Archiv für die Kategorie ‘Nord-2008’

RLN: BTSV – Energie Cottbus II 5:0 (1:0)

Freitag, 21. September 2007
Eintracht Braunschweig Eintrachtstadion,
Braunschweig
Energie Cottbus

Die anstrengende Tour in den Balkan forderte ihren Tribut – nach der Rückkehr gings schnell in die Wanne und dann wollte ich mich für nur ein Stündchen aufs Ohr hauen, der Wecker wurde also auf 17h30 gestellt – mehr als genug Zeit, um vor dem Spiel noch ein, zwei Aufwachbierchen zu nehmen.

Nun denn, den Wecker muss ich irgendwie überhört haben, dafür klingelte um 20h04 das Mobiltelefon und Henning erkundigte sich, ob ich mich noch in Bosnischer Haft befände.

Also wie ein geölter Blitz aus dem Bett und in die Klamotten und auf zur Straßenbahn, die netterweise auch direkt kam und mich zum Stadion fuhr, so dass ich noch vor Ende der Pause da war.

In der ersten Hälfte hatte der BTSV in einem wohl recht schwachen Spiel das 1:0 vorlegen können, welches unser Malteser Schembri nach einer Stunde auf 2:0 ausbauen konnte.

Dadurch platzte dann endlich mal der Knoten, Schembri legte noch ein Tor nach und auch die Herren Henn und Koitka konnten erfolgreich abschließen. Erster Sieg der Saison, hoffentlich ist das jetzt nicht zu spät und hoffentlich ist der erwähnte Knoten nun auch für die folgenden Spiele geplatzt.

Nach dem Spiel gabs noch ein paar Getränke, ehe es in die City ging, wo ich aber alles andere als alt wurde.

BTSV: Adrian Horn – Sebastian Gundelach, Dennis Brinkmann, Matthias Henn, Deniz Dogan – Holger Wehlage (Kai Koitka, 46′), Christian Lenze, Ramazan Yildirim, Tim Danneberg (Torsten Oehrl, 75′) – Andre Schembri, Sreto Ristic (Kosta Rodrigues, 46′). TRAINER: Benno Möhlmann

ENERGIE COTTBUS: Martin Männel (Alexander Walter, 78′) – Arne Feick, Silvio Bankert, Toni Wachsmuth, Sebastian Schuppan – Patrick Häntschke, Jan Hochscheidt, Ronny Thielemann, Tomasz Bandrowski (Jeton Arifi, 64′) – Manuel Zemlin (Przemyslaw Trytko, 57′), Dawid Krieger. TRAINER: Heiko Weber

SCHIRI: Florian Steuer (Menden)

TORE: 1:0 Tim Danneberg (19′), 2:0 und 3:0 Andre Schembri (60′, 65′), 4:0 Matthias Henn (68′), 5:0 Kai Koitka (88′)

ZUSCHAUER: 11.700, 30 Gäste

RL Nord :SV Werder Bremen II – BTSV 1:1 (0:0)

Freitag, 14. September 2007
SV Werder Bremen Weserstadion,
Bremen
Eintracht Braunschweig

Pünktlich um 15h00 startete der Ballerbus mit dem Autoren am Steuer gen Hansestadt, man kam gut durch, die einzige Rauch-und-Pinkelpause fand dann auch eher aus traditionellen Gründen kurz vor Bremen statt, wo man kurz darauf stadionnah parkte und viel Zeit hatte, die örtliche Infrastruktur zu testen.

Thema in der Kneipe unserer Wahl natürlich die unsägliche sportliche Situation unseres Teams und die noch unsäglicheren Machenschaften unserer Vereinsführung. Naja, am Montag ist Mitgliederversammlung, da brennt hoffentlich der Baum…

Nachdem man auch noch einen Regenguss abgewartet hatte, ging es dann zum Weserstadion – am Platz 11 waren angeblich die Flutlichter noch nicht installiert, naja… So gabs also mal wieder eine volle Hütte – ich hätte die Zuschauerzahl bei irgendwo 800 angenommen, offiziell waren es fast 500 mehr, davon mindestens Zweidrittel Unbelehrbare.

Weserstadion, Bremen

Das Spiel begann und man durfte gleich mal ein wenig zittern, Lenze hatte die Führung für Werder per Eigentor auf dem Kopf, die Latte rettete. Ansonsten musste man dem Spiel leider erneut mangelnde Klasse bescheinigen, die Schiedsrichterleistung dazu passend.
Kurz vor der Pause dann eine dämliche Aktion von unserem Keeper – Elfmeter für Bremen. Jasmin konnte seinen Patzer allerdings gleich wieder gut machen und hielt. Geht doch!

