Archiv für die Kategorie ‘Oberligen-2008’

OL Nord: BTSV II – SV Ramlingen/Ehlershausen 5:2 (3:1)

Samstag, 11. November 2006
Eintracht Braunschweig Rheingoldarena,
Braunschweig
SV Ramlingen/Ehlershausen

Nach lecker Mittagessen wurde schnell nach BS gedüst und kurz gestutzt, da der Haupteingang verschlossen war – lag aber nur an den Bauarbeiten rund um das FIPP-Zelt und der Nebeneingang war offen.

Nach kurzem Hallo an die Anwesenden gabs auch schon die Info, dass der BTSV bereits 1:0 durch die Leihgabe aus der Ersten, Finn Holsing, führt.

Der BTSV war in diesem Moment klar besser und konnte nach knapp 20 Minuten durch einen geschenkten Foulelfmeter (den mal wieder Stefan Hauk verwandelte) mit 2:0 in Führung gehen.

Danach verflachte das Spiel und Ramlingen übernahm häufig die Initiative, in der 35. Minute konnten die Gäste gar den Anschlusstreffer erzielen – und hätten noch einen Elfmeter bekommen müssen, da Ersatzkeeper Pribyl einen Angriff nur mit einer klassischen Notbremse abwehren konnte (nachdem er zuvor lauensteinesk den Ball hatte abprallen lassen).

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann aber doch das 3:1 für die Guten.

Die Pause dauerte heute tatsächlich nur ne Viertelstunde – was bei den zur Kabine zurückzulegenen Wegen eher selten ist – und leider gings weiter mit mutig aufspielenden Gästen.

Dummerweise dann auch erneut der Anschlußtreffer für die Grün-Weißen aus dem Hannöverschen Umland – und ne Rote für Gökden sowie Gelb-Rot für den Solariumschönling aus Ramlingen. Rudelbildung, wütende Proteste beider Trainerbänke. Das alles, weil zwei Spieler der Gästeabwehr bei einem Braunschweiger Angriff am Boden liegend geendet sind. Hauki stand übrigens bei den Tumulten ganz unbeteiligt daneben, naja, die Beiden zu erledigen hat ihm wahrscheinlich gereicht.

Es schien tatsächlich nur ‘ne Frage der Zeit zu sein, bis die Ramlinger den Ausgleich erzielen, hatten auch noch einen schönen Treffer ans Gehäuse, nur Zählbares kam nicht mehr raus. Auf unserer Seite dagegen Hauk mit einem tollen Alleingang in der 85. Minute, der leider nicht zu einem Tor führt.

Bereits in der Nachspielzeit konnte dann der eingewechselte Marc Pfitzner mit einem Doppelschlag noch alles klar machen.

BTSV: Daniel Pribyl – Maik Littmann, Marco Dimitrijevic, Ludwig Siegismund (Hasim Gökden, 46′), René Wegner – Finn Holsing, Mirko Burgdorf, Francis Banecki, Edgar Bernhardt (Marc Pfitzner, 71′), Muhammed Basar – Stefan Hauk (André Brömel, 90′). TRAINER: Uwe Hain

TORE: 1:0 Finn Holsing (5′), 2:0 Stefan Hauk (18′, Foulelfmeter), 2:1 (35′), 3:1 Mirko Burgdorf (45+1′), 3:2 (71′), 4:2 und 5:2 Marc Pfitzner (90′, 90+2′)

ZUSCHAUER: ca. 200, darunter auch gut 10 Gäste

OL Südwest: TuS Mechtersheim – SV Eintracht Trier 0:0

Sonntag, 05. November 2006
TuS Mechtersheim Stadion an der Kirschenallee,
Römerberg-Mechtersheim
SV Eintracht Trier

Die heute angedachte Tour zum Auswärtsauftritt des FC Basel beim FC Thun mußte wegen Bocklosigkeit der potentiellen Mitfahrer gecancelt werden. Der Ball sollte aber natürlich trotzdem rollen und so gings für mich ins 50km entfernte Mechtersheim, wo heute die Eintracht aus Trier ihre Visitenkarte abgeben sollte.

