VL Saar: SV Röchling Völklingen – SG Perl/Besch 2:1 (2:0)

September 2nd, 2006
SV Röchling Völklingen Hermann-Neuberger-Stadion,
Völklingen
SG Perl/Besch

Heute war es endlich soweit, die Götter der Spielplangestaltung erlaubten mir einen Besuch in Völklingen, wo ich schon seit mehr als drei Jahren unbedingt mal hinwollte.

Dies hat verschiedene Gründe, zum einen spielte Völklingen ein paar Jahre in der 2. Bundesliga (somit kam ich also meinem Ziel, alle Bundesligisten zu besuchen, ein Stückchen näher), zum anderen steht hier das viertgrößte Stadion des Saarlands und drittens trainierte hier Helmuth Johanssen, Braunschweigs Meistertrainer.

Also ich dann noch die Spielankündigung auf einer Homepage sah (“Das Spiel des Jahres! Dies ist kein Krieg, dies ist Fußball”), war alles klar: heute würde es endlich ins Saarland gehen.

Der Weg nach Völklingen (sonst eher bekannt durch die imposante Völklinger Hütte, mittlerweile als Industriedenkmal Teil des Weltkulturerbes) wurde problemlos absolviert und das schicke Stadion frühzeitig betreten.

Der Ground verfügt über eine kleine überdachte Tribüne mit Holzbänken zu deren Seiten sich Stehränge bis weit in beide Kurven ziehen. Die Gegengerade ist nicht ausgebaut, dahinter fließt direkt ein kleiner Bach.

Nach dem üblichen Photoshootings wurde eine Wurst getestet und für lecker empfunden und im Programmheft geblättert, wo ich noch einige Details über das heutige Spiel erfahren konnte.

So war die oben erwähnte Ankündigung sicherlich ein wenig schärfer, als die Realität zeigte, hat mich auch schon gewundert, welches Hasspotential gegenüber einer sinnlosen Spielgemeinschaft an der Grenze zu Luxemburg bestehen könne. Jedoch ist der Trainer der Herrenmannschaft von Perl/Besch gleichzeitig auch der Coach der Röchlinger A-Jugend. Also doch ein klein wenig Feuer in der Partie.

Das Spiel begann auf erstaunlich hohem Niveau und schon nach gut fünf Minuten ging die Heimmannschaft mit 1:0 durch ein Eigentor in Führung.

Kurz danach eine erste kuriose Entscheidung des schwachen Schiedsrichters: er störte sich an dem Gummihalsbändchen, welches der Spieler trug, gab dafür Gelb und ordnete an, dass dieses Bändchen abzulegen sei – was auch geschah, nur ließ der Unparteiische den Spieler erstmal nicht mehr zurück aufs Feld, sehr albern.

Nach einer knappen halben Stunde, dann fast das zweite Eigentor: der Gästekeeper wehrt den Ball mit den Händen ab, von wo dieser an seine Beine springt und beinahe in Tor kullert – da hatten die Gäste aber nochmal Glück.

Kurz darauf dann regulär das 2:0 für Röchling Völklingen, was auch ganz ordentlich gefeiert wurde.

In der 37. Minute sah der bereits verwarnte Halsbandsünder dann für ein angebliches Handspiel im Mittelfeld die gelb-rote Karte, was dem Schiedsrichter erste Unmutsäußerungen des Publikums einbrachte.

Nach der Pause war Völklingen trotz Unterzahl noch spielbestimmend, nach einer knappen Stunde konnte der Gast jedoch den Anschlusstreffer erzielen.

Kurz darauf dann der zweite Platzverweis für Völklingen, ebenso albern wie der erste.

Statt aufzugeben, stachelte das den Traditionsclub, der in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiern konnte, nur weiter an, so dass ein 3:1 von Völklingen wahrscheinlicher erschien, als der Ausgleich der Gäste mit zwei Spielern mehr auf dem Platz.

Dieses Engagement wurde dann auch vom Publikum honoriert, ab der 80. Minute wurde es richtig laut und die Mannschaft nach vorne geschrieben bzw. der Schiedsrichter bepöbelt. Vorher war die Stimmung eher ruhig, mit Ausnahme eines Rentners, der wie ein Wasserfall dummes Zeug sabbelte, sich über seine superflachen Sprüche selbst totlachen konnte und sich dazu auch noch beglückwünschte (Zitat: “Der Schiri…der muss raus…raus aus dem Haus…bruharharhaahaaahaaaaa…wie hab ich das wieder gesagt? *Schenkelklopf*).

