Archiv für die Kategorie ‘Regionalliga-2008’

RLS: FC Ingolstadt 04 – SSV Jahn Regensburg 0:1 (0:0)

Samstag, 18. August 2007
FC Ingolstadt 04 MTV-Stadion,
Ingolstadt
Jahn Regensburg

Endlich bot sich eine Tour nach Ingolstadt an, die Regionalliga zu komplettieren und außerdem zwei ehemalige Bundesligagrounds zu kreuzen. Erstaunlicherweise konnte sonst niemand zu dieser Tour überredet werden, so dass ich mich halt allein mit dem Auto auf die Tour gen Oberbayern machte.

Nachdem Ingolstadt mittags erreicht und schonmal im Hotel eingecheckt worden war, ging es zunächst mal zum Derby der Regionalliga Süd zwischen dem FCI und Jahn Regensburg ins MTV-Stadion (auch BSA Mitte genannt).

MTV-Stadion, Ingolstadt

2004 fusionierten ja die Fußballabteilungen der beiden Ingolstädter Vereine MTV und ESV (die beide Anfang der 1980er teilweise zeitgleich in der zweiten Liga gespielt haben). Warum man sich für die Austragung der Regionalligaspiele für das eher kleine MTV-Stadion entschieden hat – man weiß es nicht.

Aber diese Entscheidung ist auch quasi überholt, da aktuell Planungen für ein flammneues Stadion außerhalb der Stadt laufen – allerdings gibt es da noch viele Unbekannte, so dass man wohl für die zukünftige dritte Liga zunächst mal ins ESV Stadion umziehen wird (welches dafür auch umgebaut werden muss, aber die besseren Vorraussetzungen liefert).

Das MTV-Stadion liegt sehr nah zur Altstadt und bietet eine kleine Tribüne mit angrenzenden Stehrängen, dazu eine Gästekurve und auf der Gegengerade weitere Stehplätze, die leider durch den ausgesprochen dämlich konstruierten Zaun beinahe alle als “sichtbehindert” einzustufen sind.

Bei Hammertemperaturen – das hatte ich beim Start morgens im kühlen Norden nicht bedacht, kurze Hose wäre angesagt gewesen – gings für 5 Euro ermäßigt auf die Gegengerade, die sich auch bis zum Anpfiff ganz ordentlich füllen sollte.

Wie gesagt, leider sehr schlechte Sicht von da, aber immerhin konnte ich schön die Gäste beobachten, was auch spannender war, als der miese Kick der Regionalliga Süd.

Die Regensburger, neben gut 300 im Gästeblock (davon 100 Aktive), waren auch auf der Gegengerade noch Etliche, machten von Anpfiff (der sich dank einer Gedenkminute verzögerte) bis Abpfiff sehr ordentliche Stimmung, unterstützt von ein paar Schwenkern.

Stimmung Jahn-Fans

Die Heimseite war dagegen eher B-Platz-Gepöbel, mehr als ein-, zweimal gabs keinen Support, dafür waren die Herren gut am Schimpfen.

Das Spiel, wie gesagt, eher langweilig, immerhin fiel ein Tor für die Gäste, die dann auch gut am Feiern waren. Ingolstadt spätestens zu diesem Zeitpunkt auch klar unterlegen, mit der gezeigten Leistung wird es auf jeden Fall schwer, unter die ersten zehn Teams zu kommen, was den Klassenerhalt bedeuten würde.

Nach dem Abpfiff ging es für mich direkt zum Auto und mit einem kleinen Abstecher zum Hotel in die Münchner Peripherie, wo der zweite Kick des Tages auf dem Programm stand

TORE: 0:1 Jürgen Schmid (68′)

ZUSCHAUER: 4.850, ca. 500 Gäste

RLN: BTSV – SV Babelsberg 03 1:3 (1:0)

Freitag, 17. August 2007
Eintracht Braunschweig Eintrachtstadion,
Braunschweig
SV Babelsberg 03

Wenn man als Absteiger und erklärter Favorit gegen einen Aufsteiger bereits nach kurzer Zeit mit 1:0 zu Hause in Führung geht, der Gegner außerdem noch in der 24. Minute eine rote Karte für absichtliches Handspiel bekommt, also über 60 Minuten mit neun Feldspielern auskommen muss, dann kann man durchaus mal einen Elfer verschiessen – muss nicht sein, ist ärgerlich, aber grundsätzlich kein Beinbruch. Können ja die anderen noch paar Tore machen.

