BL2: 1. FC Köln – BTSV 4:1 (2:1)

September 15th, 2006
1. FC Köln Müngersdorfer Stadion,
Köln
Eintracht Braunschweig

Heute sollte es endlich stattfinden – das erste wichtige Spiel der Saison! So zumindest waren die Worte einen Braunschweigverantwortlichen noch vor der Auswärtspartie in Jena.

Nun ja, ich hatte vorher allein von der ersten Mannschaft schon vier wichtige Spiele gesehen, von denen bekanntermaßen zwei mit einem torlosen Remis und zwei mit Niederlagen endeten. Sollte heute also alles besser werden? Ich mein, wenn das hier nun das erste wichtige Spiel ist, vielleicht ist dann die schäbige Ausbeute von bislang nur zwei Punkten gar nicht so schlimm. Naja, aber ich bin halt auch nur Fan und hab nicht so die Ahnung von Fußball, ne…

Ganz schlimm war natürlich, dass unser süßes Maskottchen, der kleine Löwe Charly, von den fiesen Kölnern mit Stadionverbot belegt wurde – so hatten wir ja von vornherein schon einen Nachteil und ich gar keine Lust mehr nach Köln zu fahren.

Ähm, OK… Es ging also nach Kölle, das erste Mal für mich ins fertig umgebaute RheinEnergieStadion – wobei ich natürlich den Begriff Müngersdorfer Stadion jederzeit vorziehe. Beim letzten Auftritt unserer Jungs waren damals die Umbauarbeiten noch in vollem Gange.

Ich machte mich mittags in Karlsruhe auf den Weg, hatte mit ein paar Staus zu kämpfen, war aber dennoch sehr früh in Köln.

Von außen ist das Stadion schon eine ziemlich imposante Erscheinung, sieht auf jeden Fall besser aus als die neuen Dinger in Düsseldorf, Gladbach oder Wolfsburg.

Vor dem Eingang wurde dann noch eine ganze Weile rumgelungert und dem neuesten Klatsch und Tratsch gelauscht, ehe es in den neuen Gästeblock ging.

Innen glänzt das Stadion mit zwei Rängen auf jeder der vier Tribünen, nennt mich altmodisch, aber ich fands früher schöner.
Was aber auf jeden Fall rockt, ist die Dachkonstruktion und die beleuchteten Pfeiler in den Ecken (und das nicht, weil sie beleuchtet sind).

So nach und nach füllte sich unser Block, wohingegen der Rest des Stadions nur sehr langsam voller wurde – klar, die Anfangszeit von 18h00 ist absolute Grütze, aber das sind ja schon englische Verhältnisse, wo man erst ne Minute vor Anpfiff das Stadion betritt.

Zu Beginn des Spiels war es dann nämlich auch durchaus gut voll, 40.000 war die offizielle Zahl.

Die Heimkurve um die Wilde Horde lieferte als Intro ein paar hochgezogene Blockfahnen und eine Doppelhalterparade, naja, biedere Hausmannskost, bestenfalls.

Auf unserer Seite waren ein paar Schwenkfahnen in Aktion, was auch ganz nett aussah.

Lange war es ja unklar, ob und was überhaupt mitgenommen werden darf:

Zitat:

Fahnen, Banner, Choreos und Trommeln sollten nicht mitgenommen werden.
Aufgrund der Vorkommnisse (abbrennen von Pyros hinter Choreographien)
im Rahmen des DFB-Pokalspiels in Osnabrück, hat Eintracht Braunschweig die Verantwortlichen des 1. FC Köln darum gebeten, den mitreisenden Eintracht-Fans insbesondere Fahnen, Banner, Choreos und Trommeln – abzunehmen bzw. damit den Zutritt zu verweigern.

So stand es einige Tage vor dem Spiel auf der offiziellen Homepage der Eintracht.
Es wurde zwar dann noch zurückgerudert, jedoch eben erst sehr kurz vor dem Spiel.
Für mich war diese Angelegenheit Anlass, aus dem Verein auszutreten – besonders, da auf meine Frage, wer auf Braunschweiger Seite dafür verantwortlich ist, nicht reagiert wurde.