Kaum war das Spiel wieder angepfiffen, da gabs endlich ein Tor – und auch noch für uns! Holger “Kickermatte” Wehlage zog unhaltbar ab, großer Jubel beim BTSV.

Kaum drei Minuten später dann aber der Ausgleich – wieso wir nicht mal eine Führung halten können, ich weiß es nicht…

Eintrachtfans in Bremen

Der Rest des Spiels ist schnell berichtet – es passierte zum Glück nicht mehr viel, eine Chance in der 90. für uns hätte auch meine Oma reingemacht, und die ist schon seit 14 Jahren tot.

Kopfschüttelnd verließ man nach Abpfiff das Stadion – 3 Punkte Haben, rund 50 müssen es am Saisonende sein, will man nicht in die vierte Liga absteigen. Wer kann da noch ernsthaft dran glauben? Ich meine, ausser unserer Vereinsführung? Klar, Hauptsache erstmal eine GmbH Co. KG a.A. ausgliedern. Dann sind wir der “am professionellsten” geführte Verein in Liga 4. Ach so, da gibts gar nicht die Möglichkeit für eine Ausgliederung? Egal! Machen wir trotzdem!

Nachdem die Mitreisenden ausgeladen wurden (und mir beim Tanken der Schreck durch die Glieder fuhr, dass ich Benzin statt Diesel tankte – wer kann denn ahnen, dass Diesel 1,21 Euro kostet?), wurde der Bus abgeparkt und in der City noch ein Bier getrunken – die Stimmung trotzdem kaum euphorischer. Wir sind ein dicker Haufen Scheiße!

SV WERDER BREMEN: Nico-Stephano Pellatz – Finn Holsing, Alexander Hessel, Norman Theuerkauf (Alperslan Erdem, 60′), Sandro Stallbaum – Dominik Schmidt – Marc Heider, Max Kruse, Frank Löning, Kevin Artmann – Alexander Neumann (Kenny Schmidt, 56′). TRAINER: Thomas Wolter

BTSV: Jasmin Fejzic – Sebastian Gundelach, Matthias Henn, Martin Horacek, Ramazan Yildirim – Holger Wehlage, Jan Washausen (Lars Fuchs, 62′), Christian Lenze, Deniz Dogan – Tim Danneberg (Kai Koitka, 81′) – Andre Schembri (Torsten Oehrl, 68′). TRAINER: Benno Möhlmann

SCHIRI: Mark Borsch (Mönchengladbach)

TORE: 0:1 Holger Wehlage (47′), 1:1 Frank Löning (50′)

ZUSCHAUER: 1.276 – wenn diese Zahl stimmt, dann waren das 900 Braunschweiger, mein Tipp wäre irgendwo zwischen 400 und 500 gewesen…

RL Nord: BTSV – Wuppertaler SV 1:4 (0:2)

Samstag, 08. September 2007
Eintracht Braunschweig Eintrachtstadion,
Braunschweig
Wuppertaler SV

Frühzeitig war man am heutigen Samstag in der Stadiongaststätte, wo Clemens mich mental nach dem Auftritt bei RW Essen aufbauen konnte, ehe man pünktlich zum Anpfiff im Block war und immerhin noch die Rauchbombe der Wuppertaler miterleben konnte – hatten wir ja lange nicht mehr, sehr fein!

Auf Heimseite gabs paar blaue und gelbe Ballons, das wars…

Das Spiel begann mit schönen Szenen des BTSV – wie auch schon in den Partien gegen Babelsberg und Union, nur dauerte es dieses Mal nur ‘ne Viertelstunde, bis die kalte Dusche in Form eines Gegentors kam.

Die Hoffnung – ähnlich wie in Erfurt – den Rückstand aufzuholen konnte man dann nach ‘ner knappen halben Stunde beerdigen, 2:0 für Wuppertal-Asozial, Danke, Bitte…

Als es dann Kosta auch noch schaffte, sich nach seiner Einwechslung in der 34. Minute innerhalb von fünf Minuten eine rote Karte einzusammeln, da war klar: das wird heute nix.

Irgendwann in der zweiten Hälfte bin ich nochmal kurz in den Block, grad das 3:0, also wieder raus, das muss ich mir dann doch nicht geben.

