Archiv für die Kategorie ‘non-league / Testkicks’

B-Jugend: BTSV – Dynamo Dresden 1:2 (1:1)

Sonntag, 07. Oktober 2007
Eintracht Braunschweig Rheingoldarena,
Braunschweig
Dynamo Dresden

Der Auftritt unserer Dritten in Melverode morgens um 9h00 wurde leider verschlafen, also ging es direkt zur Rheingoldarena, wo heute die B-Jugend von Dynamo Dresden antrat.

Das 1:0 in der 4. Minute wurde leider verpasst – Schande! dafür mussten die beiden Gegentore mit angesehen werden. Und leider muss man sagen, dass das Ergebnis im Großen und Ganzen auch in Ordnung geht.

Merkwürdig, was ein Chemie Leipzig (oder doch Dynamo?)-Bus bei diesem Spiel verloren hat – vor allem dachte ich, man mag sich nicht so sehr.

Chemie Leipzig und Dynamo Dresden - dicke Freunde!

BTSV: Marco Pinkernelle – Tayfun Dülger (Milad Omerkhiel, 41′), Marcel Hoffmann, Helge Heider, Sherko Izouli (Alexander Jura, 55′) – Norman Kientopp, Florian Köhler (Dennis Behrens, 75′), Pascal Gos, Niklas Pläschke (Ricardo Rossa, 80′) – Oguzhan Gök, Christopher Geisler. TRAINER: Torsten Sümnich

TORE: 1:0 Oguzhan Gök (4′), 1:1 Steven Lewerenz (18′), 1.2 Marcel Reck (80′)

ZUSCHAUER: gut 100

Kreisliga: SV Alsenborn – ASV Kaiserslautern 8:2 (3:1)

Sonntag, 16. September 2007
SV Alsenborn Stadion Kinderlehre,
Enkenbach-Alsenborn
ASV Kaiserslautern

Bekannterweise habe ich mir ja zum Ziel gesetzt, alle Stadien zu besuchen, in denen mal in der zweiten Liga Fußball gespielt wurde – das war hier in Alsenborn nie der Fall.

Hertha Zehlendorf - SV AlsenbornNachdem es mit Fritz Walter als Trainer-Manager in den 60er Jahren mit dem Dorfverein steil bergauf ging, scheiterte man dreimal in Folge als Südwestmeister in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga.

1974 hoffte man beim SV Alsenborn, nun wenigstens in die neugegründete zweite Bundesliga eingegliedert zu werden. Hierfür hatte der DFB einen Punktekatalog, bei dem neben dem sportlichen Abschneiden auch wirtschaftliche und infrastrukturelle Faktoren zählten.

Tennis Borussia - SV AlsenbornSportlich war die Sache klar – der SV Alsenborn hatte erneut die Nase vorn! Infrastrukturell sah es auch gut aus – man hatte gerade ein 16.000er-Stadion gebaut, was nach damaligen Gesichtspunkten sicherlich mehr als ausreichend war. Nur entschied der DFB, dass der 1. FC Saarbrücken solider gewirtschaftet habe und statt Alsenborn in die neue Profiliga eingegliedert werden sollte.
Eine Entscheidung, die noch einiges an Hin und Her auslöste und wo immer noch Schiebereien hinter den Kulissen vermutet werden.

Rot-Weiß Oberhausen - SV AlsenbornFakt ist, der SV Alsenborn hat sich hiervon nie wieder erholt und kickt heute in der 9. Liga – der Kreisliga Kaiserslautern – um Punkte. Und das immer noch im wunderschönen Stadion Kinderlehre!

Das Stadion verfügt über eine kleine Tribüne mit Sitzbänken, daneben einige, komplett mit Gras bewachsene Stufen. Beide Hintertorseiten sind ebenfalls mit reichlich Stufen ausgestattet, die nahtlos in die Gegengerade übergehen, wo es bis zu 16 Absätze und einen sehr kultigen Sprecherturm gibt.

Sprecherturm, SV Alsenborn

Stadion Kinderlehre, SV Alsenborn

VfB Lübeck - SV AlsenbornIch hatte dieses Stadion schon länger auf der Liste und war froh, dass sich dies ganz gute in meine Planung einpassen ließ, so ging es also Sonntag mittag von Karlsruhe in die Pfalz, wo ich dank eines Staus und einer geschlossenen Schranke ca. 10 Minuten nach Kickoff ankam – und somit auch das 0:1 für den Gast aus Kaiserslautern verpasst habe.

