LL Mittelbaden: 1. FC Bruchsal – Alemannia Wilferdingen 1:3 (1:2)

Dezember 7th, 2006
1. FC Bruchsal Stadion Sportzentrum,
Bruchsal
Alemannia Wilferdingen

Vollkommen bocklos gings heute über die A5 gen Norden – der Landesligakracher des Tabellenvierten 1. FC Bruchsal gegen den Tabellenletzten FC Alemannia Wilferdingen, eigentlich ‘ne klare Kiste.

Das Spiel sollte im Stadion stattfinden – was wohl eher selten passiert. Normalerweise trägt Bruchsal seine Matches auf dem benachbarten “Hauptfeld” aus – ein reiner Fußballplatz mit vier Stufen auf der Längsseite als einzigem Ausbau mit einer geschätzten Kapazität von 1.500 Zuschauern.

Heute gings also ins Stadion – immerhin mit sechs Stufen auf beiden Geraden und auch noch zwei bis vier Stufen in den weitläufigen (dank Leichtathletikeinrichtungen wie Laufbahn usw.) Kurven. Und auf der “Haupttribüne” gibts sogar einen gar nicht so kleinen Unterstand, der an ein Buswartehäuschen erinnert und auch der Sprecherkabine Schutz bietet.

Der Grund für den Umzug konnte nicht ermittelt werden, auch der andere Platz hätte über eine Flutlichtanlage verfügt. Nun gut, wir wollen uns mal nicht beschweren, war schon schöner so. Kapazität würd ich mal auf großzügig 3.500 schätzen.

Beim Auflaufen der Teams waren meine Sympathien klar verteilt – Heim in rot, die Gäste in blau-gelb (und sogar ganz zeitgemäß in einem pfiffigen marineviolett…).

Unter den gut hundert Zuschauern waren auch vier Bruchsal-Ultras der Sektion U14, die mir im Folgenden viel Kurzweil bescheren sollten: als Intro gabs eine Zaunfahne, einen Schwenker aus einem weißen Taschentuch und eine Tapete, deren Aufschrift leider nicht zu lesen war, da sich die Spezies die dunkelste Ecke des ganzen Stadions für die Show ausgesucht hatten.
Aber das war natürlich nicht alles: aus Protest (?) wurde die Ultras-Zaunfahne nach fünf Minuten wieder eingepackt und Spruchband und Schwenker verbrannt – da hatte aber plötzlich jemand Angst vor der eigenen Courage, als es im Papierkorb loderte. Der Löschversuch war genauso sinnlos wie lustig anzuschauen.
Ansonsten wurde – und das ist keine Übertreibung – die komplette erste Halbzeit und die Pause über durchgezündelt. Leider gabs natürlich nur Knallteufel, 20 Gramm Rauch und anderes Kinderfeuerwerk, wie Schwärmer und Sprühfontänen, die ganze fünf Sekunden brannten.
Zum Abschluss (der in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit zelebriert wurde) gabs dann aber noch ein römisches Licht mit vier Leuchtkugeln, was den Kids dann aber auch nicht geheuer war und sie erstmal für zehn Minuten im Busch verschwanden. Ich war aber mutmaßlich der einzige, der sich dafür interessierte.

Fußball wurde natürlich auch gespielt – in der ersten Hälfte war der Gast aus Remchingen (Quiz: welcher andere große Club kommt noch aus dieser Gemeinde? Rischtisch: der mächtige FC Nöttingen!) erstaunlicherweise klar besser, konnte einige gute Chancen verbuchen und ging folgerichtig mit 1:0 in Führung.

Nach ca. zwanzig Minuten kam dann der Gastgeber besser ins Spiel und konnte in der 26. Minute auch seine erste Chance vermelden. Knapp zehn Minuten später dann sogar der Ausgleich durch einen schönen Kopfballtreffer nach einem Freistoß.

Dies schien die Alemannen nun aber eher anzuspornen und so konnte nur vier Minuten später wieder in Blau-Gelb gejubelt werden.

Der Stadionsprecher war heute übrigens reichlich neben der Spur und gab für diese beiden Tore eine um nur zwanzig Minuten falsche Zeit an. Leider merkte er dann seinen Fehler – hätte mich mal interessiert, wie er reagiert hätte, wenn der Schiri nach vermeintlich 25 Minuten zur Pause gepfiffen hätte… Dementsprechen mit Vorsicht sind denn auch meine Torschützen zu genießen – ob ich die Namen richtig verstanden habe ist das eine, ob er sie richtig angesagt hat, das andere.

