VL Sachsen-Anhalt: VfL 96 Halle – VfB Sangerhausen 1:6 (1:1)

August 13th, 2005
VfL 96 Halle Stadion am Zoo,
Halle
VfB Sangerhausen

Da sich niemand fand, mit dem man die Reise ins wilde Sachsen-Anhalt unternehmen konnte, wurde kurzerhand Mutters Vehikel gekapert und nach dem Mittagessen die Reise nach Halle angetreten.

In der Saalestadt gab es dann einige Schwierigkeiten, den Weg zum Stadion zu finden (eigentlich ganz simpel, nur darf man da, wo man muss, nicht abbiegen und das Umfahren der Probleme erwies sich als nicht ganz trivial) – trotzdem konnte ich rechtzeitig zum Kick-Off den Golf vor dem Stadioneingang parken.

Kasse in Halle...

Das Stadion am Zoo verfügt über eine Gegengerade mit einigen Stufen, die zur Hälfte dem Gästeanhang vorbehalten ist, sowie über eine unüberdachte “Haupttribüne” mit Sitzbänken in den Vereinsfarben rot und blau.

Zu der heutigen ersten Partie in der Verbandsligasaison hatten sich offiziell enttäuschende 222 Zuschauer eingefunden, darunter gut 50 Gäste aus Sangerhausen, die auch einen durchaus annehmbaren Support ablieferten.

VfB Sangerhausen Fans

Das Spiel begann einigermaßen ereignislos – doch nach nur etwa zehn Minuten begannen die Gäste ihre Scheu abzulegen und konnten nach gut 20 Minuten nach einem schönen Alleingang mit 1:0 in Führung gehen.

Zwar konnten die Hallenser zehn Minuten später ausgleichen, jedoch war ein deutlicher Klassenunterschied des blau-roten Tradionsclub zu dem vom ehemaligen DDR-Nationalspieler und Coach von (ausgerechnet…) Hannover 96 Eberhard Vogel betreuten VfB zu erkennen.

In der 40. Minute erkannte der Linienrichter als Einziger ein Abseits, sonst hätte es hier schon 2:1 für Sangerhausen gestanden.

Bei dem 1:1 blieb es zur Pause, die ich zu einer Stadionrunde nutzte.

Nach dem Seitenwechsel brauchte der Gast nur ein paar Minuten, um wieder in Gang zu kommen und dann ein wahres Feuerwerk abzubrennen – wobei da der Keeper der Heimmannschaft nicht unbeteiligt war.

Für ein kleines Feuerwerk sorgten auch die Gästefans, die nach dem 2:1 ein wenig Rauch zündeten, was von einem Spieler gelöscht wurde und sofort den wütenden Einsatz eines Betreuers provozierte.

Noch vier weitere Tore gab es in diesem recht harten aber ansehnlichen Spiel zu bewundern, dazu einen verschossenen Elfmeter von den blau-weißen Sangerhäusern und immerhin einen Pfostentreffer der Hallenser.

Direkt nach dem Abpfiff ging es aus dem Stadion und mit dem Auto nach Wolfsburg…

TORE: 0:1, 1:2 Milan Janicek (23′, 50′), 1:1 Tobias Friedrich (33′), 1:3, 1:5 Maik Rüdiger (52′, 71′), 1:4 MichaÅ‚ Obrtlik (59′), 1:6 André Meyer (87′)

ZUSCHAUER: 222, davon geschätzte 55 Gäste (hey, die Hallenser haben mit den Schnappszahlen angefangen…) aus Sangerhausen

CL Quali: FC Basel – Werder Bremen 2:1 (1:0)

August 10th, 2005
FC Basel St. Jakob-Park,
Basel, Schweiz
Werder Bremen

Mal wieder direkt von der Arbeit ging es mit dem ICE nach Basel – eine unspektakuläre Fahrt, nur aufgelockert durch etwas planlose Werder-Fans, die irgendwie nicht glauben wollten, daß es klüger ist, in Basel-Bad auszusteigen (“Aber das ist doch noch n deutscher Bahnhof und Basel liegt doch in der Schweiz!”) – naja, der Klügere gibt nach, ich bin am badischen Bahnhof raus, die Jungs sind zum SBB weitergefahren.