Mechtersheim – Teil der Gemeinde Römerberg – hat gerade gut 3000 Einwohner, aber eine Oberligamannschaft und ein idyllisch gelegenes Stadion, über den Rhein vis-a-vis vom Atomkraftwerk Philippsburg gelegen.

Rund 300 Moselstädter hatten heute ihr Erscheinen angekündigt, so dass man doch etwas überrascht war, dass so gar keine Staatsmacht die vorderpfälzischen Gemarkungen beschützte.

Das Stadion an der Kirschenallee verfügt über eine schnuckelige Tribüne mit 190 Sitzschalen, ansonsten gibts noch ein paar Parkbänke auf dem Wall auf der Gegenseite und jede Menge Plätze an der Absperrung ringsum.

Kurz nach meiner Photosession betraten dann auch tatsächlich ein Haufen Trierer den Ground und machten sich ans Beflaggen, während ich auf Waldhof-Stefan traf, den ich gestern zu diesem Kick überreden konnte (…wenns schon nicht nach Thun geht…).

Ein Intro erhoffte man leider vergebens, der Gästeanhang aber ansonsten ordentlich laut – auf Heimseite gabs ein Wiedersehen mit meinen Freunden von den Blue Angels (siehe Bad Kreuznach vor vier Tagen), heute mit sechs Mann am Start (und überraschenderweise auch ab und an zu hören).

Die Ordner- und Polizeipräsenz heute angenehm gering – und passiert ist außer ein wenig Gepöbel auch nix, kein Pyro, kein Platzsturm, nada (und das obwohl das Reinschmuggeln von was-auch-immer in Mechtersheim nun wirklich kein Problem sein kann)! Müssen also nicht immer Hundertschaften vor Ort sein!

Das Spiel begann mit klaren Vorteilen für die mutig aufspielenden Gastgeber, spielte sich aber größtenteils im Mittelfeld ab.

Die erste Großchance des Spiels dann auch für die Mechtersheimer durch einen Alleingang in der 35. Minute, der Abschluss landete jedoch neben dem Tor.

Im zweiten Durchgang dann umgekehrte Spielanteile: Heim ängstlich, der SV Eintracht mutig und engagiert.

In der 51. Minute konnte sich der Gast dann auch die erste Hammerchance erarbeiten, ein strammer Schuß wurde jedoch unglücklich von einem auf der Linie stehenden Trierer neben statt ins Tor abgelenkt.

Keine Minute später erneut Gefahr fürs Mechtersheimer Tor – hierbei kam ein Trierer zu Fall, was durchaus einen Strafstoss hätte geben können. Der Schiedsrichter erkannte jedoch auf Abstoß, die direkt hinter dem Tor stehenden Ultras des SVE natürlich wenig begeistert – woraufhin sich der Heimkeeper auch beim Schiri beschwerte.

Nun ging es munter hin und her, immernoch mit Vorteilen für Trier, der noch ausgebaut werden konnte, nachdem ein Mechtersheimer in der 75. Minute Rot sah – sicherlich ein hartes Foul aber Rot war meines Erachtens zu hart dafür.

Kurz vor Ende überschlugen sich dann die Ereignisse, Mechtersheim plötzlich vorm Trierer Tor – keine Ahnung, wie der Ball noch daneben gehen konnte.

Im Gegenzug ein Lattentreffer für die Eintracht nach einer Ecke und wiederum ein schneller Konter für Mechtersheim, der ebenfalls nur im Toraus landete.

Damit nicht genug, direkt im Anschluss noch ein gefährlicher Konter für das Heimteam, der ebenfalls nichts einbrachte.

Zum Abschluss dann wiederum ein schneller Konter für Trier – die es aber auch nicht besser machten, so dass das Spiel heute leider ohne Tore blieb.

Ich beobachtete noch kurz den Abmarsch der Trierer Fanschar, ehe auch ich mich auf den Weg zurück nach Baden machten.