Das Spiel begann von beiden Seiten engagiert und man spürte schon leise Hoffnung aufkeimen, dass vielleicht sogar ein Pünktchen heute zu holen sein könnte, als Helmes mich mit einem Doppelschlag in sieben Minuten auf den Boden der Tatsachen und des Tabellenkellers zurückholte.

Meine Blau-Gelben waren nun reichlich konsterniert, kamen aber wie die Jungfrau zum Kind plötzlich zum Anschlusstreffer: Daniel Graf bolzt auf die Kölner Bude, Alpay lenkt ab – Tor, nur noch 2:1, aber genaugenommen immer noch kein Braunschweiger Tor aus dem laufenden Spiel in der fünften Partie…

Zumindest für uns auf den Rängen war dies nun spätestens die Initalzündung, denn nun gabs das erste Mal in dieser Saison eine wirklich gute Braunschweiger Stimmung.

Auch auf dem Rasen hatten sich die Jungs nun wieder ein Herz gefasst und bemühten sich und kämpften.

So ging es dann nach der Pause auch in die zweite Halbzeit, in der zunächst mal die Eintracht den Ton angab, was für uns ein ganz ungewohntes Bild war, bislang in dieser Saison.

Auf dem Spielfeld dominierte die Eintracht und auf den Rängen ebenfalls, den Kölnern war nach zweimal Viva Colonia offenbar die Lust am Support vergangen.

Leider patzte nach knapp 70 Minuten unser Keeper Stuckmann und fällt völlig sinnlos einen Kölner Spieler – logische Entscheidung: Strafstoß – das Stucki da nur Gelb gesehen hat konnte man dem Schiedsrichter gar nicht hoch genug anrechnen.

Kurz vor Schluss dann auch noch das 4:1, und beinahe hinterher noch das Fünfte.
Zu unserem Glück hatte der Schiri ein Einsehen und pfiff endlich ab.

Tja, was soll man da sagen, wieder ‘ne derbe Packung bekommen, obwohl es zwischen der 30. und 70. Minute so aussah, als sei der BTSV die bessere Mannschaft. Wer weiß, was passiert wäre, wenn in der Situation der Ausgleich gefallen wäre?

Nun gut, ist eh alles Spekulatius, auf den Rängen haben wir klar gewonnen und das ist doch auch mal schön.

Einigermaßen geknickt gings zum Auto und dann nach Karlsruhe zurück, wo man sich mental auf das kommende Spiel eben gegen den KSC vorbereitete.

1. FC KÖLN: Stefan Wessels – Bernt Haas, Carsten Cullmann, Alpay Özalan, Fabrice Ehret – Pekka Lagerblom (Marvin Matip, 81′), Baykal Kulaksizoglu – Thomas Broich, Ricardo Cabanas – Patrick Helmes (Matthias Scherz, 36′), Adil Chihi (Peter Madsen, 55′). TRAINER: Hanspeter Latour

BTSV: Thorsten Stuckmann – Finn Holsing, Markus Husterer, Marco Grimm (Torsten Jülich, 21′), Kosta Rodrigues – Benjamin Siegert, Torsten Lieberknecht, Dennis Brinkmann, Jan Tauer (Martin Hauswald, 70′) – Daniel Graf, Bekim Kastrati (Ahmed Kuru, 46′). TRAINER: Michael Krüger

SCHIRI: Peter Sippel (München)

TORE: 1:0, 2:0 Patrick Helmes (10′, 17′), 2:1 Daniel Graf (30′, Eigentor Alpay), 3:1, 4:1 Matthias Scherz (67′, Foulelfmeter; 89′)

ZUSCHAUER: 40.000, darunter geschätzte 2.000 Braunschweiger

OL Nord: ASV Bergedorf 85 – BTSV II 0:2 (0:1)

September 10th, 2006
ASV Bergedorf 85 Stadion Sander Tannen,
Hamburg-Bergedorf
Eintracht Braunschweig

…der Weg durch die Hansestadt war zwar nervig, aber wir hatten ja eh massig Zeit und letztendlich war auch alles (trotz des Hamburg Triathlons) halb so wild, so dass wir sehr zeitig am Stadion Sander Tannen in Bergedorf – für mich zum zweiten Mal in rund vier Monaten – ankamen.