Mit dem Bus gings zügig zum Joggeli, wo bei schönem Sommerwetter bereits einiges los war. Also erstmal das Ticket abgeholt und noch kurz an der Geschäftsstelle vorbeigeschaut, ehe es mit ein paar Halben zur Tanke ging, wo auf die Abordnung der Braunschweiger Ultras gewartet wurde, die kurz darauf auch eintrafen.

Im Stadion ging es dann zu den Kameraden vom Inferno und man konnte sich schon langsam für den Support fertig machen.

Geschätzte 1.000 Bremer waren anwesend, die auch eine sehr nette Stimmung verbreitet haben – zu hören waren sie zwar nicht, aber der Block war oft in Bewegung, unterstützt von ein paar Doppelhaltern und Schwenkern.

Werder-Fans

Die Muttenzerkurve präsentierte heute eine kleine Choreo aus blauen und roten Plastikfähnchen und einem Graffititransparent, welches unter das Dach gezogen wurde. Nichts außergewöhnliches, aber doch ganz nett.

Das Spiel begann aus Basler Sicht durchaus ansprechend, trotzdem dauerte es bis zur 15. Minute, ehe die erste Großchance auf Schweizer Seite zu verzeichnen war.

In dieser Phase konnten die Bremer nur durch allerhand unfaire Aktionen auf sich aufmerksam machen – schade, dass der Schiri da nicht gleich mal hart durchgegriffen hat.

In der 28. Minute dann das 1:0 von David Degen, der sich immer weiter aus dem Schatten seines Zwillingsbruder herausspielt.

Werder war nach diesem Tor sichtlich geschockt und Basel versuchte nachzulegen, was aber zunächst nicht gelingen sollte.

Nachdem Chipperfield kurz vor der Pause noch eine 100% Chance versiebte, ging es in die Kabine.

Basel drückte in der zweiten Hälfte weiter und Bremen kann im Moment nur dagegenhalten, so ist es auch nur folgerichtig, daß Rossi Reinke nach einer Vorlage von Petric (ausgerechnet…) schön tunneln konnte.

Statt weiter die kämpferischen Tugenden auszuspielen und möglicherweise sogar noch einen höheren Sieg zu erzielen, verflachte das Basler Spiel nun leider ein wenig, so dass die Norddeutschen besser zum Zug kamen.

In der 74. Minute machte Miroslav Klose alles richtig – 2:1…

Nun verkehrten sich die Verhältnisse: Basel war auf “Ergebnis halten” fixiert, wohingegen die Bremer noch den Ausgleich anstrebten.

Auch Standardsituationen konnten den FCB nicht mehr weiter bringen, so dass man mit dem 2:1 letztendlich zufrieden sein musste. Für die Bremer ist das erzielte Tor natürlich ebenfalls Gold wert, so dass wohl keiner wirklich unglücklich nach Hause fuhr.

Mich zog es wieder zum Badischen Bahnhof und mit dem Zug zurück nach Karlsruhe, wo ich kurz vor zwei in der Früh auch in meinem Bett lag.

FC BASEL: Patrick Zuberbühler – Reto Zanni, Alexandre Quennoz, Boris Smiljanic, Kléber de Carvalho Correa – Papa Malick Ba, David Degen, Scott Chipperfield (Julio Hernan Rossi, 46′) – Matias Emilio Delgado (Ivan Ergic, 65′) – Mladen Petric, Mile Sterjovski (Baykal Kulaksizoglu, 70′). TRAINER: Christian Gross

WERDER BREMEN: Andreas Reinke – Ümit Davala, Petri Pasanen, Naldo, Jelle Van Damme (Christian Schulz, 46′) – Jurica Vranjes, Johan Micoud, Torsten Frings (Patrick Owomoyela, 65′), Tim Borowski – Miroslav Klose, Ivan Klasnic. TRAINER: Thomas Schaaf

SCHIRI: Paul Allaerts (Belgien)

TORE: 1:0 David Degen (28′), 2:0 Julio Hernan Rossi (52′), 2:1 Miroslav Klose (74′)

ZUSCHAUER: 28.101, ich tippe mal auf so ca. 1.000 Bremer

BL2: Energie Cottbus – BTSV 2:1 (0:1)

August 6th, 2005
Energie Cottbus Stadion der Freundschaft,
Cottbus
Eintracht Braunschweig

Bereits am Freitag ging es mit dem guten Lidl-Ticket in die alte Heimat, wo ein kurzer Boxenstopp eingelegt wurde (Direktfahrt war leider unmöglich).

