Archiv für die Kategorie ‘Nord-2008’

RL Nord: Bayer 04 Leverkusen II – Dynamo Dresden 3:2 (2:2)

Samstag, 12. Mai 2007
Bayer 04 Leverkusen BayArena,
Leverkusen
Dynamo Dresden

Da an diesem Samstag irgendwie nix Tolles anstand, konnte ich schon vor Wochen von Robin überredet werden, diese Tour mit dem Wochenendticket mitzumachen. Dritter im Bunde war Pimpam.

Per Bahn ging es also zunächst mal in den Westen, dabei fielen am Braunschweiger Bahnhof schon eine grosse Zahl von Magdeburgern auf, die sich nach Wilhelmshaven aufmachten. Nachdem wir uns erfolgreich gegen die Repression, keine Glasflaschen mit in den Zug nehmen zu dürfen, zur Wehr gesetzt hatten, ging es los.

Im Weiteren wurde der Zug mehr und mehr von Schalkern und Dortmundern bevölkert, die zu ihrem sogenannten Derby fuhren. Lächerlich, was sich heutzutage alles Derby nennen darf. Ein friedliches Foppen, mehr war nicht. Ob Blau-Weiss oder Schwarz-Gelb – die sind doch ganz dicke, die beiden Clubs…

Beim Umstieg in Bielefeld konnte man dann auch noch ein paar Bremer sehen, später kamen noch diverse andere Fangruppen dazu, blieb aber alles friedlich.

Nach einem weiteren Umstieg in Düsseldorf war Leverkusen rund eine Stunde vor dem geplanten Spielbeginn erreicht und wir eierten zum Stadion, wo erstmal ein Heimeingang gesucht werden wollte.

Aus Sachsen war schon einiges vorm und im Stadion versammelt, wobei der Haupt-Zugmob erst noch kommen sollte. Keine Ahnung, ob das der Grund war, jedenfalls wurde das Spiel mit einer halben Stunde Verspätung angepfiffen, was leider unsere Rückfahrtplanung über den Haufen warf.

Zunächst suchten wir uns jedenfalls Plätze auf Höhe der Mittellinie, und harrten der Dinge…

Das letzte Mal war ich in der BayArena – beziehungsweise Ulrich-Haberland-Stadion, wie es damals noch hieß – beim Qualifikationsspiel der Nationalelf gegen Luxemburg für die EM 1992 in Schweden. Seitdem wurde ja einiges umgebaut, so dass diese Bestätigung längst überfällig war (und in der Prioliste noch einen Schub bekam, nachdem Bayer bekanntgab, dass ein weiterer grosser Umbau geplant sei).

Das Stadion ist in meinen Augen häßlich wie die Nacht, kaum Stehplätze, dafür jede Menge VIP-Loungen – schöne, neue Fußballwelt.

BayArena, Leverkusen

Das Spiel begann für uns Braunschweiger gleich mit einem Paukenschlag, der gute Kojote konnte bereits in der vierten Minute zum 1:0 für die Dynamos abstauben.

Das Spiel danach sehr zerfahren, wenig gute Chancen, niedriges Niveau – nun ja, Leverkusen ist ja bereits abgestiegen (sehr gut, diese Truppe braucht kein Mensch in der Regionalliga), wohingegen Dynamo noch auf den Aufstieg hoffen konnte.

Nach einer halben Stunde konnte die Werkself jedoch ausgleichen und ging kurz darauf sogar in Führung: der Liechtensteiner Nationalspieler Stocklasa erzielte ein unglückliches Eigentor.

Nachdem die Dresdner jedoch noch vor der Pause ausgleichen konnten, war die Stimmung im Awaysektor wieder eingermaßen in Ordnung. Oftmals sehr laut, wenn auch nicht wirklich durchgängig. Aber schon sehr ordentlich – kennt man aber ja auch nicht anders von Dynamo.

Kurz vor Ende dann jedoch der Siegtreffer für Lev, kurz später erfuhren die Dynamos von den Siegen von St. Pauli und Magdeburg, so dass Dresdens Aufstiegschancen nur noch theoretischer Natur waren.

Nach diversem Getrödel erreichten wir den Zug nach Düsseldorf gerade so pünktlich, Glück gehabt!