Nach dem Seitenwechsel kam Bruchsal deutlich besser ins Spiel zurück, musste jedoch nach rund einer Stunde die Vorentscheidung durch einen sehr schönen Alleingang von einem Wilferdinger auf der rechten Seite hinnehmen, was nun das Heimpublikum und auch den Präsidenten des 1. FC Bruchsal aufbrachte, die ein Abseits gesehen haben wollten – tatsächlich stand ein Blau-Gelber deutlich im Abseits, dieser griff nur halt überhaupt nicht ins Spiel ein, so dass weitergespielt wurde.
Das Volk musste nun aber erstmal von den Unparteiischen besänftigt werden, so dass es erst nach kurzer Unterbrechung weitergehen konnte.

Die letzten Minuten gabs noch ein paar ganz ordentliche Szenen und Chancen hüben wie drüben, so wurde mehrfach der Pfosten auf beiden Seiten getroffen – Tore fielen jedoch keine mehr.

Nach dem Abpfiff schnell zum Auto, Heizung an, und grad bei der Ausfahrt Karlsruhe meldeten sich meine Hände mit Kribbeln lebendig zurück…

TORE: 0:1 und 1:2 Adriano Garro (6′, 39′), 1:1 Gattung (35′), 1:3 Sinisa Saric (59′)

ZUSCHAUER: gut 100, davon schätzungsweise ein Viertel Gästeanhänger

BL2: BTSV – 1. FC Kaiserslautern 0:1 (0:0)

Dezember 3rd, 2006
Eintracht Braunschweig Eintrachtstadion,
Braunschweig
1. FC Kaiserslautern

Dieses Spiel sollte unser letzter Strohhalm werden, wenn man hier gewinnt und noch vier Punkte aus den dann verbleibenden Partien holt, dann wäre der Klassenerhalt noch drin.

So ging es also mit gemischten Gefühlen nach Braunschweig und nach einigen Berichten über die Krakautour ins Stadion.

Ordentlich voll war es heute mal wieder, offiziell knapp 20.000, die Stimmung leider recht enttäuschend.

Das Spiel ist schnell erzählt, am Anfang waren beide Teams gleichwertig und auch der BTSV konnte sich einige kleinere Möglichkeiten erarbeiten, spätestens in der zweiten Hälfte dann aber klare Vorteile für die Kartoffelbauern, die durch Daham dann auch in Führung gehen konnten . Wir hatten es heute Stuckmann zu verdanken, nicht höher verloren zu haben.

Tja, nach 90 Minuten waren die Köpfe dann geneigt und die Mundwinkel runtergezogen, ohne ein mittelgroßes Wunder wird es für uns in der nächsten Saison dann wohl wieder Regionalliga Nord heißen.

BTSV: Thorsten Stuckmann – Benjamin Siegert, Marco Grimm, Francis Banecki (Dennis Weiland, 77′), Jan Tauer – Dennis Brinkmann, Torsten Lieberknecht, Kosta Rodrigues – Tobias Schweinsteiger (Markus Husterer, 43′), Ahmet Kuru (Samuel Koejoe, 58′), Jürgen Rische. TRAINER: Willi Reimann

1. FC KAISERSLAUTERN: Jürgen Macho – Sven Müller, Mathieu Beda, Ismael Bouzid, Axel Bellinghausen – Balazs Borbely, Steffen Bohl (Azar Karadas, 79′) – stefan Lexa, Tamas Hajnal, Sebastian Reinert (Ricardo Villar, 74′) – Noureddine Daham (Marcel Ziemer, 86′). TRAINER: Wolfgang Wolf

SCHIRI: Christian Fischer (Hemer)

TORE: 0:1 Noureddine Daham (56′)

ZUSCHAUER: 19.900, gut tausend Gästefans

OL Nordost-Nord: BFC Preußen Berlin – FC Schönberg 95 3:2 (0:1)

Dezember 2nd, 2006
BFC Preußen Berlin Preußenstadion,
Berlin
FC Schönberg 95

…nämlich das Oberligaspiel Preußen Berlin gegen den FC Schönberg 95 im altehrwürdigen Preußenstadion.

Nachdem uns Effi und Marek vorm Stadion rausgeschmissen hatten und der Eintritt bezahlt worden war, musste ich bei meiner Photorunde feststellen, dass dieses Spiel nicht wirklich viele Zuschauer begeistern konnte – handgezählt kam ich auf knapp einhundert, die offizielle Zahl der zahlenden Zuschauer wurde später mit ganzen 69 beziffert… so wenig Zuschauer hatte ich – abgesehen von Spielen unserer dritten Mannschaft oder der Jugend – noch nie!

Das Preußenstadion verfügt über eine kleine Sitzplatztribüne mit Holzbänken vorm Vereinsheim (dem Preußencasino), links und rechts davon sind Steinstufen, die sich auch durch die Kurve und bis auf die Gegengerade ziehen.

