3. Runde DFB-Pokal: FC Bayern München (A) – BTSV 3:2 (0:0)

November 10th, 2004
FC Bayern München Stadion an der Grünwalder Straße,
München
Eintracht Braunschweig

Die Auslosung der dritten DFB-Pokalrunde brachte mir mein Traumlos: die Amateure der Bayern. Traumlos war es für mich, weil ich gerne mal mit dem BTSV ins Stadion an der Grünwalder Straße fahren wollte (den Ground hab ich irgendwann Anfang der 90er mit 1860 vs. Starnberg in der Bayernliga gemacht) und weil ich es für sportlich einfacher hielt, als jedes potentielle Heimspiel.

So ging es also nach einem halben Tag im Büro per Bahn nach München, wo ich mich bereits am Bahnhof mit Bayern-Jupp traf und wir in eine Wirtschaft am Viktualienmarkt gingen, um dort Thilo, Waldhof-Matze sowie einige andere zu treffen.
Bayern/Burghausen-Eise kam auch noch, genauso wir der gute Didi, mit dem ich auch die Rückfahrt per Nachtzug gebucht hatte.

Nach einigen Bierchen ging es dann nach Giesing zum Stadion, wo die Bayern die Gästekurve und wir die Heimkurve besetzten. Natürlich waren die Amafans des FCBäh vor allem auf der Tribüne zu finden, wo sie auch eine Menge Rabatz machten. Dadurch hatten sie einen nicht zu unterschätzenden Standortvorteil, denn die mitgereisten rund 1.400 Braunschweig-Fans (da fragt man sich, wo die bei den Spielen in Wuppertal und Uerdingen alle waren?!) standen im eiskalten Schneegestöber mit akustischen Nachteilen.

Nichtsdestotrotz muß man vor der Stimmung, die die Seppel abgezogen haben, neidlos den Hut ziehen. Ich wußte, daß die einen ordentlichen Support machen, aber sowas hätte ich nicht erwartet. Viele der Blau-Gelben kamen aus dem Staunen nicht mehr raus, da sie einen Support wie bei Werder Bremen Amas oder so erwarteten.

Auf unserer Seite war der Support ziemlich durchwachsen, abgesehen vom fehlenden Dach, wurde sich leider nicht dicht zusammengestellt, sondern der gesamte Kurvenbereich gefüllt, was möglicherweise besser ausgesehen haben mag, aber der Stimmung nicht zuträglich war.

Das Spiel auf vereistem Boden begann für beide Teams stark, die Eintracht hatte in der ersten Hälfte mehr vom Spiel, die Bayern aber die zwingenderen Chancen.

Nach der Pause schienen sich die Löwen noch nicht wieder auf dem Platz zurechtzufinden, als Guerrero innerhalb von nur fünf Minuten zweimal Stucki überwandt und Semler, wieder nur fünf Minuten später, sogar das 3:0 erzielte.

Statt sich aufzugeben, war die Eintracht jetzt aber wachgerüttelt und Bick konnte in der 70. Minute den Anschlußtreffer erzielen. Durch Daniel Graf kam man sogar noch drei Minuten später auf ein 3:2 heran, was zumindest wieder alle Möglichkeiten eröffnete.

Danach Chancen im Minutentakt, die Eintracht wollte unbedingt den Ausgleich, lief aber gleichzeitig immer wieder in Konter, so dass auch Stuckmann noch genug zu tun hatte und mehrere Glanzparaden abliefern musste.

Leider schaffen es meine blau-gelben Götter nicht, sich in die Verlängerung zu retten, ich glaube, da wäre noch was gegangen, aber das ist nun natürlich auch müßig.

So müssen wir mit ansehen, wie der Schiri in der 93. Minute abpfiff und sich die Bayernbrut ein Loch in den Bauch freut.