In Düsseldorf kam erstmal ewig kein Zug und fuhr dann Ewigkeiten nicht ab. Was wir zu diesem Zeitpunkt nur ahnen konnten, war, dass dies mit dem Ausgang des Bundesligaspieltags zu tun hatte: Stuttgart hatte in Bochum gewinnen können, Schalke verlor in Dortmund – damit die Stuttgarter einen Spieltag vor Ende mit der Nase vorn und die Schalker mal wieder am Heulen.

In Essen konnte man die ersten Schalker verhöhnen, in Bochum wurde dann gemeinsam mit dem designierten Deutschen Meister gefeiert.

Der Zugverkehr war mittlerweile fast zum Erliegen gekommen, die Züge komplett voll, niemand konnte Informationen über Fahrzeiten geschweige denn Anschlüsse geben.

In Bielefeld hatten wir dann nur rund 70 Minuten Verspätung, also entschieden wir uns direkt nach Minden weiterzufahren und dort unser Glück zu versuchen, was auch einigermaßen gelang.

Ãœbrigens auch hier alles Friede, Freude, Eierkuchen. Unglaublich. Die Polizei war eigentlich nur vor Ort, um die “normalen” Fahrgäste vor den Dresdnern zu beschützen…

Die Rückfahrt von Minden nach Braunschweig zog sich dann nochmal ordentlich, wurde aber gut mit einem Typen vom Commando Cannstadt verlabert, dennoch war ich heilfroh, als wir endlich wieder in der Heimat waren.

TORE: 0:1 Samuel Koejoe (4′), 1:1 Mohammed Lartey (30′), 2:1 Martin Stocklasa (Eigentor, 32′), 2:2 Pavel David (40′), 3:2 Dennis Schmidt (83′)

ZUSCHAUER: 2.400, davon 2.000 Gäste.

RL Nord: Holstein Kiel – Dynamo Dresden 1:0 (0:0)

Samstag, 09. Dezember 2006
Holstein Kiel Holsteinstadion,
Kiel
Dynamo Dresden

In aller Frühe (gegen 4h00) gings zum Bahnhof, wo mein ICE nach Hamburg bereits auf mich wartete. Der Plan, die Fahrt mal schön zu verpoofen wurde von einem vollstrammen 1860-Arschloch zunichte gemacht, der sich lautstark in Szene zu setzen vermochte.

Irgendwann wurde dann doch noch mal der ein oder andere Bahnhof verpennt (jedenfalls kam nach Fulda direkt Hannover), leider musste dann eine Sabbelfamilie neben mir Platz nehmen, so dass die Nacht dann nach ca. anderthalb Stunden auch schon wieder vorbei war.

Nach kurzer Wartezeit in der Lounge gings weiter nach Kiel, wo das Gepäck ins Schließfach gepackt wurde und man per Bus zum Stadion düste.

Der Umbau des Holsteinstadion kann leider nicht halten, was ich mir versprochen hatte – Stahlrohr-Terror ohne Seele, also absolut keine Verbesserung.

Das Spiel begann vor rund tausend Gästefans, die auch durchgehend lauter waren, als die Heimseite (auf der nur rund 200 Kehlen supporteten). Dynamo war deutlich stärker zu Beginn und hätte nach zehn Minuten in Führung gehen müssen, war aber zu doof, den Ball über die Linie zu drücken.

Nach fünfundzwanzig Minuten kam Kiel dann besser ins Spiel und hatte auch ein paar Chancen, die jedoch in einer nun sehr schwachen Partie nicht verwandelt werden konnten.

In der zweiten Hälfte schwand dann auch die Stimmung im Awaysektor, der Heimanhang war eh stumm, also Langeweile aller Orten.

Wenigstens gabs noch ein Tor zu sehen, ehe es für mich zurück zum Bahnhof und von dort nach Lübeck auf eine Party ging…

TORE: 1:0 Pavel Dobry (78′)

ZUSCHAUER: 3.806, darunter ca. 1000 Sachsen

RL Nord: 1. FC Magdeburg – VfB Lübeck 0:2 (0:1)

Samstag, 21. Oktober 2006
1. FC Magdeburg Heinrich-Germer-Stadion,
Magdeburg
VfB Lübeck

Mit viel zu wenig Schlaf (da am Vortag die Mutter aller Staus meine Reise von Karlsruhe von gut vier mal eben auf gut zehn Stunden ausdehnte) gings zur Mittagszeit nach Magdeburg, um dort kurz vor der Fertigstellung des neuen Grubestadions noch schnell den Ausweichground zu kreuzen.

