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UEFA-Cup: FC Basel – RC Strasbourg 2:0 (1:0)

Donnerstag, 09. März 2006
FC Basel St. Jakob-Park,
Basel, Schweiz
RC Strasbourg

Mit Zug und Bus ging es mal wieder zu den Eidgenossen, wo heute das Hinspiel des UEFA-Cups gegen des Racing Club Strasbourg (aka Rasensportclub Straßburg) gespielt wurde.

Kurioserweise traf man ja bereits im ersten Spiel der Gruppenphase aufeinander, dieses Spiel verlor der FC Basel mit 0:2.

Nach Siegen gegen Roter Stern Belgrad und Tromsö IL verlor der FC Basel das letzte Gruppenspiel und erreichte die Zwischenrunde nur dank der Schützenhilfe der bereits qualifizierten Strasbourger, die in der letzten Minute gegen Belgrad ausgleichen konnten.

In der Zwischenrunde konnte sich Basel mit einem 1:0-Heimsieg und einem 1:1 in der Ferne gegen den AS Monaco durchsetzen, so dass nun die Karten neu gemischt waren.

Strasbourg kämpft zur Zeit in der Ligue 1 um den Klassenerhalt, was zur Verunsicherung der Mannschaft und des Umfelds beiträgt. Nur gut für den FC Basel.

Am Stadion angekommen traf ich recht schnell auf den Rest aus Braunschweig, der per PKW angereist war und mir netterweise schon ein Ticket mitbesorgt hatte.

Noch kurz was getrunken bzw. gegessen und dabei mit den Basler Freunden geredet (die sich peinlich berührt zeigten, dass wir nicht nur die Karten sondern auch unser Bier selbst gekauft hatten) und dann ging es auch schon in die Muttenzer Kurve.

Dort war mal wieder eine Aktion der besonderen Art geplant: große Luftballons in blau-weiß (die Farben nicht nur vom heutigen Gegner sondern auch von beiden Rivalen aus Zürich) waren mit Federn gefüllt und wurden mit Zündschnüren präpariert.

Bei dem Einlauf der Mannschaften wurden diese Ballons also in den Basler Himmel gelassen, nur um kurz darauf zu platzen – dazu gab es ein Spruchband “Wir lassen jeden blau-weißen Traum zerplatzen”. Ein Schauer aus weißen Federn zog sich dank des Winds durchs ganze Stadion.

Das Spiel begann gleich gut für die Basler, die heute deutlich zeigen konnten, wer Herr im Haus ist: in der achten Minute ein Foul an der Strafraumgrenze an Delgado, der sich die Chance nicht nehmen ließ und den Freistoß direkt um die Mauer der Strasbourger in die linke obere Ecke schoss.

Quasi im Gegenzug dann zwar eine gute Möglichkeit für den Gast aus dem Elsass, der Ball ging jedoch knapp neben das Tor.

Auf Basler Seite wurde weiterhin gut kombiniert und es wurden auch zahlreiche gute Chancen herausgespielt, Zählbares war jedoch nicht darunter, auch weil der Kepper vom RCS stets zur Stelle war.

Die Stimmung in der Kurve durchweg gut, leider kamen heute nur gut 14.000 Zuschauer, erbärmlich, wenn man bedenkt, dass Basel an die 24.000 Dauerkarten verkauft hat.

Auch aus dem nahen Elsass war nur eine geringe Anzahl Gäste angereist, etwa 300 Straßburger, unterstützt von ein paar Phönix Sons aus Karlsruhe, hatten die nur 150km lange Strecke an diesem Abend auf sich genommen. Stimmung war dort auch vorhanden, zwar nicht zu hören, es gab jedoch einiges an Bewegung.

Zu Beginn der zweiten Hälfte verflachte das Spiel zunehmend, Basel tat nicht mehr als nötig, der Gast versuchte zwar sein Möglichstes scheiterte jedoch regelmäßig an der Abwehr des FCB oder am eigenen Pech, wenn mal wieder knapp am Tor vorbeigeschossen wurde.

In der 89. Minute machte dann der kurz vorher eingewechselte Kuzmanovic den Sack zu, 2:0 für den FC Basel, eine sehr gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Straßburg.

Mich zog es relativ zügig nach Spielende zum badischen Bahnhof, während der Rest der Braunschweiger noch den Sieg mit den Basler Freunden feierte.

FC BASEL: Patrick Zuberbühler – Bruno Berner, Boris Smiljanic, Daniel Majstorovic, Reto Zanni – Papa Malick Ba (Ivan Ergic, 83′), Matias Emilio Delgado, David Degen (Zdravko Kuzmanovic, 77′), Mile Sterjovski – Eduardo Adelino Da Silva, Mladen Petric. TRAINER: Christian Gross

RC STRASBOURG: Nicolas Puydebois – Yves Deroff, Karim Haggui (Habib Bellaid, 87′), Cédric Kanté, Ahmed ‘Abou’ Moslem – Abd Rabo Hosni, Edgard Gnoleba Loué (Yacine Abdessadki, 39′) – Amara Diané, Pontus Farnerud, Guillaume Lacour (Arthur Boka, 63′) – Alexander Farnerud. TRAINER: Jacky Duguépéroux

SCHIRI: Stefano Farina (Italien)

TORE: 1:0 Matias Emilio Delgado (8′), 2:0 Zdravko Kuzmanovic (89′)