Wenn man dann allerdings innerhalb von zwei Minuten zulässt, dass der Gegner das Spiel dreht und sogar kurz vor Abpfiff noch das 3:1 erzielt, dann fehlt mir da offen gesagt das Verständnis. Da ist es auch egal, wenn der Schiri (subjektiv gesehen) scheiße war.

Leider – oder zum Glück – musste ich mich nach Abpfiff sputen, so dass ich vor der Geschäftsstelle keinen der Penner, die sich Spieler bei uns nennen oder der Vollpfosten aus dem Vorstand (die auf ihrem Stuhl kleben, wie Hundekacke am Bordstein) bepöbeln konnte.

Früher war es eine Ehre, für die Löwen spielen zu können, heute scheinen wir nur noch den letzten Menschenmüll zu kaufen.

Eine Ausnahme ist Herr Hauk, der leider erst so spät eingewechselt wurde, dass er nichts mehr reißen konnte – und da muss sich dann auch Herr Möhlmann (der bei mir noch nicht in Ungnade gefallen ist) fragen lassen, warum das eigentlich so ist.

BTSV: Jasmin Fejzic – Sebastian Gundelach (Stefan Hauk, 79′), Martin Horacek, Matthias Henn, Deniz Dogan – Holger Wehlage, Dennis Brinkmann, Christian Lenze (Jan Washausen, 46′), André Schembri – Lars Fuchs (Torsten Oehrl, 46′), Sreto Ristic. TRAINER: Benno Möhlmann

SV BABELSBERG 03: Sven Roggentin – Maik Neumann (Björn Laars, 28′), Martin Neubert, Dirk Jonelat, Matthias Rudolph – Manuel Stiefel, Patrick Moritz, Slavomir Lukac, Jan Mutschler ( Gökhan Ahmetcik, 52′) – Aymen Ben-Hatira, Shergo Biran (Sven Hartwig, 73′). TRAINER: Rastislav Hodul

SCHIRI: Christian Bandurski (Essen)

TORE: 1:0 Maik Neumann (Eigentor, 7′), 1:1 und 1:2 Shergo Biran (67′, 69′), 1:3 Manuel Stiefel (90′)

ZUSCHAUER: 14.100, rund 300 Filmstädter

RL Nord: Bayer 04 Leverkusen II – Dynamo Dresden 3:2 (2:2)

Samstag, 12. Mai 2007
Bayer 04 Leverkusen BayArena,
Leverkusen
Dynamo Dresden

Da an diesem Samstag irgendwie nix Tolles anstand, konnte ich schon vor Wochen von Robin überredet werden, diese Tour mit dem Wochenendticket mitzumachen. Dritter im Bunde war Pimpam.

Per Bahn ging es also zunächst mal in den Westen, dabei fielen am Braunschweiger Bahnhof schon eine grosse Zahl von Magdeburgern auf, die sich nach Wilhelmshaven aufmachten. Nachdem wir uns erfolgreich gegen die Repression, keine Glasflaschen mit in den Zug nehmen zu dürfen, zur Wehr gesetzt hatten, ging es los.

Im Weiteren wurde der Zug mehr und mehr von Schalkern und Dortmundern bevölkert, die zu ihrem sogenannten Derby fuhren. Lächerlich, was sich heutzutage alles Derby nennen darf. Ein friedliches Foppen, mehr war nicht. Ob Blau-Weiss oder Schwarz-Gelb – die sind doch ganz dicke, die beiden Clubs…

Beim Umstieg in Bielefeld konnte man dann auch noch ein paar Bremer sehen, später kamen noch diverse andere Fangruppen dazu, blieb aber alles friedlich.

Nach einem weiteren Umstieg in Düsseldorf war Leverkusen rund eine Stunde vor dem geplanten Spielbeginn erreicht und wir eierten zum Stadion, wo erstmal ein Heimeingang gesucht werden wollte.

Aus Sachsen war schon einiges vorm und im Stadion versammelt, wobei der Haupt-Zugmob erst noch kommen sollte. Keine Ahnung, ob das der Grund war, jedenfalls wurde das Spiel mit einer halben Stunde Verspätung angepfiffen, was leider unsere Rückfahrtplanung über den Haufen warf.