Bis zur Winterpause spielt der 1. FC Magdeburg noch im Heinrich-Germer-Stadion, wo sonst Verbandsligist Preußen Magdeburg seine Heimspiele austrägt.

Nachdem ich sowohl den Ground als auch einen nahen Parkplatz gefunden hatte und mir mein Ticket gesichert hatte, ging es erstmal auf die deutlich kompliziertere Zigarettenautomatsuche. Wurde aber auch souverän erledigt.

Auf dem Rückweg davon wurde ich noch Zeuge, wie die Lübecker zum Stadion gefahren wurden, naja, rund achzig Mann in ‘nem Gelenkbus, da kann man schon verstehen, wenn zur besseren Lüftung das ein oder andere Fenster irreversibel geöffnet wird.

Nachdem ich das bunte Treiben ein wenig beobachtet hatte, hieß es auch für mich: rein ins Stadion – natürlich in den Heimblock, ich hab zwar mit der “Freundschaft” Mageburg-Braunschweig nicht viel am Hut, aber die Lübecker kann ich nun gar nicht leiden, daher waren die Sympathien klar verteilt.

Nach den üblichen Fotos wurde mal eine Nudelpfanne getestet (hätte ja sein können, dass die da so lecker sind, wie in Aue) und für absolut ungenießbar erklärt. Weitere Details zu meiner Stuhlgangkonsistenz seitdem erspare ich dem geneigten Leser.
Tja, hätte ich doch lieber eine Wurst von Ronni’s Grill-Trabbi essen sollen…

Keine Ahnung, ob das witzig sein sollte, aber der Stadionsprecher scheint, wie einige der Zuschauer, ein Ewiggestriger zu sein, kündigte er die heutige Partie doch mehrfach als Spiel der Regionalliga Nordost an.

Rund 3.300 Zuschauer waren heute da, darunter die enttäuschende Zahl von ca. 150 Lübeckern, Letztere boten als Intro einen ganz ordentlichen Rauchpilz, ansonsten gabs keine Pyrotechnik am heutigen Tage (naja, ‘n Vogelschreck nach dem 1:0…).

Am Eingang wurden heute rote Pappkarten mit der Aufschrift “Zeig’ dem Rassismus die Rote Karte!” verteilt – die Druckkosten hätte man sich in Magdeburg wohl auch sparen können – oder den weißen Kreis mit Kreuz nicht vergessen sollen. Da laufen schon ne Menge Jungs mit extrem kurzen Haaren rum und die Äußerungen lassen auch nicht auf einen Erfolg der Aktion hoffen. Naja, die aktive Szene konnte sich die roten Karten wenigstens zu nutze machen, in dem zu Beginn ein Spruchband präsentiert wurde: “Rote Karte für Alibiaktionen – soziale Fanarbeit statt Sicherheitswahn”.

Das Spiel begann mit leichten Vorteilen für den Aufsteiger, der in dieser Saison zu Hause noch keinen Punkt abgeben musste. Lübeck kam jedoch schon nach fünf Minuten besser ins Spiel und bestimmte daraufhin das Geschehen beinahe nach Belieben.

Die Stimmung auf den Rängen recht gut, die Lübecker fast die ganze Zeit am supporten (sagen wir mal so 100 von den 150), bei den Hausherren die Ultras mit guten Aktionen, nur leider zog der Rest der Gegengerade da nicht mit, sondern machte zum Teil sogar sein eigenes Ding – das einzige Mal, dass die Magdeburger ihr Potential zeigen konnten war bei einem sehr lauten “FCM”-Wechselgesang mit der Kurve.

Nach einer guten halben Stunde fiel dann das 1:0 für die Marzipanstädter nach einer verlängerten Ecke, so ging es auch in die Pause.

Im zweiten Durchgang blitzte noch mal sowas wie der Siegeswille bei den Blau-Weißen auf, aber dabei handelte es sich doch eher um ein Strohfeuer, denn allzubald hatten die Lübecker wieder die Oberhand, obwohl nach einer knappen Stunde beinahe der Ausgleich gefallen wäre, den Ball hatte ich schon drin gesehen.