Nachdem auch der Schiedsrichter merkte, dass hier nix mehr passieren würde, erbarmte er sich und pfiff nach vier Minuten Nachspielzeit ab – nicht wenige Zuschauer stürmten nun Richtung Spielerausgang, um dem Unparteiischen noch ein paar nette Worte auf den Nachhauseweg mitzugeben – völlig zu Recht, wenn man mich fragt.

Ich spielte noch kurz mit dem Gedanken, die Pressekonferenz zu besuchen, entschied mich aber nach einem kleinen Imbiss dagegen, da niemand Anstalten machte, diese durchzuführen und ich auch keinen Bock hatte, noch ewig hier rumzuhängen. Stattdessen gings auf die problemlos zu absolvierende Rückreise ins Badische.

TORE: 1:0 Eigentor (6′), 2:0 Eric Seibert (30′), 2:1 Christoph Carl (58′)

ZUSCHAUER: 300, keine Gäste auszumachen

OL BaWü: SSV Ulm – Waldhof Mannheim 4:2 (2:1)

September 1st, 2006
SSV Ulm Donaustadion,
Ulm
Waldhof Mannheim

Statt mich gesund zu pflegen wurde heute die Gelegenheit ergriffen, endlich mal wieder unsere Waldhöfer Freunde zu unterstützen – außerdem musste ich mal wieder nach Ulm, das letzte (und einzige) Mal war 1993 oder so, das war noch vor dem Aufstieg und vor dem Sensationspokallos gegen den BVB. Damals gabs die neue Gegentribüne noch nicht und auch sonst war einiges anders.

Ulm wurde trotz diverser neuralgischer Punkte mit nur einem Ministau gut erreicht – allein das ist schon ein kleines Wunder an einem Freitag nachmittag (und sollte nicht allen Anhängern des SVW so ergehen).
Nachdem das Auto geparkt wurde, musste das Stadion umrundet werden, ich stand zwar quasi hinter dem Gästeblock, aber da gabs keinen Weg, also einmal ganz rum, aber war ja egal, das Wetter war phantastisch und Zeit hatte ich mehr als genug.

Vor dem Gästeeingang dann direkt Björn über den Weg gelaufen, mit dem erstmal ein wenig über Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges geklönt wurde.

Das Stadion betrat ich dann auch recht zeitig, denn a) ich wollte mich mal setzen (hatte wohl leichtes Fieber), b) musste ich kacken und c) hatte ich Hunger – aber alles schön der Reihe nach, gell!

So nach und nach trudelten die Waldhöfer ein und man traf noch den ein oder anderen Bekannten, ansonsten wurde in der Sonne gedöst und Heißluftballons am azurblauen Himmel hinterhergeguckt – schön.

Die Ulmer Spatzen, die eigentlich in der gegenüberliegenden Kurve ihren Platz hatten, sind mittlerweile in den daran angrenzenden Block der Gegengerade gewechselt, was ihnen Vorteile bringt, was die Akustik angeht (Dach!), aber sie der Sicht der Gäste etwas entzieht. Schade, denn es gab eine kleine Choreographie, die aber quasi nicht zu erkennen war.

Der Waldhof heute übrigens in blau-gelb, diese Ausweichfarbkombination wurden wegen der Freundschaft zu Eintracht Braunschweig gewählt. Dafür großen Respekt an dieser Stelle! Überhaupt scheint in den letzten Jahren die Vereinsführung in Mannheim wieder mehr auf die Fans zu hören – naja, jetzt sehen die Herren oben, wer auch nach Jahren in der Oberliga treu ist. Hoffentlich bleibt das so, wenn der SVW mal wieder Erfolge hat (und hoffentlich höherklassig spielt!).

Auf Waldhöfer Seite zum Intro nix, was unter anderem aber auch daran lag, dass der Bus der Ultras mit den Materialien noch unterwegs war.
Dieser kam dann aber nach ca. zehn Minuten auch an und nachdem alle im Block waren, verbesserte sich die Stimmung zusehends, es wurde gesungen, der Block beflaggt, Fahnen geschwenkt und getrommelt.