Bei schönem – aber kalten – Fußballwetter gabs auf dem Rasen zunächst mal wenig zu sehen, ein ganz übles Gebolze wurde uns da geboten!

Immerhin konnte der Gast optische Vorteile für sich verzeichnen und ging daher auch verdient mit 1:0 in Führung, was auch den Pausenstand dieses Grottenkicks bedeutete.

Nach dem Seitenwechsel ging es zunächst ebenso erbärmlich weiter, jedoch wurde dem neutralen Zuschauer etwas zum Schmunzeln geboten: ein Schönberger Verteidiger verlängerte einen langen Ball aus der Preußenhälfte geschickt mit dem Kopf, so dass sich die Pille in einem wundervollen Bogen und scheinbar in Zeitlupe ins eigene Tor senkte. Bravo!

Dennoch waren die Mecklenburger aus der Nähe von Lübeck immer noch die klar bessere Mannschaft. Fünf Minuten nach dem Ausgleich wusste sich ein Preußenverteidiger nur noch mit einer Notbremse im Strafraum zu helfen – und erwies dem Berliner Traditionsclub damit einen Bärendienst: Elfmeter und gelb-rote Karte.

Der Elfmeter wurde klar verwandelt und da Schönberg nun ja in Überzahl war, dachte man, dass dies wohl die Entscheidung gewesen sein müsste – jedoch weit gefehlt.
Preußen riss sich jetzt den Arsch auf, wohingegen die Schönberger nur noch am Schwalben waren und sich ständig theatralisch schreiend auf dem Boden wälzten.

Die Preußen wurden für ihren Einsatz belohnt und kamen in der 72. Minute zum Ausgleich und konnten kurz vor Ende sogar noch den Siegtreffer erzielen.

Für uns ging es nach dem Kick mit einem kurzen Dönerstopp per S-Bahn in die City, da wir mit Effi und Marek um 16h00 am neuen Hauptbahnhof verabredet waren.
Marek wurde herzlich verabschiedet und in den nächsten Zug Richtung Stettin gesetzt, während wir uns auf den Weg nach Braunschweig machten.

Dort noch schnell ein Bierchen bevor es für mich mit der Bahn noch auf die letzten Kilometer nach Goslar ging, wo ich um 21h00 erschöpft und müde eintraf und die phantastische Reise, die am Mittwoch morgen in Karlsruhe begann und mich über die Stationen Hahn-Kattowitz-Krakau-Warschau-Stettin-Berlin-Braunschweig führte, endete.

TORE: 0:1 und 1:2 Hendrik Völzke (23′, 64′ Foulelfmeter), 1:1 Stefan Malchow (59′, Eigentor), 2:2 Markus Luczak (72′), 3:2 Momar Nije (89′)

ZUSCHAUER: ganze 69 Zahlende… vier Personen gesetzten Alters mit Gästeschal

UEFA-Cup: WisÅ‚a Kraków – FC Basel 3:1 (1:1)

November 30th, 2006
Wisła Kraków Stadion Wisły,
Krakau, Polen
FC Basel

Mittwoch morgens gegen 6h00 begann diese Tour am Bahnhof in Karlsruhe, wo mich die Autobesatzung bestehend aus Waldhof Mannheim und FC Basel aufsammelte.
Unterwegs noch einen weiteren Waldhöfer aufgegabelt und ab ging es mit zwei Halben nach Hahn, wo die Weiterreise mit Ryan Air auf dem Programm stand.

Am Flughafen traf man auch sogleich den Rest unserer feinen Truppe sowie auf weitere Freunde des FC Basel.

Der Flug verging ereignislos, bis auf die Durchsage vom Käpt’n, dass wegen starken Nebels nicht in Krakau sondern in Kattowitz gelandet werden müßte. Kurwa.

Dort war man dann erstmal mit großer Ratlosigkeit konfrontiert: da Ryan Air dort keinen Schalter hat, konnte uns niemand sagen, wie wir denn nun nach Krakau kommen würden.

Zwar gab es einen Bus, aber der sollte Geld kosten und die Gerüchte verdichteten sich, dass es einen Transfer für die Gestrandeten geben sollte – nur war bis zum Abfahrt desselben nicht klar, wann und von wo dieser starten sollte.

Der Basler Hofchauffeur Frossard witterte noch die dicken Franken und machte uns das Angebot, uns mitzunehmen (auch die Mannschaft und der VIP-Troß waren in Katowice gestrandet), was dankend abgelehnt wurde, da der Fahrpreis wohl in seine Taschen gewandert wäre.

Plötzlich hatte unser Bus sich dann auf dem Parkplatz materialisiert und so gings über die Autobahn zum Flughafen nach Krakau und von da per Linienbus zu unserem Hotel.