Also flugs einen Parkplatz direkt vor der Tür ergattert und erstmal in die Vereinskneipe, wo sehr lecker gespeist wurde.

Irgendwann kam auch die Wochenendticket-Fraktion des B-Platz-Pöbels und schließlich auch die Mannschaft, die irgendwo im Stau steckte, weswegen der Kick mit kleiner Verspätung angefiffen wurde.

Nachdem die zehn Gäste (plus ein paar Verstreute, plus ein paar kurz vor der Pause Eintrudelnde – ebenfalls Staugeplagte) das Stadion mit drei Fahnen verschönert hatten, konnte das Spiel auch schon beginnen.

Die Spielanlagen waren heute erfreulicherweise klar verteilt, unsere Jungs die klar bessere Mannschaft, so konnte Mirko Burgdorf bereits in der fünften Minute das 1:0 erzielen, wobei es in der ersten Hälfte dann auch blieb.

Support von unserer Seite heute quasi gar nicht, außer hier und da mal ein “Eintracht, Eintracht” und ein paar Versuchen von Herrn Böhm ein “Wir brauchen keinen Kuchen…” anzustimmen.

Ansonsten wurde noch der gute, alte Tibor Nadj (“Naddel”) freundlich begrüßt und die Nummer 6 vom Allgemeinen Sportverein Bergedorf-Lohbrügge besonders in unser Herz geschlossen, nachdem er erst ständig am Reklamieren war und dann noch meinte, uns seinen ausgefahrenen Mittelfinger zu präsentieren. Na warte, Du Trinkeding, komm Du mal nach Braunschweig, da verschwinden auch manchmal welche wie Du…

Die Elstern konnten mit nervigem Getrommel (in der Tribünenmitte) auf sich aufmerksam machen und wenn man genau hinhörte, dann gabs auch Anfeuerungsrufe von der Bierstandseite – offenbar ist die Bergedorfer-Fanszene zu heterogen, als das ein gemeinsamer Support möglich wäre.

Die Info, dass draußen alle Autos Strafzettel hätten und die Durchsage, dass nun begonnen würde, abzuschleppen, ließen mich dann doch mal zum PKW latschen, der aber – selbstmurmelnd – völlig verkehrsregelkonform geparkt war.

Kaum war ich wieder zurück im “Awaysektor”, da durfte sich Herr Burgdorf ein zweites Mal in die Torschützenliste eintragen.

In den restlichen Minuten wurde dieses Ergebnis nur noch verwaltet, wenn man wirklich gewollt hätte, dann wäre vielleicht sogar noch ein 3:0 drin gewesen, aber wer will da schon mit hadern. Auswärtssieg ist Auswärtssieg.

BTSV II

Es wurde noch kurz mit unserer glorreichen Zweiten gefeiert (inkl. “Shalalalala – Zweite” von ebendieser) und dann die Rückfahrt angetreten, die – sehr begrüßt – staufrei verlief. Nachdem ich die Herren Löwenstadtbewohner in der schönsten Stadt dieseits von Alpha Centauri abgeliefert hatte, ging es für mich nur noch schlappe 500 Kilometer gen Süden, wo ich dann auch irgendwann Nachts ankam und – natürlich – keinen Parkplatz finden konnte.