In der 74. Minute dann das 2:0 – natürlich ausgerechnet durch Ex-Braunschweiger Dustin Heun.

Anschließend stürmten nur noch die Holsteiner und hätten auch noch das ein oder andere Tor machen müssen. Magdeburg war Lübeck in allen Belangen unterlegen und der zweite Ex-Braunschweiger, mein Freund Kais Manai – mittlerweile in den Diensten der Sachsen-Anhaltiner – kann immernoch keinen Fußball spielen.

Nach dem Spiel gings zügig zum PKW und rüber nach Westdeutschland.

TORE: 0:1 Dietmar Hirsch (44′), 0:2 Dustin Heun (74′)

ZUSCHAUER: 3.295, darunter ca. 150 Gäste

RL Nord: Borussia M̦nchengladbach II РSV Wilhelmshaven 0:0

Samstag, 30. September 2006
Borussia Mönchengladbach Grenzlandstadion,
Mönchengladbach-Rheydt
SV Wilhelmshaven

Ein klein wenig später als erhofft ging’s heute los, da auf meiner Strecke aber gar nix los war, kam man bequem ohne jegliche Staus durch und zeitig auch im Mönchengladbacher Stadtteil Rheydt an und auch das Grenzlandstadion war nach einer kleineren Unsicherheit schnell gefunden.

Nach ein paar geknipsten Bildern ging es Richtung Bierbude, wo ich meinen Augen kaum traute – zwei PKW-Besatzungen aus Braunschweig hatten sich unabhängig ebenfalls diesen Kracher der Regionalliga Nord ausgesucht, so dass wir also insgesamt mit neun Braunschweigern vor Ort waren (und zu diesem Zeitpunkt noch spekulierten, ob wir evtl. mehr als die Wilhelmshavener werden).

Zum Spielbeginn hatten sich aber rund 40 Jadestädter eingefunden, auf der Heimseite war ebenfalls nicht viel los, da die erste Elf der Fohlen heute nachmittag bekanntlich beim SV Werder Bremen antreten musste.

Das Spiel, was man hier über sich ergehen lassen musste, war unter aller Kanone, so was Schlechtes habe ich schon sehr lange nicht mehr gesehen. Zum Glück hatte ich ja Gesellschaft, so dass hauptsächlich gesabbelt wurde.

Die Sprehe-Fans versuchten ein paar Mal sowas wie Support, auf der Heimseite wurde zu einem einsamen “VfL”-Ruf die weiße Fahne geschwenkt – auch wir waren bereit zur Kapitulation vor soviel fußballerischer Grausamkeit, aber der Schiedsrichter kannte keine Gnade und ließ volle 90 Minuten durchspielen.

Erst in den letzten zehn Minuten gab es ein paar gute Szenen auf beiden Seiten, die aber nicht verwertet werden konnten, so dass die Serie der nicht-torlosen Spiele mal wieder bei Null beginnt.

Nach dem Kick gings dann mal wieder nach Gütersloh, wo pünktlich um 18h00 im Hotel Peterken eingecheckt wurde und der Abend bei japanischem Whisky, türkischem Bier und schwarzem Wodka ausklang.

TORE: nö

ZUSCHAUER: 473, davon rund vierzig Gäste und neun Braunschweiger

RL Nord: Rot-Weiß Erfurt – Chemnitzer FC 1:0 (1:0)

Samstag, 22. Oktober 2005
Rot-Weiß Erfurt Steigerwaldstadion,
Erfurt
Chemnitzer FC

Komplett über die B4 ging heute die Tour nach Thüringen, um endlich die Regionalliga Nord zu komplettieren (leider haben mittlerweile die Amateure des FC Köln beschlossen zukünftig neben dem Südstadion auch Spiele im Franz-Kremer-Stadion auszutragen, also ein weiterer Pflichtground bei einem absoluten Kackclub).

Nachdem ein stadionnaher Parkplatz gefunden wurde, war erstmal die Kartenfrage Priorität, gar nicht so einfach, das haben die kleinen Erfurter nicht so drauf mit den Tickets: überall ewig lange Schlangen…

Naja, irgendwie bekam man dann seine Karte für unverschämte 8,25 Euro und enterte die Heimkurve, die schon einigermaßen gut besetzt war.