Nach ein wenig Jammern und Lamentieren ging es in den Augustinerkeller, wo schon diverse Tische mit feiernden Blau-Gelben besetzt sind, Didi und ich trafen zum einen Jupp und Eise wieder (die mir nun Bier schuldeten) und fanden am Tisch von Leo und seinen Basketballjungs und -mädels noch Platz für uns.

Dort wurde noch bis zum Zapfenstreich um Mitternacht getrunken (was für eine lächerliche Stadt München doch ist, dass es dort tatsächlich noch einen Zapfenstreich gibt), ehe Didi und ich noch in eine Pinte am Bahnhof einkehrten, wo unter anderem Jörn und Kai-Uwe abhingen.

Ein kurzes Bierchen bevor es per S-Bahn nach München-Pasing ging, von wo unser Nachtzug nach Karlsruhe abfahren sollte, was er nach einiger Verspätung, einer Gleisverlegung und völliger Planlosigkeit auch tat.

Morgens um fünf erreichte ich Karlsruhe, staunend, dass auch hier Schnee liegt und begab mich ohne über Los zu gehen ins Bett…

Fazit: Bayern war die bessere Mannschaft, von daher ging der Sieg durchaus in Ordnung, zumal der BTSV die erste Viertelstunde nach der Pause einfach gepennt hat.
Trotzdem: ich weiß nicht, was so eine scheiss Amateurtruppe im Pokal verloren hat. Schlimm genug, dass in den Regionalligen (und Oberligen…) die Wettbewerbsverzerrung überhand nimmt, was mit dem Argument der Nachwuchsarbeit begründet wird.
Auftritte im DFB-Pokal rechtfertigt das aber meiner Meinung nach nicht!

Hut ab vor der Leisung von Guerrero, der im vorangegangenen Profispiel seinen ersten Auftritt mit den Profis hatte, dort gleich ein Tor schoss, gegen uns zwei Buden machte (und noch mehr auf den Füßen hatte) und am Tag drauf wieder im Pokal bei den Profis eingewechselt wurde und auch da noch ‘n Assist machte. Drei Tage später wieder ein Bundesligaeinsatz und zwei Tore für die Profis. So einen Spieler kann sich ein “normaler” Drittligist nicht leisten!

Ganz schlimm finde ich, dass die Bayern erst im Finale gegen ihre Amas gelost werden könnten – erneut eine Wettbewerbsverzerrung!

Letztendlich bekamen die kleinen Bayern den SV Werder Bremen zugelost – speziell finanziell ein tolles Los… wäre es für uns gewesen – so viele Bremer werden für dieses Spiel wohl nicht den Weg nach München antreten.

Das einzige was uns blieb, war die Freude über den Gesang: “Dreiundsechzig wart Ihr nicht dabei!” – tja, leider müssen wir uns im Moment mit kleinen Dingen zufrieden geben.

FC BAYERN MÜNCHEN (A): Rensing, Ottl, Saba, M’Bock, Stegmayer, Steinhöfer (Kilicaslan), Fink, Buck, Rau (Thomik), Guerrero, Semler (Mauersberger)

BTSV: Stuckmann, Siegert, Amedick, Grimm, Rodrigues, Graf, Bick, Jülich (Jansen), Celikovic (Patschinsky), Fuchs (Rische), Kuru

TORE: 1:0, 2:0 Guerrero, 3:0 Semler, 3:1 Bick, 3:2 Graf

ZUSCHAUER: 2.840 (davon 1.400 aus Braunschweig)

RL Nord: BTSV – FC St. Pauli 1:0 (0:0)

November 6th, 2004
Eintracht Braunschweig Eintracht-Stadion,
Braunschweig
FC St. Pauli

Mit dem Direktzug ging es früh morgens nach Braunschweig, wo mich Henner schon erwartete und mir so Begegnungen mit den Paulizecken ersparte.

Nach einem kurzen Mittagessen ging es zum Stadion an der Hamburger Straße und nach kurzer Getränkeeinnahme auch auf die Gegengerade, die ebenso wie der Rest des Stadions schon gut gefüllt war.