ZUSCHAUER: nur 14.243, gut 300 Gäste aus Strasbourg

CL Quali: FC Basel – Werder Bremen 2:1 (1:0)

Mittwoch, 10. August 2005
FC Basel St. Jakob-Park,
Basel, Schweiz
Werder Bremen

Mal wieder direkt von der Arbeit ging es mit dem ICE nach Basel – eine unspektakuläre Fahrt, nur aufgelockert durch etwas planlose Werder-Fans, die irgendwie nicht glauben wollten, daß es klüger ist, in Basel-Bad auszusteigen (“Aber das ist doch noch n deutscher Bahnhof und Basel liegt doch in der Schweiz!”) – naja, der Klügere gibt nach, ich bin am badischen Bahnhof raus, die Jungs sind zum SBB weitergefahren.

Mit dem Bus gings zügig zum Joggeli, wo bei schönem Sommerwetter bereits einiges los war. Also erstmal das Ticket abgeholt und noch kurz an der Geschäftsstelle vorbeigeschaut, ehe es mit ein paar Halben zur Tanke ging, wo auf die Abordnung der Braunschweiger Ultras gewartet wurde, die kurz darauf auch eintrafen.

Im Stadion ging es dann zu den Kameraden vom Inferno und man konnte sich schon langsam für den Support fertig machen.

Geschätzte 1.000 Bremer waren anwesend, die auch eine sehr nette Stimmung verbreitet haben – zu hören waren sie zwar nicht, aber der Block war oft in Bewegung, unterstützt von ein paar Doppelhaltern und Schwenkern.

Werder-Fans

Die Muttenzerkurve präsentierte heute eine kleine Choreo aus blauen und roten Plastikfähnchen und einem Graffititransparent, welches unter das Dach gezogen wurde. Nichts außergewöhnliches, aber doch ganz nett.

Das Spiel begann aus Basler Sicht durchaus ansprechend, trotzdem dauerte es bis zur 15. Minute, ehe die erste Großchance auf Schweizer Seite zu verzeichnen war.

In dieser Phase konnten die Bremer nur durch allerhand unfaire Aktionen auf sich aufmerksam machen – schade, dass der Schiri da nicht gleich mal hart durchgegriffen hat.

In der 28. Minute dann das 1:0 von David Degen, der sich immer weiter aus dem Schatten seines Zwillingsbruder herausspielt.

Werder war nach diesem Tor sichtlich geschockt und Basel versuchte nachzulegen, was aber zunächst nicht gelingen sollte.

Nachdem Chipperfield kurz vor der Pause noch eine 100% Chance versiebte, ging es in die Kabine.

Basel drückte in der zweiten Hälfte weiter und Bremen kann im Moment nur dagegenhalten, so ist es auch nur folgerichtig, daß Rossi Reinke nach einer Vorlage von Petric (ausgerechnet…) schön tunneln konnte.

Statt weiter die kämpferischen Tugenden auszuspielen und möglicherweise sogar noch einen höheren Sieg zu erzielen, verflachte das Basler Spiel nun leider ein wenig, so dass die Norddeutschen besser zum Zug kamen.

In der 74. Minute machte Miroslav Klose alles richtig – 2:1…

Nun verkehrten sich die Verhältnisse: Basel war auf “Ergebnis halten” fixiert, wohingegen die Bremer noch den Ausgleich anstrebten.

Auch Standardsituationen konnten den FCB nicht mehr weiter bringen, so dass man mit dem 2:1 letztendlich zufrieden sein musste. Für die Bremer ist das erzielte Tor natürlich ebenfalls Gold wert, so dass wohl keiner wirklich unglücklich nach Hause fuhr.

Mich zog es wieder zum Badischen Bahnhof und mit dem Zug zurück nach Karlsruhe, wo ich kurz vor zwei in der Früh auch in meinem Bett lag.

FC BASEL: Patrick Zuberbühler – Reto Zanni, Alexandre Quennoz, Boris Smiljanic, Kléber de Carvalho Correa – Papa Malick Ba, David Degen, Scott Chipperfield (Julio Hernan Rossi, 46′) – Matias Emilio Delgado (Ivan Ergic, 65′) – Mladen Petric, Mile Sterjovski (Baykal Kulaksizoglu, 70′). TRAINER: Christian Gross

WERDER BREMEN: Andreas Reinke – Ãœmit Davala, Petri Pasanen, Naldo, Jelle Van Damme (Christian Schulz, 46′) – Jurica Vranjes, Johan Micoud, Torsten Frings (Patrick Owomoyela, 65′), Tim Borowski – Miroslav Klose, Ivan Klasnic. TRAINER: Thomas Schaaf

SCHIRI: Paul Allaerts (Belgien)

TORE: 1:0 David Degen (28′), 2:0 Julio Hernan Rossi (52′), 2:1 Miroslav Klose (74′)

ZUSCHAUER: 28.101, ich tippe mal auf so ca. 1.000 Bremer

Super League: FC Zürich – Grasshoppers Club Zürich 4:2 (2:1)

Sonntag, 24. Juli 2005
FC Zürich Letzigrund,
Zürich, Schweiz
Grasshoppers Club Zürich

Am späteren Vormittag wurden die Mitfahrer Steffen und Tobber eingesammelt, Sinola komplettierte unsere PKW-Besatzung für die heutige Tour zu den Eidgenossen.