Die Chemnitzer starteten das Spiel mit einer schönen Fähnchen-Chroreographie, von der Heimseite gab es nix, außer der Durchsage, daß Steffi ihren Freund immer noch liebt und er doch bitte zurückkommen soll.

Überhaupt waren die Sachsen deutlich engagierter, was das Supporten angeht, gut 500 hatten den Weg nach Thüringen angetreten und waren durchaus laut zu vernehmen, wohingegen von den Rot-Weißen nur der Wechselgesang mit der Tribüne gut rüberkam.

Die Karl-Marx-Städter waren auch auf dem Rasen überlegen, fingen sich jedoch in der 27. Minute durch einen Konter das 1:0.

Die zweite Hälfte liess dann alles vermissen, was zu einem Fußballspiel gehört – die Stimmung auf dem Nullpunkt (Chemnitz zündete ein paar Mal homöopatische Mengen Rauch).

In der 77. Minute gabs dann ein wenig Aufregung vor dem Tor des anderen Meisters von 1967, der Keeper muss da irgendwie den Stürmer an der Strafraumgrenze umgerempelt haben – war leider nicht zu erkennen, jedenfalls gab es einen Fresitoß aus gut 20m, der jedoch nix einbrachte.

Ansonsten noch eine rote Karte kurz vor Schluß für die Himmelblauen nach einer üblen Blutgrätsche und schließlich der Abpfiff und die Fahrt nach Hause.

Naja, Ground gemacht, Samstag verbracht… und dazu noch einen ehemaligen Zweitligaground, bleiben noch gut 20 auf der Liste…

ROT-WEISS ERFURT: Dirk Orlishausen – Jörn Nowak, Matthias Holst, Tom Bertram, Justus Six – Alexander Schnetzler, Björn Brunnemann (Robert Stark, 70′), Silvio Pätz (Paulo Scherer, 85′), Carsten Weis (Sokol Kacani, 77′) – Ronny Hebestreit, Joseph Mensah. TRAINER: Pavel Dotchev

CHEMNITZER FC: Steffen Süßner – Christian Kunert (Kenny Schmidt, 77′), Mike Baumann, Gudbrand Ensrud (Tuukka Salonen, 57′), Thorsten Göhlert – René Stark, Thorsten Görke, Yakubu Adamu, Tobias Becker – Jiri Homola (Steve Rolleder, 46′), Frank Mayer. TRAINER: Dietmar Demuth

SCHIRI: Michael Weiner (Hasede)

TORE: 1:0 Ronny Hebestreit (27′)

ZUSCHAUER: 4.927 (hätte mehr geschätzt), sicherlich 500 Chemnitzer

RL Nord: BTSV – Arminia Bielefeld (A) 3:2 (1:2)

Sonntag, 05. Juni 2005
Eintracht Braunschweig Eintracht-Stadion,
Braunschweig
Arminia Bielefeld

An der Kneipe traf man natürlich direkt Kollegen und man versicherte sich gegenseitig, dass das heute ‘ne klare Kiste werden würde.

Relativ zeitig ging es heute dann aber in Richtung Block – alle Leute waren heiß, heute den Aufstieg zu besiegeln.

Gegen 13h30 war der Block 10 schon bestens gefüllt, trotzdem hat sich ausnahmsweise mal niemand beschwert, wenn man stand.

Die auf der Haupttribüne geplante Luftballon-Choreo ging leider ziemlich in die Hose, da zwar auf Zetteln und dem Ultras-Flyer gebeten wurde, die Ballons erst beim Einlauf der Eintracht hochzuhalten, viele Zuschauer das aber nicht beachteten, so dass die meisten Ballons schon vorher den Weg Richtung Spielfeld fanden – das sah aber auch ganz geil aus, speziell als dann auch noch der ganze Rest folgte und der Wind ein Meer aus blauen und gelben Ballons durch das Stadion trieb.

Das Spiel begann gleich Scheiße – ausgerechnet Stucki, sonst immer der Rückhalt des Teams – legt sich selbst ein Ei ins Nest, als ihm ein simpler Kullerball von Loose aus den Armen in die Maschen rutscht. 0:1 – so hatten wir das alle nicht geplant, zumal auch in Chemnitz und Wolfsburg jeweils die Gastmannschaft (also Lübeck respektive Paderborn) führte.