TORE: schon wieder keine… das siebte 0:0 in dieser Saison, ich könnte kotzen

ZUSCHAUER: 710, die Zahl von 300 Gästen dürfte einigermaßen passen

OL BaWü: VfR Mannheim – SV Waldhof Mannheim 0:0

Samstag, 04. November 2006
VfR Mannheim Rhein-Neckar-Stadion,
Mannheim
Waldhof Mannheim

Die Nacht war viel zu kurz, besonders da Ingo unbedingt morgens Alarm machen musste… So gings nach allgemeinem Duschen zum Frühstücken (welches bei 75% der Anwesenden aus Schnitzel bzw. Seelachs bestand) in eine Kneipe und dann zeitig nach Mannheim, wo heute unsere Freunde vom Waldhof im 126. Stadtderby gegen den VfR unterstützt werden sollten.

Im Raum der Ultras Mannheim wurden die ersten Bekannten getroffen, ehe es noch in eine Kneipe am Stadion ging, um die Zeit bis zum Kick-Off zu verbringen.

Das Rhein-Neckar-Stadion heute ordentlich gefüllt, natürlich mit einer klaren Waldhöfer Überzahl.

Die Fans des SVW konnten heute mit einer schönen Choreographie Akzente setzen: ein Spruchband samt Blockfahne, dazu Schwenker in zwei unterschiedlichen Blautönen und Schwarz an den Seiten.

Die Stimmung ansonsten sicherlich super für die Oberliga, jedoch nicht wirklich derby-würdig – auf der Heimseite natürlich quasi nicht vorhanden.

Das Spiel unter aller Sau, ein paar gute Szenen gabs aber doch von beiden Seiten – die beste direkt vor der Pause, als Sascha Ropic das vermeintliche 1:0 für den Waldhof köpft, welches jedoch wegen angeblichem Abseits aberkannt wurde.

So bliebs beim torlosen Unentschieden – meinem 6. in dieser Saison…

Nach dem Kick gings zurück zum Ultrasraum, wo gemeinsam gefeiert wurde, auch wenn den Mannheimern danach nicht so ganz der Sinn stand.

WALDHOF MANNHEIM: Christopher Gäng – Christian Dausel, Daniel Bogdanovic, Bernd Eigner, Victor Oppong (Evans Wise, 79′) – Ken Asaeda, Christian Schilling, Patrick Marschlich (Hakan Atik, 46′), Michael Bodnar – Sascha Ropic (Sebastian Göbig, 70′), Georgi Donkov. TRAINER: Steffen Menze

TORE: gabs keine…

ZUSCHAUER: 3.600, Verhältnis Waldhof-VfR würd ich auf mindestens 2:1 schätzen, dazu noch ein paar Basler, Frankfurter und Braunschweiger.

OL Südwest: SG Eintracht Bad Kreuznach – TuS Mechtersheim 3:0 (1:0)

Mittwoch, 01. November 2006
Eintracht Bad Kreuznach Friedrich-Moebus-Stadion,
Bad Kreuznach
TuS Mechtersheim

Feiertag in Baden und Spieltag in den Oberligen – sehr begrüßt, so hatte ich die Qual der Wahl: OL BaWü oder doch Südwest? In Großaspach hätte ich beispielsweise Zeuge einer 1:10-Heimniederlage gegen den SV Sandhausen werden können.

Mich zog es jedoch nach Rheinland-Pfalz, um das Moebus-Stadion in Bad Kreuznach zu besuchen, da dies eine Ecke ist, in die ich sonst eher selten komme und die SG Eintracht ja bekanntlich auch mal ein Jahr in der zweiten Liga gespielt hat.

Mit dem Zug war ich bereits frühzeitig in der Nahestadt, so dass ich noch ein wenig Zeit hatte, durch die Altstadt zu bummeln und mir die berühmten Brückenhäuser näher zu betrachten. Leider kann Kreuznach so gar nicht schocken, die Stadt ist tot! Klar, Feiertag, aber soviele leerstehende Geschäfte und kaum Menschen auf der Straße, traurig.