Am Samstag hieß es um halb sechs aufstehen, um via Hildesheim und Berlin nach Cottbus zu fahren. Da im Kleingedruckten des Lidl-Tickets steht, dass es bis 10h00 am Folgetag gültig ist, kam ich noch bis Berlin, wo ich mir dann sicherheitshalber noch eine Fahrkarte bis Cottbus kaufte, wo ich um Viertel nach elf eintraf.

Da dort bereits ein riesiges Polizeiaufgebot wartete (inkl. kreisendem Helikopter) ging ich lieber direkt zum Stadion – kein Bock mit den Jungs und Mädels aus dem Sonderzug in der Kontrolle zu stehen.

Nach kurzer Begrüßung der ersten bekannten Gesichter ging es dann auch schon in den Block – hab bislang viel Schlechtes über den Cottbusser Ordnungsdienst gehört, das kann ich aber nicht unterschreiben, die Jungs waren extrem entspannt.

Also erstmal Banner aufgehängt und sich dann bei ein paar Bierchen der Unterhaltung mit den Kameraden hingegeben.

Das Stadion der Freundschaft gefällt mir eigentlich recht gut – alter Baumbestand in der Kurve ist immer klasse.

Zum Anpfiff waren beide Gästeblöcke ziemlich voll und auch auf den Sitzplätzen gab es einen bemerkenswerten blau-gelben Block.

Die Stimmung von uns war nicht schlecht, aber doch auch über weite Strecken nicht gut koordiniert (und wie so oft bei vielen Awayfahrern: nicht von allen mitgetragen). Der Heimsupport leider quasi nicht vorhanden, da hatte ich mir von den Cottbussern mehr erwartet.

Um 13h00 begann dann endlich die neue Saison der zweiten Bundesliga für uns.

Unseren Jungs merkte man die Anspannung an – sehr nervös agierten die Spieler in den Anfangsminuten, konnten jedoch nach weniger als 10 Minuten einen schönen Akzent setzen, als Ahmet Kuru nur knapp über das Tor köpfte.

In der 21. Minute dann großer Jubel in blau-gelb – Jürgen Rische erzielte das Tor zum 1:0 für blau-gelb nach einer Flanke von Benni Siegert.

Durch das Tor gewann der BTSV zunehmend an Sicherheit, wohingegen die Cottbusser von Minute zu Minute nervöser wurden.

In der zweiten Hälfte begann der Regen – wie seinerzeit bei Union Berlin war uns das scheißegal – wir führten schließlich mit 1:0.

Es gab immer wieder gute Konter, bei denen sich vor allem der überraschend starke Jan Tauer auszeichnen konnte – keine Ahnung, was die dem in den Kaffee getan haben. Ich hab sonst nie verstanden, wieso Krüger den aufgestellt hat, aber der hat sich entwickelt, dass es eine Freude ist!

Leider entschied der insgesamt ziemlich schwache Schiri in der 75. Minute auf Elfmeter, den Berhalter auch zum 1:1 verwandeln konnte.

Die Eintracht war durch dieses Tor sichtlich geschockt und geriet nun heftig ins Schwimmen, leider scheiterte der Versuch den Punkt zu halten in der 89. Minute, als ausgerechnet Kioyo zum 2:1-Endstand für die Spreewälder traf.

Sicherlich sehr ärgerlich, jeder im Gästeblock hat jedoch heute eine Eintracht gesehen, die die zweite Liga locker halten kann.

Nach dem Kick ging es im Pulk zwischen den Plattenbauten (aus denen heute mal keine Flaschen geworfen wurden) zurück zum Bahnhof, wo ich noch einige Zeit Aufenthalt hatte, bevor mein Zug gegen halb fünf nach Berlin fuhr, wo der ICE nach Karlsruhe bestiegen wurde. Nach nur knapp acht Stunden Fahrt und ca. 850 Bahnkilometern war ich dann endlich zu Hause.