Die geplante Choreographie ging leider etwas schief, da die blau-gelben Bahnen ungleichmäßig und vor allem viel zu früh hochgezogen wurden und die Kassenrollen ebenfalls lange vor dem Einlaufen der Mannschaft auf die Laufbahn flogen. Peinlich.

Das Spiel begann aus blau-gelber Sicht stark aber unkonzentriert, so dass man mit zahlreichen Fehlpässen leben mußte.
Einen Heber über den Torhüter durch Kuru konnte von meinem speziellen Kumpel Bounoua (möge ihm das Bein abfaulen) noch auf der Linie geklärt werden, somit ging es torlos in die Kabine.

In der zweiten Hälfte ging es im Wesentlichen unverändert weiter: Eintracht stürmte, ohne jedoch das Mittelfeld häufig genug überwinden zu können.

Zum Glück erlöst Patrick Bick den blau-gelben Anhang in der 76. Minute durch sein 1:0, was dann auch das umjubelte Endergebnis sein sollte.

Fazit: nicht schön, aber erfolgreich – Spitzenreiter geworden und den Abstand zu einem Nicht-Aufstiegsplatz vergrößert.

BTSV: Stuckmann, Jülich, Amedick, Siegert, Graf, Celikovic, Kuru, Grimm, Fuchs (Rische), Rodrigues, Bick

FC ST. PAULI: Hollerieth, Lechner, Morena, Mazingu, Agu, Boll (Flatken), Bounoua, Adrion (Taljevic), Gunesch (Ansorge), Akbel, Palikuca

TOR: 1:0 Bick (76′)

ZUSCHAUER: 18.000 (maximal 10% Paulianer)

OL BaWü: SV Sandhausen – SV Waldhof Mannheim 3:2 (1:1)

Oktober 29th, 2004
SV Sandhausen Hardtwaldstadion,
Sandhausen
Waldhof Mannheim

Zum zweiten Mal ging es also in dieser Saison nach Sandhausen, diesmal jedoch nicht neutral, sondern mit dem Waldhof.

Anders als bei meinem letzten Besuch vor knapp zwei Monaten war diesmal vor dem Stadion eine Wanne neben der nächsten geparkt – mal wieder Großkampftag bei der Polizei. Und natürlich mal wieder kein ordentliches Bier – DA wird man doch aggresiv!

Über 1.200 Mannheimer haben heute den kurzen Weg nach Sandhausen in den mit Baustellenzaun abgesperrten Gästekäfig gefunden – alleine dieser Zaun ist eine Frechheit gegenüber zahlenden Besuchern! Ein einziges Dixi-Klo für den gesamten Block ist dann Frechheit Nummer 2.

Von Mannheimer Seite gab es als Intro eine große Blockfahnen-Choreographie, die aus dem Wort “Heimspiel” und der Skyline Mannheims bestand.

Der Waldhof spielte heute in den schrecklichen orangenen Trikots, wenigsten diesmal mit schwarzen Hosen.

Das Spiel selbst war recht abwechslungsreich und beide Teams hatten ihre Chancen, nach einer Viertelstunde konnte der SV Sandhausen bereits in Führung gehen, was aber durch ein Tor von Tequila zehn Minuten später ausgeglichen wurde. Überhaupt schien der Waldhof durch den frühen Rückstand aufgerüttelt worden zu sein und mehr Spielanteile zu erarbeiten. Leider wollte der Führungstreffer in dieser Phase nicht fallen.

Die Stimmung seitens des SVW war heute nicht überragend aber durchaus OK – der beschissene Gästebereich läßt kaum mehr zu.

Neben diversen Mannheimer Kameraden hatten auch Thilo zusammen mit Waldhof-Matze und Effi (der nach Italien weiterreiste) den Weg aus Köln gefunden.