Zügig ging es nach Süden. Da wir dem Mietwagen keine Vignette gönnen wollten, entschlossen wir uns in Rheinstetten über die Grenze zu fahren und die restlichen Kilometer auf Schweizer Landstraßen zurückzulegen.

An der Grenze eine kleine Filzerei, der leere Kofferraum wurde inspiziert, dann ging es weiter nach Zürich.

Dort fand sich auch ein annehmbarer kostenneutraler Parkplatz an einem Supermarkt in der Nähe des Letzigrunds, so dass wir uns an das Lösen der Kartenfrage machen konnten, was deutlich unproblematischer war, als befürchtet.

Meine drei Mitfahrer enterten den Heimblock, ich hatte mir vorab schon ein Ticket für die Osttribüne gesichert, was mir auch die langen Schlangen am Eingang ersparte (und ich stattdessen mit FC Basel-Trainer Christian Gross mit Louis Crayton im Schlepptau den Ground betrat).

Die Tage des Letzigrunds – dem Stadion, dessen Dachkonstruktion die Konstrukteure des Stealth-Bombers inspiriert haben mag – scheinen gezählt zu sein: zur EM 2008 soll er ersetzt werden, der FCZ wird derweil zum Nachbarn GC in den Hardtturm umziehen.

Nach einem Hamburger für schlappe sieben Franken und einem Bier ging es in den Block, der eine Viertelstunde vor Kick-off einigermaßen gefüllt war – im Gegensatz zur Westtribüne, deren untere Teil fast leerbleiben sollte.

Zum Intro gab es von den FC-Fans ein großes Spruchband “Fasten your seatbelt” über dem ein startendes Flugzeug in die Höhe gezogen wurde. Anschließend “flog” noch ein kleines Flugzeug mit einem Transparent durch den Block – sehr hübsch.

Von den Gästen gab es nur eine (zu) große Zaunfahne “Halte durch”, die wohl ein Insiderbedeutung hat.

Das Spiel begann auf durchaus hohem, ansehnlichen Niveau, bereits nach neun Minuten stand es durch einen Flugkopfball von Rafel 1:0.

Im weiteren Spielverlauf entwickelte sich eine durchaus ansehnliche Partie und auch die Stimmung auf den Rängen war nicht so schlecht.

Besonders schön der Wechselgesang der Tribünen: die Südkurve skandierte: “Osttribüne” bzw. “Westtribüne”, als Antwort gab es jeweils ein “Südkurve”, um dann gemeinsam ein “Scheiß GC” hinterherzuschicken.

In der 41. Minute das 2:0, aber kurz darauf der Anschluß für die Grasshoppers, bei dem der FCZ-Keeper nicht so gut aussah.

Nach der Pause wurde von den Gästen ein wenig Rauch gezündet während die Heimfans über ihrer “Zürcher Südkurve” ein paar Fontänen zündeten.

Nach einem Doppelschlag in der 54. und 55. Minute stand es plötztlich 4:1 und es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, ehe noch weitere Tore fallen würden.

Obwohl das Spiel weiter engagiert geführt wurde, dauerte es nun aber gut 20 Minuten, bis der GC durch einen verwandelten Elfmeter (oder Penalty, wie der Schweizer sagt) auf 4:2 rankam – ernsthaft in Gefahr geriet der Sieg hierdurch aber nicht.

Speziell nicht mehr kurz vor Schluß als erst Eduardo mit Rot vom Platz musste (es stand zu lesen, dass er den Schiedsrichter zweimal auf Portugiesisch beleidigt hat. Dumm, wenn der Linienrichter dieser Sprache ebenfalls mächtig ist und nur einen Meter entfernt steht) und ihm kurz darauf Chihab nach einem rüden Foul an Rafel folgte.

Nach dem Kick ging es zurück zum Auto und via Basel (noch n Sonderheft am Bahnhof kaufen) zurück nach Karlsruhe.

FC ZÃœRICH: Davide Taini – Alain Nef, Florian Stahel, Steve von Bergen, Marc Schneider – Franco Di Jorio (Giuseppe Rapisarda, 82′), Xavier Margairaz, Mihai Tararache, Cesar – Alhassane Keita (Lado Akhalaia, 90′), Rafael (Daniel Stucki, 90′). TRAINER: Lucien Favre

GRASSHOPPER-CLUB: Fabio Coltorti – Tariq Chihab, Veroljub Salatic (Roland Schwegler, 81′), Aleksandar Mitreski, Kim Jaggy – Dusan Pavlovic (Igor Hürlimann, 81′), Michel Renggli, Ricardo Cabanas, Antonio Dos Santos – Demba Touré (Eduardo, 46′), Rogerio. TRAINER: Hanspeter Latour

SCHIRI: René Rogalla

TORE: 1:0, 3:1 Rafael (9′, 54′), 2:0 Alain Nef (41′), 2:1 Antonio Dos Santos (44′), 4:1 Alhassane Keita (55′), 4:2 Ricardo Cabanas (71′, Elfmeter)

ZUSCHAUER: 18.400 offiziell, wobei ich diese Zahl anzweifeln möchte. Mein Tipp: ca. 15.000, darunter 2.000 Grasshoppers

UI-Cup: Young Boys Bern – Olympique Marseille 2:3 (0:2)

Samstag, 16. Juli 2005
Young Boys Bern Stade de Suisse Wankdorf,
Bern, Schweiz
Olympique Marseille

Bereits vor einigen Monaten hatte ich angefangen, mit der offiziellen Eröffnung des neuen Stade de Suisse Wankdorf in Bern zu liebäugeln. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: statt eine sinnlose Eröffnungsveranstaltung über sich ergehen zu lassen, legten die Götter des UEFA Intertoto Cups für die dritte Runde dieses Wettbewerbs die Begegnung YB Bern gegen Olympique Marseille fest.