ENERGIE COTTBUS: Tomislav Piplica – Benjamin Schöckel, Vragel da Silva, Gregg Berhalter, Santos di Brito Sidney – Zoltan Szelesi (Lawrence Aidoo, 66′), Timo Rost (Sebastian Schuppan, 67′), Daniel Gunkel, Kevin McKenna – Sergiu Marian Radu, Francis Kioyo. TRAINER: Petrik Sander

BTSV: Thorsten Stuckmann – Benjamin Siegert, Martin Amedick, Marco Grimm, Jan Tauer – Daniel Graf, Dennis Brinkmann, Nermin Celikovic, Alessandro Caruso – Jürgen Rische (Torsten Jülich, 85′), Ahmed Kuru (Dustin Heun, 72′). TRAINER: Michael Krüger

SCHIRI: Georg Schalk (Augsburg)

TORE: 0:1 Jürgen Rische (21′), 1:1 Gregg Berhalter (77, Foulelfmeter), 2:1 Francis Kioyo (90′)

ZUSCHAUER: 12.600, geschätzte 2.600 Braunschweiger

Testkick: SpVgg 1921 Bayreuth – TSV 1860 München 1:2 (0:1)

Juli 31st, 2005
SpVgg Bayreuth Hans Walter Wild-Stadion,
Bayreuth
TSV 1860 München

Nach einer netten Party am Samstag abend in Leipzig wurde auf der Fahrt zurück nach Baden ein kleiner Zwischenstopp in Bayreuth eingelegt, wo heute das letzte Vorbereitungsspiel auf die kommende Regionalligasaison stattfand.

Als Gast konnte der Zweitligist 1860 München gewonnen werden.

Bei schönstem Wetter schaffte ich es dank etwa zehnminütiger Verspätung sogar noch vor dem Spiel, meine Stadionrunde zu drehen und sicherte mir anschließend einen Platz neben der Tribüne.

2.200 Zuschauer wollten den Kick heute im Hans-Walter-Wild-Stadion sehen, davon natürlich eine Menge Eventpublikum und nur wenig Fans – entsprechend mau war auch die Stimmung (was soll man davon halten, wenn da Kids im Bayerntrikot aber Löwenschal rumlaufen?).

Das HaWaWi wird nach dem Aufstieg in die dritte Liga gerade fein gemacht: die Tribüne mit Sitzschalen kann sich ja eh sehen lassen, derweil die Gegengerade noch teilweise gesperrt war und auch in der einen Kurve die Stufen recht abenteuerlich verrottet sind.

Die Bayreuther begannen äußerst beherzt, so dass die Sechzger erstmal zehn Minuten brauchten, um sich auf diesen Gegner einzustellen.

Ansonsten ein durchaus munterer Kick, der kurz vor Halbzeit mit einem 1:0 für die Löwen geadelt wurde.

In der Pause gab es eine sinnfreie Show, wo aber zur angekündigten Flitzereinlage tatsächlich die Hüllen einer hübschen Dame und anschließend des Pausenclowns fielen.

Nach der Pause das bekannte Spiel: die Altstädter kamen besser aus der Kabine und konnten in der 48. Minute den Ausgleich erzielen. Sehr schön dabei, dass die abgedroschene Ergebnismeldung des Sprechers (“Wir haben einen neuen Spielstand – Altstadt?” – “EINS” – “Sechzig?” – “NULL”) mit einem kultigen “Vergelt’s Gott” abgeschlossen wurde.

Eine Viertelstunde später dann das 2:1 durch einen wunderschönen direkten Freistoß vom Chinesen Shao.

Interessant das Bruderduell kurz vor Schluß, als sich der Spieler-Co-Trainer Alexander Hoffmann bei den Bayreuthern einwechselte und so gegen seinen Bruder, den Ersatzkeeper der Löwen antrat.

Während das Geschehen auf dem Rasen nett anzuschauen war, ging auf den Rängen nicht viel – in der benachbarten Eishalle des ESV Bayreuth war jedenfalls deutlich mehr Stimmung (da fand gleichzeitig die deutsche Streethockey Meisterschaft statt – was für ein überflüssiger Scheiß).

