Archiv für die Kategorie ‘auch Sport, irgendwie’

Motoball: MSC Taifun M̦rsch Р1. MSC M̦rsch 5:3 (1:0, 2:1, 3:2)

Freitag, 04. März 2005
MSC Taifun Mörsch Erwin-Schöffel-Stadion,
Rheinstetten-Mörsch
1. MSC Mörsch

Das ist der ganz große Bringer im Raum Karlsruhe. Und da heute kein Fußball anstand, ich aber auch keinen Bock hatte, zu Hause zu gammeln, ging es halt zum Motoball.

Es gibt in Deutschland eine zweigeteilte erste Bundesliga, im Norden spielen Teams aus Leverkusen, Dresden, Pattensen, Seelze, Halle/Saale und Jarmen in MeckPomm usw.

Die Südliga dagegen lässt sich bequem mit dem Karlsruher Nahverkehr abhoppen – in welcher Sportart ist sowas schon möglich?

In Rheinstätten-Mörsch gibt es gleich zwei Clubs – den 1.MSC Mörsch, sowie den achtzehnfachen (!!!) Deutschen Meister MSC Taifun Mörsch, die heute auch gleich im Dorfderby im Erwin-Schöffel-Stadion aufeinander treffen sollten.

Die anderen Clubs im Raum Karlsruhe sind der MSC Ubstadt-Weiher, MSC Philippsburg, MSC Malsch, der MSC Puma Kuppenheim und der MSC Comet Durmersheim.

Mit der Straßenbahn fuhr ich also nach Rheinstetten, um dort erstmal den Kollegen Herbig aufzusammeln, bevor die letzten paar Stationen nach Mörsch zurückgelegt wurden.

Wir wussten zwar nicht, wo das Spiel ausgetragen wurde, jedoch konnte man den Roar der Zuschauer und den Motorenlärm schon von der Endstation hören.

Mehr als 1.200 Zuschauer wollten dieses Spiel heute abend sehen und säumten die Sicherheitszone und die Spielfeldabgrenzung des fußballfeldgroßen Grounds, der jedoch statt Rasen präparierten Asphalt als Untergrund bietet.

Die Tore erinnern wieder an den Fußball, wobei den Torraum ein 5m-Kreis bildet, der von den Feldspielern nicht befahren und vom Torwart nicht verlassen werden darf.

Eine Mannschaft besteht (neben Auswechselspielern) aus vier Feldspielern auf 250ccm-Motorrädern mit etwa 50 PS und einem Torwart (der ohne Maschine, aber mit Sturzhelm spielt und damit aussieht wie der Gefahrensucher aus Kentucky Fried Movie).
In den Fahrerlagern sind außerdem noch bis zu zwei Mechaniker pro Mannschaft.

Schiedsrichter gibt es gleich zwei (Linienrichter auch), ganz in weiß gekleidet.

Spielzeit sind 4×20 Minuten mit jeweils zehn Minuten Pausen, nach dem zweiten Viertel wird ein Seitenwechsel durchgeführt.

Die Zeitnahme ist fußballähnlich, es wird also nicht wie beim Eishockey bei jeder Unterbrechung die Zeit gestoppt.

Das Spielgerät ist ein zu groß geratener Fußball – etwa Medizinballgröße hat die Pille, die meistens nicht rollt, sondern mittels Fuß an die Vorderradgabel gepresst, mitgeschleift wird.

Der Ball darf mit den gleichen Körperteilen wie beim Fußball gespielt werden, Handspiel ist also tabu.

Während die Spieltaktik eher an Eishockey erinnert (Umschalten von Offensive zu Defensive, Abtasten vor dem Tor und Warten auf den Abschluß), sind viele andere Regeln dem Fußball sehr ähnlich: Eckball, Seitenaus…sogar einen Elfmeter gibt es!

Bei den Strafen hat der Schiri eine große Auswahl. Angefangen mit der grünen Karte (2-Minuten-Zeitstrafe), über die gelbe Karte (5-Minuten-Zeitstrafe), die gelb-rote Karte (Platzverweis, der Spieler darf jedoch nach zehn Minuten durch einen anderen Spieler ersetzt werden) zur roten Karte, die auch gegen einen der Mechaniker gezogen werden kann.

Björn und ich stellten uns also mit unseren Bierchen zum Motoball-Publikum mit gutem Blick auf die Taifun-Ultras, die mit Megaphon, Schals, Mützen, albernen Perücken, Gasfanfaren und Trommeln alles aufbot, was man so braucht.