Nach etlichem Hin und Her entschlossen sich Anfang der Woche dann auch die Verantwortlichen dazu, dieses Spiel als “Pre-Opening” im flammneuen Stadion stattfinden zu lassen.

Leider wurde aus Sicherheitsgründen (?) beschlossen, daß nur 14.000 Tickets für das Spiel verkauft werden würden und bereits am ersten Verkaufstag gingen über 10.000 über die Tresen der sonst nicht grad als schnell bekannten Berner Vorverkaufsstellen.

Nachdem Anfragen an den Verein mit netten aber ablehnenden Antworten beschieden worden waren, hatte ich das Glück, über ein Fanforum an ein Ticket zu kommen.

So saß ich also mittags um 12h00 im ICE von Karlsruhe nach Bern, der Plan noch ein wenig zu schlafen, wurde in Olten zu nichte gemacht, da eine Horde FC Aarau-Fans den Zug bestieg, um zum Auswärtskick nach Thun zu reisen.

Naja, die letzte halbe Stunde Zugfahrt war dann aber auch vorbei und das Treffen mit der Ticketquelle (besten Dank nochmals!) klappte phantastisch.

Da es noch zu früh war, um schon zum Stadion zu tingeln, wurde erstmal ein wenig durch die Berner Innenstadt geschlendert, um dann irgendwann mit einem Halben und dem schweizer Fußball-Sonderheft auf einer Bank zu enden.

Gegen 17h00 gings per Bus dann nach Wankdorf und da die Tore erst um 18h00 aufmachen sollten, erstmal eine Runde um das neue Stadion – nun ja, sieht wie eine Mischung aus modernem Bürokomplex, Baumarkt und Fabrikhalle aus…

An der Tanke noch zwei Halbe geholt, mit wartenden Franzosen geschnackt und dann vor dem Presseeingang Platz genommen, wo sich bereits die deutsche Hopperelite versammelte.

Irgendwann kamen dann auch die Herren Unrau, Rocky und Teamchef, mit denen noch ein paar Worte gewechselt wurden, ehe es dann in den Ground ging – für mich durch das einzige offene Tor in den Hintertorblock.

Innen kann der neue Ground durchaus gefallen Рsieht aber wiederum auch aus, wie alle anderen neuen Stadien: all-seater, zweisțckig, graue Sitze mit gelben YB-Logo auf drei Seiten.

Für den Berner Eventbesucher stehen eine große Anzahl Verpflegungsstände bereit, lange Schlangen zeigten allerdings, dass es mit der Logistik noch nicht so gut klappte.

Bratwurst, Pizza, Pasta, Pommes, Döner… alles nur Erdenkliche an Imbissfraß wird dem hungrigem Zuschauer angeboten – jedoch, wie man hörte, zu deutlich erhöhten Preisen gegenüber dem Neufeld oder dem alten Wankdorf.

Nach ein paar Photos wurde noch ein wenig mit den Kollegen gelabert und dann trennten sich unsere Wege wieder.

Zum Anpfiff gab es auf Berner Seite ein paar schwarze und gelbe Folienbahnen, drei Schwenker und sonst nix, die 600 mitgereisten Franzosen, die in einem kleinen Eckblock eingepfercht waren, zündeten immerhin eine Fackel.

Die Tribünen auf der Gegengerade und der Heim-Hintertortribüne waren einigermaßen gut gefüllt – es gab freie Platzwahl, so dass man sich mal hierhin, mal dorthin begeben konnte.

Die andere Hintertortribüne blieb bis auf den kleinen Gästeblock in einer Ecke leer, ebenso waren auf der Haupttribüne nur die Vertreter der Presse zugelassen.

Trotz der geringen Zahl gaben die Anhänger von Marseille über die gesamte Spielzeit Gas – selbst beim zwischenzeitlichen Ausgleich gab es nicht eine Sekunde erschrockenen Schweigens. Doppelhalter- und Schalparaden, Bewegung, ein paar Bengalos – sehr geil das alles!

Die Heimfans haben noch viel Möglichkeit, sich zu steigern, da ging nicht viel. Kaum Gesänge, nur langweilige Anfeuerung, lediglich der Wechselgesang mit der Gegengeraden (B-S-C, B-S-C) konnte einigermaßen gefallen – hat genau zweimal geklappt. Bei “Steht auf wenn ihr Berner seid”, blieb die Hälfte sitzen – naja, der Schweizer an sich und der Berner im speziellen sind ja nicht gerade für ihre Agilität berühmt.

Das Geschehen auf dem Rasen konnte da schon mehr überzeugen – beide Teams gingen engagiert zur Sache, man sah ein hochklassiges Spiel.

Durch zwei Abwehrpatzer konnte Marseille seine Führung bis zur Pause auf 2:0 ausbauen, alles sah zu diesem Zeitpunkt nach einer klaren Kiste aus.