Nach kurzem Einchecken und Frischmachen machten wir uns auf den Weg in die City, dekadenterweise auf Hotelkosten via Taxis. Unser Taximann war sehr bemüht, so dass wir fast fünf Minuten vor dem Rest am Treffpunkt ankamen.

Nach einem lecker Essen in einer wohl recht noblen Pizzeria (Preise von rund fünf Euro für ‘ne Riesenpizza sind für den Einheimischen nicht grad billig) gings in eine urige Kneipe im zweiten Kellergeschoß in der Nähe des Marktplatzes, wo die Truppe um Effi, Hagedorn und WisÅ‚a-Marek bereits sehnsüchtig auf uns warteten. Später tauchten auch noch die Basler um Florian und Ornella auf, so dass einem feuchtfröhlichen Abend nicht viel im Weg stand – außer, dass unser Hotelshuttle für 22h15 bestellt war und man mal wieder gehen musste, als die Stimmung grad den Zenit erreichen wollte.

An einer Tankstelle wurden noch ein paar Vorräte eingekauft und sich dann ins kurzerhand etablierte Dreibettzimmer zurückgezogen. Nach einigen Drinks und Gesprächen machte sich dann allgemeine Müdigkeit breit, so dass sich Kai zum Schwaben kuschelte und auch unser Zimmer den Rückzug antrat.

Am nächsten Morgen wurde das Frühstücksbuffet vom Hotel supportet (leider nicht im Preis inbgriffen und mit 29 Złoty für polnische Verhältnisse auch sehr hochpreisig), ehe es leicht dezimiert (Basel Sektion Schwaben lag malad im Bett und ließ sich von Annika pflegen) per Bus in die City ging, wo uns direkt die Effi-Crew über den Weg lief. Unsere Wege trennten sich allerdings recht bald, da Effi und Marek noch ein paar geschäftliche Dinge zu regeln hatten und wir mehr das Touriprogramm vor uns hatten.

Nach kurzem Abstecher über den Markt meldete sich der Hunger bei den Frühstücksverweigerern, bei mir dagegen der Kater, so dass sich unsere Truppe nach kurzem Abstecher zu McD (wo der Schwabe sich direkt in die Bedienung verliebte) trennte. Ein Teil war nun auf Shoppingtour, Weissi und ich probierten mal ein Konterbier, was auch hervorragend klappte.

Nach der Wiedervereinigung gings dann erst in ein obskures Restaurant, der pure Tourinepp und anschließend in die Kneipe vom Vorabend, wo noch ein wenig Mut für das gefährliche Fußballspiel am Abend angetrunken werden wollte.

Per Taxi noch mal kurz zum Hotel und dann auch schon Richtung Ground, der grad n Kilometer entfernt war. Was hatte man nicht alles von dem WisÅ‚a-Lynchmob gehört, wir haben genau keinen Fan gesehen (naja, bis auf Weissi, der es vorzog erstmal zur Heimkurve zu gehen und sich durch sein Verhalten direkt als Fremder zu outen – passiert ist aber erwartungsgemäß nix).

Nach mehr als albernen Kontrollen und dem Hinweis der Basel-Ordner, dass wir uns bitte nicht von den schwarz vermummten Gesellen im Block provozieren lassen sollten, gings in den neuen Gästeblock.

Dort alles vom Feinsten, nur leider konnte man den Rest unserer Tribüne dank eines extrem dichtmaschigen Zauns nicht erkennen. Diese Tribüne ist die erste Neuerrichtete, gegenüber das Ding ist auch fast fertig, jedoch fehlen da wohl noch die Sitzschalen. Die alte Haupttribüne und die Gegenseite sind noch im alten Zustand und es steht wohl auch noch in den Sternen, wann der komplette Umbau fertig wird (in der Stadtverwaltung haben wohl die Cracovialeute das Sagen, wird gemunkelt).

Neben einer weiteren Autobesatzung aus der schönsten Stadt der Welt waren leider nur eine sehr übersichtliche Menge an Baslern vor Ort, so dass man nicht zu viel Stimmung erwarten konnte.

Die Heimseite präsentierte ein Spruchband (“Auf gehts, kämpfen und siegen” oder so) und eine Choreographie aus einer Blockfahne und Metallicfolien in silber, rot und blau – diese wurden leider nicht passend hochgehalten, so dass die Choreo mal klassisch in die Hose ging. Anschließend wurde der Zaun mit den üblichen Bannern verziert (auch wenn wohl die ein oder andere in der Vorwoche an Craxa ging, wie man so hörte)

Das Spiel war unterste Kajüte, zwar konnte der FCB durch Petric schon nach acht Minuten in Führung gehen, Wisła glich aber umgehend aus und war von da an die weniger schlechte der beiden Mannschaften, die heute beide einen ganz üblen Stiefel runterspielten.