SPVGG BAYREUTH: Berchthold – Endler (Füßmann, 77′), Mayr (Alexander Hofmann, 87′), Konjevic (Bock, 77′), Deffner (Arancino, 71′) – Seufert (Geiger, 71′), Contala (Goller, 57′), Mendez (Schrepel, 57′), Demel (Heckenberger, 65′) – Sajaia, Driller (Gashi, 79′). TRAINER: Gino Lettieri

TSV 1860 MÜNCHEN: Ochs (Michael Hofmann, 71′) – Lamotte (Janker, 46′), Komljenovic, Hoffmann (Davids, 81′), Meyer – Milchraum (Gebhardt, 46′), Cerny (Shao, 46′), Schäfer (Baier, 46′), Lehmann (Vucicevic, 46′) – Reisinger (Agostino, 46′), Krontiris (Kolomaznik, 46′). TRAINER: Reiner Maurer

TORE: 0:1 Harald Cerny (45′), 1:1 Stefan Seufert (48′), 1:2 Jiayi Shao (63′)

ZUSCHAUER: 2.200

LL Bayern-Nord: Würzburger Kickers – 1. FC Schweinfurt 05 0:1 (0:0)

Juli 29th, 2005
Würzburger Kickers Dallenbergstadion,
Würzburg
FC Schweinfurt 05

Nach der Arbeit ging es – wie üblich zu spät – mit dem Mietwagen Richtung Franken, wo heute der alte Zweitligist (immerhin eine Saison 1977/78) Würzburger Kickers in der Landesliga Bayern-Nord gegen die Schweinfurter Neugründung antrat.

Die Kickers waren frisch aufgestiegen, während die Schweinfurter frisch aus der Regionalliga zwangsabgestiegen sind, somit war die Favoritenrolle klar verteilt.

Pünktlich zum Anpfiff erreichte ich das Stadion – leider war die Kassenschlange aber noch so lang, dass ich das rauchige Intro der Gäste nur durch den Zaun und vom Intro der Würzburger (auch eine Zündelei) nichts mitbekam.

Das Dallenbergstadion (immerhin 17.000 Plätze) verfügt über eine überdachte Tribüne, wo man sich auf dem blanken Beton oder aber auf second-hand Sitzschalen vom Betze platzieren kann (ich weiß ja nicht, ob das so erstrebenswert ist, sich auf einen Sitz zu setzen, in den ein Pfälzer reingefurzt hat…). Ansonsten verfügt das reine Fußballstadion ringsum über Stehstufen.

Nach einer kurzen Runde gesellte ich mich zu Sinola auf die Tribüne, der auch den Weg nach Würzburg gefunden hatte (wie noch einige weitere Hopperkollegen, wie man später mitbekam, Gruß an dieser Stelle).

Das Spiel war durchaus nicht so schlecht wie befürchtet, beide Teams gingen engagiert zur Sache – trotzdem ging es torlos in die Pause.

Die geschätzten 200 Würzburger-Supporter präsentierten ein paar Doppelhalter zur zweiten Hälfte, aber nichts Spektakuläres.

Der Support hielt sich ebenfalls einigermaßen in Grenzen, wobei durchaus auf beiden Seiten Potentiel attestiert werden kann.

Von den vielleicht 200 mitgereisten Schweinfurtern gab es nochmal eine Prise Rauch – der Stadionsprecher war mittlerweile am Ausrasten: so etwas Unsportliches hatte er noch nicht erlebt.

Schweinfurt-Fans

Vorher gab es schon Rangeleien im Gästeblock, nichts Spektakuläres, die Ordner sind wohl mal lecker durchgedreht, wie man in den einschlägigen Foren nachlesen konnte.

In der 68. Minute dann das 1:0 mittels eines netten Hebers für Schweinfurt, die mittlerweile die spielbestimmende Mannschaft waren.

Mittlerweile zogen dichte Gewitterwolken auf, so dass man nun fürchten musste, einen Spielabbruch mitzuerleben – das Dallenbergstadion verfügt über kein Flutlicht und es wurde wirklich verdammt duster.

Daher konnte man ein Abseitstor zum vermeintlichen Ausgleich sowie einen Lattentreffer der Kickers in der 90. Minute kaum noch erkennen.