In der zweiten Halbzeit gelang den Young Boys der Anschlusstreffer zum 2:1, was das Team endlich wachrüttelte. Folgerichtig konnte Neuzugang Hakan Yakin dann auch den Ausgleich erzielen.

Die Freude über das Erreichte hielt jedoch nur kurz, da der Nigerianer Taye Taiwo einen Freistoß zum 3:2 für Olympique einnetzen konnte.

Somit dürften sich die Chancen für Bern auf ein Weiterkommen auf ein Minimum beschränken – in der nächsten Runde wartet der Sieger aus den Partien Lazio Rom und Tampere.

Nach dem Kick ging es mit meiner Rückfahrgelegenheit Dynamo-Heinz und dem Ascheberscher noch in das in der Nähe gelegene Fanhaus der Berner, wo bei ein paar Bieren ein wenig sehr nett mit den Berner Supporters geplaudert wurde, ehe wir dann die Rückreise nach Deutschland antraten.

Kurz nach 3h00 war ich dann auch wieder im heimischen Karlsruhe.

BSC YOUNG BOYS BERN: Marco Wölfli – Adrian Eugster, Tiago, Mark Disler (Gabriel Urdaneta, 46′), Gretar Steinsson – Pirmin Schwegler – Gürkan Sermeter (Carlos Varela, 67′), Thomas Häberli, Mario Raimondi, Hakan Yakin (Joël Magnin, 83′) – Francisco Neri. TRAINER: Hans-Peter Zaugg

OLYMPIQUE MARSEILLE: Cédric Carrasso – Demetrius Ferreira, Frédéric Déhu, Abdoulaye Méïté, Ismaila Taye Taiwo – Sergio “Koke” Contreras Pardo (Salomon Olembe, 77′), Laurent Batlles, Wilson Oruma, Samir Nasri – Mamadou Niang, Péguy Luyindula (Habib Bamogo, 70′). TRAINER: Jean Fernandez

SCHIRI: Craig Thompson (Schottland)

TORE: 0:1 Wilson Oruma (15′), 0:2 Mamadou Niang (35′), 1:2 Mario Raimondi (61′), 2:2 Hakan Yakin (74′), 2:3 Taye Taiwo (82′)

ZUSCHAUER: 14.000 (offiziell und ausverkauft, ich tippe mal, daß da noch zwei, dreitausend draufgezählt werden müssen), davon 600 Supporter von Olympique

Super League: FC Basel – FC Zürich 3:2 (0:2)

Sonntag, 24. April 2005
FC Basel St. Jakob Park,
Basel, Schweiz
FC Zürich

Nachdem ich die Zeit zwischen den beiden Spielen mit einem Spaziergang entlang der deutsch-schweizerischen Grenze verbracht hatte, erreichte ich um kurz nach 14h00 den Parkplatz vom Joggeli.

Zunächst beehrte ich mal wieder den Fanshop, ehe es mich zu der Shell-Tankstelle vor der (und dank des Regens auch bald in die) Muttenzer Kurve zog.

Dort waren bereits Vorbereitungen zur heutigen Choreo in vollem Gange: das gesamte Parkett bekam kurz vor Beginn Plastikleibchen, die dann beim Einlauf der Mannschaft angezogen werden sollten. Außerdem bat man darum seinen Platz anschließend nicht zu verlassen, bzw. sich nach der Pause wieder dort hinzustellen.

Dadurch entstand eine Kurvenbild, welches das gesamte Spiel über Bestand hatte – die Kurve war vertikal in Blau und Rot unterteilt, eine große gelbe (schwarzumrandete) 12 symbolisierte den 12. Mann. Dazu sollte es beim Einlauf farbigen Rauch geben.

Choreographie FC Basel-FC Zürich

Die Züricher konterten mit einem einzigen, dafür doch recht lauten Knaller (Knallpetarde, wie man in der Schweiz sagt) sowie einer gelungene Schalparade.

Da es bereits die ganze Zeit am pissen war, war der Boden extrem schmierig, was besonders dem FCB anfangs große Probleme bereitete.

Nach nur drei Minuten ein stammer Schuss, den Zubi abwehren konnte, der Nachschuss geht an den Pfosten und der dritte Nachschuss leider ins Tor. 0:1 für den ungeliebten Gast aus Zürich.

Der FC Basel versuchte nun den Ausgleich zu markieren, doch wie so oft kam alles anders als nach 30 Minuten Daniel Gygax zum 2:0 aus Sicht des Gastes erhöhen kann: ein langer Paß von Nef erreichte den Nationalspieler Gygax.

Wütende Szenen gab es anschließend, da diese Szene auf den Videowänden wiederholt wurde und Spieler wie Zuschauer ein Abseits gesehen haben wollen – ich konnte das nicht genau erkennen, denke aber, dass das Tor regulär war. Besondere Brisanz kam dadurch, dass bei strittigen Szenen, keine Wiederholung im Stadion gestattet ist.

Durch dieses Tor zeigte sich Basel zunächst etwas geschockt, kam aber dann doch wieder besser ins Spiel und versuchte, vor der Pause wenigstens noch den Anschlusstreffer zu erzielen, was jedoch nicht gelingen sollte.

Beide Mannschaften kamen zwar unverändert aus der Kabine, trotzdem wirkte Basel wie ausgewechselt.