Die Stimmung bei uns so einigermaßen OK, auf Heimseite ebenfalls sehr durchwachsen – aber wenn die loslegten, dann war es brutal laut. Dazu gabs immerhin mal ein paar Strobo-Bengalen, leider hinter den Fahnen, so dass man nicht wirklich was sah – offenbar gibts bei WisÅ‚a ein Abkommen mit dem Verein, bei europäischen Spielen zu Hause nicht zu zündeln.

Nach der Pause dann das gleiche Spiel, Wisła ganz schwach, Basel noch schwächer, so dass auch die beiden folgenden Tore für die Polen absolut in Ordnung gingen (auch eine gelb-rote Karte für Cléber in der 88. Minute auf Heimseite konnte nichts mehr ändern) und sich der FC Basel nun ganz auf die Meisterschaft und den nationalen Cup konzentrieren kann.

Wir erduldeten noch eine Blocksperre, ehe wir uns auf den Fußweg allein ins Hotel machten, wo natürlich wieder nichts passiert ist (außer einem kleinen Pitstop an der Tanke, um die Vorräte aufzufüllen).

Im liebgewonnenen Partyzimmer wurden dann noch ein paar Biere getrunken, aber auch heute forderte der anstrengende Tag schon bald seinen Tribut.

Während der Großteil unserer Bombentruppe am Freitag zurück nach Hahn flog, ging es für mich per Taxi zum Bahnhof, wo ich mit Marek, Effi und Ingo verabredet war, um gemeinsam nach Stettin zu fahren. Dank der findigen Mitreisenden kostete die neunstündige Fahrt in der ersten Klasse Intercity via Warschau grad 80 ZÅ‚oty – da darf sich die DB gerne mal die ein oder andere Scheibe von abschneiden!

In Stettin wurde erstmal das Gepäck in Mareks Bude verstaut, ehe es zum Shoppen (Zigaretten und Bier…) und Pizzaessen in die City ging und wir danach daheim bei dem einen oder anderen Bier noch über die aktuellen Preise für Schals und Aufkleber auf dem Weltmarkt diskutierten.

Effi und Marek hatten Samstag früh noch geschäftlich zu tun, was jedoch ins Wasser fiel und wir so mit einem Abstecher auf dem Polenmarkt einigermaßen zeitig mit bis unters Dach vollgepacktem Auto Richtung Berlin durchstarteten, wo für Ingo und mich ein weiterer Leckerbissen auf der Fußballspeisekarte stand…

WISŁA KRAKÓW: Emilian Dohan – Marcin BaszczyÅ„ski, Cléber Guedes de Lima, Dariusz Dudka, Michael Thwaite – Jakub BÅ‚aszczykowski (Adam Kokoszka, 89′), Jacob Burns, RadosÅ‚aw Sobolewski, Marek ZieÅ„czuk – Piotr Brożek (Jean ‘Paulista’ Rodrigues, 64′), PaweÅ‚ Brożek (Pareyk MaÅ‚ecki, 90′). TRAINER: Dragomir Okuka

FC BASEL: Louis Crayton – Reto Zanni, Daniel Majstorovic, Koji Nakata, Scott Chipperfield – Mile Sterjovski, Papa Malick Ba, Ivan Ergic, Zdravko Kuzmanovic (Cristiano, 83′), Delron Buckley (Ivan Rakitic, 62′) – Mladen Petric. TRAINER: Christian Gross

SCHIRI: Viktor Kassai (Ungarn)

TORE: 0:1 Mladen Petric (8′), 1:1 und 1:3 PaweÅ‚ Brożek (11′, 83′), 2:1 Jean ‘Paulista’ Rodrigues (71′)

ZUSCHAUER: 8.000, rund 100 Basler (drei Mannheimer, sechs Braunschweiger)

BL2: Wacker Burghausen – BTSV 1:1 (0:1)

November 26th, 2006
Wacker Burghausen Wacker-Arena,
Burghausen
Eintracht Braunschweig

Kurz nach drei Uhr morgens ging es am Totensonntag los, um meine Eintracht zum dritten Mal in Burghausen zu unterstützen. Mit der Straßenbahn ging es zunächst einmal nach Heilbronn, von da nach Stuttgart und weiter nach Ulm – da wurde dann leider der Anschluss nach München um lächerliche 30 Sekunden verpasst… Einzige Möglichkeit nun noch pünktlich zum 11-Uhr-Treffpunkt in München zu kommen, warm in ein IC-Teuerticket zu investieren – schönen Dank auch, scheiß Deutsche Bahn.

In München lief ich direkt Mitfahrer Niko über den Weg, unser Wagen samt Chauffeur der Sektion München kam dann auch bald und man machte es sich zu dritt auf der Rückbank bequem.

