BL2: FC Erzgebirge Aue – BTSV 1:1 (0:1)

November 9th, 2012
Erzgebirge Aue Erzgebirgsstadion,
Aue
Eintracht Braunschweig

Freitag abend ins Erzgebirge, das bedeutet, früh Feierabend machen. Im Vorfeld musste man fürchten, arbeitsbedingt ziemlich knapp loszukommen, war dann aber alles entspannt. Der Vermieter hatte ja wegen Dresden noch was gutzumachen, also gabs den Neuner heute for gratis. Sehr begrüßt.

Nur zu siebt ging es dann also auf die Bahn, da Robin zwecks Fotoverantwortung früher im Stadion sein musste und alternativ anreiste und Fahrgast Numero Neun kurzfristig absagte.
Dafür hatten wir MiWo aus dem Family-Bus an Bord (und der ließ es sich auch nicht nehmen, das Lenkrad in die Hand zu nehmen), wofür wir unseren Rossi an die Familisten ausgeliehen hatten.

Ein Stau auf der A14 nervte ziemlich, speziell weil dringendst abgeschlaucht werden musste (abschlauchen, Verb, ugs. für urinieren – ein wertvoller Beitrag zur deutschen Sprache, der bei der heutigen Fahrt geprägt wurde).

Eine Pinkelpause später waren wir dann schon quasi in Aue, mussten aber im benachbarten Lößnitz parken und den bescheuerten Shuttle in Anspruch nehmen – die frechen vier Euro für die zum Parkplatz umgewidmete Wiese wurden aber unsererseits eingespart.

Im Stadion traf man gleich erstmal auf drei Waldhöfer Freunde, schön, Euch mal wieder dabei zu haben.

Erzgebirgsstadion, Aue

Die Stimmung unter den leider extrem wenig Einträchtlern war bestens, die Gegenseite dafür sehr still.

Das Spiel begann und Aue schien motiviert zu sein, das erste Team, welches uns eine Niederlage beibringt, zu werden.

In der 40. Minute war ich mal wieder abschlauchen (s.o.) und verpasste somit das Tor von Krupper – trotzdem natürlich sehr geil!

Nach der Pause wurde ein wenig was für die vorweihnachtliche Stimmung getan und der Gästeblock ein bisschen illuminiert (erstaunlicherweise ist dabei niemand zu Schaden gekommen, dabei ist Pyro doch so schrecklich gefährlich).

Erzgebirgsstadion, Aue

In der 67. Minute war ich dann erneut abschlauchen (s.o.) und verpasste so das Gegentor – trotzdem natürlich scheiße.

Ich habe gerade ein Déjà-vu. Ich habe gerade ein Déjà-vu.

Spaß beiseite. Also keine Tore gesehen, Spiel irgendwie mit 1:1 über die Runden gebracht und dann per Shuttle wieder zurück zum Bus, wo wir erstmal noch auf unseren achten Mann warten mussten.

Die Rückfahrt hat wie üblich sehr genervt, die Bierreserven haben gerade so gereicht und ein wenig genickert wurde auch, bevor wir wieder in der Heimat waren und MiWo uns noch netterweise nach Hause kutschierte.

Was bleibt zu sagen? Spitzenreiter! Ungeschlagen!

FC ERZGEBIRGE AUE: Martin Männel – Oliver Schröder, René Klingbeil, Kevin Schlitte – Marc Hensel, Nicolas Höfler – Fabian Müller, Jan Hochscheidt – Ronny König, Halil Savran (Andreas Wiegel, 65′). TRAINER: Karsten Baumann

BTSV: Daniel Davari – Steffen Bohl, Benjamin Kessel, Ermin Bicakcic, Ken Reichel – Norman Theuerkauf, Damir Vrancic – Raffael Korte (Randy Edwini-Bonsu, 83′), Mirko Boland (Orhan Ademi, 54′) – Dennis Kruppke (Marc Pfitzner, 88′) – Domi Kumbela. TRAINER: Torsten Lieberknecht