Es begann nun ein Sturmlauf auf das Tor der Zürcher mit Chancen im Minutentakt, doch sollte zunächst das Glück einfach fehlen.

In der 55. Minute dann endlich der erlösende Anschlusstreffer durch Jimmygool, der einen abgewehrten Schuß von Delgado abstauben kann.

Jetzt steht das Joggeli Kopf, war die Stimmung vorher trotz des Rückstands schon nicht schlecht, so werden die Blau-Roten nun bedingungslos nach vorne gebrüllt.

Und es geht weiter, nur eine Minute später kann Taini einen Schuss von Delgado halten, kann aber erneut eine Minute später sich nur mit einem Foul retten – Elfmeter.

Vor Ausführung des Elfers kommt es zu Reibereien an der Strafraumgrenze, in deren Verlauf der Züricher Keita wohl Kléber einen Ellenbogenstoß versetzt. Alles halb so wild, aber die Ausführung des Elfers wird dadurch verzögert – und schließlich verschießt Gimenez den Ball.

Nur eine Minute später macht er aber wieder alles gut, Jimmygool schießt, Taini scheint zu halten, aber ihm rutscht der Ball ins eigene Tor – das sah nicht gut aus für den Keeper der Züricher.

Und offenbar schien ihn dies und die Tatsache die Muttenzer Kurve im Rücken zu haben, nervös zu machen – 75% seiner Abschläge gingen von da an ins Aus und der Rest zum Gegner.

Die Stimmung zu diesem Zeitpunkt natürlich von Heimseite phantastisch – hier ging noch mehr, mit einem Unentschieden wollte sich kein Zuschauer und kein Spieler zufrieden geben.
Von den Zürichern war mittlerweile nicht mehr viel zu hören – vorher waren sie durchaus stimmgewaltig und auch in der Kurve zu hören gewesen.

Es folgt Eckball über Eckball, Taini muss doch noch mal zu überwinden sein. Der gerade erst eingewechselte Smiljanic schafft es schließlich in der 74. Minute mit einem gefährlichen Aufsetzer. 3:2, Spiel gedreht, obwohl ein Elfer verschossen wurde – was will man mehr?!

Auf den Rängen war es bei den Zürichern nun sehr ruhig, auf dem Platz gab man sich bei den Blau-Weißen offenbar ebenfalls dem Schicksal hin – konnte allerdings erfolgreich verhindern, noch höher zu verlieren.

Die Plastikleibchen wurden kurz vor Ende synchron ausgezogen und Schal/Fahne/Wedel verwandt – was ebenfalls einen tollen Eindruck machte. Schließlich – ebenfalls auf Kommando – warf die gesamte Kurve die Plastiksäcke nach unten – davon gibt es leider nur mäßige Bilder im Internet – sah auf jeden Fall sehr geil aus.

Zehn Minuten vor Schluß wird der starke Rossi rausgenommen, der bei dem Schiri wohl bei nächster Gelegenheit eine rote Karte bekommen hätte.

Drei Minuten Nachspielzeit mußten die Basler Fans noch ertragen, dann endlich pfiff der Schiedsrichter die Partie ab.

Nach einigem Feiern verließ ich das Stadion und machte mich auf den Weg zu meinem Auto – wäre ich noch da geblieben und Richtung Gellertkurve gezogen, dann hätte man wohl noch Augenzeuge einiger Riots werden können.

Stattdessen ging es für mich nach Hause, an der Grenze musste der deutsche Zöllner doch ein wenig über meinen FC Basel-Schal schmunzeln.

FC BASEL: Pascal Zuberbühler – Patrick Degen, Marco Zwyssig, Patrick Müller, Kléber de Carvalho Correa – Sébastien Barberis (Boris Smiljanic, 68′), Scott Chipperfield, Matias Emilio Delgado, Reto Zanni – Julio Hernan Rossi (David Degen, 82′), Christian Gimenez (Mile Sterjovski, 91′). TRAINER: Christian Gross

FC ZÃœRICH: Davide Taini – Florian Stahel, Daniel Stucki, Blerim Dzemaili (Daniel Tarone, 76′), Alain Nef – Iulian Filipescu, Xavier Margairaz (Francisco Guerrero, 84′), Daniel Gygax, Mihai Tararache, Francesco Di Jorio (Adrian Illie, 63′), Alhassane Keita. TRAINER: Lucien Favre

SCHIRI: Massimo Busacca (Bellinzona)

TORE: 0:1 Xavier Margairaz (3′), 0:2 Daniel Gygax (30′), 1:2, 2:2 Christian “Jimmygool” Gimenez (55′, 59′), 3:2 Boris Smiljanic (75′)

ZUSCHAUER: 25.768

2. Liga Schweiz regional: FC Amicitia Riehen – SC Binningen 3:3 (2:2)

Sonntag, 24. April 2005
FC Amicitia Riehen Sportanlage Grendelmatte,
Riehen, Schweiz
SC Binningen

Früh morgens um sieben klingelte heute der Wecker. Normalerweise habe ich ja schon in der Woche damit ein Problem, aber heute war ja auch noch Sonntag.

Es sollte mal wieder zu den lieben Eidgenossen gehen, wo heute zwei Spiele auf dem Programm standen.