Waldhofsupport

Auch auf dem Spielfeld war der Waldhof zu diesem Zeitpunkt spielbestimmend, was im 1:0 durch Ken Asaeda in der 15. Minute gipfelte, leider konnte Ulm schon fünf Minuten später ausgleichen und noch vor dem Pausentee mit 2:1 in Führung gehen (durch einen vom guten alten Bernd Eigner verursachten Strafstoß).

Nach der Pause gabs dann leider per Doppelschlag (in der 51. und 52. Minute) die Vorentscheidung: 4:1 für den SSV Ulm.

Rauch im Waldhofblock

Immerhin konnten die Waldhöfer ihrerseits noch durch einen Foulelfmeter auf 4:2 rankommen, was aber leider nur noch Ergebniskorrektur war.

Kurz vor Schluss bekam noch ein Ulmer Rot für ein mieses Foul an der Mittellinie, was aber leider auch nichts mehr am Ergebnis änderte.

Waldhof war heute größtenteils gleichwertig mit dem SSV und hätte mit ein wenig mehr Glück in der Defensive einen Punkt holen müssen.

Nach dem Spiel sollte es ja nun wieder zum Auto gehen, leider war der Fußweg in diese Richtung durch eine Polizeikette versperrt. Also wartete ich, darauf, dass diese aufgelöst wird.
Nach etwa 20 Minuten war es dann auch soweit, jedoch ließ man mich immer noch nicht durch, sondern zwang mich, in die entgegengesetzte Richtung zu gehen. Mehrere Versuche, zu erklären, dass ich weder Mannheimer bin, noch in diese Richtung will, wurden unter Gewaltandrohung unterbunden. Nach einem ziemlichen Umweg durch unbeleuchtete Ulmer Wohnstraßen fand ich dann doch einen Weg und kam – natürlich unbewacht – noch durch die abwandernden Spatzen, ist natürlich nix passiert, wieso auch (und wer hat schon Angst vor Spatzen?)? Also an dieser Stelle noch mal vielen Dank an die Beamten vor Ort, ich glaube ihr habt ganz kleine Schwänzchen und müsst daher mit so einer Scheiße was kompensieren.

Für mich ging es ohne weitere Vorkommnisse nach Haus, ein schöner Tag – bis auf das Ergebnis, mal wieder die Waldhöfer Freunde gesehen und sich nett unterhalten.

WALDHOF MANNHEIM: Christopher Gäng – Victor Oppong, Bernd Eigner, Daniel Bogdanovic, Michael Bodnar – Christian Dausel, Christian Schilling, Ken Asaeda, Evans Wise – Hakan Atik (Sebastian Göbig, 46′), Georgi Donkov (Sascha Ropic, 59′; Fisnik Myftari, 85′). TRAINER: Steffen Menze

TORE: 0:1 Ken Asaeda (15′), 1:1 Thorsten Rinke (21′), 2:1 Vladimit Manislavic (41′, Foulelfmeter), 3:1 Miguel Coulibaly (51′), 4:1 Gerold Skowranek (52′), 4:2 Michael Bodnar (79′, Foulelfmeter)

ZUSCHAUER: 3.000, darunter ca. 350 Waldhöfer (…und ein Braunschweiger)

Testkick: HSC Leu 06 – BTSV 0:17 (0:6)

August 31st, 2006
HSC Leu 06 BZA Heidberg,
Braunschweig
Eintracht Braunschweig

Statt direkt von Goslar nach Karlsruhe zu fahren, entschloss ich mich – wenn ich schonmal im Norden bin – auch noch das heutige Testspiel meiner Eintracht bei der Nummer 2 in Braunschweig, dem HSC Leu zu besuchen.

Anlass war der 100. Geburtstag des Traditionsvereins, der von 1969 bis 1973 immerhin in der zweithöchsten Spielklasse vertreten war.

Leider gibt es das alte Leu-Stadion an der Humboldtstraße schon lange nicht mehr, so dass – einhergehend mit dem sportlichen Abstieg – der Weg in den Braunschweiger Stadtteil Heidberg vollzogen wurde. Heute spielt der HSC in der Bezirksliga (also siebtklassig).