BTSV II: Nico Lauenstein – Maik Littmann, Marco Dimitrijevic, Ludwig Siegismund, Christoffer Pieper (Patrick Wötzel, 90′) – Finn Holsing, Mirko Burgdorf, Muhammed Basar, Edgar Bernhardt (Marc Pfitzner, 80′) – Stefan Hauk, Sebastian Bönig (Hasim Gökden, 86′). TRAINER: Uwe Hain

TORE: 1:0, 2:0 Mirko Burgdorf (5′, 59′)

ZUSCHAUER: enttäuschende 180, darunter wohl insgesamt so knapp 20 Braunschweiger

VL Hamburg: HEBC – BSV Buxtehude 1:1 (0:0)

September 10th, 2006
HEBC Professor-Reinmüller-Platz,
Hamburg-Eimsbüttel
BSV Buxtehude

Bevor nachmittags unsere glorreiche Zwote ihre Visitenkarte in Bergedorfs Sander Tannen abgeben sollte, sollte mal beim Hamburg Eimbsbütteler Ballspiel Club von 1911 e.V. vorbeigeschaut werden – das sagt so natürlich niemand, stattdessen ist die Bezeichnung HEBC überall geläufig.

In Braunschweig wurde die Elite des B-Platz-Pöbels und der Berichteschreiber eingeladen (also Hennig, Basti, Robin und Rocky) und ab ging es nach Hamburg, wo der gute Professor-Reinmüller-Platz leichter zu finden war, als ein Parkplatz (was aber natürlich auch souverän gemeistert wurde).

Der Eintritt wurde gerne bezahlt, gab es doch dafür eine für Verbandsligaverhältnisse sehr ordentliche Eintrittskarte und das Stadionheft mit dem schönen Namen “Roter Rasen”.

Ja, roter Rasen… macht schon Sinn, denn der Reinmüller (so lautet die gebräuchliche Kurzform, offenbar gibt es in Eimbsbüttel Menschen, die gerne möglichst komplizierte Wortkonstrukte bilden, wie eben den Hamburg Eimbsbütteler Ballspiel Club oder halt auch den Professor-Reinmüller-Sportplatz in der Tornquiststraße, diese dann aber auf ein Minimum abkürzen) ist halt ein Grandplatz (also rote Asche), was bei den Gästeteams denkbar unbeliebt sein dürfte.

Professor-Reinmüller-Platz, HEBC

Auf den beiden Längsseiten bietet der Platz ein paar Stufen, ansonsten gibts keinen nennenswerten Ausbau, erwähnenswert ist aber noch die Lage inmitten einer Wohnsiedlung. Und wenn ich jetzt “inmitten” sage, dann im wahrsten Wortsinne. Da prallt schon mal der Ball von der Hauswand zurück ins Spiel und ich möchte nicht wissen, wieviele Scheiben der Anlieger hier schon ihr Leben lassen mussten.

Ein Büdchen bot Kaffee, Bockwurst und auch Bier (ich musste ja leider fahren), das Wetter war phantastisch und der Stuhlgang war auch schon in der historisch original erhaltenen Kabine erledigt worden. So ließ es sich also bis zum Anpfiff von Lila-Weiß gegen Blau-Gelb (hatten wir das nicht grad am Freitag erst?) aushalten.

Das Spiel begann ziemlich verhalten, irgendwie merkte man beiden Teams doch an, dass es auf diesem Untergrund wirklich weh tun kann, wenn man hier engagierter in die Zweikämpfe geht.

So plätscherte das Spiel hin und her, nicht unbedingt grottig, aber eben auch keine Bombe…

Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich da erstmal nicht viel dran, bis in der 75. Minute ein Spieler vom HEBC das Kunststück vollbrachte, den Ball von der Grundlinie aus am Buxtehuder Keeper und drei Abwehrspielern vorbei ins Tor zu stokeln.

Drei Minuten später fiel dann der verdiente Ausgleich, wobei es auch blieb und sich die beiden Teams schiedlich-friedlich Unentschieden trennten.