Zügig wurden die Kilometer in die Schweiz abgespult, so dass man um 10h00 in Riehen angekommen war, wo das Derby FC Amicitia Riehen gegen den SC Binningen stattfinden sollte.

Spielklasse ist die 2. Liga regional (die fünfte Liga in der Schweiz und irgendwo zwischen Kreisklasse und Bezirksliga einzustufen), beide Teams spielen im oberen Drittel, können jedoch nicht mehr den ersten Platz erreichen.

Von daher also nicht ein wirklich spannendes Spiel, jedoch verfügt die Sportanlage Grendelmatte über eine überdachte Sitztribüne und das war für mich Grund genug, zu Unzeiten aus dem Bett zu krabbeln.

Abgezählte 60 Gäste waren heute bei dem Kick anwesend, davon knapp die Hälfte Anhänger des Gastes aus dem Basler Südwesten.

Pünktlich zu Spielbeginn begann es zu regnen, wie gut, dass ich überdacht saß.

Nachdem der Gast bereits in der 4. Minute in Führung gehen konnte, glich Amicitia in der 11. Minute per Foulelfmeter aus und kam in der 25. Minute gar zum 2:1. Beinahe mit dem Pausenpfiff dann das 2:2.

Das auf dem Nebenplatz ausgetragene Jugendturnier hatte übrigens mehr Zuschauer und da man beide Spiele problemlos parallel von der Tribüne verfolgen konnte, kann ich mir jetzt also auch den Grendelmatte Nebenplatz im Informer abhaken.

Nach etwa einer Stunde hatte ich genug und nutzte eine Phase ohne Regen dazu, zunächst eine Platzrunde zu absolvieren und schließlich zum Auto zu laufen.

Durch den Zaun sah ich dann noch zwei Tore, die zum Endstand von 3:3 führten.

ZUSCHAUER: 60, davon knapp die Hälfte Gäste – Stimmung völlige Fehlanzeige

Super League: FC Basel – Grasshoppers Zürich 4:1 (1:1)

Sonntag, 06. März 2005
FC Basel St. Jakob-Park,
Basel, Schweiz
Grasshoppers Club Zürich

Nachdem am Samstag die Reise nach Bremen (der BTSV holte dort durch ein spätes Tor von Jürgen Rische ein 1:1-Unentschieden, nachdem die Bremen Amas bereits in der fünften Minute die Führung erzielten; unter den gut 1.600 Zuschauern waren nach Schätzungen 1.300 Braunschweiger) sowieso und krankheitsbedingt die Tour ins Kaiserstuhlstadion von Bahlingen (wo der SV Waldhof Mannheim zu einem wichtigen 3:1-Sieg kommen konnte) ausgefallen war, war ich zumindest heiß drauf, das Prestigeduell FC Basel vs. Grasshopper-Club Zürich mitzunehmen.

Nachdem das letzte Aufeinandertreffen am 12. September letzten Jahres mit einem 8:1-Debakel für den Gast aus Zürich endete, hoffte ich natürlich auch dieses Mal auf zahlreiche Tore – und sollte auch nicht wirklich enttäuscht werden.

Auch ansonsten war es natürlich ein namhaftes Aufeinandertreffen – der Schweizer Rekordmeister Grasshoppers (übrigens als zweitältester Schweizer Club 1886 von englischen Studenten gegründet) mit seinen 27 Meistertiteln, 18 Pokalsiegen (davon 8 Double), der mittlerweile aber sowohl finanziell als auch sportlich seiner Historie hinterherläuft, gegen die aktuelle Nummer 1 bei den Eidgenossen mit immerhin zehn Meistertiteln und sieben Pokalerfolgen.

So ging es also am Sonntag mittag per Bahn nach Basel. Es schneite ziemlich stark und ich hatte schon insgeheim die Befürchtung, dass das Spiel gefährdet sein könnte und war dementsprechend froh, am Joggeli alles für ein Fußballfest vorbereitet zu finden.

Das Stadion füllte sich relativ langsam, an den Eingängen wurden Tickets für das Spiel FC Zürich-FC Basel verkauft – wegen der Vorkommnisse beim letzten Spiel in Zürich (Anfang Dezember beim GC), als die Polizei kurzerhand und unbegründet einen ganzen Zug in Gewahrsam nahm, ruft der Großteil der Fanszene in Basel zu einem Boykott des Spiels auf – statt dessen wird es im St. Jakob Park eine Ãœbertragung des Spiels auf Großbildleinwand geben.

Ich bin da ja hin und her gerissen – zum einen finde ich es klasse, damit wird ein deutliches Zeichen gesetzt, zumal Basel ja immer viele Awayfans im Gepäck hat und dadurch zu einem nicht unbedeutenden Wirtschaftsfaktor für die Gastgeber geworden ist. Andererseits: der FCB wird also auswärts ohne Unterstützung antreten müssen – ich hoffe, das geht nicht nach hinten los.

Mit Freude konnte ich sehen, daß nach dem Ausscheiden aus dem UEFA-Cup die unseligen Klappsitze aus der Muttenzer Kurve verschwunden waren, so dass diesmal echte Stehplatzatmosphäre aufkommen konnte, ohne ständig über Sitze zu stolpern oder sich das Schienenbein an einem Klappsitz zu prellen.