Meine Erkältung vom Vortag, verbunden mit einem richtig ekligen Husten, muss Auslöser für den von mir gesuchten Parkplatz gewesen sein, irgendwie hatte ich gedacht, der Sportplatz ist da gleich um die Ecke, naja, ein paar Meter zu Fuß haben noch Keinem geschadet.

Am Sportplatz traf man dann auch gleich die ersten Gleichgesinnten, während man das Vorspiel betrachtete: Leu-Damen gegen Eintracht-Damen, ziemlich gruselig (das Spiel, ich rede nur vom Spiel). Unsere Mädels verloren gefühlt 80:0, aber viel sah man eh nicht.

Endlich rückte der Zeitpunkt des Anpfiffs näher, jedoch ließ es sich unser guter Oberbürgermeister nicht nehmen, noch einige (EINIGE!) warme Worte zu sagen und auch der Leu-Präsident durfte noch ans Mikro (und erwähnte u. a., dass ja viele der Spieler auch große Eintrachtfans sind und regelmäßig ins Stadion gehen – ja, da muss man sich doch fragen, wieso nicht ALLE? Skandalös!).

Endlich gings dann auch irgendwann mal los und nach anfänglichem Abtasten fielen dann auch bald Tore – war für mich ziemlich nebensächlich, so dass ich neben dem Unterhalten und Kranksein nur mit einem Auge beim Spiel war.

Wie dem auch sei, es war soweit ein netter Abend mit vielen Toren und einem (nein, zwei!) sympathischen Vereinen.

Die Rückfahrt war dafür natürlich dreimal Scheiße und ich war heilfroh, im Badischen angekommen zu sein.

BTSV: Alex Kunze – Kosta Rodrigues, Torsten Jülich, Francis Banecki, Benjamin Siegert – Torsten Lieberknecht – Lars Fuchs (Jan Tauer, 77′), Martin Hauswald – Dennis Weiland (Marco Grimm, 67) – Tobias Schweinsteiger, Jürgen Rische (Ahmet Kuru, 67′). TRAINER: Michael Krüger

TORE: 1:0, 2:0 Jürgen Rische (4′, 14′), 3:0, 9:0 Dennis Weiland (17′, 63′), 4:0 Martin Hauswald (19′), 5:0, 7:0 Tobias Schweinsteiger (20′, 37′), 6:0, 10:0, 13:0 Lars Fuchs (37′, 67′, 76′), 8:0, 12:0, 16:0 Francis Banecki (58′, 74′, 88′), 11:0, 14:0 Ahmet Kuru (71′, 79′), 15:0 Jan Tauer (87′), 17:0 Benjamin Siegert (90′)

ZUSCHAUER: 700, da dürfte der blamable Saisonstart wohl eine vierstellige Zuschauerzahl verhindert haben.

NFV-Pokal: SV Südharz – BTSV II 1:2 (0:2)

August 30th, 2006
SV Südharz Sportplatz Wiedaer Str.,
Walkenried
Eintracht Braunschweig

Wie ja bereits beim Spiel in Hildesheim orakelt, wurde uns als Gegner für die dritte Runde natürlich der allseits beliebte SV Südharz “gelost”. An dieser Stelle nochmal ganz herzlichen Dank an den NFV!

So ging es also mal wieder über den Harz nach Walkenried, wobei ich den Fehler machte, nicht mit einem quasi Wintereinbruch im Harz zu rechnen – zwar hatte ich eine Regenjacke dabei, aber nur ein dünnes T-Shirt an, das Thermometer zeigte unbarmherzige 10° Celsius an.

Viel zu früh (also etwa 20 Minuten) kam ich am Sportplatz an, zahlte brav meinen Eintritt und wartete, was passiert – und das war erstmal nicht viel, bis endlich der Rest des B-Platz-Pöbels eintraf.

Pünktlich zu Spielbeginn begann es zu schütten und der Versuch eine simple Bratwurst käuflich zu erwerben wurde zu einer echten Herausforderung, da der Grillmeister völlig überfordert war – so dauerte es nur etwa 15 Minuten, bis ich den Prengel auf meiner Pappe hatte. Naja, aber lecker war sie schon, kann man nix sagen.

Das Spiel begann netterweise recht einseitig und mit Braunschweiger Vorteilen (während es die letzten Jahre für den BTSV sportlich ja eher aufwärts ging, krepelt der SV Südharz in der Fünftklassigkeit – meiner bescheidenen Ansicht nach immer noch mindestens eine Klasse zu hoch, aber mich fragt ja eh keiner).