Für uns hieß es Abschied nehmen vom roten Rasen, denn nun ging es quer durch Hamburg nach Bergedorf…

TORE: 1:0 Marco Concilio (75′), 1:1 Niki Nitschke (78′)

ZUSCHAUER: 150 (handgezählt und hochgerechnet!), keine Gäste

F-Jugend: MTV Braunschweig – TSV Timmerlah 6:0 (3:0)

September 9th, 2006
MTV Braunschweig MTV-Sportpark Kennel (B-Platz),
Braunschweig
TSV Timmerlah

Nein, keine Angst, ich bin nicht total bescheuert und schau mir jetzt schon F-Jugend an. Und auch die Groundhopping-Dogma-Hardliner können beruhigt ausatmen, dafür wird kein Kreuz im Informer gemacht, genausowenig, wie ich die dringende Aufnahme des Sportplatzes in die erlauchte Liste der non-league Grounds fordern werde (obwohl, der A-Platz… da gibts im Informer grottigere…).

Das war halt das erste Saisonspiel von Henners Bengel und da hab ich versprochen vorbeizuschauen – was ich auch gemacht hab.

MTV - Timmerlah (F-Jugend)

Mittlerweile spielen die Jungs schon richtig Fußball, also meistens wenigstens, immerhin werden keine Gänseblümchen mehr gepfückt und dergleichen. Klare Kiste heute, Timmerlah ohne Chance, hatten aber aus unerfindlichen Gründen auch den kleinsten Spieler ins (viel zu große) Tor gestellt. Beim MTV ein Spezi für die Standards, sehr ordentlich, wie er die Bälle von der Ecke aufs Tor gezwiebelt hat.

Mit Henner gings dann anschließend nach Goslar aufs Altstadtfest, öhm, ja, mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen.

DFB-Pokal: VfL Osnabrück – BTSV 3:1 (0:0)

September 8th, 2006
VfL Osnabrück Stadion Bremer Brücke,
Osnabrück
Eintracht Braunschweig

Was für ein scheiß Los – dieser Meinung war ich von Anfang an – ich mein, war ja klar, dass wir auswärts ranmüssen, warum dann mit Osnabrück ausgerechnet der Club gelost wird, bei dem wir in den letzten 15 Jahren wohl die meisten Spiele bestritten (und in der Regel verloren) haben und der zudem einer der vier schwersten im ganzen Amateurtopf war?

Viele in Braunschweig pellten sich natürlich ‘n Ei auf dieses Los, endlich mal wieder “Kühe-Schweine-Osnabrück” grölen. Ich wäre stattdessen erheblich lieber nach Pirmasens, Pfullendorf oder Darmstadt gereist (und das NICHT, weil ich in der Ecke wohne, von mir aus auch zum FC Bremerhaven!).

Aber was will man machen, man steckt ja nicht drin und fährt trotzdem überall hin, so saß ich also Freitag mittags im Auto und – oh Wunder – obwohl ich ein buntes Potpourri Deutschlands staugeplagtester Autobahnen zu befahren hatte, kam ich ohne nennenswerte Verzögerungen in Osnabrück an.

Vor der osnatel-Arena (ex-Piepenbrock-Stadion, ex-ex-Stadion an der Bremer Brücke) traf man natürlich gleich ein paar Gesinnungsgenossen, mit denen ein wenig gefachsimpelt werden konnte, ehe es für mich ins Stadion ging (nicht ohne vorher eine ausnahmsweise mal wirklich gründliche Kontrolle über mich ergehen lassen zu müssen).

Etwa 3.000 Braunschweiger sorgten für eine ordentlich Füllung des Gästeblocks und boten zu Beginn ein Transparent für Tradition und gegen Kommerz, dahinter wurden hübsch kleine Schwenker, äh, geschwenkt. Sah sehr schön aus.

Die Heimseite bot heute eine Choreographie aus geteilten Folien, die zusammen das VfL-Logo darstellten, dazu ein großes Spruchband, welches in Erinnerung rief, dass VfL für “Verein für Leibesübungen” steht. Meiner Meinung nach mal was anderes, obschon viele die geteilten Bahnen nicht so ansehnlich fanden.