So machte ich mich also viel zu früh (ca. eine Stunde vor Kickoff) auf ins Stadion, auf dem davorliegenden Schützenplatz konnte noch diese kultige Bedürfnisanstalt abgelichtet werden:

Als einer der Ersten wurde dann das Stadion betreten, welches in den letzten Jahren WM-fein gemacht worden war, dann aber doch nicht als Trainingsground berücksichtigt wurde, was in Kreuznach sicherlich für einiges an Trübsal gesorgt haben dürfte.

Das Stadion verfügt um einen Wall der ringsum läuft und in den Kurven komplett bewachsen ist – bis auf zwei Stufen an der Bande und dem geplasterten Weg auf der Wallkrone.
Auf der Gegengeraden findet sich modernisierte Stehplätze, die Haupttribüne zieren 1.413 blaue Sitzschalen in neun Reihen.

Flutlicht gibt es keins, jedoch sind bereits Fundamente an den vier Ecken dafür vorgesehen, ebenso wie Vorrichtungen, um die einfache Anzeigetafel durch eine moderne Videowand zu ersetzen – tja, man hat(te) wohl einiges vor in Bad Kreuznach…

Aus der Vorderpfalz waren – neben ein paar offensichtlichen Angehörigen – auch drei Kutten angereist, die ihr tristes Dasein sonst wohl eher bei der Lebenshilfe fristen dürften, immerhin konnten die Jungs mit drei Bannern (u. a. der Zaunfahne der berüchtigen Blue Angels Mechtersheim), einer Trommel und einem großen Schwenker glänzen…

Die Heimseite glänzte durch drei Jungs, die in ihrer reichlich vorhandenen Freizeit viel Network-Ultra lesen, naja, zwei davon (Kürzesthaarschnitt, Troublemaker-Klamotten), dem Dritten schien das alles ein wenig unangenehm zu sein. Die Drei begaben sich jedenfalls eine halbe Stunde vor Beginn auf die Gegengeraden und die beiden “Ultras” sangen in einem durch – bis kurz vor Anpfiff… ich hab herzlich gelacht.

Das Spiel lief gerade zwei Minuten, als die Eintracht mit 1:0 in Führung gehen konnte – was nun auch meine Ultra-Freunde (mittlerweile auf die Tribüne zum Rest des Kreuznach-Mobs – insgesamt so sechs Leute – gewechselt waren) wieder zu frenetischem Support anspornte.

Einige echte Highlights waren zu vernehmen: Ein “Hurra, das ganze Dorf is da” ist ja nicht völlig deplatziert – sollte aber dann aus mehr als zwei Kehlen kommen, mein Favorit war aber das “Wer nicht hüpft ist Mechtersheimer” – wobei die Jungs selbst nicht hüpften. Sehr fein.

Das Spiel war leider nicht so erheiternd, sondern mehr ein Fehlpassfestival, so dass lange auf weitere Höhepunkte gewartet werden musste.

Nach knapp 40 Minuten konnte der Keeper der Sportgemeinde einen strammen Schuss der Mechtersheimer nicht festhalten, aber die Kugel rutschte nur an den Pfosten.
Ãœberhaupt war der Kreuznacher Keeper wirklich etwas neben sich heute, kurz vor dem Pausenpfiff ein strammer Freistoß von der Strafraumgrenze – der ebenfalls nur weggeklatscht werden konnte – aber von einem Feldspieler ins Toraus geklärt wurde.

Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel auf niedrigem Niveau, immerhin konnte aber in der 55. Minute die Eintracht die Führung auf 2:0 ausbauen – und auch durch ein schönes, rausgespieltes Tor.

Die Mechtersheimer waren nun deutlich geschockt, kämpften zwar noch verzweifelt gegen die Niederlage an, ohne jedoch große Chancen zu bekommen. Ausnahme war ein schöner Freistoß in der 84. Minute, der aber – diesmal souverän – gehalten wurde.