Hertha BSC Berlin - SV AlsenbornSo knapp einhundert Zuschauer waren mit mir im Stadion Kinderlehre und hatten die zwei Euro Eintritt bezahlt, wofür es leider keine Eintrittskarte – geschweige denn ein Programmheft – gegeben hätte.

Das Spiel plätscherte so vor sich hin, war eigentlich sogar reichlich langweilig – was mich nicht sonderlich störte, hatte ich doch noch viel am Stadion zu staunen, so beispielsweise über die alten Spielplakate der Bundesligaaufstiegsspiele, die als Kopien an der Wand der Tribüne hängen.

Tribüne vom SV Alsenborn

Nach einer guten halben Stunde Spielzeit fiel dann aber ein Tor zum verdienten 1:1-Ausgleich für die Hausherren. Der Schütze dieses Treffers wollte es dann wissen und scorte in den kommenden acht Minuten noch zweimal – lupenreiner Hattrick, Respekt!

Mit diesem 3:1 ging es dann auch in die Kabine und für mich an den Grill, Mittagessen.

In der zweiten Hälfte ging es ebenfalls eher verhalten los, die Gäste versuchten, das Spiel zu drehen, Alsenborn dagegen spielte ruhig und konzentriert, was wiederum vor allem die Bank der Lauterer zum Kochen brachte und man manch böses Wort hören musste – könnte natürlich auch am Bier gelegen haben, was dort konsumiert wurde. Sehr fein, da bekommt man doch direkt Lust selbst mal wieder die Fußballschuhe zu schnüren.

Der Schiri musste sich auch einiges anhören, Linienrichter habe ich zunächst vergeblich gesucht, erkannte dann aber doch zwei gelangweilte Gestalten, die mit ihren Fähnchen jeweils an der Mittellinie standen. Als nach ungefähr sechzig Minuten der eine von ihnen tatsächlich das erste Mal seine Fahne hob, wurde er auch sogleich von der Bank zurechtgewiesen (“Nimm die Fahne runter, Du Arschloch”).

Nach einem schönen Kopfballtor zum 4:1 kam der Gast noch zu ein paar Chancen, zunächst wurde zweimal die Latte getroffen, ehe dann dank eines Elfmeters der Anschlusstreffer zum 4:2 gelang (und es vorher beinahe noch Riots auf dem Feld gegeben hätte, leider haben sich die Alsenborner zu wenig provozieren lassen).

Stadion Kinderlehre, SV Alsenborn

Der Torreigen sollte noch nicht vorbei sein, ein kleiner dicker Maradona-Verschnitt besorgte mit einem sehenswerten Alleingang durch die Kaiserslauterer Abwehr das 5:2.

Fünf Minuten später dann eine weitere hundertprozentige Chance, bei der Rettung verletzte sich ein Spieler der Gäste so schwer, dass er den Platz verlassen musste und der ASV fortan nur noch mit zehn Mann auf dem Platz stand, da das Wechselkontingent schon ausgeschöpft war.

Drei Tore fielen immer noch, nach dem 8:2 hatte der Unparteiische ein Einsehen und beendete das Spiel, was für mich wohl das torreichste Pflichtspiel meiner Fankarriere gewesen sein dürfte.

Fritz Walter, SV Alsenborn

Für mich ging es noch zu einer ausgiebigen Stadionrunde ehe der Golf gesattelt und gen Norden gedüst wurde.

Die angegebenen Torschützen sind mit großer Vorsicht zu genießen, da die Durchsagen kaum verständlich waren und man leider auch keine Aufstellung für mich parat hatte.

