auslosung am nächsten Mittag für die dritte Runde ergab).

Im mittlerweile einsetzendem Sprühregen (bei nett unter 0°C) ging es nach kurzem Feiern zurück zum Auto und heim nach Karlsruhe, nicht ohne noch jedem überholten Holländer einen freundlichen Mittelfinger zu präsentieren.

FC BASEL: Zuberbühler, Philipp Degen, Quennoz, Zwyssig, Sterjovski (David Degen), Huggel, Chipperfield, Delgado (Barberis), Rossi, Carignano, Gimenez

FEYENOORD ROTTERDAM: Lodewijks, Song, Bosschaart, Magrao, Buffel, Mtiliga, Smolarek, Paauwe (Artz), Loovens, Kalou (Lazovic), Kuijt

TOR: 1:0 Carignano

ZUSCHAUER: 25660

UEFA-Cup: FC Schalke 04 – FC Basel 1:1 (1:0)

Donnerstag, 21. Oktober 2004
FC Schalke 04 Arena Auf Schalke,
Gelsenkirchen
FC Basel

Anderthalb Tage Urlaub mußten dran glauben um a) die Arena Auf Schalke zu machen und b) den FC Basel bei seinem ersten Spiel in der Gruppenphase des UEFA-Cups zu supporten.

Also ging es mittags per Bahn nach Gelsenkirchen und dort sofort zum Ground, um von Jonas mein Ticket in Empfang zu nehmen – netterweise nicht für den Plexiglaskäfig, sondern den daran angrenzenden Block.

Nach erfolgreichem Treffen ging es erstmal zusammen zurück nach Gelsenkirchen-City. In der Straßenbahn ein wundervolles Gespräch mit einem “echten” Schalker (Kutte, besoffen, stinkend, ungewaschen, Motörhead-Lemmy-Gedächtnis-Gebiss…). “Ey wo kommt n ihr her?” – “Aus Basel”. “Woher?” – “Aus der Schweiz”… wir klärten ihn dann mal auf, daß wir heute gegen seinen Scheißclub spielen würden.
“Seid Ihr Hooligans?” – “Nö…” – “Weil, ich bin nämlich einer!” – “Ja, das sieht man” – (seine Augen leuchten stolz) “Echt? Wodran?” – “Na, an deinen Schals!”…

Am Bahnhof dann auf den Rest der Braunschweiger und die Basler Sonderzüge gewartet, bis die Info kam, dass die anderen Kollegen schon am Stadion warten würden. Also wieder zur Arena. Dort dann auch bald in die Schlange für den Einlass angestellt, was nur ein paar Stunden dauerte, da es der Sicherheitsdienst doch etwas genauer nahm: das Hemd wurde aus der Hose gezogen, der Hosenbund von innen (!) abgetastet und natürlich die Zigaretten einzeln überprüft.
Das Spiel begann erstaunlicherweise mit einem starken Gast – umso überraschender, als Schalke nach nicht einmal zehn Minuten durch einen sehenswerten Distanzschuss in Führung ging, wodurch sich Basel sichtlich beeindrucken ließ.
Nach einer halben Stunde hatten sich die Eidgenossen aber wieder gefangen und es war Torhüter Rost zu danken, dass es nicht längst auf Schalker Seite geklingelt hat.
Zu Beginn der zweiten Hälfte rauchte es ein wenig in unserem Block, die Stimme des Stadionsprechers überschlug sich geradezu vor Entrüstung. Sowas hat man in der Halle noch nicht erlebt. Sofort waren natürlich auch die Grünen am Start, die erstmal beobachteten und dann zu Beginn der zweiten Halbzeit von zwei Seiten in den Block drängten und versuchten, den Übeltäter herauszufischen, was aber nicht so einfach gelingen wollte, da man sich doch einiger Gegenwehr gegenüber sah. Direkt neben unserem Block waren auch etliche Schalker, die ordentlich provozierten, was ebenfalls noch zu einem kleinen Handgemenge führte.
Naja, letztendlich konnten die Schalker von Glück sagen, dass bei den zahlreichen massiven Kontrollen (Mancheiner wurde bis zu zehnmal kontrolliert) der Großteil der Pyrotechnik gefunden worden ist – der Rauch würde heute noch in der Halle hängen!
Zehn Minuten vor Schluss dann der längst verdiente Ausgleich durch einen direkt verwandelten Freistoß und damit nicht genug: in der Nachspielzeit hatte Basel noch eine hundertprozentige Chance zur Führung.
Die Basler haben eine sehr ordentliche Stimmung gemacht, wohingegen ich von den Schalkern sehr enttäuscht wurde – der Wechselgesang “Schalke – Nullvier” war super, aber ansonsten kam nix – und nach dem Ausgleich strömten die Zuschauer auf die Ausgänge, als ob dort Sozialhilfe ausgeteilt würde.
Nach Abpfiff und Feiern machte ich mich dann auch auf den Weg, um mit der Straßenbahn den Bahnhof zu erreichen, von dort dann nach Essen, wo ich erstmal lecker drei Stunden Aufenthalt erdulden durfte.
Ein Putzmann wollte mir dann noch verbieten, im Warteraum auf dem Bahnsteig Bier zu trinken (weil, dann könnten das die Penner ja auch machen), aber das hat mich nicht abschrecken können.
Morgens um sieben war ich dann im Hotel Mama, frühstückte schnell und verschwand dann im warmen Heiabettchen…

FC SCHALKE 04: Rost, Poulsen, Kobiashvili, Bordon, Altintop (67. Varela), Lincoln (86. Ailton), Sand (86. Hanke), Asamoah, Kamphuis, Krstajic, Pander

FC BASEL: Zuberbühler, Zwyssig, Smiljanic, Kléber, Degen P., Huggel, Chipperfield (65. Sterjovski), Degen D., Petric, Rossi (65. Delgado), Gimenez (83. Carignano)

TORE: 1:0 Kobiashvili, 1:1 Delgado

ZUSCHAUER: 52.870