Das 4:0 wurde offenbar auch von der Südkurve bejubelt – erbärmlich.

Also gings mal wieder zur Geschäftsstelle – das VIP-Zelt wurde schon von kackenden Pferden bewacht, merkwürdige Mentalität der VIP-Zelt-Besucher, sich nach so einem Spiel noch zum Feiern in so ein Zelt zurückzuziehen.

Eintracht Braunschweig Pferdewurst

Die Geschäftsstelle wurde auch von mobilen Gittern und Ordnern geschützt, wobei heute die Lethargie Oberhand hatte, von daher blieb es ruhig.

Eintracht Braunschweig Ordner

Nachdem diverse Gerüchte die Runde machten (“Möhlmann tritt zurück!”, “Möhlmann dementiert den Rücktritt”) war man am Ende völlig verwirrt.

Nach ein paar Bierchen ging es zum gemeinsamen Katzenjammer in die City, irgendwann gabs dann doch Wales-DFB und nette, wenn auch sinnlose Gespräche mit BTSV-Praktikantinnen.

Vierte Heimspielniederlage in Folge – auch wenn man denkt, es kann nicht mehr schlimmer kommen, als BTSV-Fan wird man doch immer wieder eines Schlechteren belehrt.

BTSV: Jasmin Fejzic – Sebastian Gundelach, Martin Horacek, Matthias Henn, Deniz Dogan (Kosta Rodrigues, 35′) – Dennis Brinkmann, Christian Lenze – Holger Wehlage, Tim Danneberg (Kai Koitka, 79′), Lars Fuchs – Sreto Ristic (Torsten Oehrl, 46′). TRAINER: Benno Möhlmann

WUPPERTALER SV: Christian Maly – Marco Neppe (Dennis Malura, 70′), Daniel Voigt, Michael Stuckmann, Michael Lejan – Tim Jerat, Mike Rietpietsch (Hüzeyfe Dogan, 69′), Manuel Bölstler (Jan Hammes, 81′), Sven Lintjens – Mahir Saglik, Tobias Damm. TRAINER: Wolfgang Jerat

SCHIRI: Norbert Grudzinski (Hamburg)

TORE: 0:1, 0.2 und 0:4 Saglik (16′, 28′, 88′), 0:3 Damm (59′), 1:4 Holger Wehlage (90′)

ZUSCHAUER: 12.300, darunter rund 500 Gäste

RL Nord: Rot-Weiss Essen – BTSV 0:0

Mittwoch, 05. September 2007
Rot-Weiss Essen Georg-Melches-Stadion,
Essen
Eintracht Braunschweig

Da der Stammautodealer uns heute keinen Ballerbus zur Verfügung stellen konnte, musste notgedrungen auf PKW ausgewichen werden und ich Trottel meldete mich auch noch als Fahrer. Nun denn. Punkt 15h00 war der letzte Mitfahrer eingeladen (”Wer ist denn eigentlich Baller-Uwe?”) und los gings über die A2 gen Pott, der auch problemlos und staufrei erreicht werden konnte.

Die letzten Kilometer hielten noch eine kleine Schikane in Form einer merkwürdigen Umleitung für uns bereit, aber auch diese Fiesheit wurde gemeistert und der Wagen im Industriegebiet hinterm Stadion abgeparkt.

Vor dem Stadion habe ich neben den Üblichen auch meinen guten alten Klassenkameraden Ingo getroffen, der sich nach Babypause auch endlich mal wieder beim BTSV blicken ließ. Schade nur, dass ich ja leider nix trinken konnte.

Das Spiel ist schnell erzählt, beide Seiten konnten nix und müssen sich noch verdammt steigern, wenn man nicht in der kommenden Saison den Gang in die Viertklassigkeit antreten will.

Die Rückfahrt zog sich elendig und ich war heilfroh, gegen 1h00 morgens in meiner neuen Bude in Braunschweig in den Schlafsack kriechen zu können.

Was für ein kompletter Scheißtag!