Zu diesem Zeitpunkt war es mit dem Aufstieg Essig…

In der 27. Minute verletzte sich auch noch Kosta, der durch meinen Freund Tauer ersetzt werden musste.

Es rasten die Zeiger der Uhr – wir müssen doch irgendwie noch zwei Buden machen – am besten noch vor der Pause.

Endlich erlöste uns Daniel Graf in der 38. Minute – so, jetzt erstmal Pause und Kraft tanken…

Doch leider hatten wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht: kurz vor der Pause trifft Wieczorek mit einem wunderschönen Sonntagsschuss aus 20m.

Fickpisse…

Wenigstens bleibt die Stimmung gut und die Mannschaft scheint in der Tat mit neuer Kraft aus der Kabine zu kommen.

Nach rund einer Stunde Spielzeit endlich der Ausgleich Рwieder durch Graf, der eine von Bick getretene Ecke eink̦pfen kann Рim Moment macht der BTSV richtig viele (vor allem entscheidene) Tore aus Standardsituationen.

Nun ist auch der Letzte auf dem Feld und auf den Rängen aufgewacht – ein Sturmlauf setzt ein, auch wenn das der bereits abgestiegene Gast aus Bielefeld so nicht zulassen will.

Der alte Armine Martin Amedick köpft einen weiteren Bick-Eckball an die Latte – das wärs gewesen!

Fünf Minuten später dann wird Daniel Graf an der Torauslinie im Strafraum umgestoßen – Elfmeter.

Jürgen Rische legt sich den Ball zurecht, ich kann gar nicht hingucken…

3:2 – damit steigen wir sicher auf!

Doch die Bielefelder geben sich immer noch nicht geschlagen, sondern wollen uns immer noch ein Bein stellen. Ihr Penner, vielleicht besuchen wir Euch in der nächsten Saison mal bei einem Oberligaspiel…

Kurz vor Schluss – viele Zuschauer säumen bereits das Spielfeld – noch ein Lattentreffer von Abdel Hag.

Dann endlich Abpfiff – die Leute stürmen aufs Spielfeld, ich bleibe im 10er und feiere mit den Ãœblichen, die überall dabei sind – endlich wieder zweite Liga!

Lange nach Spielende und nach etlichen Bieren geht es per Straßenbahn in die City, wo bereits der Teufel los ist.

Irgendwann dann zum Bahnhof und per Zug nach Goslar.

BTSV: Thorsten Stuckmann – Benjamin Siegert, Martin Amedick, Marco Grimm, Kosta Rodrigues (Jan Tauer, 27′) – Daniel Graf, Torsten Jülich (Patrick Bick, 53′), Nermin Celikovic, Lars Fuchs (Torsten Lieberknecht, 79′) – Jürgen Rische, Ahmet Kuru. TRAINER: Michael Krüger

ARMINIA BIELEFELD (A): Fatih Kalintas – André Grunwald, Carsten Rump, Christian Mehr, Manuel Meyer – Julia Loose (Akram Abdel Hag, 40′), Tim Danneberg, Heiner Backhaus, Orhan Özkara, Christian Wieczorek (Josip Rasic, 71′) – Mehmet-Ali Sirin (Mohammed Camara, 81′). TRAINER: Igor Lazic

SCHIRI: Knut Kircher (Rottenburg)

TORE: 0:1 Thorsten Stuckmann (9′, Eigentor), 1:1, 2:2 Daniel Graf (38′, 61′), 1:2 Christian Wieczorek (44′), 3:2 Jürgen Rische (75′, Foulelfmeter)

ZUSCHAUER: 23.500 (ausverkauft), darunter 50 Fans aus Bielefeld…

RL Nord: SC 07 Paderborn – BTSV 1:3 (0:2)

Samstag, 28. Mai 2005
SC 07 Paderborn Hermann-Löns-Stadion,
Paderborn
Eintracht Braunschweig

Ja, was tut man nicht alles – morgens um 5h00 klingelte der Wecker und um 6h00 saß man schon mit einem Becher Kaffee und einem belegten Brötchen im ICE gen Norden.

Um diese Uhrzeit war der Zug natürlich phantastisch leer – so macht Zugfahren Spaß.