Stefan Hauk konnte nach 10 Minuten das beruhigende 1:0 erzielen, Mirko Burgdorf erhöhte nach rund einer halben Stunde auf 2:0 – so konnte es weitergehen.

In der zweiten Hälfte – es regnete immer noch Bindfäden, war noch kälter geworden und war mittlerweile so stockfinster, dass auch das alberne Flutlicht nicht für auch nur annähernd reguläre Bedingungen sorgen konnte – war ebenfalls der BTSV die spielbestimmende Mannschaft, auch wenn man es jetzt etwas ruhiger angehen ließ.

Der Schiri erinnerte sich offenbar auch plötzlich an seine geheime Dienstanweisung vom NFV (“BTSV eliminieren!”).

Durch einen (natürlich unberechtigten) Elfmeter kamen die Harzer nochmal ran, und hatten jetzt Blut geleckt. Auch der Walkenrieder Rentnerpöbel meldete sich jetzt öfter mal zu Wort, wurde aber selbstredend umgehend (verbal) in seine (sehr begrenzten) Schranken verwiesen.

Wenigstens gabs noch ‘ne Ampelkarte für die Südharzer, also war der Schiri doch nicht nur einseitig schlecht, sondern pfiff gegen beide Teams.

Kurz vor Ende musste er noch lautstark gehindert werden, dem SV Südharz für eine Schwalbe einen weiteren Strafstoß anzuerkennen. Gab dann Abschlag für die Guten.

Keeper Lauenstein verursachte in dieser Phase ein ums andere Mal Herzrythmusstörungen, da er statt die Bälle zu fangen oder wenigstens wegzufausten, sie beidhändig den Angreifern vor die Füße klatschte – beim Volleyball wären das respektable Schmetterbälle gewesen!

Vielleicht war das mit dem Regen sogar ganz gut, denn es war wirklich so, dass der Ausgleich wahrscheinlicher erschien als ein 3:1 für Blau-Gelb. Vielleicht wurde es dem Schiri auch nur zu nass, so dass er nur mit kurzer Nachspielzeit abpfiff.

Das siegreiche Team musste noch zum Feiern rangerufen werden. Ja, Jungs, uns ist auch kalt, aber so einfach abhauen, das macht man doch nicht! Direkt im Anschluss gings auf schnellstem Weg nach Hause, wo ich direkt ins Bett fiel, was aber auch nix brachte. Stattdessen wurde die in Walkenried geholte Erkältung fein zehn Tage lang gepflegt.

Scheiß Verlierer, wenn Ihr nicht gewinnen könnt, dann macht Ihr unschuldige Gästefans krank! Nie wieder Südharz! Oder halt bis nächstes Jahr im NFV-Pokal…

BTSV II: Nico Lauenstein – Maik Littmann, Marco Dimitrijevic, Ludwig Siegismund, Adil Boukantar – Edgar Bernhardt, Muhammed Basar, Mirko Burgdorf, Marc Pfitzner (André Brömel, 84′) – Hasim Gökden (Patrick Wötzel, 66′), Stefan Hauk (Luc Ndjock, 85′). TRAINER: Uwe Hain

TORE: 0:1 Stefan Hauk, 0:2 Mirko Burgdorf, 1:2 Daniel Wieglieb (65′, Elfmeter)

ZUSCHAUER: 150, darunter rund 20 Braunschweiger Gäste

BL2: BTSV – TuS Koblenz 0:2 (0:0)

August 27th, 2006
Eintracht Braunschweig Eintrachtstadion,
Braunschweig
TuS Koblenz

Mal wieder wurde per Bahn nach Braunschweig angereist und heute frühzeitig das Stadion geentert. Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gefühl, so vom Feeling…

Um 14h00 gings los und was man auf dem Rasen sah, konnte nicht wirklich überzeugen, in den ersten Minuten wirkte der BTSV zwar leicht überlegen, war aber bei Weitem nicht zwingend genug.

Mit fortschreitender Zeit kamdie TuS immer besser ins Spiel, was in einem Lattentreffer von Langen gipfelte. Erst kurz vor der Pause schienen einige Braunschweiger aufgewacht zu sein – bringen tat es aber trotzdem nichts.