ROT-WEISS ESSEN: Daniel Masuch – Tim Erfen (Rolf-Christel Guié-Mien, 66′), David Czyszczon, Daniel Sereinig, Niklas Andersen – Jozef Kotula – Ferhat Kiskanc (Sören Brandy, 71′), Tim Gorschlüter, Moritz Stoppelkamp – Markus Kurth, Rafael Kazior (Sercan Güvenisik, 54′). TRAINER: Heiko Bonan

BTSV: Jasmin Fejzic – Sebastian Gundelach, Martin Horacek, Matthias Henn, Deniz Dogan – Dennis Brinkmann, Christian Lenze (Andre Schembri, 82′) – Holger Wehlage, Tim Danneberg (Kai Koitka, 71′), Lars Fuchs (Torsten Oehrl, 46′) – Sreto Ristic. TRAINER: Benno Möhlmann

SCHIRI: Matthias Anklam (Buchholz)

TORE: keine

ZUSCHAUER: 10.220, mehr Braunschweiger als erwartet, so 350 werden wir wohl gewesen sein

RL Nord: Rot-Weiß Erfurt – BTSV 2:2 (0:1)

Freitag, 24. August 2007
Rot-Weiß Erfurt Steigerwaldstadion,
Erfurt
Eintracht Braunschweig

Freitag mittag, halb drei in Deutschland. Die Sonne scheint, das Bier ist kühl (naja…) und frohen Mutes gehts zum ersten Punktspiel dieser Saison – oder will jemand was anderes behaupten?

Per Ballerbus machten wir uns auf den Weg über den Harz nach Thüringen, die ein oder andere Pinkelpause musste natürlich eingelegt werden, wobei die kultige Imbissbude bei Netzkater hervorgehoben werden muss, leider blieb keine Zeit, die dort angebotenen “Cicken Wings” oder “Chicken Wrings” zu testen, denn so langsam wurde es auch knapp.

Nachdem der Bus im Parkhaus am Stadion wegparkiert worden war, konnte man die ersten Kollegen begrüßen. Schön so ein Wiedersehen nach der langen Sommerpause!

Das Betreten des Stadions war dann ein wenig uneinheitlich, während der eine Teil sämtliche Taschen leeren musste und diverse Habseligkeiten verbannt werden sollten (unter anderem auch das dringend benötigte Insulin eines beim allerschlechtesten Willen nicht als gewalttätig zu bezeichnenden Fans), wurde ich einfach so durchgewunken, selbst mein Hinweis, dass ich eine Kamera mit mir führe wurde mit einem “Is schon OK” quittiert. Danke, aber…

Steigerwaldstadion, Erfurt

Das Steigerwaldstadion wurde ja schon vor knapp zwei Jahren gekreuzt, dennoch ist natürlich eine Bestätigung mit dem BTSV immer noch etwas Besonderes!

Das Spiel begann erfrischend positiv für den BTSV – und schon nach rund zehn Minuten dann auch ein Elfmeter für uns – der aber (irgendwie symptomatisch) vergeigt wurde.

In der 40. Minute dann aber doch der große Jubel in Blau-Gelb, Tim Danneberg köpfte eine schöne Flanke von Lalle Fuchs in die Erfurter Maschen! Sollte es heute hier etwas zu gewinnen geben? In die Pause gingen wir jedenfalls mit dieser Führung.

Steigerwaldstadion, Erfurt

Nun wäre der BTSV ja nun aber nicht der BTSV, wenn man sowas mal über die Zeit bringen würde, so kamen die Thüringer kurz nach dem Seitenwechsel zum Ausgleich, was glücklicherweise nur zu einem kurzzeitigen Schockzustand bei der Eintracht führte.

Lars Fuchs konnte noch ein weiteres Mal die Hoffnung nähren – zum einen, dass aus ihm jetzt endlich was wird, zum anderen vielleicht doch drei Punkte mit nach Hause zu nehmen -, als er eine wunderbare Flanke von Holger Wehlage auf den Fuß bekam und alleine vor dem Torwart alles richtig machte und zum 2:1 einnetzen konnte.

Nun war ganz klar der BTSV am Drücker, das Heimteam schien doch etwas konsterniert zu sein, ausgerechnet gegen die bis dato schwächste Mannschaft der Saison daheim zurückzuliegen.

Aber leiderleiderleider, auch dieses Mal konnte diese Braunschweiger Ãœberlegenheit nicht bis zum Ende durchgehalten werden, sondern man musste kurz vor Ende noch den Ausgleich (wie schon beim 1:1 nach einer Standardsituation) hinnehmen.