SCHIRI: Deniz Aytekin (Oberasbach)

TORE: 0:1 Dennis Kruppke (40′), 1:1 Oliver Schröder (69′)

ZUSCHAUER: 7.600, nur 250 Braunschweiger…

BL2: BTSV – SV Sandhausen 2:1 (1:0)

November 2nd, 2012
Eintracht Braunschweig Eintrachtstadion,
Braunschweig
SV Sandhausen

Drei Heimpflichtspiele in sechs Tagen, da lacht das Eintracht-Herz – auch wenn die Niederlage gegen Freiburg immer noch unnötig erscheint. Dies sollte aber ein Grund mehr sein, sich heute den Frust von der Seele zu schießen.

Wie üblich traf ich auf der Feiermeile Rheingoldstraße auf die Kollegen, um bald darauf gemeinsam das blau-gelbe Heiligtum zu betreten. Knapp 19.000 Zuschauer waren dabei, brauchen wir wohl doch in absehbarer Zeit kein größeres Stadion.

Im Gästeblock tummelten sich ca. 50 Gäste, die eine große Zaunfahne und zwei Schwenker im Gepäck hatten, ansonsten aber unauffällig blieben.

...er hält Hannover noch immer zum Narren!
Auf der Heimseite wurde ein neuer Schwenker präsentiert, eine Reminiszenz an die “Freunde” aus Hannover, deren Fritz-Haarmann-Fahne ja üble Reaktionen von Martin Kind provozierte. Bild wurde dankenswerterweise von Robin zur Verfügung gestellt.

Das Spiel begann und es stürmte nur ein Team: der BTSV – nur mit den Toren wollte das zunächst nicht ganz klappen.

Ischdonat im Gästetor konnte sich auch bald über unser aller Zuneigung freuen, da er beim Stand von 0:0 übelstes Zeitspiel abzog und damit den Fans und dem Schiri auf der Nase rumtanzte. Die Quittung folgte in Form einer gelben Karte – schade, dass diese Amöbe nicht noch geflogen ist, gegönnt hätte ich es ihm.

Kurz vor der Pause dann das erlösende 1:0 – Kumba kann auch noch treffen, sehr schön…

Und nur fünf (Spiel-)Minuten später das 2:0, ebenfalls von Kumbela. So langsam machte ich mir doch Hoffnung auf ein Schützenfest – nur leider schaltete die Eintracht nun einen Gang zurück und ließ völlig unnötig die Badenser wieder ins Spiel kommen: Löning, nur Sekunden zuvor eingewechselt, erzielte das Anschlußtor, was in der Folge doch noch für einige Herzrhythmusprobleme sorgen sollte.

Immerhin war unser alter Kingsley Onuegbu heute sehr farblos (harhar…), scheint doch wieder lieber Cola als Wasser zu saufen. Zehn Minuten vor Schluß kam dann auch noch mein Freund Danneberg ins Spiel, dieser miese Söldner.

Wie dem auch sei, es blieb beim 2:1, Hertha spielte nur 0:0, damit also wenigstens bis Montag (da spielt Lautern gegen Aue) sechs Punkte Vorsprung auf Platz 2.

BTSV: Daniel Davari – Steffen Bohl, Ermin Bicakcic, Deniz Dogan, Ken Reichel – Damir Vrancic, Norman Theuerkauf – Raffael Korte (Jonas Erwig-Drüppel, 75′), Mirko Boland (Orhan Ademi, 76′) – Dennis Kruppke, Domi Kumbela (Pierre Merkel, 88′). TRAINER: Torsten Lieberknecht

SV SANDHAUSEN: Daniel Ischdonat – Julian Schauerte, Marco Pischorn, Fabio Morena, Timo Achenbach – Jan Fießer (Tim Danneberg, 79′), Simon Tüting – Nico Klotz, David Ulm (Andrew Wooten, 62′), Alexander Riemann (Frank Löning, 61′) – Kingsley Onuegbu. TRAINER: Gerd Dais

SCHIRI: Bastian Dankert (Rostock)

TORE: 1:0, 2:0 Domi Kumbela (45′, 50′), 2:1 Löning (62′)

ZUSCHAUER: 18.900, davon rund 50 aus Sandhausen

Ich fühl’ mich sicher!