In Kassel hieß es Umsteigen in den ICE über die Nester Warburg und Altenbeken nach Paderborn, wo ich um 10h00 morgens und damit natürlich viel zu früh in den hellen Sonnenschein trat.

Also erstmal Sonnenbrille auf, ein erstes Pils getrunken und dann ein wenig rumgeidlet, ehe ich einen Bus nach Schloss Neuhaus nahm.

In Schloss Neuhaus (dem Vorort, wo das Stadion des SCP steht, der ja bekanntlich auch erst aus dem Zusammenschluß mit den TuS Neuhaus entstand) nahm ich dann einen weiteren Bus – leider in die falsche Richtung.

Immerhin kam ich am M̦bel Finke vorbei (auf dem Acker daneben soll ja das neue Stadion gebaut werden, die Paragon-Arena Рich glaub ich muss erstmal kotzen).
Sehr schön: Möbel Finke hatte hässliche Sonnenschirme ausgestellt, nett in blau und gelb – ein gutes Omen.

Irgendwann bemerkte ich meinen Fehler, stieg aus dem Bus aus und erstand an einer nahen Tankstelle erstmal Frischbier bevor es dann per pedes zum Stadion ging.

Eine ganz sch̦n weite Strecke, dazu mittlerweile lecker Mittagshitze Рich sagte mir, dass ist es wert, sehen wir es als Pilgerwanderung an.

Gegen 12h00 war ich dann schließlich am Stadion angekommen, jedoch musste ich zunächst meine Kollegen finden, die gerade auf dem Parkplatz angekommen waren.

Dieser Parkplatz war elendig weit entfernt, entgegenkommen konnten die Jungs aber auch nicht, da die Staatsmacht dort bereits eine Kartenkontrolle durchführte und ich Henners Ticket noch im Rucksack hatte – also weiter zu Fuß und wieder zurück, wo man dann nochmal schlauerweise um das komplette Stadion gehen musste, da es keinen Tribüneneingang für Gäste gibt und wir am Haupteingang dann mit den gesamten Paderbornern – ob Fanblock oder Tribüne – einen Eingang nutzen konnte – top Idee…

Die Paderborner waren heiß auf den Aufstieg – heute ein Sieg und sie wären durch gewesen – niemand von dem arroganten Ostwestfalen-Pack hatte einen Zweifel, so dass schon kräftig gefeiert wurde, der Stadionsprecher immer wieder auf den Aufstieg hinwies und hinter der Haupttribüne schon die für den Autokorso geschmückten Autos standen.

Ein absolutes Highlight natürlich auch Lindenstraßen-Nazi und Dschungel-Versager Willi Herren. Keine Ahnung, was der in Paderborn verloren hat, wahrscheinlich war er nur für teuer Geld gebucht worden (die kleine Nutte), um auf dem Friedhof Stimmung zu machen – und das ging schief. Spätestens als sein “Geh doch nach Hause, Du alte Scheisse” in Richtung Braunschweiger kam, hatte er 6.000 Feinde mehr.

Endlich begann das Spiel. Und zwar gar nicht mal so schlecht – in den vergangenen Wochen war man ja vom BTSV nicht grad mit tollem Fußball verwöhnt worden – fast wäre gar der Aufstieg noch verspielt worden.

Zunächst waren beide Teams gleichwertig – Paderborn versuchte zu stürmen, Braunschweig war endlich mal nicht der Favorit und kam so zu einigen Kontern, wovon der sicherlich schönste in der 15. Minute von Kuru verwandelt werden konnte, nachdem er nicht nur einen Abwehrspieler, sondern auch den Keeper der Paderborner stehen lassen konnte.

Der Jubel auf den Rängen war natürlich unbeschreiblich, die Paderborner um uns rum machten ein böses Gesicht, aber was sollten sie sonst schon machen.

Mit einiger Verz̦gerung, da es ein paar Meinungsverschiedenheiten zwischen feiernden Fans und ein paar Ordnern gab, ging es weiter Рund zwar in Blau-Gelb.

Eine knappe Viertelstunde später dann das 2:0 – wieder nach einem Konter, wieder durch Kuru (per Kopf aus knapp 10 m), dessen Bewacher heute einen schwarzen Tag hatte.

Paderborn war nun völlig von der Rolle, spielte nervös und überhart, bekam aber nichts auf die Reihe, was der Eintracht ernsthaft hätte gefährlich werden können.