Schien in München noch die Sonne bei schnuckeligen 18°, so war es an der österreichischen Grenze mehr als zehn Grad kälter und trübe…

Direkt auf dem Parkplatz vom Stadion wurde dann auch der gute alte Wackerfan Eise aufgegabelt, mit dem es noch auf ein Weißbier in die benachbarte Schwimmhalle (!) ging, ehe sich unsere Wege trennen sollten.

Wie schon letztes Mal, so gabs auch diesmal einen Umbau der Wacker-Arena zu bestätigen, wurde doch nun eine größere Stahlrohrtribüne für die Gäste direkt auf der Laufbahn errichtet und auch die Haupttribüne war durch einen Umbau näher ans Spielfeld gerückt.

Knapp 200 Braunschweiger hatten sich heute in Oberbayern versammelt und konnten durch ein sehr gelungenes Intro mit großen und kleinen Schwenkfahnen auf sich aufmerksam machen – auch sonst war unser Support heute nicht so schlecht, es wurde durchgängig gesungen, wenn es auch häufig gerne ein wenig lauter hätte sein dürfen. Leider fahren immer noch zu viele auswärts mit, die dann im Block die Zähne nicht auseinander bekommen.

Das Spiel begann für beide Seiten durchwachsen, wobei der BTSV das Spiel zunehmend zu bestimmen schien und dennoch eingiermaßen überraschend – grad als ich auf dem Weg zum Klo war… – dennoch einigermaßen überraschend zum 1:0 durch einen Siegert-Kopfball kam.

Nach dem Seitenwechsel dann leider Burghausen die klar bessere Mannschaft, die auch zu einigen Chancen kam und leider in der 64. Minute den Ausgleich erzielen konnte.

In der Restspielzeit dann weiter Wacker am Stürmen – zum Glück erfolglos.

Nach dem Abpfiff dann bei uns viele gesenkte Köpfe – sicherlich, ein Punkt auswärts ist durchaus ein Erfolg, nur bringt uns das leider im Abstiegskampf nicht wirklich weiter. Hätte man in den Heimpartien gegen Paderborn, Koblenz, Fürth und Unterhaching ein paar mehr Punkte (letztendlich wären aus diesen Partien gut und gerne elf Punkte mehr zu holen gewesen), so wäre die Stimmung nach dem Kick in Burghausen sicherlich entspannter gewesen.

Deprimiert gings zurück zum Auto und nach München, wo dank zügiger Fahrweise noch der Zug um 17h51 Richtung Heimat bestiegen werden konnte, mit Umstiegen in Ulm und Stuttgart (jeweils mit längerem Aufenthalt) erreichte ich dann nach nur rund 23 Stunden wieder das heimische Karlsruhe, wo es einigermaßen direkt ins Bett ging.

WACKER BURGHAUSEN: Uwe Gospodarek – Vlado Jeknic, Hrvoje Vukovic, Daniel Rosin, Dilaver Satilmis (Maximilian Nicu, 46′) – Björn Hertl, Oliver Fink (Stefan Aigner, 46′)- Thorsten Burkhardt (Ronald Schmidt, 76′), Thomas Drescher – Dragan Bogavac – Marek Krejci. TRAINER: Markus Schupp

BTSV: Thorsten Stuckmann – Benjamin Siegert, Marco Grimm, Francis Banecki, Jan Tauer – Torsten Lieberknecht – Markus Husterer, Kosta Rodrigues (Dennis Weiland, 89′), Dennis Brinkmann – Jürgen Rische (Martin Hauswald, 84′), Ahmet Kuru (Samuel Koejoe, 64′). TRAINER: Willi Reimann

SCHIRI: Tobias Welz (Wiesbaden)

TORE: 0:1 Benjamin Siegert (40′), 1:1 Marek Krejci (64′)

ZUSCHAUER: 5.050, nur knapp 200 Braunschweiger

OL BaWü: FC 08 Villingen – Heidenheimer SB 3:0 (1:0)

November 25th, 2006
FC 08 Villingen Friedengrundstadion,
Villingen-Schwenningen
Heidenheimer SB

Am Samstag gings per Bahn in die Doppelstadt Villingen-Schwenningen am Schwarzwaldrand – ich war da ja schon vor ca. zwei Jahren mal, damals stand ich leider vor verschlossenen Stadiontoren – scheiß Schnee…

Heute hatte ich mehr Glück, problemlose Zugfahrt, problemloser Fußweg zum Ground und frühzeitig vor Ort, so dass ich noch die Ankunft der Gästefans mitbekam – ein Bus hatte sich auf den Weg gemacht. Wie sich später zeigen sollte, waren aber nur ungefähr die Hälfte der Mitreisenden am Support beteiligt.