Zunächst suchten wir uns jedenfalls Plätze auf Höhe der Mittellinie, und harrten der Dinge…

Das letzte Mal war ich in der BayArena – beziehungsweise Ulrich-Haberland-Stadion, wie es damals noch hieß – beim Qualifikationsspiel der Nationalelf gegen Luxemburg für die EM 1992 in Schweden. Seitdem wurde ja einiges umgebaut, so dass diese Bestätigung längst überfällig war (und in der Prioliste noch einen Schub bekam, nachdem Bayer bekanntgab, dass ein weiterer grosser Umbau geplant sei).

Das Stadion ist in meinen Augen häßlich wie die Nacht, kaum Stehplätze, dafür jede Menge VIP-Loungen – schöne, neue Fußballwelt.

BayArena, Leverkusen

Das Spiel begann für uns Braunschweiger gleich mit einem Paukenschlag, der gute Kojote konnte bereits in der vierten Minute zum 1:0 für die Dynamos abstauben.

Das Spiel danach sehr zerfahren, wenig gute Chancen, niedriges Niveau – nun ja, Leverkusen ist ja bereits abgestiegen (sehr gut, diese Truppe braucht kein Mensch in der Regionalliga), wohingegen Dynamo noch auf den Aufstieg hoffen konnte.

Nach einer halben Stunde konnte die Werkself jedoch ausgleichen und ging kurz darauf sogar in Führung: der Liechtensteiner Nationalspieler Stocklasa erzielte ein unglückliches Eigentor.

Nachdem die Dresdner jedoch noch vor der Pause ausgleichen konnten, war die Stimmung im Awaysektor wieder eingermaßen in Ordnung. Oftmals sehr laut, wenn auch nicht wirklich durchgängig. Aber schon sehr ordentlich – kennt man aber ja auch nicht anders von Dynamo.

Kurz vor Ende dann jedoch der Siegtreffer für Lev, kurz später erfuhren die Dynamos von den Siegen von St. Pauli und Magdeburg, so dass Dresdens Aufstiegschancen nur noch theoretischer Natur waren.

Nach diversem Getrödel erreichten wir den Zug nach Düsseldorf gerade so pünktlich, Glück gehabt!

In Düsseldorf kam erstmal ewig kein Zug und fuhr dann Ewigkeiten nicht ab. Was wir zu diesem Zeitpunkt nur ahnen konnten, war, dass dies mit dem Ausgang des Bundesligaspieltags zu tun hatte: Stuttgart hatte in Bochum gewinnen können, Schalke verlor in Dortmund – damit die Stuttgarter einen Spieltag vor Ende mit der Nase vorn und die Schalker mal wieder am Heulen.

In Essen konnte man die ersten Schalker verhöhnen, in Bochum wurde dann gemeinsam mit dem designierten Deutschen Meister gefeiert.

Der Zugverkehr war mittlerweile fast zum Erliegen gekommen, die Züge komplett voll, niemand konnte Informationen über Fahrzeiten geschweige denn Anschlüsse geben.

In Bielefeld hatten wir dann nur rund 70 Minuten Verspätung, also entschieden wir uns direkt nach Minden weiterzufahren und dort unser Glück zu versuchen, was auch einigermaßen gelang.

Ãœbrigens auch hier alles Friede, Freude, Eierkuchen. Unglaublich. Die Polizei war eigentlich nur vor Ort, um die “normalen” Fahrgäste vor den Dresdnern zu beschützen…

Die Rückfahrt von Minden nach Braunschweig zog sich dann nochmal ordentlich, wurde aber gut mit einem Typen vom Commando Cannstadt verlabert, dennoch war ich heilfroh, als wir endlich wieder in der Heimat waren.

TORE: 0:1 Samuel Koejoe (4′), 1:1 Mohammed Lartey (30′), 2:1 Martin Stocklasa (Eigentor, 32′), 2:2 Pavel David (40′), 3:2 Dennis Schmidt (83′)

ZUSCHAUER: 2.400, davon 2.000 Gäste.

RLS: SV Elversberg – FC Bayern München II 2:1 (1:0)

Samstag, 03. März 2007
SV Elversberg Waldstadion an der Kaiserlinde,
Spiesen-Elversberg
FC Bayern München

Statt Samstag die Wohnung zu streichen, wurde sich für die sinnvollere Variante entschieden und der vorletzte Fleck in der dritten Liga getilgt.
Bei kräftigem Sturm wurde das Waldstadion in Spiesen-Elversberg rund eine Stunde vor Beginn erreicht und schließlich auch ein Eingang gefunden (der Gästeblock ist einfach zu finden…).