Nach Spielende feierten die Heimfans mit ein paar Bengalos, während die ersten dicken Regentropfen fielen.

Nachdem man sich den Weg zum Auto und vom Parkplatz gebahnt hatte, ging es für mich durch ein phantastisches Unwetter nach Leipzig – immer das Gewitter über mir.

TORE: 0:1 Daniel Rinbergas (68′)

ZUSCHAUER: offiziell 1.650 plus 580 Freikarten für Kids, 200 Gästefans

BFV-Pokal: TSV Wieblingen – SV Waldhof Mannheim 2:5 (0:3)

Juli 27th, 2005
TSV Wieblingen TSV Sportplatz,
Heidelberg-Wieblingen
SV Waldhof Mannheim

Bei Königswetter ging es heute per PKW nach Heidelberg, wo sich der Kreisligist TSV Wieblingen und der Waldhof in der ersten Runde des nordbadischen Verbandspokals gegenüberstanden.

Nachdem ein Parkplatz im Wohngebiet gefunden wurde, konnte der Sportplatz (ohne jeglichen nennenswerten Ausbau) kurz nach 19h00 betreten werden – netterweise wartete der Schiedsrichter mit dem Anpfiff offenbar auf mich, so dass volle 90 Minuten Fußball geschaut werden konnten.

Das Spiel war mäßig, die Hitze drückend, Stimmung nicht vorhanden und die übliche Mobilmachung der Freunde und Helfer, wenn der Waldhof spielt, nervig. Passiert ist natürlich mal wieder nix, obwohl sogar ein Idiot mit Lautern-Trikot und Cap da rumlaufen musste – der hätte sich nicht beklagen dürfen, wenn er sich eine gefangen hätte. Insgesamt waren wohl so 800 Zuschauer heute bei diesem fußballerischen Leckerbissen anwesend.

Im Schatten stehend wurde mit bekannten Waldhöfern gelabert, trotzdem sah ich alle Tore: das 1:0 fiel nach etwa 35 Minuten durch einen Foulelfmeter, das 2:0 war ein schöner Direktschuss aus der Drehung. Zur Pause stand es 3:0, so langsam konnte man an ein standesgemäßes Ergebnis glauben.

Als das 4:0 fiel erzählte uns Björn, dass er bei einem 8:0 den Jackpot gewinnen würde – durchaus noch im Bereich des Möglichen.

Der Waldhof beließ es aber nun erstmal dabei, so dass der Gastgeber sogar noch zwei Treffer erzielen konnte, ehe es kurz vor Schluß den 5:2-Endstand gab.

Auf der Fahrt zurück noch einen Waldhöfer Hopper mitgenommen und um 22h00 den Wagen wieder an seinen Stellplatz gestellt…

TORE: 1:0, 2:0 Michael Oelkuch, 3:0 Daniel Bogdanovic, 4:0, 5:2 Joseph Olumide

Super League: FC Zürich – Grasshoppers Club Zürich 4:2 (2:1)

Juli 24th, 2005
FC Zürich Letzigrund,
Zürich, Schweiz
Grasshoppers Club Zürich

Am späteren Vormittag wurden die Mitfahrer Steffen und Tobber eingesammelt, Sinola komplettierte unsere PKW-Besatzung für die heutige Tour zu den Eidgenossen.

Zügig ging es nach Süden. Da wir dem Mietwagen keine Vignette gönnen wollten, entschlossen wir uns in Rheinstetten über die Grenze zu fahren und die restlichen Kilometer auf Schweizer Landstraßen zurückzulegen.

An der Grenze eine kleine Filzerei, der leere Kofferraum wurde inspiziert, dann ging es weiter nach Zürich.

Dort fand sich auch ein annehmbarer kostenneutraler Parkplatz an einem Supermarkt in der Nähe des Letzigrunds, so dass wir uns an das Lösen der Kartenfrage machen konnten, was deutlich unproblematischer war, als befürchtet.

Meine drei Mitfahrer enterten den Heimblock, ich hatte mir vorab schon ein Ticket für die Osttribüne gesichert, was mir auch die langen Schlangen am Eingang ersparte (und ich stattdessen mit FC Basel-Trainer Christian Gross mit Louis Crayton im Schlepptau den Ground betrat).