Nun war der Anhang ratlos: Punktverlust? Punktgewinn? Bringt uns das nach vorne oder eher nicht? So gab es auf der Rückfahrt zumindestens noch Stoff zur Diskussion…

ROT-WEISS ERFURT: André Maczkowiak – Alexander Schnetzler, Jörn Nowak, Matthias Holst, Patrick Kohlmann – Denis Wolf, Mathias Peßolat (Fabian Stenzel, 80′), Samil Cinaz (Ivailo Ivanov, 72′), Christian Beck – Thiago Rockenbach da Silva (Lars Heller, 87′) – Albert Bunjaku. TRAINER: Pavel Dotchev

BTSV: Jasmin Fejzic – Sebastian Gundelach, Dennis Brinkmann, Matthias Henn, Deniz Dogan (Kosta Rodrigues, 33′) – Holger Wehlage, Martin Horacek, Christian Lenze, Lars Fuchs (Kai Koitka, 90′) – Tim Danneberg (Torsten Oehrl, 70′) – Sreto Ristic. TRAINER: Benno Möhlmann

SCHIRI: David Bornhöft (Bad Segeberg)

TORE: 0:1 Tim Danneberg (40′), 1:1 Albert Bunjaku (47′), 1:2 Lars Fuchs (66′), 2:2 Thiago Rockenbach da Silva (84′)

ZUSCHAUER: 9.755 – 500 dürften aus Braunschweig dabei gewesen sein.

RL Nord: BTSV – Union Berlin 3:5 (2:0)

Dienstag, 21. August 2007
Eintracht Braunschweig Eintrachtstadion,
Braunschweig
Union

Nein, ich hab mich immer noch nicht abgeregt, aber trotzdem will ich ein paar Worte über diesen absoluten Tiefpunkt in meiner fünfundzwanzigjährigen Laufbahn als aktiver Eintrachtfan verlieren.

Der Satz “Naja, wenigstens kann es jetzt nicht mehr schlimmer kommen!” wurde in der letzten Saison ja schon mehrfach ad absurdum geführt, mehr als einmal wachte man auf und es war über Nacht wieder irgendwas passiert, was man nie für möglich gehalten hätte.

Vergangenen Dienstag ging es also gegen die Unioner, die ebenso wie der BTSV eher schlecht in die neue Saison (ich möchte an dieser Stelle nochmal dran erinnern, dass unbedingt ein zehnter Platz erreicht werden muss, will man nicht den Gang in die Viertklassigkeit antreten!) gestartet sind.

Das Spiel begann aus unserer Sicht auch durchaus erfreulich, Lalle Fuchs konnte nach einer runden Viertelstunde das 1:0 erzielen, danach gings munter hin und her, wobei der BTSV die Köpenicker gut im Griff hatten und nach einer guten halben Stunde nach einem Ristic-Tor sogar 2:0 führten. Also alles im grünen Bereich.

Was dann allerdings in der zweiten Hälfte passierte, dass spottete wirklich jeder Beschreibung.
Es begann damit, dass Union (wie ja schon Babelsberg vier Tage zuvor) innerhalb von wenigen Minuten zwei Tore erzielte. Immerhin konnten wir durch Herrn Henn erneut in Führung gehen und schienen auch immer noch die stärkere Mannschaft zu sein. Nun kam dann aber zum einen der ausgesprochen schlechte Schiedsrichter ins Spiel, der nur noch gegen uns pfiff (der Heimatverein vom Unparteiischen ist übrigens der FC Oberneuland, die uns ja nicht wirklich sympatisch finden). Und ein Eigentor zum 3:3. Und noch zwei klare Konter zum 5:3 – für Urin Berlin. Und einen nicht gegebenen Elfer inkl. Rot bei einer Aktion, wo der Märtyrer (der erneut viel zu spät eingewechselt worden war, in den verbleibenden Minuten aber trotzdem für mehr Gefahrt sorgen konnte, als der ganze Rest vom Sturm) sich in den Berliner Strafraum durchgetankt hatte und dort rüde von den Beinen geholt worden war.

Wir haben also verloren, mit einem Ergebnis in Halbzeit Zwo von 1:5 – das dürfte sowieso rekordverdächtig sein.

Bereit zum Axtmord ging es für mich, wie auch für viele Andere nach dem Schlußpfiff zur Geschäftsstelle, wo natürlich Niemand der feinen Herren die Verantwortung übernehmen wollte.

Noch nie habe ich mich nach einem BTSV-Spiel so leer gefühlt – und ich hab schon den ein oder anderen Abstieg mitgemacht… Quo vadis? Im Moment siehts danach aus, dass man sich mal auf Viertklassigkeit in der Mutterstadt des deutschen Fußballs einstellen kann.