Nach Wiederanpfiff, ich war noch gar nicht wieder im Block, musste ich durchs Marathontor das 1:0 für Koblenz mitansehen – ich blieb gleich unten bei den anderen Frustrierten.

Kurz vor Schluß dann gar das 2:0, durch Rahn, der grad eine Minute im Spiel war (auch das 1:0 erzielte ein Spieler, der noch keine fünf Minuten auf dem Platz stand).

Ja, schönen Dank auch, drei Spiele, zwei Punkte, null Tore (und das waren erst die vermeintlich schwachen Gegner).

Reichlich angefressen ging es noch auf ein Bier in die Kneipe und dann per Bahn nach Hause.

BTSV: Thorsten Stuckmann – Markus Husterer, Marco Grimm, Jan Tauer – Dennis Brinkmann (Torsten Lieberknecht, 65′) – Daniel Graf, Lars Fuchs (Samuel Koejoe, 54′) – Dennis Weiland (Jürgen Rische, 69′), Ahmed Kuru, Bekim Kastrati. TRAINER: Michael Krüger

TUS KOBLENZ: Michael Gurski – Brenny Evers, Joshua Grenier, Anthony Tiéku, Frank Wiblishauser – Rüdiger Ziehl, Goran Sukalo (Martin Forkel, 83′) – Evangelos Nessos, Anel Dzaka, Phillip Langen (Johannes Rahn, 89′) – Salif Keita (Kenan Sahin, 45′). TRAINER: Milan Sasic

SCHIRI: Stefan Lupp (Zossen)

TORE: 0:1 Kenan Sahin (49′), 0:2 Johannes Rahn (90′)

ZUSCHAUER: 16.800, darunter etwa 200 Gäste

UEFA-Cup: FC Vaduz – FC Basel 2:1 (0:0)

August 24th, 2006
FC Vaduz Stadion Rheinpark,
Vaduz, Liechtenstein
FC Basel

Die Auslosung der 2. Qualifikationsrunde für den UEFA-Cup meinte es gut mit mir, denn ich hatte weder Zeit noch Geld für eine weite Tour, hoffte aber auf die Chance auf einen neuen Länderpunkt, so dass die Entscheidung, nach Liechtenstein zu fahren, schnell gefallen war.

Der FC Vaduz ist als Pokalsieger quasi immer für die Qualirunde gesetzt, da er einfach der klar dominierende Verein im Fürstentum ist. Im Ligabetrieb spielt man in der schweizer Challenge League, also zweitklassig.

Das Hinspiel konnte der FC Basel sehr knapp mit 1:0 für sich entscheiden, so dass man mit gemischten Gefühlen die Reise ins Ländle zwischen Schweiz und Österreich antrat.

Mit Steffen konnte ich noch einen Mitfahrer begeistern, da aus Braunschweig niemand recht Lust auf die Tour verspürte.

So ging es mittags in Karlsruhe los und wie schon gegen St. Gallen vor ein paar Wochen wurde der Weg über Bregenz eingeschlagen, diesmal jedoch in eine österreichische Vignette investiert, um die Gurkerei auf Landstraßen in Grenzen zu halten.

Am Mautschalter dann schonmal große Erheiterung, da vor mir zwei Experten waren, die nur nach Bregenz wollten, aber die Ausfahrt verpasst hatten, tja, dumm gelaufen, für die paar Meter auf der Autobahn waren sie dann gleich je gut 7 Euro ärmer.

Wir kamen viel zu früh in Vaduz an, was durchaus geplant war (Sightseeing, allez!), aber da das Wetter recht bescheiden war und Vaduz als 5000 Einwohner-Kaff weniger als erwartet zu bieten hatte, so nicht kalkuliert.

Kreisel am Stadion in Vaduz
Kreisel am Stadion, sehr schön!

Nun denn, also erstmal das Auto strategisch günstig am Stadion geparkt und die paar Meter in die City gelatscht (der Regen hatte übrigens fast aufgehört, sehr begrüßt), die Hauptstraße runter, schnell festgestellt, dass es das wohl schon war, also zurück, Abstecher über die Fußgängerzone und da das auch nicht wirklich schocken konnte, zurück zum Stadion, wo wir pünktlich zum einsetzenden Wolkenbruch ankamen und unter dem Dach eines Fahrradständers Schutz fanden…

Als ein Audi A3 mit Bielefelder Kennzeichen zum Stadion fuhr, dachte ich erst, daß dies Delron Buckley (der grad frisch zum FC Basel gewechselt war) sei, aber es stellte sich raus, dass auch beim FC Vaduz ein Ex-Arminie spielt, nämlich Christian Wieczorek. Wow!