November 1st, 2012

Die Manie, mit der in den letzten Wochen DFB, DFL, Politik, Polizei und Medien ein Horroszenario nach dem nächsten herbeireden, hat folgende Website entstehen lassen:


Tragt Euch bitte in die Liste ein, wenn auch Ihr Euch im Stadion sicher fühlt und der Ansicht seid, dass Stehplatzverbote, Nacktscanner oder (noch besser!) -kontrollen, Geisterspiele, komplette Überwachung etc. unnötig ist, da es einfach objektiv seltenst einmal zu Gefahrensituationen kommt.

In weit über 1.000 besuchten Fußballspielen in den vergangenen 30 Jahren konnte ich bislang jeder potentiell brenzligen Situation mit gesundem Menschenverstand aus dem Weg gehen, bin noch nie verletzt worden und fühle mich – wenn überhaupt – nur durch das Auftreten von Polizeibeamten oder Ordnungskräften bedroht.

DFB-Pokal: BTSV – SC Freiburg 0:2 (0:1)

Oktober 30th, 2012
Eintracht Braunschweig Eintrachtstadion,
Braunschweig
SC Freiburg

Berlin, Berlin, wir scheißen auf Berlin! Das war einer der Gassenhauer vom Spiel gegen die olle Tante Hertha und leider auch das Motto für heute.

Nachdem in der ersten Pokalrunde der VfB Lübeck noch locker-flockig in seine Schranken gewiesen wurde, war ich schon bei der Auslosung nur mäßig erfreut. Zum einen mag ich Freiburg nicht besonders, Freiburg hat einfach das Stigma der Unattraktivität. Zum anderen sind die aber auch stark genug, um für ein Pokalaus zu sorgen – wie wir ja bereits 2005, wenn auch auswärts, erleben mussten.

Wie dem auch sei, das Stadion war an diesem Dienstag abend nicht ganz ausverkauft, aber gut 20.000 ist schon OK. Der Gästeblock war auch deutlich besser gefüllt, als erwartet (und konnte auch durchaus einige atmosphärische Akzente setzen).

Während in der Südkurve noch ein riesiges Spruchband (“Eintracht ist mein Verein und er wird’s immer sein”) samt schön geschlossener Schalparade präsentiert wurde, zappelte auf der Gegenseite schon das Netz. Keine 60 Sekunden brauchten die Freiburger, um das 1:0 zu erzielen.

Damit war natürlich auch die Taktik von Lieberknecht über die Wupper, der BTSV tat sich verdammt schwer, gegen wirklich sackstarke Breisgauer in Tritt zu kommen – die erste Chance für Blau-Gelb in der 22. Minute.

In der zweiten Hälfte hatte der Trainer das Team etwas besser aufgestellt, einige Konter waren durchaus gefährlich und man konnte wieder Hoffnung schöpfen. Aber auch Freiburg kam etliche Male gefährlich vors Braunschweiger Tor, das heute mal wieder Marian Petkovic hüten durfte.

Ausgerechnet in der magischen 67. Minute dann der nächste Rückschlag, Correia wurde umgesenst und verletzte sich dabei so schwer, dass er wohl einige Wochen, wenn nicht gar Monate ausfällt.

Das in der 84. Minute dann auch noch das 0:2 für die Südbadener fiel, war natürlich die Cocktailkirsche auf dem Kackehaufen. Im Stadion hab ich da ein klares Abseits gesehen, jetzt, nach Studium der Fernsehbilder, bin ich mir nicht mehr sicher, war auf jeden Fall eine knappe Kiste.