Durch ein unnötiges Foul dezimierte sich der Gast dann noch unnötig, quasi die nächste Aktion bedeutete dann das 3:0 für Bad Kreuznach (auch wenn ich da eine klare Abseitsstellung gesehen habe).

Den letzten – negativen – Höhepunkt bekam dann das Spiel durch eine ziemlich harte rote Karte – erneut für Mechtersheim. Die letzten zwei, drei Minuten konnte der TuS das Ergebnis aber auch noch mit nur acht Feldspielern halten, ehe der Schiedsrichter ein Einsehen hatte und die Begegnung abpfiff.

Auf der Pressekonferenz ließ der sichtlich frustrierte Gästetrainer kein gutes Haar an seinem Team und bemängelte die Einstellung – ja, drohte unterschwellig gar mit Rücktritt!
Der Heimtrainer sah das alles natürlich entspannter, bestätigte aber, dass man eher glücklich gewonnen hatte.

Für mich gings dann zurück zum Bahnhof und gegen 20h00 hatte mich die Karlsruher Heimat wieder.

TORE: 1:0 Dennis Kirn (2′), 2:0 Mahir Sahin (55′), 3:0 Patrick Krick (86′)

ZUSCHAUER: 350, darunter drei Mechtersheimer Kutten und vielleicht noch 15 weitere Gästeanhänger, die jedoch alle Familienanhang von den Spieler gewesen sein dürften.

OL Nord: BTSV II – SV Meppen 1:5 (1:3)

Samstag, 28. Oktober 2006
Eintracht Braunschweig Rheingoldarena,
Braunschweig
SV Meppen

…und hier gings noch vor dem Spiel (die A-Jugend war noch beim Toreschießen) gleich hoch her:
Der Meppenmob war soeben eingetroffen und orderte am Bierstand mal ‘n lecker Wolters, ein Emsländer kritisierte die Einschütttechnik, woraufhin er vom Standchef gleich mal eine gelangt bekam. Großer Sport!

So nach und nach wurde es “voll” und man nahm seinen üblichen Platz ein und nachdem auch der Regen aufgehört hatte, war man nach dem Kantersieg der Jugend nun eigentlich guter Dinge.

Offenbar hatten einige unserer Jungs das Bestreben, sich für die 1. Mannschaft zu empfehlen – nur leider hatten sie das missverstanden, wurde doch nur eine ebenso fahrige Einstellung an den Tag gelegt, wie man sie am Tag zuvor gegen Fürth ertragen musste.

Auch Francis Banecki, Leihgabe der Profis, reihte sich nahtlos ein, so dass es nicht wirklich überraschte, dass der SV Meppen, der bis dahin nicht viel auf fremden Plätzen gerissen hatte, heute zauberte und nach kurzen Anlaufproblemen den BTSV an die Wand der VW-Montagehalle spielte, die sich hinter den Trainerbänken der Rheingoldarena erhebt.

Besonders René Wessels von den Gästen war schlicht zu gut für uns und erzielte auch gleich mal zwei Tore: das 1:0 für die Meppener konnte Momo Basar zwar kurze Zeit später mit einem abgefälschten Freistoß egalisieren, kam nun sogar besser ins Spiel, ehe Tulpi Wessels erneut die Führung erzielte und Meppen direkt noch das 3:1 nachlegte.

Ein weiterer Doppelschlag nach rund einer Stunde sorgte dann endgültig für lange Gesichter auf dem Rasen und den Rängen, zumal auch Nico Lauenstein heute mal wieder nicht grade der allergrößte Rückhalt war. Manchmal kann der einem schon echt Angst machen.

Nach dem Abpfiff gings zügig zum Auto und ebenso zügig zurück nach Goslar und in die Badewanne, da ich ordentlich durchgefroren war.