Waldstadion Kaiserlinde

Erstaunlicherweise gefiel es mir dort recht gut – das Stadion finde ich schon ziemlich kultig – zwei überdachte Sitzplatztribünen, eine davon in einen Steilhang gebaut, von wo dann auch ein “Pfad” zum Heimstehblock führt. Der Gästeblock auch mehr als ausreichend dimensioniert. Dazu eine sehr entspannte Stimmung, was will man mehr?

Waldstadion Kaiserlinde

Im Awaysektor wurde von den diversen Bayernfanclubs aus der Umgebung ein wenig geflaggt und im Heimblock das ebenso versucht.

Eine halbe Stunde später gings dann auch endlich los (inkl. zwei großen Schwenkern von den Gästen) und die Bayern fingen gleich mit einem Paukenschlag an: eine Hammerchance nach fünf Minuten, die aber erstaunlicherweise über das Gehäuse ging.

FC Bayern Awaymob

Im weiteren Verlauf kam aber Elversberg immer besser ins Spiel und konnte mehrere hochkarätige Chancen verbuchen (u. a. einen satten Schuß aus 25m, der nur knapp sein Ziel verfehlte). Nach einer knappen halben Stunde dann aber das 1:0 und nur drei Minuten später fast das 2:0, als ein direkter Freistoß aus gut 20m nur gegen die Latte knallte.

Generell war das Spiel sehr schön anzusehen, was ja in der RL Süd eher selten der Fall ist und auch die Gäste kamen zu ihren Chancen. Die größte Chance kurz vor der Pause, als die Bayern einen Riesenfehler in der Elversberger Abwehr nicht nutzen konnten und den Ball unbedrängt über das Tor kickten.

Auch in der zweiten Häfte blieb es beim netten Spiel und vielen Chancen, der FC Bayern konnte in der 61. Minute durch einen direkten Freistoß zum zeitweiligen Ausgleich kommen.

1:1-Ausgleich

In der 77. Minute dann große Aufregung im Strafraum der kleinen Bayern, als der Schiri aus mir unerfindlichen Gründen auf indirekten Freistoß aus ca. 15m entschied. Dieser brachte Elversberg allerdings nix ein.

Fünf Minuten später machten die Hausherren es dann besser: ein schöner Kopfball aus fünf Metern erwies sich als unhaltbar.

Kurz vor Schluss noch eine Großchance zum Ausgleich, es blieb jedoch beim 2:1 aus Sicht der Saarländer.

TORE: 1:0 Stefan Zinnow (29′), 1:1 Valérien Ismael (61′), 2:1 Pascal Olivier (83′)

ZUSCHAUER: 600, darunter rund 100 Gästefans

RL Nord: Holstein Kiel – Dynamo Dresden 1:0 (0:0)

Samstag, 09. Dezember 2006
Holstein Kiel Holsteinstadion,
Kiel
Dynamo Dresden

In aller Frühe (gegen 4h00) gings zum Bahnhof, wo mein ICE nach Hamburg bereits auf mich wartete. Der Plan, die Fahrt mal schön zu verpoofen wurde von einem vollstrammen 1860-Arschloch zunichte gemacht, der sich lautstark in Szene zu setzen vermochte.

Irgendwann wurde dann doch noch mal der ein oder andere Bahnhof verpennt (jedenfalls kam nach Fulda direkt Hannover), leider musste dann eine Sabbelfamilie neben mir Platz nehmen, so dass die Nacht dann nach ca. anderthalb Stunden auch schon wieder vorbei war.

Nach kurzer Wartezeit in der Lounge gings weiter nach Kiel, wo das Gepäck ins Schließfach gepackt wurde und man per Bus zum Stadion düste.

Der Umbau des Holsteinstadion kann leider nicht halten, was ich mir versprochen hatte – Stahlrohr-Terror ohne Seele, also absolut keine Verbesserung.

Das Spiel begann vor rund tausend Gästefans, die auch durchgehend lauter waren, als die Heimseite (auf der nur rund 200 Kehlen supporteten). Dynamo war deutlich stärker zu Beginn und hätte nach zehn Minuten in Führung gehen müssen, war aber zu doof, den Ball über die Linie zu drücken.