Die Tage des Letzigrunds – dem Stadion, dessen Dachkonstruktion die Konstrukteure des Stealth-Bombers inspiriert haben mag – scheinen gezählt zu sein: zur EM 2008 soll er ersetzt werden, der FCZ wird derweil zum Nachbarn GC in den Hardtturm umziehen.

Nach einem Hamburger für schlappe sieben Franken und einem Bier ging es in den Block, der eine Viertelstunde vor Kick-off einigermaßen gefüllt war – im Gegensatz zur Westtribüne, deren untere Teil fast leerbleiben sollte.

Zum Intro gab es von den FC-Fans ein großes Spruchband “Fasten your seatbelt” über dem ein startendes Flugzeug in die Höhe gezogen wurde. Anschließend “flog” noch ein kleines Flugzeug mit einem Transparent durch den Block – sehr hübsch.

Von den Gästen gab es nur eine (zu) große Zaunfahne “Halte durch”, die wohl ein Insiderbedeutung hat.

Das Spiel begann auf durchaus hohem, ansehnlichen Niveau, bereits nach neun Minuten stand es durch einen Flugkopfball von Rafel 1:0.

Im weiteren Spielverlauf entwickelte sich eine durchaus ansehnliche Partie und auch die Stimmung auf den Rängen war nicht so schlecht.

Besonders schön der Wechselgesang der Tribünen: die Südkurve skandierte: “Osttribüne” bzw. “Westtribüne”, als Antwort gab es jeweils ein “Südkurve”, um dann gemeinsam ein “Scheiß GC” hinterherzuschicken.

In der 41. Minute das 2:0, aber kurz darauf der Anschluß für die Grasshoppers, bei dem der FCZ-Keeper nicht so gut aussah.

Nach der Pause wurde von den Gästen ein wenig Rauch gezündet während die Heimfans über ihrer “Zürcher Südkurve” ein paar Fontänen zündeten.

Nach einem Doppelschlag in der 54. und 55. Minute stand es plötztlich 4:1 und es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, ehe noch weitere Tore fallen würden.

Obwohl das Spiel weiter engagiert geführt wurde, dauerte es nun aber gut 20 Minuten, bis der GC durch einen verwandelten Elfmeter (oder Penalty, wie der Schweizer sagt) auf 4:2 rankam – ernsthaft in Gefahr geriet der Sieg hierdurch aber nicht.

Speziell nicht mehr kurz vor Schluß als erst Eduardo mit Rot vom Platz musste (es stand zu lesen, dass er den Schiedsrichter zweimal auf Portugiesisch beleidigt hat. Dumm, wenn der Linienrichter dieser Sprache ebenfalls mächtig ist und nur einen Meter entfernt steht) und ihm kurz darauf Chihab nach einem rüden Foul an Rafel folgte.

Nach dem Kick ging es zurück zum Auto und via Basel (noch n Sonderheft am Bahnhof kaufen) zurück nach Karlsruhe.

FC ZÜRICH: Davide Taini – Alain Nef, Florian Stahel, Steve von Bergen, Marc Schneider – Franco Di Jorio (Giuseppe Rapisarda, 82′), Xavier Margairaz, Mihai Tararache, Cesar – Alhassane Keita (Lado Akhalaia, 90′), Rafael (Daniel Stucki, 90′). TRAINER: Lucien Favre

GRASSHOPPER-CLUB: Fabio Coltorti – Tariq Chihab, Veroljub Salatic (Roland Schwegler, 81′), Aleksandar Mitreski, Kim Jaggy – Dusan Pavlovic (Igor Hürlimann, 81′), Michel Renggli, Ricardo Cabanas, Antonio Dos Santos – Demba Touré (Eduardo, 46′), Rogerio. TRAINER: Hanspeter Latour

SCHIRI: René Rogalla

TORE: 1:0, 3:1 Rafael (9′, 54′), 2:0 Alain Nef (41′), 2:1 Antonio Dos Santos (44′), 4:1 Alhassane Keita (55′), 4:2 Ricardo Cabanas (71′, Elfmeter)

ZUSCHAUER: 18.400 offiziell, wobei ich diese Zahl anzweifeln möchte. Mein Tipp: ca. 15.000, darunter 2.000 Grasshoppers