Kurz vor Beginn wurden Luftballons, Plastikfähnchen, aber auch große Schwenker und Doppelhalter in der Muttenzer Kurve verteilt, die dann beim Einlaufen der Teams für eine gelungene Kulisse sorgten. Ein wenig bunter Rauch und Bengalos waren auch am Start, jedoch eher verhalten. In erster Linie wurde eben mit dem Fahnenmeer geglänzt.

Auf seiten der Zürcher gab es ein Banner “Widerstand” – keine Ahnung, was davon der Hintergrund ist. Ebenfalls fiel auf, dass sie das gesamte Spiel hindurch immer wieder Spruchbänder präsentierten, die offenbar gegen die auch in der Schweiz im Hinblick auf die Euro 2008 erhöhten Repressalien anspielten. Das erste lautete “Auswärts zu Gast – willkommen im Knast”, was sicherlich ebenfalls eine Anspielung an die Ereignisse in Zürich erinnerte, zunächst hielt ich das noch für eine ironische Provokation, jedoch zeigten die späteren Spruchbänder (besonders schön das schwyzerdütsche “Isch das dä Fussball wonär wänd? Kei Emotione und d’Fans dusse mit bundnä Hände”, auch wenn es ein wenig gedauert hat, bis die drei Bahnen in der richtigen Reihenfolge präsentiert wurden), dass das wohl doch eher unerwartete Solidarität ausdrücken sollte. Zumal die Züricher wohl auch im Moment massiv unter Aktionen des Vereins und der Staatsmacht gegen sie leiden müssen

Laut FCB-Homepage wurden 28.500 Eintrittskarten für diese Partie verkauft, es wurden dann aber nur gut 21.000 besetzte Plätze gemeldet.

Das Spiel begann furios, bereits nach 150 Sekunden flog der Zürcher Seoane mit einer roten Karte vom Platz – meines Erachtens ziemlich hart, Gelb OK, aber rotwürdig war das nicht. Naja, egal, ich werd mich nicht beschweren, wenn die Scheisse vom See dezimiert wird.

Basel stürmte nun zwar und versuchte, Kapital aus der zahlenmäßigen Überlegenheit zu erzielen, die Abwehr von GC stand jedoch sicher und es kam wie es kommen musste: in der 20. Minute das 0:1 nach einem Fehler von Zwyssig.

Zum Glück konnte Basel bereits sechs Minuten später durch einen schönen Abstauber von Carignano nach einem tollen Paß von Zanni ausgleichen.

Knapp zehn Minuten später hätte das 2:1 fallen können, ein Zürcher war jedoch dazwischen und fast im Gegenzug gab es dann noch eine Riesenchance für den GC.

Kurz nach der Pause dann erneut eine rote Karte, diesmal für Scott Chipperfield, der sich nach einem Foul von einem GC-Verteidiger wohl zu einer Tätlichkeit hat hinreißen lassen. Dies konnte ich nicht gut erkennen und dachte zunächst, dass der Schiri die falsche Karte aus der Tasche gezogen hatte, nachdem kurz nach der Roten auch die gelbe Karte gezogen wurde – diese jedoch für den Zürcher Lichtensteiner, der Chipperfield gehalten hatte.

Nun ware das Spiel also sowohl von der Mannschaftsstärke als auch vom Spielstand wieder ausgeglichen, nur zwei Minuten später jedoch hätte es die nächste rote Karte geben müssen, als der Züricher Verteidiger Stepanovs im Strafraum den Ball mit der Hand spielte. Hier beließ es der Mann in Schwarz jedoch bei einer Verwarnung und einem Elfmeter, den Gimenez eiskalt verwandelte.

Nur fünf Minuten später dann die Vorentscheidung: Zwyssig erzielt mit einem schönen Kopfball das 3:1 für die Basler.

Die Grasshoppers gaben sich zwar nicht auf, kamen auch noch zu einigen Möglichkeiten, jedoch stand die Basler Abwehr meist sicher und spätestents Zubi war nicht zu überwinden.

Kurz vor Ende der Partie dann noch ein wunderschönes Tor von Rossi nach Flanke von Zanni.

Nach dem Spiel ging es für mich durchgefroren schnell per Bus zum Badischen Bahnhof und mit dem nächsten Zug zurück nach Karlsruhe.

FC BASEL: Pascal Zuberbühler – Philipp Degen, Alexandre Quennoz, Marco Zwyssig, Kléber – Reto Zanni, Patrick Müller (Julio Hernan Rossi, 46′), Scott Chipperfield – Matias Emilio Delgado (David Degen, 82′) – Christian Gimenez (Sébastien Barberis, 76′), César Carignano. TRAINER: Christian Gross

GC ZÃœRICH: Peter Jehle – Stephan Lichtsteiner, Aleksandar Mitreski, Igor Stepanovs, Kim Jaggy – Gerardo Seoane, Tariq Chihab (Luca Denicolà, 48′), Ricardo Cabanas, Sahr Senesie (Vyacheslav Hleb, 60′) – André Muff, Rogerio (Vero Salatic, 5′). TRAINER: Hanspeter Latou

SCHIEDSRICHTER: Busacca

TORE: 0:1 André Muff (20′), 1:1 César Carignano (26′), 2:1 Christian Gimenez (53′, Handelfmeter), 3:1 Marco Zwyssig (58′), 4:1 Julio Hernan Rossi (87′)

ZUSCHAUER: 21.078, davon vielleicht 400 aus Zürich