BTSV: Jasmin Fejzic – Sebastian Gundelach (Torsten Oehrl, 82′), Martin Horacek, Matthias Henn – Holger Wehlage, Deniz Dogan, Dennis Brinkmann (Stefan Hauk, 74′), Tim Danneberg, Christian Lenze (Jan Washausen, 74′), Lars Fuchs – Sreto Ristic. TRAINER: Benno Möhlmann

UNION BERLIN: Jan Glinker – Michael Bemben, Daniel Schulz, Steven Ruprecht, Aleksej Spasskov (Markus Zschiesche, 42′) – Torsten Mattuschka, Guido Spork, Younga-Mouhina (Daniel Göhlert, 76′), Marco Gebhardt – Nico Patschinski (Christian Stuff, 82′), Karim Benyamina. TRAINER: Uwe Neuhaus

SCHIRI: Malte Dittrich (Bremen)

TORE: 1:0 Lars Fuchs (14′), 2:0 Sreto Ristic (33′), 2:1 Karim Benyamina (54′), 2:2 Nico Patschinski (56′), 3:2 Matthias Henn (59′), 3:3 Martin Horacek (Eigentor, 65′), 3:4 und 3:5 Torsten Mattuschka (71′, 90′)

ZUSCHAUER: 13.500, locker 1.500 Unioner, die sich erst haben nass regnen lassen, dann aber gut am Feiern waren – Kunststück.

RLN: BTSV – SV Babelsberg 03 1:3 (1:0)

Freitag, 17. August 2007
Eintracht Braunschweig Eintrachtstadion,
Braunschweig
SV Babelsberg 03

Wenn man als Absteiger und erklärter Favorit gegen einen Aufsteiger bereits nach kurzer Zeit mit 1:0 zu Hause in Führung geht, der Gegner außerdem noch in der 24. Minute eine rote Karte für absichtliches Handspiel bekommt, also über 60 Minuten mit neun Feldspielern auskommen muss, dann kann man durchaus mal einen Elfer verschiessen – muss nicht sein, ist ärgerlich, aber grundsätzlich kein Beinbruch. Können ja die anderen noch paar Tore machen.

Wenn man dann allerdings innerhalb von zwei Minuten zulässt, dass der Gegner das Spiel dreht und sogar kurz vor Abpfiff noch das 3:1 erzielt, dann fehlt mir da offen gesagt das Verständnis. Da ist es auch egal, wenn der Schiri (subjektiv gesehen) scheiße war.

Leider – oder zum Glück – musste ich mich nach Abpfiff sputen, so dass ich vor der Geschäftsstelle keinen der Penner, die sich Spieler bei uns nennen oder der Vollpfosten aus dem Vorstand (die auf ihrem Stuhl kleben, wie Hundekacke am Bordstein) bepöbeln konnte.

Früher war es eine Ehre, für die Löwen spielen zu können, heute scheinen wir nur noch den letzten Menschenmüll zu kaufen.

Eine Ausnahme ist Herr Hauk, der leider erst so spät eingewechselt wurde, dass er nichts mehr reißen konnte – und da muss sich dann auch Herr Möhlmann (der bei mir noch nicht in Ungnade gefallen ist) fragen lassen, warum das eigentlich so ist.

BTSV: Jasmin Fejzic – Sebastian Gundelach (Stefan Hauk, 79′), Martin Horacek, Matthias Henn, Deniz Dogan – Holger Wehlage, Dennis Brinkmann, Christian Lenze (Jan Washausen, 46′), André Schembri – Lars Fuchs (Torsten Oehrl, 46′), Sreto Ristic. TRAINER: Benno Möhlmann

SV BABELSBERG 03: Sven Roggentin – Maik Neumann (Björn Laars, 28′), Martin Neubert, Dirk Jonelat, Matthias Rudolph – Manuel Stiefel, Patrick Moritz, Slavomir Lukac, Jan Mutschler ( Gökhan Ahmetcik, 52′) – Aymen Ben-Hatira, Shergo Biran (Sven Hartwig, 73′). TRAINER: Rastislav Hodul

SCHIRI: Christian Bandurski (Essen)

TORE: 1:0 Maik Neumann (Eigentor, 7′), 1:1 und 1:2 Shergo Biran (67′, 69′), 1:3 Manuel Stiefel (90′)

ZUSCHAUER: 14.100, rund 300 Filmstädter