Mit etlichen Minuten Verzögerung ging es endlich in die wohlverdiente Pause.

Nach dem Wiederanpfiff kamen die Ostwestfalen besser ins Spiel – da hat ihnen in der Pause wohl jemand den Arsch aufgerissen.

Ich fahr ja lang genug zur Eintracht, so dass ich mir nun Sorgen machte, dass wir das Spiel noch vergeigen k̦nnten Рobwohl der BTSV weiter engagiert und konzentriert zu Werke ging.

Nach einer Stunde Spielzeit dann mal wieder ein Elfmeter für Paderborn – man kann gegen die ja sagen, was man will, aber fallen – das können sie… Löbe kann das Ding jedenfalls verwerten, Spielstand also nur noch 2:1 aus unserer Sicht. Und die Anspannung stieg ins unermessliche.

Netterweise ließen sich die Anhänger des BTSV nicht beeindrucken und peitschten die Blau-Gelben weiter nach vorne – hat man ja leider nicht so oft, wenn so viele “das-erste-mal-auswärts-dabei”-Fans im Block stehen.

Auch ein strammer Lattentreffer konnte die Eintracht nicht schocken, es wurden weiter Chancen erarbeitet und Paderborn rannte hilflos gegen eine unschlagbare Eintracht an.

In der 78. Minute dann eine große Rarität: ein Tor für den BTSV aus einer Standardsituation: ein Schuß von Patsche wird grad noch so zur Ecke geklärt, welche von Bick getreten wird. Kopfball Graf – drin!

Das wars, das war jedem klar – in den verbleibenen Minuten würde es der geschockte SCP nicht mehr schaffen, hier noch zwei (oder gar mehr Tore) zu erzielen.

Trotzdem zogen sich die letzten Minuten wie Kaugummi, bis endlich der Abpfiff ertönte und wahre Jubelarien in Blau-Gelb stattfanden.

Die meisten Paderborner hatten das Stadion schon hängenden Kopfes verlassen, während Mannschaft, Betreuer und Fans ausgelassen feierten – wir waren wieder Spitzenreiter, hatten Paderborn ein Bein gestellt – und die Ausgangslage für das letzte Spiel gegen die Bielefeld Amas sah rosig aus.

Irgendwann ging es zurück Richtung Parkplatz – eine riesige blau-gelbe Karawane bevölkerte den ca. einen Kilometer langen Fußweg, ein paar sprangen gar noch in die Pader – eine willkommene Abkühlung.

Auf der Autobahn dann auch hauptsächlich PKW mit irgendwas Blau-Gelbem geschmückt, ein Autokorso Richtung Osten.

Der erste Rasthof war Herford, ebenfalls fest in Braunschweiger Hand. Die Kühltheke war beinahe leer, so dass man sich noch schnell die letzten Herforder-Büchsen nahm (und eine davon in der Schlange vor der Kasse schon leeren musste), ehe es die letzten Kilometer bis Braunschweig ging.

Dort warf mich Henner am Bahnhof raus, für mich ging es heute noch nach Goslar, wo ein phantastischer Tag ein Ende fand.

SC PADERBORN 07: Stephan Loboué – Markus Bollmann, Miodrag Latinovic (Benjamin Schüßler, 74′), Stephan Maaß – Markus Krösche, Daniel Cartus, Michael Lorenz, Guido Spork (Alessandro Da Silva, 37′), Sebastian Schachten – Alexander Löbe, Radovan Vujanovic (René Müller, 46′). TRAINER: Pavel Dotchev

BTSV: Thorsten Stuckmann – Benjamin Siegert, Martin Amedick, Marco Grimm, Kosta Rodrigues – Daniel Graf, Torsten Jülich, Nermin Celikovic (Denni Patschinsky, 75′), Lars Fuchs (Patrick Bick, 67′) – Jürgen Rische, Ahmet Kuru (Torsten Lieberknecht, 75′). TRAINER: Michael Krüger

SCHIRI: Marc Seemann (Essen)

TORE: 0:1, 0:2 Ahmet Kuru (15′, 27′), 1:2 Alexander Löbe (60′, Foulelfmeter), 1:3 Daniel Graf (77′)

ZUSCHAUER: 10.222, gut 6.000 Braunschweiger im ausverkauften Löns-Stadion