OL Hessen: KSV Baunatal – SC Waldgirmes 4:1 (1:1)

Mai 7th, 2005
KSV Baunatal Parkstadion,
Baunatal
SC Waldgirmes

Am späten Vormittag wurde ich im Hotel Mama von Matze, Melanie (aka Sandra) und Ingo abgeholt, die mit mir nach Karlsruhe düsen würden.

Unterwegs stand der Ground vom KSV Baunatal bei Kassel auf dem Speisezettel – das Spiel dort war ein denkbar uninteressanter OL Hessen-Kick.

Herr Hagedorn zog von Anfang an eine Flappe wie zehn Tage Regenwetter und meinte, er sei von dem Sinn der gesamten Tour nicht überzeugt.

Mehr aus Quatsch hab ich ihm die Alternative genannt, von Kassel per ICE nach Basel, wo der FCB heute abend gegen Verfolger FC Thun spielen würde. Sofort leuchteten Ingos Augen auf – so sollte es gemacht werden.

Also lieferten wir ihn in Kassel-Wilhelmshöhe ab, er bekam seinen ICE und war dann per Taxi wohl ca. zur Pause am Joggeli…

Wir hingegen nahmen die letzten Kilometer nach Baunatal und ins dortige Parkstadion.

Hierbei musste man sich erstmal über die große Anzahl Autos mit Wolfsburger Kennzeichen wundern – mehr, als man bei einem Heimspiel des VfL Wolfsburg erwarten würde – bis einem einfiel, dass in Kassel-Baunatal ja auch ein VW-Werk steht…

Das Stadion gefällt außen durch seine Formgebung des Tribünendachs und die Flutlichtmasten – das Bild wird jedoch durch die orangenen 70er-Jahre-Fliesen arg gestört, mit denen die Tribüne innen wie außen verkleidet ist.

Das heutige Spiel war so eine Art Spitzenspiel, auch wenn es für die Teams um nichts mehr ging: man steht zwar auf Platz vier und drei, respektive, aber weder Baunatal noch Waldgirmes haben eine Lizenz für die Regionalliga beantragt.

Wie in der Oberliga Hessen gewohnt, wurde man mit einem schwachen Spiel gequält, wenigstens konnte man ein frühes Tor bejubeln, nachdem man die üblichen Standardtätigkeiten (Stadionrunde, Fotos, Bier- und Bratwursttest) schnell hinter sich gebracht hatte.

Das Spiel war in der ersten Hälfte ziemlich ausgeglichen, so dass der Sportclub aus Waldgirmes dann auch zum Ausgleich kommen konnte – frenetisch von drei Personen auf der Tribüne gefeiert.

Bei lächerlichen 200 Zuschauern war an Stimmung natürlich eh nicht zu denken, eine kleine Handvoll hatte immerhin ein wenig Konfetti mit und eine Zaunfahne hing auch, das war es aber auch.

Die zweite Hälfte brachte zwar auch nicht gerade fußballerische Leckerbissen en masse, jedoch immerhin einen lupenreinen Hattrick von Adem Usta (seine Saisontore 26 bis 28), wobei Matze einen direkt verwandelten Freistoß aus gut 20 m ansagte – sehr fein.

Nach dem Kick ging es flott weiter nach Süden – Mätzchen verordnete noch einen Stopp an einem bestimmten Getränkemarkt, ehe es in der Nähe von Wiesbaden zu Hessens größten Schnitzeln gehen sollte – dummerweise hatten wir keinen Tisch bestellen können, so dass wir unvollendeter Dinge wieder abziehen mussten.

In der Nähe fanden wir dann zwar nicht Hessens größtes Schnitzel, dafür aber eine nette Bedienung (und das Schnitzel war auch nicht schlecht), die froh war, mal jüngere Gäste in ihrem Etablissement begrüßen zu können.

Frisch gestärkt ging es nun weiter nach Karlsruhe, bzw. zunächst mal direkt nach Spöck zum Sportfest des FC, wo aber leider nur noch die Dorfjugend rumasselte und man sich gleich von einem Bayernfan zulabern lassen musste.

Also direkt nach Hause und dort erstmal in diversen Kneipen auf ein paar Wodka-Kirsch vorbeigeschaut, ehe die Müdigkeit uns nach Hause befahl.

TORE: 1:0 Gonther (15′), 1:1 Hassler (25′), 2:1, 3:1, 4:1 Usta (47′, 55′, 74′)

ZUSCHAUER: 200, davon drei aus Waldgirmes

RL Nord: BTSV – HSV (A) 3:1 (1:1)

Mai 6th, 2005
Eintracht Braunschweig Eintracht-Stadion,
Braunschweig
Hamburger SV

Nach einer wie üblichen kurzen Nacht im Hause Hofmann ging es morgens zunächst mal nach Goslar, wo ich noch Termine hatte – netterweise lieh mir Henner seinen Bus, so dass das alles etwas stressfreier sein sollte.

Nachmittags ging es also wieder zurück und mit Henner per Straba in die Stadionkneipe – wo die Ereignisse von gestern natürlich Hauptthema waren – und ich feststellen konnte, dass es mir noch recht gut ergangen war und Andere deutlich mehr Scherereien hatten.