TORE: 0:1 Gast (?’), 1:1, 2:1 und 3:1 von Max Eppig (34′, 40′, 42), 4:1 und 6:2 Alex Schnell (72′ und 85′), 4:2 Gast (Foulelfmeter, 75′), 5:2 Alex ? (77′), 7:2 Matthias Meerbach (89′), 8:2 Christopher ? (90′)

ZUSCHAUER: so knappe 100, gutes Viertel Gäste

Stadtmeisterschaft: BSV Ölper 2000 – BTSV II 0:1 (0:0)

Dienstag, 28. August 2007
BSV Ölper 2000 Sportplatz Biberweg,
Braunschweig-Ölper
Eintracht Braunschweig

Im Flutlichtpokal vom Hofbrauhaus Wolters um die Braunschweiger Stadtmeisterschaft fand heut die grandiose erste Runde statt und das glückliche Händchen der Losfee meinte es gut mit uns – ein drittes Mal in knapp zwei Monaten durften wir die Arena am Tierheim mit unserer Anwesenheit erfreuen und den BSV Ölper um ein paar Euros reicher machen. Diesmal wenigstens mit unserer glorreichen Zwoten.

Bei frischem – manch einer, dem der Herr weniger natürliche Wärmepolster gegeben hat, fand es gar kalt – Wetter fanden sich sagenhafte 140 Zuschauer zu diesem Kracher ein und wurden auch nicht enttäuscht, das Spiel – soweit man es nicht verlaberte – ging ganz nett hin und her, je ein Schuss an die Lattenunterkante pro Team gabs, paar feine Zweikämpfe und vor allem einen Sieg für unsere Amateure.

Somit darf dann also nun gemutmaßt werden, welcher Verein in der nächsten Runde unser Gastgeber sein darf. Beim BSC oder dem SV Süd z. B. waren wir auch schon lange nicht mehr…

BTSV: Adrian Horn – Maik Littmann, Andreas Ladwig, Marco Dimitrijevic, Fabian Krüger, Kai Koitka – Marc Pfitzner (Morsi Barkallah, 46′), Philipp Peters, Adil Boukantar – Sebastian Bönig, Justin Eilers. TRAINER: Uwe Hain

TOR: 0:1 Justin Eilers (70′ oder so)

ZUSCHAUER: 140, darunter 100 Module…

LL Bayern-Süd: FC Ingolstadt 04 II – Wacker Burghausen II 2:1 (1:1)

Sonntag, 19. August 2007
FC Ingolstadt 04 ESV-Stadion,
Ingolstadt
Wacker Burghausen

Nachdem am Vormittag die Zeit für einen ausgiebigen Stadtbummel in Ingolstadt genutzt wurde und auch noch Zeit für die Einkehr in einem bayerischen Gasthaus war, ging es am frühen Nachmittag in den südlich gelegenen Vorort Ringsee, zum direkt hinter dem Hauptbahnhof gelegenen Stadion des ESV, wo mittlerweile die Reserve des FC Ingolstadt 04 seine Heimspiele austrägt.

Wie erwähnt handelt es sich hierbei um das eigentlich größere der beiden Ingolstädter Stadien (es gibt sogar noch ein drittes großes im Süden (in Zuchering), allerdings handelt es sich dabei um ein ehemaliges Speedway-Stadion, das von Stehplatzwällen umsäumt wird und wo nur sehr sporadisch sehr unterklassiger Fußball stattfindet), welches wohl mindestens in der kommenden Saison nach einem Umbau das Hauptstadion werden wird.

Der Ground verfügt über eine größere Sitzplatztribüne mit Vortribüne und flankierenden Stehrängen, dazu gibts auf der Gegengeraden einiges an Stehrängen, jedoch alles wunderbar verratzt – so wie ich es mag.

ESV-Stadion, Ingolstadt

Auf der Gegengerade müsste jedenfalls mal dringend gemäht werden und bevor da der Regionalligaball rollen soll, der ein oder andere Wellenbrecher installiert werden.

Nur enttäuschende 150 Zuschauer waren bei diesem Spiel, Gästefans waren keine auszumachen, dafür saß auf der Tribüne zunächst mal die komplette Jugend des FCI.

Das Spiel begann auch hier auf sehr niedrigem Niveau ohne Höhepunkte. Immerhin sorgte in der 20. Minute ein krasser Fehler der Ingolstädter Abwehr für Kurzweil, wenngleich die Burghausener das Geschenk nicht verwerten konnten und den Ball direkt in die Arme des Keepers schossen.

Nach einer halben Stunde gabs dann eine etwas verworrene Situation an der Seite des Ingolstädter Strafraums, bei der ein Spieler der Gastmannschaft zu Fall kam, worauf der Unparteiische auf Strafstoß für Burghausen entschied und sich Adnan Kudnic nicht bitten ließ und zum 1:0 einnetzen konnte.