Wie erwähnt, war es für uns ja nun das erste Mal, so dass wir erstens nicht komplett regelfest waren, vor allem aber auch nix zur Qualität des Spiels sagen konnten.
Ich fand es extrem kurzweilig während in der Presse gejammert wurde, dass es nicht so toll gewesen sei.

Auf jeden Fall gab es einige Tore, einige spektakuläre Stunts und auch mehrere Elfmeter zu bewundern. Das muss man sich mal vorstellen: da steht also der Torhüter zwischen den Pfosten, die Riesenkugel liegt auf dem Elfmeter-Punkt und der Schütze fährt zum Anlauf nehmen mal eben in die heimische Hälfte, von wo es mit V-max zum Abschluss geht… DA bekommt “Die Angst des Torwarts beim Elfmeter” eine ganz neue Bedeutung…

Kurz nach Anpfiff gab es die erste gute Szene für Taifun als ein Schuss aus kurzer Distanz an den Pfosten ging.
Beide Teams sollten noch einen Lattentreffer landen, ehe es dann nach 17 Minuten das erste Mal im Gehäuse des 1. MSC einschlug.

Vier Minuten nach der ersten Pause konnte der Gast ausgleichen, direkt im Gegenzug dann aber erneut die Heimführung, mit der es auch in die Halbzeit ging.

Nach dem Seitenwechsel konnte Taifun in der 42. Minute auf 3:1 erhöhen, nur fünf Minuten später aber wieder der Anschluß für den Gast.

In der 53. Minute dann Strafstoß für Taifun, Frank Bücher braust auf seiner Maschine heran und semmelt den Ball – links neben das Tor.
Im letzten Viertel erzielt er dann aber in der 63. Minute das 4:2. In der 70. Minute kam dann der 1. MSC noch auf 4:3 ran, ein Elfmeter für Taifun in der 75. Minute war dann aber auch das Tor zum Endergebnis.

Nach dem Spiel wurden noch ein wenig der Platz und die Haudegen näher begutachtet, ehe es zwecks weiterem Alkoholgenusses in eine Kneipe ging.

Auf jeden Fall war das sehr kurzweilig und ich werde sicherlich noch das ein oder andere Spiel in dieser Bundesligasaison besuchen. Außerdem findet im Mai auch noch die Europameisterschaft im Kreis Karlsruhe statt.

TORE: 1:0 (Bastian Gütlich, 17′), 1:1 (Markus Nakovics, 24′), 2:1 (Frank Bücher, 24′), 3:1 (Wolfgang Fröhlich, 42′), 3:2 (Markus Nakovics, 47′), 4:2 (Frank Bücher, 63′), 4:3 (Torsten Schwarz, 70′), 5:3 (Wolfgang Fröhlich, 75′)

ZUSCHAUER: 1.200

Ringturnier der G-Jugend Braunschweig

Sonntag, 27. Februar 2005

Am Sonntag wurde ich von Imke und Hauke viertel vor acht aus dem Bett geworfen, denn es sollte nach einem fixen Frühstück in die Sporthalle der IGS Franzsches Feld gehen, wo Haukes MTV Braunschweig beim Ringturnier der G-Jugendmannschaften teilnahm.

Andere Teams waren der BSC, Schwarzer Berg, Polizei SV und Germania Lamme (“Lamme merda, Lamme merda, Germania vaffanculo!”).

Der MTV Braunschweig konnte krankheitsgeschwächt nur mit vier Feldspielern plus Torhüter aufwarten, wohingegen normalerweise mit fünf Jungs gespielt wurde.

Dennoch wurden alle Spiele erfolgreich bestritten, sogar der spätere Turniersieger BSC wurde geschlagen.

Leider reichte es ausgerechnet gegen Germania Lamme nur zu einem Unentschieden.

Immerhin schoß Hauke alle Tore des MTV Braunschweig und wurde Torschützenkönig des Turniers.

Um halb zwölf war der Spuk auch vorbei, Henner fuhr mich noch schnell zum Bahnhof, wo ich den Zug heim nach Karlsruhe enterte.

Trainingslager: der BTSV in Belek, Türkei

Donnerstag, 27. Januar 2005

So, morgen geht’s los:
Mittags ist Treffpunkt in Braunschweig und von da geht es dann nach Berlin zu unserem Flug nach Antalya.