Da aber Schiri Brych schon vorher einige Male merkwürdig entschieden hatte, war er bereits zur Pause unser aller Liebling.

Was aber natürlich gar nicht geht: die dämlichen Schwarzwälder Zellhaufen erdreisteten sich, vor der Heimkurve zu jubeln. Die Schwaben sollen Euch holen!

Nach dem Spiel noch eine kurze Analyse bei einem Bier, bevor es für mich nach Hause ging.

Das war es also mit Pokal, muss der europäische Fußball halt noch eine Saison länger ohne uns auskommen.

BTSV: Marian Petkovic – Steffen Bohl, Ermin Bicakcic, Marcel Correia (Deniz Dogan, 71′), Ken Reichel – Marc Pfitzner (Mirko Boland, 71′), Damir Vrancic, Norman Theuerkauf – Dennis Kruppke, Gianluca Korte (Domi Kumbela, 81′) – Orhan Ademi. TRAINER: Torsten Lieberknecht

SC FREIBURG: Oliver Baumann – Vegar Eggen Hedenstad, Pavel Krmas, Fallou Diagne, Mensur Mujdza – Cedrick Makiadi (Johannes Flum, 75′), Julian Schuster – Jonathan Schmid, Max Kruse, Daniel Caligiuri – Sebastian Freis (Karim Guedé, 82′). TRAINER: Christian Streich

SCHIRI: Dr. Felix Brych (München)

TORE: 0:1 Daniel Caligiuri (1′), 0:2 Johannes Flum (84′)

ZUSCHAUER: 20.167, rund 200 Gäste

BL2: BTSV – Hertha BSC 1:1 (1:0)

Oktober 27th, 2012
Eintracht Braunschweig Eintrachtstadion,
Braunschweig
Hertha BSC

Noch reichlich zerscheppert vom Ungarn-Ausflug und dem einhergehenden Schlafdefizit ging es um 11h30 ins ausverkaufte Eintracht-Stadion, wo der Tabellenführer (wir!) den Tabellenzweiten zum Spitzenspiel begrüßte.

Auch die Gästesektoren waren gut gefüllt – endlich mal, möchte man hinterherschicken – und haben auch über weite Teile eine sehr ordentlich Stimmung gemacht, auch wenn die Luftballonchoreo nicht so prall war.

Hertha war auf dem Platz der erwartet starke Gegner, gegen den unser BTSV zunächst ebenso geduldig, wie zuletzt gegen Dresden agierte und in der 25. Minute durch einen schönen Kruppketreffer belohnt wurde.

Nach dem Seitenwechsel gab es noch einige gute Szenen, jedoch wurde die Hertha mit laufender Spielzeit immer stärker und konnte dann in der 78. Minute nach einem Freistoß auch den Ausgleich erzielen.

Die verbleibende Spielzeit war dann nur noch Zittern – nicht wegen der Kälte, sondern weil Hertha nun ein wahres Power Play veranstaltete. Ging aber alles gut, Unentschieden geht in Ordnung, wir bleiben am Platz an der Sonne und der Abstand auf die Berliner beträgt weiterhin fünf Punkte.

In der Rheingoldstraße wurde noch ein wenig gefeiert, ehe es in die heimischen vier Wände und – für ein gepflegtes Nachmittagsschläfchen – das warme Kuschelbettchen ging.