Irgendwann trudelten dann auch die Basler Kollegen ein, so dass man seine Zeit wenigstens mit Unsinn labern vertreiben konnte, ehe das Stadion seine Pforten öffnete und die Gegentribüne betreten werden konnte (nicht, ohne vorher nun doch klitschnass geregnet zu werden, da der Stadioneingang skandalöserweise nicht überdacht ist).

Das Rheinparkstadion verfügt über vier getrennte Tribünen mit einer Gesamtkapazität von 6.127 Sitzplätzen – klingt wenig, ist wenig, aber wenn man bedenkt, daß Liechtenstein grad 35.000 Einwohner hat und Vaduz grad 5.000 – dann ist das doch ganz beachtlich (zumal die beiden Hintertortribünen auch zum Stehen genutzt werden können, was die Kapazität auf fast 8.000 pusht).

Die eine Hintertortribüne ist jedoch noch gar nicht fertiggestellt und auf der anderen befand sich der eigentlich Gästesektor, der dank der Fanpasspflicht so gut wie gar nicht genutzt wurde (es mögen gut 50 Basler dort gesessen haben), da der Großteil der FCB-Fans sich Karten für die “neutrale” Gegentribüne besorgt hatten.

Auf der Heimtribüne hatten die Vaduzer “Rheinwölfe” eine Choreographie aus weißen und roten Pappen vorbereitet, die beim Hochhalten ein weißes Herz auf rotem Grund ergeben sollte – hat leider nur sehr mäßig geklappt.

Schnell noch eine Cervelat gegessen (wobei bemerkenswerterweise die Serviette an der Wurstpappe mittels einer Wäscheklammer festgeklemmt war!) und dann konnte es schon losgehen.

Stimmung bei den Gästen schlecht, beim Heimpublikum kaum vorhanden, kennt man vielleicht nicht im Fürstentum, oder es gehört sich nicht, was weiß ich. Auf Basler Seite im späteren Verlauf jedenfalls ordentliches Asigepöbel gegen den Fürsten, sehr schön.

Ach ja, der Ball rollte ja auch immer noch – nun ja.

Der FC Basel begann recht überlegen (gehört sich ja auch so, quasi in einem Spiel Erst- gegen Zweitligist!) und kam in der Anfangsphase zu ein paar guten, wenn auch nicht zwingenden Torchancen.

Nach etwa einer halben Stunde hatte Vaduz jeden Respekt vor dem großen FCB abgelegt und kam immer besser ins Spiel, wohingegen Basel immer schwächer zu werden schien.

Zu Beginn der zweiten Hälfte gab’s bei Basel ein paar Bengalen, aber nicht nur die Mannschaft, auch die Fans schienen ihrer Normalform hinterherzulaufen.

Kurz nachdem die beiden Mannschaften aus der unverdienten Pause zurück auf den Rasen kamen dann das Unfassbare: Basels neuer Torwart patzt und der Ball ist in den Maschen – 1:0 für Vaduz und somit der Wettbewerb ausgeglichen.

Zum Glück liess das die Basler aufwachen, die nun wieder besser fighteten (wenn auch kein Klassenunterschied zu erkennen war) und in der 56. Minute nach einem Pfostenabpraller den Ausgleich erzielen konnten.

Nun aber wieder Vaduz, die dieser Treffer nicht wirklich zu schockieren schien, der Ex-Bielefelder Christian Wieczorek hatte die Möglichkeit, traf aber nur die Latte, nur kurz später dann aber doch das 2:1 für das Fürstentum.

Durch die Auswärtstorregel wäre nun Basel zwar immer noch weiter, aber ein weiterer Treffer für Vaduz und die Schande wäre perfekt.

So zitterte man sich über die letzten Minuten und wusste nach der letzten vergebenen Chance von Vaduz in der 92. Minute nach dem Abpfiff nicht, ob man sich freuen oder fürchten soll.

ne Pitch Invasion liegt in der Luft!
Das dachten die mitgereisten Basler wohl auch und waren bereits nach dem 2:1 von ihren Plätzen an den Spielfeldrand gezogen, bei einem 3:1 hätte es wohl unschöne Szenen gegeben. So blieb alles friedlich, aber wirklich fröhlich waren in dem Moment die Wenigsten über das Weiterkommen.