Ich hoffe, dass ich dort ab und an Gelegenheit haben werde (und nüchtern genug bin…), den ein oder anderen Bericht von den Eindrücken des Trainingslagers, der Testspiele und optional weiterer zu besuchender Spiele zu berichten.
Freitag, den 04.02. gehts mittags dann wieder zurück.

Der Verein ist im Adora Golf Hotel untergekommen, das selbe Ding wie im letzten Jahr. Zumindestens von außen kann das Teil nicht wirklich überzeugen und wie man so hörte, war auch die Verpflegung nur mäßig.

Wir waren letztes Jahr im Rixos, einem absoluten Spitzenhotel mit Ultra-All-Inclusive – trinken und essen 24/7…

Dieses Mal probieren wir das Kaya aus, das in den einschlägigen Hotelbewertungen auch überall weit überdurchschnittlich abgeschnitten hat – aber die Ansprüche sind ja sehr unterschiedlich. Ich komme zum Beispiel mit einem einfachen Zimmer gut klar, wenn es ordentlich Booze an der Bar gibt und das Essen ordentlich, abwechslungsreich und reichlich ist…
Naja, ich halt Euch auf dem Laufenden.

Das Wetter in Türkiye lässt noch ein wenig zu wünschen übrig – es ist zwar nicht ganz so rattenkalt wie in Deutschland, aber mit ca. 12°C und Regen auch nicht grad Badewetter.

Spiele unserer Götter wird es gegen den SV Wehen (Sonntag, 30.01. um 15h45 Ortszeit) und Darmstadt 98 (Mittwoch, 02.02. ebenfalls um 15h45) geben, von beiden Clubs werden auch kleinere Fanabordnungen erwartet.
Auf jeden Fall interessanter als Obolon Kiew und Schniddenditz Perm, wie im letzten Jahr.

Leider ist St. Pauli ja nach Kuba gereist, die waren damals für ein paar Lacher gut.
Dafür werden sich die Mainz 05 und HSV Amateure, Grasshoppers Zürich, FC St. Gallen, FC Luzern, FC Winterthur, Wisla Krakau, Partizan Belgrad, Wacker Tirol Innsbruck und bestimmt noch einige kaputte Osteuropäer einfinden.

Ligaspiele sehen diesmal eher schlecht aus. Konyaspor spielt leider schon am Freitag gegen Galatasaray, der Rest der Süper Lig ist zu weit weg.
In der 2. Liga spielt Antalya am Sonntag, aber da haben wir ja selbst das Testspiel… mal schauen, ob sich noch was ergibt.

Ansonsten gibt es aber natürlich eine Menge an Testspielen der anderen Clubs unter anderen den Nazar Cup mit HSV (A), GC Zürich, Triol, St. Gallen, Winterthur und Krakau…

Ich halte Euch auf dem Laufenden…

Basketball: Skyliners Frankfurt – BS|Energy Braunschweig 80:63

Mittwoch, 29. Dezember 2004
Skyliners Frankfurt Ballsporthalle Silostraße,
Frankfurt
BS|Energy Braunschweig

Da kein Fußball in greifbarer Entfernung anstand und aus alter Verbundenheit zur SG Braunschweig, fuhr ich heute mal in die Ballsporthalle Frankfurt, um dort in der Basketball-Bundesliga die Skyliners gegen Braunschweig zu sehen.

Ich war seit bestimmt zehn Jahren nicht mehr beim Basketball gewesen und gespannt, was nun aus diesem Sport, der Liga und natürlich dem Braunschweiger Team geworden ist.

Von der Halle war ich ziemlich angetan, reichlich Platz (heute waren vielleicht zwei Drittel voll), aber man ist trotzdem ziemlich nahe am Geschehen (anders als in der Halle in Braunschweig).

Die Amerikanisierung (bei Basketball natürlich unvermeidbar) hielt sich in Grenzen – natürlich gab es Hupfdohlen und ein beklopptes Maskottchen (eine Art schwanzloser Marsupilami in Blau-Orange), ansonsten ausser dem Hotdog-Stand nix was nerven würde. Und ne ordentliche Bratwurst und Bier gabs auch.

Etwa 50 Braunschweiger waren dabei, wobei ich niemanden kannte und sich dieses kleine Trüppchen in zwei Gruppen teilte – die einen hinter der Bank der Braunschweiger auf der Haupttribüne, die anderen auf der diametralen Korbseite. Es gab Trommeln (geschmackvoll in Eintrachtfarben), ansonsten ausser einem BTSV-Schal kein Fußballbezug – früher waren bei den Auswärtsspielen der SG immer auch bekannte Fußball-Allesfahrer dabei, die Zeiten sind wohl vorbei.