Nach der Pause konnte ausgerechnet der abtrünnige Hakan Atik die Sandhausener wieder in Führung schießen, was aber erneut nach nur wenigen Minuten vom Waldhof ausgeglichen werden konnte – leider wurden wiederum alle Hoffnungen auf einen Auswärtssieg oder wenigstens einen Punkt zunichte gemacht als Sandhausen das 3:2 erzielen konnte.

TORE: 1:0 Juric, 1:1 Da Silva, 2:1 Atik, 2:2 Waldecker, 3:2 Hien

ZUSCHAUER: 2.000

Niedersachsenliga Ost: Sparta Göttingen – BTSV II 1:3 (0:1)

Oktober 24th, 2004
Sparta Göttingen BSA Greitweg,
Göttingen
Eintracht Braunschweig

Bei spätsommerlichem Wetter erlaubte ich mir eine kurze Unterbrechung meiner Heimreise von Muttern, um in Göttingen das Spiel unserer Zweiten gegen Sparta zu besuchen.
Bereits in Kreiensen traf ich auf dem Bahnsteig auf ein paar Gleichgesinnte, die mit mir dann auch den Weg in Göttingen zur Bezirkssportanlage Greitweg unternahmen. Ein Sportplatz ohne jeglichen Ausbau, dafür aber mit einem Bach hinter der Geraden, in dem öfter mal ein Ball (der Ball!) landet. Desweiteren die übelsten Toiletten, die ich je bei einem inländischen Fußballspiel gesehen habe.

Doris und Daniel, Basti, Rocky, der Anwalt… und noch diverse andere bekannte Gesichter waren dort, so dass gut gelabert werden konnte. Das Spiel interessierte nur peripher, man konnte aber sehen, daß die Eintracht deutlich überlegen war und somit der Sieg sicherlich in Ordnung ging.

Durch einen Foulelfmeter konnten wir in der 20. Minute in Führung gehen und ließen in der ersten Hälfte keine Göttinger Chance zu. Kurz nach Wiederanpfiff das 2:0 für die Blau-Gelben durch Stephan Pientak, ehe Sparta nach etwa einer Stunde den Anschlußtreffer erzielen konnte. Nun geraten die Kräfteverhältnisse kurz ins Wanken, waren aber zehn Minuten später durch den Siegtreffer zum 3:1 für die Eintracht wieder hergestellt.

Ich verbrachte währenddessen die Zeit am Bierstand mit einem Göttingen 05-Skin, mit dem ich über die gute, alte Zeit sinnierte.

TORE: 0:1 Boukantar (Foulelfmeter), 0:2 Pientak, 1:2 Weiß, 1:3 Dogan

ZUSCHAUER: 100 (250 schreibt die Presse…), davon 20 aus Braunschweig

RL Nord: BTSV – VfL Osnabrück 1:1 (1:0)

Oktober 23rd, 2004
Eintracht Braunschweig Eintracht-Stadion,
Braunschweig
VfL Osnabrück

Heute stand mal wieder das Spiel BTSV gegen Osnabrück auf dem Programm, eine über die Jahre liebgewonnene Begegnung, da von beiden Seiten guter Support zu erwarten ist und der BTSV öfter als nicht gut abschnitt.
So ging es in Braunschweig nach den ersten Bierchen an der Tanke auch wohlgemut ins Stadion und zum ersten Mal in dieser Saison für ein Punktspiel auf meinen Platz auf der Gegengerade.
In der Südkurve wurde eine schöne Choreographie präsentiert: “Schlachtet die lila Kühe” – eine Milkakuh vor Alpenpanorama, von einem wilden Axtmörder verfolgt.
Die Eintracht konnte zwar durch (mal wieder) Ahmet Kuru in Führung gehen, die höheren Spielanteile hatte in der ersten Hälfte jedoch Osnabrück.
Die zweite Halbzeit hatte gerade begonnen als Kuru mit einem tollen Alleingang das 2:0 auf dem Fuß hatte, aber leider im letzten Moment am Keeper der Gäste scheiterte.
Insgesamt war das Spielgeschehen mittlerweile sehr ausgeglichen und man war mit den Gedanken schon beim Siegesjubel, als Osnabrück drei Minuten vor Schluss noch den Ausgleich erzielen konnte, ein Ergebnis, was zwar ärgerlich aber durchaus akzeptabel ist.