FC Ingolstadt 04 II - Wacker Burghausen II 0:1 durch Elfmeter

Quasi im Gegenzug gabs dann vorm Wacker-Tor eine skurrile Situation, der Ball wurde von der Linie gekratzt, dabei kam wohl ein Spieler mit der Hand an den Ball, die Entscheidung des Schiris war ein wenig unklar, jedenfalls gabs gleich noch einen Elfer, der ebenfalls sicher verwandelt wurde.

Danach verflachte das Spiel, die Gäste schienen mit der Punkteteilung nicht unzufrieden zu sein, was sich mit fortlaufender Spielzeit in erbärmlichem Zeitspiel der Burghausener äußerte, was mich zur Weißglut brachte, weswegen ich dann auch mehr als froh war, als die Ostbayern die Quittung in Form von einem Gegentor in der Nachspielzeit bekamen.

Für mich gings nach Spielschluß zurück auf die Bahn und gen Norden, zwei Zweitligastadien gekreuzt (fehlen noch ca. 10) und das erste Mal die Regionalliga Süd komplett, was bis zum Bezug des Wiesbadener Stadions durch den SV Wehen auch eine Komplettierung der ersten drei Ligen in Deutschland heißt.

TORE: 0:1 Adnan Kudic (Elfmeter, 31′), 1:1 Sandi Gusic (Elfmeter, 33′), 2:1 Daniel Miethaner (92′)

ZUSCHAUER: 150, außer zwei Offiziellen mit langen Gesichtern nach Abpfiff keine Gäste auf der Tribuna

LL Bayern-Süd: SC Fürstenfeldbruck – FC Falke Markt Schwaben 1:0 (0:0)

Samstag, 18. August 2007
SC Fürstenfeldbruck Stadion an der Klosterstraße,
Fürstenfeldbruck
FC Falke Markt Schwaben

Fürstenfeldbruck – oder Bruck, wie die Einheimischen sagen, war einfach gefunden, noch schnell an einem Supermarkt einen kleinen Boxenstopp eingelegt und dann den Ground des Absteigers aus der Bayernliga betreten – für schlappe sieben Euro – was für eine Unverschämtheit für die fünfte Liga.

Der Fußballground besteht aus zwei flachen, überdachten Tribünen mit jeweils ein paar Betonstufen, von denen auf der Vereinsheimseite einige mit Sitzbrettern als Bänke dienen.

Stadion an der Klosterstraße, Fürstenfeldbruck

Die Hintertorseiten verfügen über keinerlei Ausbau, immerhin gibts noch eine schöne handbetriebene Anzeigetafel mit einer Analoganzeige für die verstrichene Spielzeit.

Der SC Fürstenfeldbruck – dem Braunschweiger durch ihren Auftritt 1980 im DFB-Pokal beim BTSV (Endstand: 4:1 für die Guten) bekannt – sind hochmotiviert nach dem Aufstieg den Rückweg in die Oberliga Bayern anzutreten, die ersten fünf Spieltage konnten jeweils drei Punkte eingefahren werden, so dass man einigermaßen entspannt auf der Sonnenseite der Tabelle steht.

Der FC Falke Markt Schwaben findet sich eher am Tabellenende und muss aufpassen, am Saisonende nicht aus der Landesliga Süd absteigen zu müssen.

Das Spiel plätscherte ohne Höhepunkte vor sich hin, ein deutlicher Leistungsunterschied, der der Tabelle zu entnehmen wäre, war jedenfalls nicht vorhanden, Genausowenig wie irgendwelche Stimmung übrigens oder auch Gästefans (paar Eltern waren wohl vor Ort).

Stimmungshöhepunkt war jedenfalls die Reaktion eines Spielers der Falken auf die Ermahnung des Unparteiischen, die Zeitspielerei sein zu lassen: “LECK MICH DOCH AM ARSCH!” – gab merkwürdigerweise keine weitere Ermahnung, geschweige denn eine Verwarnung.

Mitte der zweiten Hälfte fiel dann zum Glück noch ein Treffer (an dem der Keeper der Markt Schwabener nicht unschuldig war), was dem FC Markt Schwaben die dritte Niederlage in Folge, den Hausherren dagegen den sechsten Sieg nacheinander einbrachte.