BTSV: Daniel Davari – Marcel Correia, Ermin Bicakcic, Ken Reichel – Marc Pfitzner, Norman Theuerkauf – Dennis Kruppke, Mirko Boland (Orhan Ademi, 69′), Chengdong Zhang (Gianluca Korte, 59′) – Domi Kumbela (Damir Vrancic, 87′). TRAINER: Torsten Lieberknecht

HERTHA BSC: Thomas Kraft – Fabian Holland, Fabian Lustenberger, John Anthony Brooks, Peter Pekarik – Peer Kluge (Roman Hubnik, 92′), Peter Niemeyer – Marcel Ndjeng (Ben Sahar, 88′), Ronny Heberson Furtado de Araujo, Nico Schulz (Sandro Wagner, 67′) – Adrian Ramos. TRAINER: Jos Luhukay

SCHIRI: Dr. Jochen Drees (Münster-Sarmsheim)

TORE: 1:0 Dennis Kruppke (25′), 1:1 Ramos (78′)

ZUSCHAUER: 22.100, ausverkauftes Haus…

OLNDS: BTSV – SV Holthausen/Biene 2:0 (1:0)

Oktober 26th, 2012
Eintracht Braunschweig Rheingoldarena,
Braunschweig
SV Holthausen-Biene

Ich war zwar warm angezogen, aber nicht warm genug. Himmel, war das arschkalt. Und dunkel. Das Flutlicht auf dem B-Platz funzelte vor sich hin, so dass man kaum seine Kollegen sah, naja, ganz so schlimm war es nicht, aber das rechte Tor war schon gut im Dustern.
Unsere Zweite ist ja äußerst furios in die Saison gestartet, so dass heute im dreizehnten Spiel auch der dreizehnte Sieg fest eingeplant war.
Holthausen hatte da aber offenbar deutlich was dagegen, so dass sich ein wirklich schnelles, hochklassiges Oberligaspiel entwickelte, bei dem durch den Treffer von Jonas Kierdorf in der achten Minute wenigstens einigermaßen die Rollen klar verteilt schienen.
Die Jungs aus Lingen hielten aber gut gegen und hatten auch durchaus die ein oder andere Chance zum Ausgleich, der jedoch glücklicherweise nicht gelingen wollte.
Zum Auflauf der Teams zur zwoten Halbzeit wollten die aktiven Fans dem Flutlicht ein wenig auf die Sprünge helfen und zündeten zehn Fackeln, die kontrolliert und für niemanden gefährlich abgebrannt wurden. Trotzdem rief dies die Staatsmacht auf den Plan, einen solchen schienen die Cops aber nicht zu haben, so dass dann zwar das eine Tor zunächst verschlossen blieb, am Ende aber doch geöffnet wurde, ohne das nennenswerte Erkenntnisse in die Polizeiakten eingeflossen sein dürften. Ach ja, sportlich tat sich auch noch was: Stucki machte kurz vor Ende den Sack zu. 2:0, 13 Siege und 13 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten. Das Wochenende hatte gut begonnen…

BTSV: Benjamin Later – Marcel Schreyer, Maurice Fiolka (Stefan Göbel, 53′), Pascal Gos, Christopher Nachtwey, Lukas Kierdorf, Nils Göwecke, Marcel Bär (Philipp Stucki, 64′), Tuna Bayrak (Okan Seker, 85′), Timo Richter, Jonas Kierdorf. TRAINER: Henning Bürger

TORE: 1:0 Jonas Kierdorf (8′), 2:0 Philipp Stucki (90′)

ZUSCHAUER: 273

Europa League: Videoton FC Székesfehérvár – FC Basel 2:1 (2:0)

Oktober 25th, 2012
Videoton FC Székesfehérvár Sóstói Stadion,
Székesfehérvár, UNGARN
FC Basel