Die Stimmung bei uns war mal wieder stark verbesserungswürdig, unterm Dach ganz OK, auf der Geraden ziemlich mau.

Das Spiel selbst begann ziemlich zerfahren, wobei ich zu Beginn die Eintracht als stärker ansah, da die Abwehr gut stand und keinerlei Osnabrücker Möglichkeiten zuließ – leider aber selbst auch nur wenig Drang Richtung lila Tor entwickelte.

Nach einer Viertelstunde gabs immerhin sowas, wie die erste Chance für uns, brachte aber nichts ein und nun kam auch Osnabrück besser ins Spiel.

So ging es ein paar Mal hin und her, viel Kampf, wenig Technik, so kann man das ganz gut beschreiben. Und so gings auch torlos in die Pause.

Bevor die zweite Hälfte beginnen sollte, wurden sowohl auf Braunschweiger als auch auf Osnabrücker Seite Transparente gegen die unsäglichen Amateurtruppen in der Regionalliga präsentiert.

Im Braunschweiger Block gab es zudem noch beträchtliche Rauchentwicklung und seit langem mal wieder Bengalos zu sehen – was in den kommenden Tagen für große Unruhe im Verein und der Fanszene sorgen sollte, da das Spiel kurz unterbrochen wurde.

Rauch und Bengalos

Vor mir taten sich ein paar Dünnbrettbohrer damit hervor “Ultras raus” zu skandieren, was mir echt die Adern schwellen ließ. Grundsätzlich ja halb so wild, wir leben ja in einem Staat, wo freie Meinungsäußerung herrscht, nur haben es diese Dummköpfe nicht ein einziges Mal während des gesamten Spiel für nötig gehalten, unsere Eintracht zu unterstützen, aber wenn es gegen die eigenen Fans geht, ja da ist man dann schnell dabei.

Kurz nachdem der Ball wieder rollte – vor dem Block war immer noch Unruhe – dann Elfmeter für Osna – SCHEISSE! Der Strafstoß wurde natürlich auch souverän verwandelt, also 1:0 für den VfL.

Leider waren sich unsere Verantwortlichen und auch einige Spieler später nicht zu schade, den Fans eine Mitschuld an diesem Elfmeter zu geben.

Eins war aber offensichtlich, dieses Tor schockte unsere Jungs auf dem Platz und es dauerte nur zehn Minuten, bis es den zweiten Strafstoß für Lila-Weiß gab, der ebenfalls verwandelt wurde.

Nachdem grad fünf Minuten später dann auch noch das 3:0 fiel, war der Drops natürlich gelutscht.

Der dritte Elfmeter des Spiels wurde dann für uns gegeben und von Kuru, der kurz zuvor eingewechselt wurde, auch sicher verwandelt. Hurra, das erste Tor in dieser gar nicht mehr sooo jungen Saison (aber natürlich auch nur ein Elfmeter- und kein herausgespieltes Tor).

Der Schiri hatte dann auch ein Einsehen und pfiff den Rotz ab, ich hatte keine Lust, unseren Spielern noch zuzuwinken und verließ daher mit Henner und Daniel, die ich nach Braunschweig mitnehmen wollte, das Stadion.

Richtung Brücke gabs eine Polizeikette und Pferde und alles, aber es war ungewöhnlich entspannt: “Sie wollen zum Auto, ja bitte, dann gehen Sie doch durch.” – ein Lob an Team Green, so soll das sein (speziell wenn ich da an die Kasper neulich in Ulm denke).

Die auserwählte Autobahnauffahrt war gesperrt, so dass man erstmal ein Stück über Land eierte, dann daber doch irgendwo auf die Bahn kam. In Oeynhausen der obligatorische Pitstop beim örtlichen Bulettenbräter, der bereits komplett in blau-gelber Hand war und wo man das erste Mal das Gerücht hörte, Trainer Krüger sei zurückgetreten. Dies wurde leider durch einen Anruf bei informierter Stelle als Ente entlarvt, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Kaum auf der A2 dann eine feine Vollsperrung, bei der dann mal eine Stunde gar nichts passierte und ich nur hoffte, dass unsere Mannschaft da wenigstens auch drin stehen muss.