BTSV: Stuckmann, Jülich, Amedick, Siegert, Graf, Rische (Lieberknecht), Celikovic, Kuru (Jansen), Grimm, Fuchs (Patschinsky), Rodrigues

VFL OSNABRÜCK: Berbig, Schanda, Joppe, Schütte, Enochs, Reichenberger, Nouri, Schäfer, Ewertz, Donkor (Menga), Jank (Faroni Pereira)

TORE: 1:0 Kuru, 1:1 Reichenberger

ZUSCHAUER: 14.500

UEFA-Cup: FC Schalke 04 – FC Basel 1:1 (1:0)

Oktober 21st, 2004
FC Schalke 04 Arena Auf Schalke,
Gelsenkirchen
FC Basel

Anderthalb Tage Urlaub mußten dran glauben um a) die Arena Auf Schalke zu machen und b) den FC Basel bei seinem ersten Spiel in der Gruppenphase des UEFA-Cups zu supporten.

Also ging es mittags per Bahn nach Gelsenkirchen und dort sofort zum Ground, um von Jonas mein Ticket in Empfang zu nehmen – netterweise nicht für den Plexiglaskäfig, sondern den daran angrenzenden Block.

Nach erfolgreichem Treffen ging es erstmal zusammen zurück nach Gelsenkirchen-City. In der Straßenbahn ein wundervolles Gespräch mit einem “echten” Schalker (Kutte, besoffen, stinkend, ungewaschen, Motörhead-Lemmy-Gedächtnis-Gebiss…). “Ey wo kommt n ihr her?” – “Aus Basel”. “Woher?” – “Aus der Schweiz”… wir klärten ihn dann mal auf, daß wir heute gegen seinen Scheißclub spielen würden.
“Seid Ihr Hooligans?” – “Nö…” – “Weil, ich bin nämlich einer!” – “Ja, das sieht man” – (seine Augen leuchten stolz) “Echt? Wodran?” – “Na, an deinen Schals!”…

Am Bahnhof dann auf den Rest der Braunschweiger und die Basler Sonderzüge gewartet, bis die Info kam, dass die anderen Kollegen schon am Stadion warten würden. Also wieder zur Arena. Dort dann auch bald in die Schlange für den Einlass angestellt, was nur ein paar Stunden dauerte, da es der Sicherheitsdienst doch etwas genauer nahm: das Hemd wurde aus der Hose gezogen, der Hosenbund von innen (!) abgetastet und natürlich die Zigaretten einzeln überprüft.
Das Spiel begann erstaunlicherweise mit einem starken Gast – umso überraschender, als Schalke nach nicht einmal zehn Minuten durch einen sehenswerten Distanzschuss in Führung ging, wodurch sich Basel sichtlich beeindrucken ließ.
Nach einer halben Stunde hatten sich die Eidgenossen aber wieder gefangen und es war Torhüter Rost zu danken, dass es nicht längst auf Schalker Seite geklingelt hat.
Zu Beginn der zweiten Hälfte rauchte es ein wenig in unserem Block, die Stimme des Stadionsprechers überschlug sich geradezu vor Entrüstung. Sowas hat man in der Halle noch nicht erlebt. Sofort waren natürlich auch die Grünen am Start, die erstmal beobachteten und dann zu Beginn der zweiten Halbzeit von zwei Seiten in den Block drängten und versuchten, den Übeltäter herauszufischen, was aber nicht so einfach gelingen wollte, da man sich doch einiger Gegenwehr gegenüber sah. Direkt neben unserem Block waren auch etliche Schalker, die ordentlich provozierten, was ebenfalls noch zu einem kleinen Handgemenge führte.
Naja, letztendlich konnten die Schalker von Glück sagen, dass bei den zahlreichen massiven Kontrollen (Mancheiner wurde bis zu zehnmal kontrolliert) der Großteil der Pyrotechnik gefunden worden ist – der Rauch würde heute noch in der Halle hängen!
Zehn Minuten vor Schluss dann der längst verdiente Ausgleich durch einen direkt verwandelten Freistoß und damit nicht genug: in der Nachspielzeit hatte Basel noch eine hundertprozentige Chance zur Führung.
Die Basler haben eine sehr ordentliche Stimmung gemacht, wohingegen ich von den Schalkern sehr enttäuscht wurde – der Wechselgesang “Schalke – Nullvier” war super, aber ansonsten kam nix – und nach dem Ausgleich strömten die Zuschauer auf die Ausgänge, als ob dort Sozialhilfe ausgeteilt würde.
Nach Abpfiff und Feiern machte ich mich dann auch auf den Weg, um mit der Straßenbahn den Bahnhof zu erreichen, von dort dann nach Essen, wo ich erstmal lecker drei Stunden Aufenthalt erdulden durfte.
Ein Putzmann wollte mir dann noch verbieten, im Warteraum auf dem Bahnsteig Bier zu trinken (weil, dann könnten das die Penner ja auch machen), aber das hat mich nicht abschrecken können.
Morgens um sieben war ich dann im Hotel Mama, frühstückte schnell und verschwand dann im warmen Heiabettchen…