Die Auslosung zur Gruppenphase brachte drei interessante Gegner für den FC Basel – Sporting Lissabon, KRC Genk und eben den Videoton FC. Nachdem die Tour nach Portugal schon nicht realisierbar war, sah es auch für Ungarn lange Zeit nicht gut aus, bis zwei Wochen vor Start eine E-Mails ins Haus flatterte, in der ein Platz im 8er-Bus angeboten wurde. Großartig!
Zur Geisterstunde zwischen Mittwoch und Donnerstag ging es also los – endlich mal wieder die Freunde aus Basel unterstützen.
Warnung!Die Fahrt ging einigermaßen flott von statten: eine kurze Rast in Plötzetal, Tschechien und die Slowakei waren schnell durchquert, morgens kurz vor neun waren wir in Ungarn. Innerhalb weniger Stunden das dritte Mal Geld in eine Vignette investiert und sich frisch gemacht für die letzten Kilometer bis Stuhlweißenburg – heute besser bekannt als Székesfehérvár. Bei einer kurzen Pinkelpause überholte uns der Tross der Basler Szene, an deren Polizeibegleitung wir uns sogleich dran hängten und bald darauf einen Rastplatz in Stadionnähe erreichten. Nach kurzer Begrüßung trennten sich unsere Wege, während Basel in die City zog, ging es für uns ins gebuchte Hostel und in den angrenzenden Supermarkt.
Auch für ein kleines Mittagsschläfchen war noch Zeit, bevor auch wir in die Stadt zogen.
Auf einem Platz im historischen Zentrum war der Treffpunkt, was auch der örtlichen Szene nicht verborgen geblieben war. Man hat sie kaum gesehen, aber aus den Gassen ringsum war die aggresive Stimmung gut zu vernehmen. Die Polizei schien reichlich planlos zu sein, teilweise gab es wahren Slapstick zu bewundern: erst lief eine Gruppe in die Gasse rechts, dann kam eine Gruppe aus der Gasse links angewetzt. Hatte was von Comicfilm.
Irgendwann war es den Cops wohl auch zu doof und drängte uns in eine der Gassen, die nun durch die Polizei vorne und hinten abgesperrt wurde. Nachvollziehbar aber nervig, vor allem für die, die nun noch mal pinkeln mussten…
Nach einiger Zeit setzen wir uns in Marsch, immer angetrieben von den Cops im Nacken, was reichlich ätzend war, speziell wenn einem von hinten in die Hacken gelatscht wurde, man sich den Schuh aber nicht wieder korrekt anziehen durfte.

Basel

Über merkwürduge Wege wurde schließlich das Stadion erreicht, dessen Gästesektor sich idyllisch neben einem Friedhof befindet. Sieht man auch nicht alltäglich.
Das Sóstói-Stadion bietet knapp 15.000 Plätze, wovon die meisten unüberdacht sind. Auch sonst feinstes Osteuropa-Feeling, obwohl der Ground vor nicht allzulanger Zeit modernisiert wurde, um den Anforderungen der UEFA zu genügen.

Der Eingang blieb uns zunächst verwehrt, so dass man erstmal zuschauen konnte, wie sich die Ordner auf der Rampe in Position brachten.

Basel

Als die Orangejacken fertig waren, konnten auch wir das Stadion betreten – die Kontrollen gehörten zum Lustigsten, was ich je erlebt habe: man geht die Rampe hoch und wird von einem Ordner abgetatscht, läuft dann weiter und unterzieht sich dem gleichen Prozedere, bis man schließlich die Ordnerkette hinter sich gelassen hat. Ich wurde auf dem Weg drei Mal kontrolliert, andere gar acht Mal. Den Sinn dahinter verstehe wer will… Am Eingang dann die elektronische Kartenkontrolle und nochmal abtasten, dann war man drin – ansonsten war der Ground aber noch menschenleer.

Sóstói Stadion, Székesfehérvár

Heutiger Gegner der Schweizer Freunde war – wie erwähnt – der Videoton FC, der 1985 im Europapokal für Furore sorgte, als erst im Finale Real Madrid eine Nummer zu groß für die Magyaren war. Als Zweiter der Liga qualifizierte sich der Club für die Europa League.
So langsam wurde es dunkel, die Flutlichtmasten hell und der Ground voller – kurz vor Beginn war der Ground dann tatsächlich einigermaßen gut gefüllt, in der Kurve gegenüber die aktive Szene um die Red-Blue Devils, heute unterstüzt von Red Kaos… Haben guten Alarm gemacht die Jungs, sehr schön mitanzusehen und -hören.