BTSV: Nico Lauenstein – Patrick Wötzel (Maik Littmann, 46′), Marco Dimitrijevic, Ludwig Siegismund, Adil Boukantar – Edgar Bernhardt (René Illner, 72′), Muhammed Basar, Francis Banecki (Christoffer Pieper, 72′), Mirko Burgdorf – Stefan Hauk, Hasim Gökden. TRAINER: Uwe Hain

TORE: 0:1, 1:2 René Wessels (15′, 40′), 1:1 Muhammed Basar (20′), 1:3, 1:5 Paul Marszewski (41′, 61′), 1:4 Matthias Jack (60′)

ZUSCHAUER: rund 250, darunter etwa 30 Gäste und mal wieder Uwe Erkenbrecher…

OL Südwest: FC Homburg – Borussia Neunkirchen 2:0 (1:0)

Freitag, 29. September 2006
FC Homburg Waldstadion,
Homburg
Borussia Neunkirchen

Sehr zeitig ging es heute nachmittag die rund 120 km ins Saarland – eine weise Entscheidung, wie sich zeigen sollte, da auf der Bundesstraße zwischen Landau und Pirmasens (eh ein Nadelöhr) eine eklige Baustelle gut 40 Minuten meiner Lebenszeit stahl.

Nichtsdestotrotz war ich dann aber um kurz nach 18h00 am Waldstadion und ergatterte die Stehplatzkarte mit der laufenden Nummer 000001! Da fragt man sich natürlich zum einen: warum ist das eine sechsstellige Zahl? Zum anderen: Da da weder Datum noch Gegner auf der Karte stehen, fangen die immer wieder bei Null an? OK, das nur am Rande.

Nach ausgiebiger Stadionrunde und Photoshooting (hab ich bei meinem letzten Besuch vor knapp zwei Jahren aus mir unbekannten Gründen nicht gemacht) musste nun noch einige Zeit vertrieben werden, was mit allgemeinem Herumlungern auch einigermaßen klappte, viel zu sehen gab es nicht, das Programm war schnell durchgelesen und ein weiteres gefundenes Programm des 4-Nationen-Turniers der U16-Nationalmannschaften (fand kürzlich im Saarland statt…) konnte auch nur kurz fesseln.

Mehrfach checkte ich meine Schuhe, ob ich in irgendwas reingetreten war (war ich nicht), denn, liebe Homburger, nehmts mir nicht übel, aber irgendwie roch es die ganze Zeit nach, äh, nun ja, Hunde-Aa.

Immerhin begannen nun Eingangskontrollen der genaueren Art (ich war noch mit einem netten Kopfnicken eingelassen worde), so dass ich da noch ein wenig spechtete. Außerdem wurde erträgliche bis wirklich gute Musik gespielt – beide Daumen hoch hierfür.

So langsam füllte sich der Ground – nun ja, für Homburger Verhältnisse wenigstens. Gäste waren lange kaum auszumachen (halt eine Handvoll Normalos im Awaysektor), zum Anpfiff hatte sich dann aber sowohl auf Heimseite, als auch im Gästeblock eine ganz ordentliche Anzahl von fußballinteressierten Besuchern eingefunden.

Die Neunkirchener waren noch beim Beflaggen des Zauns (unterstützt von Saarbrückern… dazu später mehr), als das 1:0 für den FC Homburg fiel – in der zwanzigsten Spielsekunde, ich denke, das dürfte mein persönlicher Rekord sein.

Auf beiden Seiten lieferten die Fans gute Stimmung, zunächst hauptsächlich der Austausch von Anti-Gesängen der verfeindeten Lager, die gerade 20 km voneinander entfernt wohnen.

Der aktive Block der Homburger umfasste ca. 100 Leute auf der Gegengeraden und nochmal ca. 50 (oft Ältere) in der Kurve neben der Haupttribüne (was auch zu einigen netten Wechselgesängen führte). Bei den Gästen waren es zunächst die gut 20 Ultras, die Stimmung machten, aber auch da gabs noch ein paar bei den Normalos die anfangs mitzogen.

Nach einer knappen halben Stunde dann die Hammerchance der Borussia zum Ausgleich, ein Freistoß, der aus gut 20 Metern direkt aufs Tor gezimmert wurde, ging scheinbar Millimeter daneben.

Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit war das Spiel zwar durchaus gut anzuschauen, wurde aber im Wesentlichen im Mittelfeld ausgetragen. Wenn doch mal ein Spieler Richtung Tor marschierte, dann war es häufig einer der Linienrichter, der mit einer Abseitsfehlentscheidung für Ruhe sorgte.

Auch auf den Rängen wurde es merklich ruhiger, wenngleich immer noch der ein oder andere Gesang angestimmt wurde und natürlich auch gepöbelt wurde.

In der Pause gabs ein wenig Gepose von ein paar Homburger Kids am Zaun zum Pufferblock, was wohl selbst den Neunkirchenern zu doof war, da kaum Reaktionen kamen.

Nachdem nach etwa einer Stunde auch das 2:0 für den FC Homburg gefallen war und kurze Zeit später mit Nasser Ammami einer der besten Borusse mit Gelb-Rot vom Platz musste, kochte die Stimmung wieder ein wenig hoch.

Auf der Heimseite wurde ordentlich supportet, wohingegen die Neunkirchener und Saarbrücker das volle Programm des Anti-Supports abspielten.

Diese Liaison von den Ultras Neunkirchen und Saarbrücken ist schon sehr merkwürdig. Klar, den FC Homburg hassen beide, aber das wäre so, als würden wir uns mit Wolfsburg gegen Hannover verbünden.

Buah, abartige Vorstellung… schnell was anderes denken…

Auf jeden Fall konnte man von den Gästen nun allerfeinstes Liedgut lauschen, so wurden gleich mehrere Untergrundbahnen von Homburg nach Oświecim gebaut, der nationale Widerstand ausgerufen und dem stärker pigmentierten Stürmer vom FC Homburg nahegelegt, in eine Strauchpflanze zu huschen. Und ein SS-SA-Borussia hab ich auch schon lange nicht mehr gehört, wurde dafür heute abend gleich mehrfach Zeuge, wie oberkörperfreie Jugendliche das grölten.

Nicht schön sowas und mir ist immer noch ein Rätsel, wieso das von der Polizei, die äußerst zahlreich erschienen war, bzw. den anderen Gästen, nicht unterbunden wurde.

Neunkirchen war in der zweiten Hälfte klar schwächer, auch dies mag zu Frust bei den Kids geführt haben, aber sowas muss ja wohl trotzdem nicht sein.

Den Schlusspfiff bekamen die meisten Gäste und auch das NK-Inferno nicht mit, da man es vorzog, schon ein paar Minuten vorher das Weite zu suchen. Ob die NK-Hools City Service auf der Suche nach Opfern noch fündig geworden sind? Man weiß es nicht…

Ein Neunkirchener Spieler verdiente sich noch meinen heutigen Sonderapplaus für besonderen Humor, als er einen Homburger Zuschauer als Franzose beschimpfte – nun ja, als Saarländer im Allgemeinen sollte man mit sowas meiner Meinung etwas sparsamer umgehen und da – wie erwähnt – Neunkirchen ja auch nicht gerade weit vom Erbfeind weg ist, im Speziellen sowieso.

Für mich gings nach dem Kick dann zum Parkplatz hinterm Gästeblock, wo aber auch kein Borussenlynchmob wartete und dann zügig gen Heimat.

TORE: 1:0 Pierre Hallé (1′), 2:0 Alexander Conde (57′)

ZUSCHAUER: 1.520, davon ca. 250 Gäste

OL Nord: ASV Bergedorf 85 – BTSV II 0:2 (0:1)

Sonntag, 10. September 2006
ASV Bergedorf 85 Stadion Sander Tannen,
Hamburg-Bergedorf
Eintracht Braunschweig

…der Weg durch die Hansestadt war zwar nervig, aber wir hatten ja eh massig Zeit und letztendlich war auch alles (trotz des Hamburg Triathlons) halb so wild, so dass wir sehr zeitig am Stadion Sander Tannen in Bergedorf – für mich zum zweiten Mal in rund vier Monaten – ankamen.