Das musste sie auch, denn nachdem ich Henner schließlich in Wenden rausgesetzt hatte und durch die Stadt zu Daniel gurkte, bog der Bus von der Hansestraße aus vor mir ein und wir spielten noch kurz mit dem Gedanken, die Jungs noch ein wenig für die gezeigte Leistung zu loben.

Nur meine Müdigkeit hielt mich davon ab, so dass ich Daniel noch absetzte und dann nach Goslar düste, wo ich gegen 2:00 Uhr morgens ins Bett fiel.

Vielleicht hat das Pokalaus ja auch was Gutes: so kann sich die Eintracht nun Voll und Ganz auf den Klassenerhalt konzentrieren – und dass der noch in weiter Ferne ist, das wissen wir wohl alle.

VFL OSNABRÜCK: Frederik Gößling – Marko Tredup, Dave de Jong, Dominique Ndjeng, Mathias Surmann – Joe Enochs, Thomas Cichon (Jan Schanda, 68′) – Daniel Chitsulo (Florian Heidenreich, 90′), Daniel Cartus, Bilal Aziz (Alexander Nouri, 83′) – Addy Menga. TRAINER: Claus-Dieter Wollitz

BTSV: Thorsten Stuckmann – Benjamin Siegert, Markus Husterer, Marco Grimm (Samuel Koejoe, 71′), Kosta Rodrigues – Daniel Graf, Torsten Lieberknecht (Francis Banecki, 61′), Dennis Brinkmann, Dennis Weiland – Jürgen Rische (Ahmed Kuru, 80′), Bekim Kastrati. TRAINER: Michael Krüger

SCHIRI: Dr. Jochen Drees (Mainz)

TORE: 1:0 Thomas Cichon (54′, Elfmeter), 2:0 Bilal Aziz (64′, Elfmeter), 3:0 Addy Menga (70′), 3:1 Ahmet Kuru (84′, Elfmeter)

ZUSCHAUER: 14.000, darunter geschätzte 2.000 Braunschweiger

VL Nordbaden: FC Neureut – SG Heidelberg-Kirchheim 2:2 (2:1)

September 3rd, 2006
FC Neureut Sportplatz “An der Sandkuhle”,
Karlsruhe-Neureut
SG Heidelberg-Kirchheim

Den Sportplatz in Neureut, einem Stadtteil im Nordwesten von Karlsruhe, erreichte ich natürlich gleichfalls ohne Probleme und konnte nach einer kurzen Stadion-und-Fotorunde noch den Teams beim Warmmachen zuschauen.

Die Sportanlage verfügt auf der Gegengerade über bis zu sieben Betonstufen, was auch der einzige Ausbau ist, wobei auch hier der schöne Baumbestand lobend zu erwähnen ist. Kurioserweise sind die beiden Auswechselbänke auf verschiedenen Platzseiten, was ich ja grad im unteren Ligabereich schade finde, da so schlechter gepöbelt werden kann.

Das Spiel begann mit einer Gedenkminute für irgendeinen verdienten Neureuter und als der Ball rollte, kamen die Hausherren besser ins Spiel als der Gast.

Einigermaßen überraschen daher auch die Führung für die Heidelberger per Kopf in der 24. Minute, nachdem Neureut zuvor schon mehrere gute Chancen nicht nutzen konnte.

Im direkten Gegenzug dann aber der Ausgleich durch einen lustig anzusehenden Freistoß, der für den Torwart unerreichbar ins Tor kullerte, da dieser nicht mit einem direkten Schuss (“Schuss” war hierfür auch ziemlich euphemistisch), sondern einem Pass auf einen Spieler in der Mauer gerechnet hatte.