Für mich gings zügig zurück nach Ingolstadt und ins Hotel, wo noch das eine oder andere bayerische Brauereierzeugnis verköstigt werden konnte.

TORE: 1:0 Admir Hasanovic (77′)

ZUSCHAUER: 250, Gäste nur Spielerangehörige

Test: 1. Hanauer FC 1893 – BFC Viktoria 1889 Berlin 0:3 (0:1)

Samstag, 21. Juli 2007
1. Hanauer FC 1893 Herbert-Dröse-Stadion,
Hanau
BFC Viktoria 1889 Berlin

Nachdem mal wieder ein kurzer Abstecher nach Karlsruhe unternommen worden war, ging es am Samstag, den 21. Juli nach Hanau, wo ein ganz verrücktes Fußballspiel auf dem Programm stand.

1894 – noch vor der Gründung des allseits beliebten Deutschen Fußball Verbands wurde die erste deutsche Meisterschaft im Fußball ausgetragen, für das Finale qualifizierten sich der Berliner F.C. Viktoria von 1889 und der F.C. Hanau von 1893. Da die Hessen jedoch die Fahrtkosten für die Fahrt zum Endspiel nach Berlin nicht aufbringen konnten, fand dieses Spiel nie statt, erster deutscher Meister wurde also am grünen Tisch die Berliner Viktoria.

Irgendwann Anfang des Jahres ging dann durch die Presse, dass die Verantwortlichen der beiden Clubs sich darauf geeinigt hätten, dieses “vergessene” Endspiel erneut auszutragen – ohne jedoch die damalige Entscheidung anzufechten, halt mehr just-for-fun. Und zwar sollte es diesmal ein Hinspiel in Hanau geben, während dann das Rückspiel in Berlin wäre.

In Hanau entschied man sich dankenswerterweise dafür, das Spiel nicht auf dem sonst bespielten Sportplatz auszutragen, sondern ins ehemalige Heimstadion, das Herbert-Dröse-Stadion, auszuweichen, wo mittlerweile so gut wie kein Fußball mehr stattfindet und im Wesentlichen American Football gespielt wird.
Für mich besonders reizvoll, um meine Mission zu beenden, alle Teams der ersten zwei Ligen in ihren Stadien zu sehen. Also war klar: da muss ich hin.

Herbert-Dröse-Stadion, Hanau

Nachdem der Mietwagen semi-legal an einer Straße geparkt worden war und die letzten paar hundert Meter zum Stadion gelatscht waren, musste man leider schon mit großem Schrecken feststellen, dass dieses Spiel ein reiner Kommerzevent geworden war.

Was hätte man aus dieser reizvollen Begegnung nicht alles machen können, aber nein, es musste mit dem Kommerz übertrieben worden, dass einem die Magensäure schon aus den Nasenlöchern kam.

Durch dämliches Geklatsche mit Klappern und aufblasbaren Händen waren teilweise die Werbejingles nicht mehr zu verstehen, fast jeder Trottel im Stadion hatte eine rote Kappe auf (Sponsor), eine rote Klatschhand, einen roten Frisbee und natürlich rote Luftballons, die für viele Zuschauer interessanter zu sein schienen als das Spiel (mal sehen, wie viele man von den Dingern aneinander knoten kann! Mal sehen, ob man nicht eine Boeing im Anflug an den Flughafen Frankfurt damit zum Absturz bringen kann!).
Die alten Fußballrecken des HFC und der Viktoria werden jedenfalls in ihren Gräbern rotiert haben.

Hanauer Kommerzkacke

Leider beeinträchtigte dies auch sehr die Stimmung, die die tapferen Anhänger des HFC versuchten – obwohl man ja mittlerweile in der 7. Liga kickt, hat Hanau doch eine sehr ordentliche Szene, die mal locker Oberligatauglichkeit hat (und wenn ich mir die Beispiele Hoffenheim oder Wehen rauspicke, dann würde es auch für die 2. Liga locker reichen).

Trotzdem wurde zum Kickoff eine kleine Choreo geboten, die aus schwarzen und weißen Folienbahnen bestand. Dazu gabs kleine Folienschwenker und große Schwenkfahnen, leider zu viel Lücken im Supportblock, aber der Wille zählt hier für mich!