Das Stadion im Friedengrund ist eins der Schmuckkästchen der Liga, einer Sitzplatztribüne liegt eine schöne Stehplatztribüne gegenüber, dazu ist eine Hintertorseite noch mit Stufen ausgestattet. 15.000 Zuschauer fasst der Ground, für die Oberliga natürlich gnadenlos überdimensioniert. Hinter der Stehtribüne liegt übrigens noch ein Kunstrasenplatz, der ebenfalls über eine kleine Tribüne verfügt (da spielte heute die B-Jugend gegen Reutlingen, quasi als Vorspiel). Direkt nebenan liegt dann auch noch der Platz des DJK Villingen, der jedoch über keinen Ausbau verfügt.

Nach einer Stadionrunde und einer Portion Pommes (nicht zu empfehlen) gings dann auch langsam gen Kick-Off-Time. Das Spiel begann mit einer Gedenkminute für die verstorbene Ehrenpräsidentin vom FC 08.

Der Gast aus Heidenheim ist ja die Überraschungsmannschaft der Oberliga, grad vor zwei Jahren aufgestiegen, konnte sie sich schon letzte Saison an der Spitze etablieren und gehört diese Saison zu den absoluten Spitzenteams. Villingen dagegen eher verloren im Mittelfeld (wobei auch das durchaus als Erfolg gewertet werden kann, da man den Nimbus einer Fahrstuhlmannschaft zwischen Verbands- und Oberliga innehat).

Die Partie begann recht unterhaltsam und ausgegelichen, beide Fanlager waren ordentlich und durchgängig am Supporten, wobei man ebenfalls beiden den Rat geben kann, mal weniger Trommeln einzusetzen – bringt ja nix, wenn das ständige Getrommel den eigenen Support übertönt.

Die Gästefans zündeten nach ner Viertelstunde erstmal fein Rauch, der sich über den Platz ausbreitete – schien aber keinen wirklich zu stören, gab jedenfalls keine Durchsage, von wegen “liebe Gästefans, das Abbrennen von Feuerwerkskörpern ist verboten…”. Sowieso war alles in Villingen sehr entspannt, sowohl Heim- als auch Gästeanhang bevölkerten die Stehtribüne, eine Fantrennung gabs nicht, Ordner waren keine vor Ort und die einzigen beiden Cops standen untätig-entspannt in der gegenüberliegenden Ecke. Und passiert ist nix weiter – so geht’s doch auch, muß ja nicht immer ne Hundertschaft zum Fußball kommen.

Villingen kam immer besser ins Spiel und hatte in der 25. Minute die erste Großchance, als ein Schuss an den Pfosten ging.

Nach ca. einer halben Stunde folgerichtig das 1:0 durch einen abgefälschten Schuss, was auch dem Spielverlauf entsprach – auch wenn die Heidenheimer im Gegenzug fast ausgeglichen hätten.

Kurz nach Anpfiff dann das vorentscheidende 2:0, wieder durch Sari, was den Gast auch zu schocken schien, denn Villingen blieb die klar stärkere Mannschaft und hätte zehn Minuten später beinahe das 3:0 erzielt: erneut wäre es Sari gewsen, er verzog aber vorm Tor.

In der 62. Minute hatte Heidenheim nochmal eine Großchance auf den Anschluss, konnte jedoch die Kugel nicht im Tor der 08er unterbringen – obwohl in dem Getümmel vorm Gehäuse sicherlich vier oder fünf Versuche zu verzeichnen waren, ehe Villingen endgültig klären konnte.

Zehn Minuten später machte der Gastgeber dann mit einem Konter zum 3:0 alles klar, was die Gäste zum Abbrennen einer weiteren Ladung Rauchpulver veranlasste, die diesmal über den Nebenplatz des DJK abzog und noch nach dem Abpfiff fünfzehn Minuten später in der Luft hing…

Gegen Spielende entwickelten sich noch zahlreiche Möglichkeiten auf beiden Seiten, die aber nicht mehr zu Toren führten, so dass Villingen das Spiel klar für sich entscheiden konnte, was vom Heimanhang mit einem Bengalo gefeiert wurde.

Für mich gings schnellen Schrittes zurück Richtung Bahnhof, wo man noch einen Offenbacher Hopperkollegen traf, mit dem bis Offenburg die Fahrt verlabert wurde.

TORE: 1:0 und 2:0 Adem Sari (30′, 48′), 3:0 Rodrigo Stasiak (73′)

ZUSCHAUER: 1.100, ca. 50 Gäste (wovon aber auch nur 20 den Mund aufgemacht haben)

BL2: Karlsruher SC – Hansa Rostock 4:4 (3:0)

November 20th, 2006
Karlsruher SC Wildparkstadion,
Karlsruhe
Hansa Rostock

Die pure Langeweile trieb mich am heutigen Abend in den Wildpark – allerdings war natürlich auch Spitzenspiel angesagt (und im Vorfeld ein ‘sold out’ gemeldet).