Nach fünfundzwanzig Minuten kam Kiel dann besser ins Spiel und hatte auch ein paar Chancen, die jedoch in einer nun sehr schwachen Partie nicht verwandelt werden konnten.

In der zweiten Hälfte schwand dann auch die Stimmung im Awaysektor, der Heimanhang war eh stumm, also Langeweile aller Orten.

Wenigstens gabs noch ein Tor zu sehen, ehe es für mich zurück zum Bahnhof und von dort nach Lübeck auf eine Party ging…

TORE: 1:0 Pavel Dobry (78′)

ZUSCHAUER: 3.806, darunter ca. 1000 Sachsen

RL Nord: 1. FC Magdeburg – VfB Lübeck 0:2 (0:1)

Samstag, 21. Oktober 2006
1. FC Magdeburg Heinrich-Germer-Stadion,
Magdeburg
VfB Lübeck

Mit viel zu wenig Schlaf (da am Vortag die Mutter aller Staus meine Reise von Karlsruhe von gut vier mal eben auf gut zehn Stunden ausdehnte) gings zur Mittagszeit nach Magdeburg, um dort kurz vor der Fertigstellung des neuen Grubestadions noch schnell den Ausweichground zu kreuzen.

Bis zur Winterpause spielt der 1. FC Magdeburg noch im Heinrich-Germer-Stadion, wo sonst Verbandsligist Preußen Magdeburg seine Heimspiele austrägt.

Nachdem ich sowohl den Ground als auch einen nahen Parkplatz gefunden hatte und mir mein Ticket gesichert hatte, ging es erstmal auf die deutlich kompliziertere Zigarettenautomatsuche. Wurde aber auch souverän erledigt.

Auf dem Rückweg davon wurde ich noch Zeuge, wie die Lübecker zum Stadion gefahren wurden, naja, rund achzig Mann in ‘nem Gelenkbus, da kann man schon verstehen, wenn zur besseren Lüftung das ein oder andere Fenster irreversibel geöffnet wird.

Nachdem ich das bunte Treiben ein wenig beobachtet hatte, hieß es auch für mich: rein ins Stadion – natürlich in den Heimblock, ich hab zwar mit der “Freundschaft” Mageburg-Braunschweig nicht viel am Hut, aber die Lübecker kann ich nun gar nicht leiden, daher waren die Sympathien klar verteilt.

Nach den üblichen Fotos wurde mal eine Nudelpfanne getestet (hätte ja sein können, dass die da so lecker sind, wie in Aue) und für absolut ungenießbar erklärt. Weitere Details zu meiner Stuhlgangkonsistenz seitdem erspare ich dem geneigten Leser.
Tja, hätte ich doch lieber eine Wurst von Ronni’s Grill-Trabbi essen sollen…

Keine Ahnung, ob das witzig sein sollte, aber der Stadionsprecher scheint, wie einige der Zuschauer, ein Ewiggestriger zu sein, kündigte er die heutige Partie doch mehrfach als Spiel der Regionalliga Nordost an.

Rund 3.300 Zuschauer waren heute da, darunter die enttäuschende Zahl von ca. 150 Lübeckern, Letztere boten als Intro einen ganz ordentlichen Rauchpilz, ansonsten gabs keine Pyrotechnik am heutigen Tage (naja, ‘n Vogelschreck nach dem 1:0…).

Am Eingang wurden heute rote Pappkarten mit der Aufschrift “Zeig’ dem Rassismus die Rote Karte!” verteilt – die Druckkosten hätte man sich in Magdeburg wohl auch sparen können – oder den weißen Kreis mit Kreuz nicht vergessen sollen. Da laufen schon ne Menge Jungs mit extrem kurzen Haaren rum und die Äußerungen lassen auch nicht auf einen Erfolg der Aktion hoffen. Naja, die aktive Szene konnte sich die roten Karten wenigstens zu nutze machen, in dem zu Beginn ein Spruchband präsentiert wurde: “Rote Karte für Alibiaktionen – soziale Fanarbeit statt Sicherheitswahn”.

Das Spiel begann mit leichten Vorteilen für den Aufsteiger, der in dieser Saison zu Hause noch keinen Punkt abgeben musste. Lübeck kam jedoch schon nach fünf Minuten besser ins Spiel und bestimmte daraufhin das Geschehen beinahe nach Belieben.