Also flugs einen Parkplatz direkt vor der Tür ergattert und erstmal in die Vereinskneipe, wo sehr lecker gespeist wurde.

Irgendwann kam auch die Wochenendticket-Fraktion des B-Platz-Pöbels und schließlich auch die Mannschaft, die irgendwo im Stau steckte, weswegen der Kick mit kleiner Verspätung angefiffen wurde.

Nachdem die zehn Gäste (plus ein paar Verstreute, plus ein paar kurz vor der Pause Eintrudelnde – ebenfalls Staugeplagte) das Stadion mit drei Fahnen verschönert hatten, konnte das Spiel auch schon beginnen.

Die Spielanlagen waren heute erfreulicherweise klar verteilt, unsere Jungs die klar bessere Mannschaft, so konnte Mirko Burgdorf bereits in der fünften Minute das 1:0 erzielen, wobei es in der ersten Hälfte dann auch blieb.

Support von unserer Seite heute quasi gar nicht, außer hier und da mal ein “Eintracht, Eintracht” und ein paar Versuchen von Herrn Böhm ein “Wir brauchen keinen Kuchen…” anzustimmen.

Ansonsten wurde noch der gute, alte Tibor Nadj (“Naddel”) freundlich begrüßt und die Nummer 6 vom Allgemeinen Sportverein Bergedorf-Lohbrügge besonders in unser Herz geschlossen, nachdem er erst ständig am Reklamieren war und dann noch meinte, uns seinen ausgefahrenen Mittelfinger zu präsentieren. Na warte, Du Trinkeding, komm Du mal nach Braunschweig, da verschwinden auch manchmal welche wie Du…

Die Elstern konnten mit nervigem Getrommel (in der Tribünenmitte) auf sich aufmerksam machen und wenn man genau hinhörte, dann gabs auch Anfeuerungsrufe von der Bierstandseite – offenbar ist die Bergedorfer-Fanszene zu heterogen, als das ein gemeinsamer Support möglich wäre.

Die Info, dass draußen alle Autos Strafzettel hätten und die Durchsage, dass nun begonnen würde, abzuschleppen, ließen mich dann doch mal zum PKW latschen, der aber – selbstmurmelnd – völlig verkehrsregelkonform geparkt war.

Kaum war ich wieder zurück im “Awaysektor”, da durfte sich Herr Burgdorf ein zweites Mal in die Torschützenliste eintragen.

In den restlichen Minuten wurde dieses Ergebnis nur noch verwaltet, wenn man wirklich gewollt hätte, dann wäre vielleicht sogar noch ein 3:0 drin gewesen, aber wer will da schon mit hadern. Auswärtssieg ist Auswärtssieg.

BTSV II

Es wurde noch kurz mit unserer glorreichen Zweiten gefeiert (inkl. “Shalalalala – Zweite” von ebendieser) und dann die Rückfahrt angetreten, die – sehr begrüßt – staufrei verlief. Nachdem ich die Herren Löwenstadtbewohner in der schönsten Stadt dieseits von Alpha Centauri abgeliefert hatte, ging es für mich nur noch schlappe 500 Kilometer gen Süden, wo ich dann auch irgendwann Nachts ankam und – natürlich – keinen Parkplatz finden konnte.

BTSV II: Nico Lauenstein – Maik Littmann, Marco Dimitrijevic, Ludwig Siegismund, Christoffer Pieper (Patrick Wötzel, 90′) – Finn Holsing, Mirko Burgdorf, Muhammed Basar, Edgar Bernhardt (Marc Pfitzner, 80′) – Stefan Hauk, Sebastian Bönig (Hasim Gökden, 86′). TRAINER: Uwe Hain

TORE: 1:0, 2:0 Mirko Burgdorf (5′, 59′)

ZUSCHAUER: enttäuschende 180, darunter wohl insgesamt so knapp 20 Braunschweiger