Videoton FC Székesfehérvár

Basel ebenfalls mit guter Leistung auf den Rängen, wobei es – und das war für mich neu – auch mal kürzere Ruhephasen gab. Insgesamt waren wohl so rund 300 Basler vor Ort, um ihren Club zu unterstützen, der heute ohne Alex Frei auskommen musste – dieser war kurzfristig von der UEFA gesperrt worden, weil er beim Spiel in Lissabon bei der Dopingkontrolle nicht schnell genug pissen konnte… Sachen gibts… Fick Dich UEFA!
Das Spiel begann pünktlich um 19h00, und kaum 90 Sekunden später stand es 1:0 für die Ungarn. Schär konnte eine scharfe Flanke nicht abwehren, sondern fälschte diese für Yann Sommer nicht haltbar ins eigene Tor. Der FCB ließ sich davon aber nicht einschüchtern und konnte sich die deutlich höheren Spielanteile erarbeiten – was sich auch an der Anzahl der Ecken abzeichnete: 1:15 sollte diese Quote am Ende heißen, dumm nur, dass ausgerechnet die erste Ecke für Videoton zum 2:0 führte und erst die 15. Ecke den Anschlusstreffer für Basel bedeutete – in der 91. Minute.

Videoton FC Székesfehérvár

Das Spiel ging also verloren, was sich in der Tabelle nicht gerade positiv ausmacht, das wird ganz schwer für Basel.
Für uns ging es zunächst mit den Freunden aus dem Block und auf die Straße, wo wir uns verabschiedeten, da sich unsere Wege trennten. Der Plan, zu Fuß zu unserem Hostel zu gelangen quittierte der Cop mit einem “That’s no good idea. Taxi!” – also irgendwann gabs auch zwei Taxen für uns, die uns die nicht mal zweitausend Meter zur Unterkunft brachten.
Noch schnell eingekauft und ein paar Bier getrunken, ehe es in die Horizontale ging. Schließlich war ich als Fahrer für die erste Etappe der Rückreise eingeplant.
Diese startete pünktlich um 6h00 morgens, da diverse Termine eine zeitige Rückkehr in Braunschweig erforderten. Bis kurz hinter die deutsche Grenze hatte ich das Lenkrad in der Hand, danach konnte ich es mir mit einem Halben als Co-Pilot gemütlich machen, bis wir gegen 17h00 die schönste Stadt der Welt wieder erreicht hatten. Kurz nach Hause, warm angezogen und weiter ging es zur Zwoten in die Rheingoldarena…

VIDEOTON FC: Mladen Bozovic – Álvaro Brachi, Marco Caneira, Paulo Vinicius, Roland Szolnoki – Renato Cardoso Porto Neto, Nicola Mitrovic – Walter Fernández Balufo (Sándor Torghelle, 86′), György Sándor (Balázs Tóth, 73′), Ádám Gyurcsó (Filipe Oliveira, 79′) – Nemanja Nikolic. TRAINER: Paulo Sousa

FC BASEL: Yann Sommer – Markus Steinhöfer, Fabian Schär, Aleksandar Dragovic, Joo Ho Park (Kay Voser, 46′) – Adilson Tavares Varela Cabral – David Degen (Fabian Frei, 72′), Marcelo Diaz, Valentin Stocker, Mohamed Salah (Kwang Ryong Pak, 57′) – Marco Streller. TRAINER: Murat Yakin

SCHIRI: Miroslav Zelinka (Tschechien)

TORE: 1:0 Fabian Schär (2′, Eigentor), 2:0 Marco Caneira (32′), 2:1 Fabian Schär (91′)

ZUSCHAUER: 8.201, ca. 300 aus Basel, 8x BTSV