Vom Team kannte ich natürlich auch Niemanden, immerhin sagten mir die Namen John Celestand und Pete Lisicky was, vermisste aber alte Recken wie Scooter Barry oder Stephen “Hightower” Arigbabu.

Das Spiel fing schon scheisse an: 14:0 konnten die Hausherren vorlegen, bevor der erste Korb für die Braunschweiger gelang – während Frankfurt einen Dreier nach dem anderen warfen, scheiterten die Guten regelmäßig unterm Korb und fingen sich Rebounds ein.

Immerhin kam Braunschweig zum Ende des Viertels noch auf 17:10 ran, leider hatte ich ein dringendes Bier&Wurst-Bedürfnis, so dass ich den Anfang des zweiten Viertels verpasste – denn da drehte Braunschweig auf, kam sogar auf 19:19 ran und es roch nach einer möglichen Sensation.

Kaum war ich jedoch wieder auf meinem Platz, da drehte sich das zu diesem Zeitpunkt ausgeglichene Spiel und die Skyliners machten wieder einen Punkt nach dem anderen.

Ähnlich nach der Pause – der Beginn des dritten Viertels war aus Braunschweiger Sicht OK, man konnte sich eine Führung erarbeiten, die dann aber wieder zunichte gemacht wurde.

Zum Ende des letzten Viertels besann man sich leider zu spät nochmal, so dass das Spiel gegen den Tabellenzweiten recht deutlich verloren ging.

Braunschweig stehen harte Zeiten bevor, als Vorletzter steht man auf einem Abstiegsplatz.

Die Stimmung in der Halle war beschissen – da war früher mehr los! Die Braunschweiger trommelten vielleicht mal, mehr war von den Heimfans auch nicht zu hören. Kein Defense-Gebrüll, keine Anfeuerungen…erbärmlich!

Wenigstens gab es vom Frankfurter Sponsor noch nen Eiskratzer beim Verlassen der Halle geschenkt, der auch gleich ausprobiert werden konnte.

ENDERGEBNIS: 80:63 (17:10, 19:17, 25:15, 19:21)

Zuschauer: 3520 (50 aus Braunschweig)

OL BaWü: FC Villingen 08 – FV Lauda ausgefallen

Samstag, 18. Dezember 2004
FC Villingen 08 Friedengrundstadion,
Villingen-Schwenningen
FV Lauda

Nachdem dank der vorabendlichen Weihnachtsfeier der Firma (mit zuviel unterschiedlichen Giften…) schon das Aufstehen extrem schwer fiel, wollte ich mich nach einem Blick auf den strahlend blauen Himmel draußen nicht noch weiter aufhalten und setzte mich in den Mietwagen, um nach Villingen ins Stadion im Friedengrund zum heutigen Oberligakracher gegen den FV Lauda zu fahren.

Je näher ich nach Villingen kam, desto winterlicher wurde es. Mit einer kleinen Verspätung von 10 Minuten (das Gekurve durch den Ort raubt einem die Nerven!) kam ich am Ground an und musste leider feststellen, dass das Spiel abgesagt worden war und ich den Weg umsonst angetreten hatte.

Klasse…

Stadion an der Telegraphenkaserne, Karlsruhe

Sonntag, 12. September 2004

Nach dem Spiel in Oberhausen sollte heute eigentlich noch ein Spiel in der Kreisklasse angetischt werden, um eins der traditionsreichsten Stadien Deutschlands zu besuchen, bevor dort die Lichter ausgehen.
Leider kam ich wohl zu spät – seit dieser Saison spielt der Karlsruher FV (immerhin der Deutsche Meister von 1910) auf einer benachbarten Sportanlage.
Das Stadion, erbaut 1905, verfällt zusehends und auch das Vereinsheim steht leer – überall Spuren von Vandalismus.
In diesem Stadion hat die Deutsche Nationalmannschaft 1909 den ersten Sieg in einem Länderspiel gegen die Schweiz erzielen können.
Der Rekordbesuch betrug 35.000 beim Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft 1949 zwischen Wormatia Worms und den Offenbacher Kickers (0:2).
Nach einem Rundgang und etlichen Photos ging es nach Hause, das Spiel auf dem Nebenplatz mußte ich mir beim besten Willen dann doch nicht geben.