Der Zuschauerstrom hielt sich hier stark in Grenzen, so positiv überrascht ich bei dem ersten Spiel des Tages war, so sehr wurde ich jetzt enttäuscht. Zwar waren ein paar Gästefans da, aber weder hüben noch drüben gab es nenneswertes Gepöbel, von Anfeuerung wollen wir mal gar nicht reden.

Kurz vorm Pausentee dann sogar noch das 2:1 für den FC Neureut, als der Rastamann Jean Pondy den Ball super auf Christian Bender weiterleitete, statt selbst den Abschluss zu suchen.

In der zweiten Hälfte wäre durch ein wunderschönes Eigentor dann fast das 3:1 gefallen, ein Heidelberger Spieler will zum Torwart zurückpassen, produziert dabei aber eine Bogenlampe, die sich über seinen Keeper senkt – aber leider nur die Latte trifft.

Nach einer Ecke konnte die SGK dann noch ausgleichen, was auch den Endstand bedeuten sollte, da in den verbleibenden 30 Minuten nichts erwähnenswertes mehr geschah.

TORE: 0:1 Christoph Pieruschka (24′), 1:1 Uwe Rosengardt (25′), 2:1 Christian Bender (44′), 2:2 Roman Haas (62′)

ZUSCHAUER: 150, darunter zehn Gäste

LL Mittelbaden: FC Olympia Kirrlach – FC Flehingen 1:0 (0:0)

September 3rd, 2006
Olympia Kirrlach Waldstadion,
Waghäusel-Kirrlach
FC Flehingen

Da weiter nichts Interessantes in erreichbarer Nähe anlag, entschied ich mich heute mal einen kleinen Landesliga-Verbandsliga-Doppler zu wagen und fuhr zum Frühschoppenkick nach Kirrlach, wo ich das Waldstadion auch problemlos erreichte.

Der Platz besteht auf drei Seiten aus einer Kombination von bis zu sechs Steinstufen und Wällen, während auf der Seite des Vereinsheims eine großzügige Rasenfläche mit zwei schmalen Betonstufen zu finden ist. Für einen Aufsteiger aus der 7. Liga also schonmal sehr ordentlich, zumal der nette Baumbestand den Namen Waldstadion auch ansatzweise rechtfertigt.

Der Kick der beiden Rivalen begann auf hohem Niveau, Flehingen kam besser ins Spiel, es dauerte aber nicht lange, bis sich ein ausgeglichenes Spiel mit guten Kampf- und Torraumszenen entwickelte, bei dem auch die ein oder andere Chance zu erleben war. Nur wollte der Ball leider nicht ins Tor.

Eine sehr respektable Zahl von 340 Zuschauern waren bei diesem Spiel übrigens zugegen, darunter auch einige Gäste, außer sehr gemäßigtem Heimpöbel aber keinerlei Stimmung.

Nach der Pause dominierte die Heimmannschaft das Geschehen, was sich auch an einem Plus an Chancen zeigte, die jedoch auch nichts zählbares einbrachten.

Nach etwa einer Stunde gabs dann vom sourverän pfeifenden (muss ja auch mal lobend erwähnt werden) Schiri für einen Flehinger Gelb-Rot.

Die Schlussphase war dann ein ganz heißer Tanz, mit hundertprozentigen Chancen am laufenden Band und auf beiden Seiten.

Als ich mich schon mit einem torlosen Unentschieden abgefunden hatte, tauchte ein Kirrlacher plötzlich nach tollem Zuspiel allein vorm Gästekeeper auf, der sich nicht anders zu helfen wusste, als den Stürmer umzunieten.

Konsequenz: Rot für den Torwart und Elfmeter, der gegen den nun im Torwartdress spielenden Feldspieler souverän verwandelt wurde.

Für mich gings zum Auto und nach einem kurzen Imbiss zum zweiten Spiel des heutigen Tages…

TORE: 1:0 Manuel Weber (90′)

ZUSCHAUER: 340, darunter bestimmt 20 Gästefans