Natürlich gabs noch Gästekarten also rein ins Vergnügen für fünf Euro statt DSF. Die Kontrollen erstaunlich lasch, da waren die Ordnungskräfte bei unserem letzten Auftritt noch engagierter. Dafür gabs aber kein Bier bei den Gästen.

Die DreKSCau Vor Spielbeginn flog das neue KSC-Maskottchen via Fallschirm in den Innenraum. Nun halte ich Maskottchen ja eh für so sinnlos wie ein zweites Arschloch, aber das Ding schießt den Vogel ab – ein Wildschwein haben sich die tollen Verantwortlichen des KSC da einfallen (oder von irgendwelchen Marketing-Nimrods einreden) lassen. Der Kerl hat übrigens noch keinen Namen, auf der KSC-Homepage darf man Vorschläge loswerden. Ich denke ja, dass ich mit meinen Vorschlägen Stinktier und DreKSCau gute Chancen haben werden.

Da ich heute ja mal einigermaßen neutral unterwegs war (die Daumen wurden Hansa gedrückt, aber Tore und gutes Spiel waren wichtiger), postierte ich mich mal Richtung Kurve, um wenigstens ein wenig vom Heimsupport mitzubekommen – und da muss ich sagen, das war aller Ehren wert! Brutal laut und durchgängig! Schade, dass man das als Gästefan normalerweise nicht mitkriegt. Auf Hansaseite die Stimmung leider sehr enttäuschend, waren zwar beachtliche 400 Mann auf ‘nen Montag abend auf dem Katzensprung von der Ostsee ins Badische dabei, aber laut oder auch nur durchgängig ist etwas anderes.

Das Spiel begann allerdings auch gleich mit einem Stimmungsdämpfer für die Gäste, nach sechs Minuten stands schon 1:0 für den KSC und zehn Minuten später konnte Porcello mit einem geilen direkten Freistoß aus über 30 Metern auf 2:0 erhöhen.

Die Frust der Rostocker entlud sich in zwei Leuchraketen, die unters Dach der Gegengerade gefeuert wurden – an Asozialität natürlich kaum zu überbieten.

Der KSC antwortete sportlich und führte zur Halbzeit bereits mit 3:0.

Nach dem Seitenwechsel kam die Kogge etwas besser in Fahrt, in Halbzeit eins waren die Gastgeber noch haushoch überlegen, nun war es ausgeglichener und folgerichtig fiel dann auch der Anschlusstreffer für Hansa.

Kaum zehn Minuten später schien der Fisch dann aber endgültig gelutscht zu sein, nachdem Freis auf 4:1 erhöhen konnte.

Um einer Blocksperre zu entgehen und da ich noch Suptras-Andi treffen wollte, der heute mal VIP war, latschte ich dann in der 75. Minute aus dem Stadion und bekam grad noch das 4:2 für Hansa mit.

Da Andi noch ein wenig auf sich warten ließ, hörte ich gar noch das 4:3 – der Hammer! Auf dem Weg zur Straßenbahn dann die unglaubliche Nachricht: Hansa schafft sogar noch den Ausgleich zum 4:4!

Sehr ärgerlich! Drei Tore nicht gesehen und dadurch sicherlich eins der geilsten Spiele dieser Saison nicht in voller Länge gesehen. Naja, ich werds überleben.

KARLSRUHER SC: Markus Miller – Florian Dick, Maik Franz, Mario Eggimann, Christian Eichner – Godfired Aduobe – Giovanni Federico, Bradley Carnell – Massimilian Porcello – Edmond Kapllani, Sebastian Freis (Michael Mutzel, 81′). TRAINER: Edmund Becker

HANSA ROSTOCK: Mathias Schober – Dexter Langen, Tim Sebastian (Kim Madsen, 46′), Gledson da Silva Menezes, Marc Stein – Stefan Beinlich (Kai Bülow, 77′) – René Rydlewicz (Djordjije Cetkovic, 61), Christian Rahn – Zafer Yelen – Amir Shapourzadeh, Enrico Kern. TRAINER: Frank Pagelsdorf

SCHIRI: Thorsten Kinhöfer (Herne)

TORE: 1:0 Kapllani (6′), 2:0 Porcello (16′), 3:0 Carnell (28′), 3:1 und 4:2 Shapourzadeh (54′, 78′), 4:1 Freis (63′), 4:3 Rahn (81′), 4:4 Cetkovic (87′)

ZUSCHAUER: 27.000, darunter rund 400 Gäste