Für uns ging es nach kurzer Verabschiedung zurück nach Österreich und schließlich nach Karlsruhe.

FC VADUZ: Gabriel Wüthrich – Marco Ritzberger, Thomas Reinmann, Javier Lopez, Diren Akdemir – Michele Maggetti – Christian Wieczorek (Odirlei De Souza Gaspar, 76′), Bruno Sutter (Henrique Cornelio Bem, 79′), Yoann Langlet – Omar Pape Faye (Benjamin Fischer, 74′) – Juan Manuel Sara. TRAINER: Maurizio Jacobacci

FC BASEL: Franco Costanzo – Reto Zanni, Daniel Majstorovic, Koji Nakata, Bruno Berner – Zdravko Kuzmanovic (Ivan Rakitic, 73′), Papa Malick Ba, Ivan Ergic, Scott Chipperfield; Mile Sterjovski (Franz Burgmeier, 58′), Mladen Petric. TRAINER: Christian Gross

SCHIRI: Mark Clattenburg (England)

TORE: 1:0 Juan Manuel Sara (49′), 1:1 Zdravko Kuzmanovic (56′), 2:1 Marco Ritzberger (63′)

ZUSCHAUER: 3.660, darunter rund 400 Basler, vier Mannheimer und ein Braunschweiger

OL Nord: BTSV II – Holstein Kiel II 1:1 (1:1)

August 20th, 2006
Eintracht Braunschweig Rheingoldarena,
Braunschweig
Holstein Kiel

Pünktlich wurde der Wagen neben dem Kinderland-Zelt geparkt und man lief direkt Doris und Daniel in die Arme, die noch auf Henner warteten, der mir ‘ne Stunde vorher noch gesagt hatte, er würde nicht kommen. Naja, Qualität überzeugt halt.

Nachdem auch die Hürde der Ordner überwunden wurde (nicht einfach, die sind heiß!) wurde direkt der übliche Stammplatz eingenommen und der Dinge geharrt, die da kommen sollten.

Zunächst einmal war das der Regen, der unaufhörlich herniederprasselt, auch wenn ich jetzt, äh, Herbert Zimmermann hier nachmache… ich schweife ab, es war also sehr nass.

BTSV II - Kiel II

Es war mal wieder ein herrlicher Nachmittag auf dem B-Platz, auch wenn das Spiel arm an Höhepunkten war.

Die Kieler gingen nach einer knappen halben Stunde gar in Führung, was jedoch postwendend ausgeglichen wurde.

Bei Holstein war übrigens (neben drei anderen aus deren Ersten) der gute alte Sven Boy mit auf dem Platz, konnte auch ein paar gute Szenen für sich verbuchen, besonders schön natürlich kurz vor Schluss bei einem Freistoß vorm Braunschweiger Tor, wo er mehrfach die Ausführung antäuschte und sich darüber beschwerte, dass sich Spieler aus der Mauer lösten – der Schiri griff durch, gab ihm Gelb für Zeitspiel und weil der gute Sven schon Gelb hatte, gleich die Rote hinterher. Auf Wiedersehen, Svenniboy!

Auf Braunschweiger Seite noch erwähnenswert, die Leihgabe aus der Ersten, Dustin Heun, der auch genau gar nichts zustande bekam, so dass im Publikum schon ein “Dustin Heun, die Dritte wird sich freu’n” zu vernehmen war.

Das Unentschieden blieb der Endstand, für mich gings retour nach Goslar nach einem schönen Fußballtag.

BTSV II: Nico Lauenstein – Maik Littmann, Marco Dimitrijevic, Ludwig Siegismund (Hasim Gökden, 40′), Adil Boukantar – Marc Pfitzner, Mirko Burgdorf, Muhammed Basar, Edgar Bernhardt – Stefan Hauk, Dustin Heun (André Brömel, 80′). TRAINER: Uwe Hain

TORE: 0:1 Matthias Hummel (28′), 1:1 Edgar Bernhardt (29′)

ZUSCHAUER: ca. 250, darunter immerhin vier Kieler