Die Stimmung auf den Rängen recht gut, die Lübecker fast die ganze Zeit am supporten (sagen wir mal so 100 von den 150), bei den Hausherren die Ultras mit guten Aktionen, nur leider zog der Rest der Gegengerade da nicht mit, sondern machte zum Teil sogar sein eigenes Ding – das einzige Mal, dass die Magdeburger ihr Potential zeigen konnten war bei einem sehr lauten “FCM”-Wechselgesang mit der Kurve.

Nach einer guten halben Stunde fiel dann das 1:0 für die Marzipanstädter nach einer verlängerten Ecke, so ging es auch in die Pause.

Im zweiten Durchgang blitzte noch mal sowas wie der Siegeswille bei den Blau-Weißen auf, aber dabei handelte es sich doch eher um ein Strohfeuer, denn allzubald hatten die Lübecker wieder die Oberhand, obwohl nach einer knappen Stunde beinahe der Ausgleich gefallen wäre, den Ball hatte ich schon drin gesehen.

In der 74. Minute dann das 2:0 – natürlich ausgerechnet durch Ex-Braunschweiger Dustin Heun.

Anschließend stürmten nur noch die Holsteiner und hätten auch noch das ein oder andere Tor machen müssen. Magdeburg war Lübeck in allen Belangen unterlegen und der zweite Ex-Braunschweiger, mein Freund Kais Manai – mittlerweile in den Diensten der Sachsen-Anhaltiner – kann immernoch keinen Fußball spielen.

Nach dem Spiel gings zügig zum PKW und rüber nach Westdeutschland.

TORE: 0:1 Dietmar Hirsch (44′), 0:2 Dustin Heun (74′)

ZUSCHAUER: 3.295, darunter ca. 150 Gäste

RL Nord: Borussia M̦nchengladbach II РSV Wilhelmshaven 0:0

Samstag, 30. September 2006
Borussia Mönchengladbach Grenzlandstadion,
Mönchengladbach-Rheydt
SV Wilhelmshaven

Ein klein wenig später als erhofft ging’s heute los, da auf meiner Strecke aber gar nix los war, kam man bequem ohne jegliche Staus durch und zeitig auch im Mönchengladbacher Stadtteil Rheydt an und auch das Grenzlandstadion war nach einer kleineren Unsicherheit schnell gefunden.

Nach ein paar geknipsten Bildern ging es Richtung Bierbude, wo ich meinen Augen kaum traute – zwei PKW-Besatzungen aus Braunschweig hatten sich unabhängig ebenfalls diesen Kracher der Regionalliga Nord ausgesucht, so dass wir also insgesamt mit neun Braunschweigern vor Ort waren (und zu diesem Zeitpunkt noch spekulierten, ob wir evtl. mehr als die Wilhelmshavener werden).

Zum Spielbeginn hatten sich aber rund 40 Jadestädter eingefunden, auf der Heimseite war ebenfalls nicht viel los, da die erste Elf der Fohlen heute nachmittag bekanntlich beim SV Werder Bremen antreten musste.

Das Spiel, was man hier über sich ergehen lassen musste, war unter aller Kanone, so was Schlechtes habe ich schon sehr lange nicht mehr gesehen. Zum Glück hatte ich ja Gesellschaft, so dass hauptsächlich gesabbelt wurde.

Die Sprehe-Fans versuchten ein paar Mal sowas wie Support, auf der Heimseite wurde zu einem einsamen “VfL”-Ruf die weiße Fahne geschwenkt – auch wir waren bereit zur Kapitulation vor soviel fußballerischer Grausamkeit, aber der Schiedsrichter kannte keine Gnade und ließ volle 90 Minuten durchspielen.

Erst in den letzten zehn Minuten gab es ein paar gute Szenen auf beiden Seiten, die aber nicht verwertet werden konnten, so dass die Serie der nicht-torlosen Spiele mal wieder bei Null beginnt.

Nach dem Kick gings dann mal wieder nach Gütersloh, wo pünktlich um 18h00 im Hotel Peterken eingecheckt wurde und der Abend bei japanischem Whisky, türkischem Bier und schwarzem Wodka ausklang.

TORE: nö

ZUSCHAUER: 473, davon rund vierzig Gäste und neun Braunschweiger