FC SCHALKE 04: Rost, Poulsen, Kobiashvili, Bordon, Altintop (67. Varela), Lincoln (86. Ailton), Sand (86. Hanke), Asamoah, Kamphuis, Krstajic, Pander

FC BASEL: Zuberbühler, Zwyssig, Smiljanic, Kléber, Degen P., Huggel, Chipperfield (65. Sterjovski), Degen D., Petric, Rossi (65. Delgado), Gimenez (83. Carignano)

TORE: 1:0 Kobiashvili, 1:1 Delgado

ZUSCHAUER: 52.870

VL Nordbaden: FC Astoria Walldorf – SV Spielberg 1:4 (0:2)

Oktober 10th, 2004
FC Astoria Walldorf Waldstadion,
Walldorf
SV Spielberg

Aus Mannheim ging es per Bus, S-Bahn und wieder Bus nach Walldorf zur dortigen Astoria, die heute im Verbandsliga-Nordbaden-Kracher gegen den SV Spielberg anzutreten hatte.
Das Waldstadion in der SAP-Stadt gefällt durch eine nette kleine, überdachte Tribüne, ansonsten sind auf der Gegenseite noch eine Hand voll Betonstufen.
Die erste Chance des Spiels hatten die Hausherren, als ein Freistoß knapp am Tor vorbeiging – im Gegenzug konnte Spielberg dann ebenfalls durch einen Freistoß die Führung erzielen. Kurz vor der Pause dann auch noch das 2:0 für den Gast.
Das Spiel verflachte in der zweiten Hälfte, Spielberg schien sich auf dem Ergebnis ausruhen zu wollen. In der 70. Minute dann der Anschlusstreffer, was den Gast aufrüttelte und noch zu zwei weiteren Treffern führte.
Auf Seiten der Astoria taten sich vor allem eine Handvoll Ultras hervor, die mit einem zur Trommel umfunktionierten Plastikkanister Stimmung machten.
Kurz vor Schluß müssen die Jungs dann wohl den Linienrichter beleidigt haben, denn der Schiri verwies die Adoleszenten des Stadions – ich habe selten so gelacht!
Nach einem ziemlichen Marsch zur S-Bahn nach Walldorf-Wiesloch (wir hatten jedoch mehr als genug Zeit) dann nur noch nach Hause auf die Kommando-Couch.

TORE: 0:1 Noukiatchom, 0:2 Herceg, 1:2 Gören, 1:3 Wehrle, 1:4 Merkle

ZUSCHAUER: 220