Intro der Hanau-Fans

Zuschauer waren heute knapp 5.000 vor Ort, aus Berlin war leider nur eine kleine Truppe des Verbandsligisten mitgereist. Dazu kam eine große Zahl VIPs, eine ebenfalls beachtliche Zahl an Hoppern und jede Menge Eventhansel.

Das Spiel war sehr einseitig, die zwei Klassen Unterschied konnte Hanau kaum jemals ausgleichen, so dass man nach dem 1:0 der Berliner nach einer Viertelstunde mehr auf Schadensbegrenzung angewiesen war, was auch bis zur Schlussphase gelang, als dann doch noch zwei Tore für die Viktoria fielen (die dann auch das Rückspiel vor grad nur noch tausend Zuschauern gewinnen konnte, somit also die Meisterschaftsentscheidung von anno Dutz bestätigen konnte).

TORE: 0:1 Jack Grubert (17′), 0:2 Stephan Gröschel (80′), 0:3 Oliver Köster (89′)

ZUSCHAUER: 4.700, darunter ein Haufen Hopper und vielleicht 20 Berliner

Testkick: Goslarer SC 08 – BTSV II 1:1 (0:0)

Mittwoch, 18. Juli 2007
Goslarer SC 08 Sportplatz “Am Eichberg”,
Gielde
Eintracht Braunschweig

Mittwoch abend ging es zum zweiten Test der Saison ins Dörfchen Gielde, wo im Zuge der Hundertjahrfeierlichkeiten der große BTSV (2) gegen den Absteiger aus der Niedersachsenliga Goslarer SC 08 antreten sollte.

Der Sportplatz ist auf engstmöglichem Raum an einen Berg angeflanscht, was zur Folge hat, dass es auf der einen Seite grandiose Stehränge mit Balkoncharakter gibt, wohingegen auf der anderen Seite nur ein schmaler Streifen hinter der Bande zum Stehen einladen – und es dahinter in den Kannibalenwald geht. Jedenfalls verschwanden da scheinbar nicht nur etliche Bälle sondern auch die ein oder andere Gielder Göre…

Gielde

Auf der oberen Seite findet sich diese geschmackvoll gestaltete ehemalige Telefonzelle, möglicherweise ein Kassenhäuschen?

Kassenhäuschen?

Nach einer kurzen Runde wurden auch die Ballerbus-Kameraden und -innen entdeckt, noch schnell ein Steak und ein Hefe inhaliert und schon konnte es los gehen.

3 Euro sollte der Spaß heute kosten, naja, das geht ja grad noch so eben.

Gielde

Das Spiel war leider sehr arm an H̦hepunkten, wobei es zu einigen Reibereien kam Рder GSC ist halt ein Treterclub, schon immer gewesen.
Ein Klassenunterschied (sind ja immerhin so anderthalb Klassen Unterschied) war aber nicht zu erkennen. Im Gegenteil, die Goslarer hatten schon auch die ein oder andere gute Möglichkeit.

Nach der Pause verlagerten wir unseren Standort zum anderen Tor – in der Hoffnung, dass an das Torfestival von Hattorf angeknüpft wird.

Wurde es aber nicht, stattdessen konnte man die Dorfjugend beobachten, die sich sämtliche Kleidungsstücke mit Autogrammen von unseren Heldes des B-Platzes und auch von den Goslarern beschmieren ließ – da gabs bestimmt noch Mecker von Mama zu Hause…
Und der Sonnenuntergang konnte auch was.

Ecke

Unnötigerweise – klarer Abwehrfehler – ging der GSC dann sogar in Führung, was auf Braunschweiger Seite für einige sinnfreie Hauruckaktionen sorgte.

Durch einen direkten Freistoß aus 25 m konnte dann aber der gute Dimitrijevic noch ausgleichen.

Naja, kein 0:0, ein schönes Tor von Dimi, ansonsten eher nicht so klasse – über eine Niederlage hätte man sich auch nicht beschweren dürfen…

TORE: 1:0 Suliman Ahmi (68′), 1:1 Marco Dimitrijevic (86′)

ZUSCHAUER: 200, davon gut 10 extra angereiste Braunschweiger