Rechtzeitig zum Kick-Off ging es in den Block, wo die üblichen Gesichter begrüßt wurden und man schon nach sieben Minuten das 1:0 für unsere Götter bejubeln konnte – Daniel Graf konnte eine Vorarbeit von Kuru und Rische nutzen und den Ball in die Maschen drücken.

Bei strömendem Regen konnte die Eintracht jedoch auf der Führung nicht wirklich aufbauen, das Match blieb sehr ausgeglichen.

So kam es konsequenterweise nach einer Viertelstunde zum dummen Ausgleich für die Gäste, die auch in der Folgezeit auf Konterchancen lauerten und die Eintracht gegen ihre Abwehrreihen anrennen ließen.

Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Halbzeit, die zweite Hälfte ging aber sehr ähnlich weiter und man musste schon mit einem Unentschieden rechnen.

Von den Rängen von Südkurve und Gegengerade guter Dauersupport, die Hamburger Schlachtenbummler sahen sich nach wie vor dem Regen ausgesetzt.

In der 70. Minute erlöste uns der Herr Amedick mit dem 2:1-Kopfballtreffer nach einer Ecke – Tore aus Standardsituationen sieht man immer noch viel zu selten bei der Eintracht.

Der HSV warf jetzt alles nach vorne und ging sehr hart zur Sache, die Blau-Gelben ließen sich davon aber nicht weiter beeindrucken und so erzielte mal wieder Kuru kurz vor Schluss und fett in der Nachspielzeit das entscheidene 3:1.

BTSV: Thorsten Stuckmann – Torsten Jülich (Benjamin Siegert, 61′), Martin Amedick, Marco Grimm, Jan Tauer – Daniel Graf, Torsten Lieberknecht (Lars Fuchs, 61′), Patrick Bick, Kosta Rodrigues – Jürgen Rische (Denni Patschinsky, 87′), Ahmet Kuru. TRAINER: Michael Krüger

HAMBURGER SV (A): Wolfgang Hesl – Volker Schmidt, Tobias Zott, Boris Leschinski, Ian Paul Joy (Martin Stahlberg, 84′) – Oliver Hampel, André Moheit, Steffen Lauser, Eren Sen (Blaise Mamoum, 71′) – Charles Takyi, Riccardo Baich. TRAINER: Joachim Philipkowski

SCHIRI: Thorsten Kinhöfer (Herne)

TORE: 1:0 Daniel Graf (7′), 1:1 Riccardo Baich (16′), 2:1 Martin Amedick (71′), 3:1 Ahmet Kuru (90′)

ZUSCHAUER: 14.200, eine recht enttäuschend kleine Abordnung aus Hamburg, keine 100…

Niedersachsenliga Ost: TuS Heeslingen – BTSV II 0:4 (0:0)

Mai 5th, 2005
TuS Heeslingen Waldstadion,
Heeslingen
Eintracht Braunschweig

Nicht wirklich ausgeschlafen (dem Stau am Vorabend sei Dank) ging es früh mit dem Mietwagen nach Braunschweig.

Nachdem an einer Tanke Herrentagsproviant gekauft und der Wagen bei Sixt abgeliefert worden war, traf man am ZOB auch schon auf Udo.
Nach und nach trudelte der Rest der Truppe ein, die die heutige knapp 50-köpfige Busbesatzung nach Heeslingen darstellen sollte.

Heeslingen hatte ja den größten Teil der Saison die Nase vorn, leistete sich aber in den vergangenen Woche einige Schwächen, so dass man als Tabellenführer mit breiter Brust in die Heide fuhr.

Die Hinfahrt verlief schon ausgesprochen lustig, wenn auch im Wesentlichen unspektakulär, bis man in das Nest in der Nähe von Rotenburg/Wümme kam, wo man direkt per Polizei zum Waldstadion eskortiert wurde.

Dort angekommen durfte man sich erstmal einer ausgiebigen Durchsuchung aussetzen, ehe man den Sportplatz entern durfte.

Man traf sogleich auf eine Menge weiterer Blau-Gelber, die die Tour mit dem PKW angetreten hatten.

Das Wetter war super, die Stimmung toll, das Bier billig, die Buletten lecker – was will man mehr?

Richtig: einen Auswärtssieg! Und auch dieser Wunsch sollte uns gewährt werden, auch wenn es lange Zeit nicht unbedingt danach aussah.

In der ersten Hälfte waren beide Teams recht ausgeglichen auf dem Rasen, nach einer halben Stunde musste Manni Spoelder gar einen Strafstoß parieren – wer weiß, wie das Spiel geendet hätte, wäre das Ding reingegangen.

So aber kam der BTSV Anfang der zweiten Hälfte per Doppelschlag von Gökden und Hauk zur Führung, die im Weiteren noch zu einem klaren 4:0 ausgebaut werden konnte.

Nach dem Abpfiff wurde der Platz gestürmt, um mit der Mannschaft den Sieg zu feiern, was natürlich einen massiven Auftritt der Herren in Grün zur Folge hatte (heute waren eh mehr Beamte in Heeslingen, als dieses Dort Einwohner hat). Passiert ist aber natürlich nichts nennenswertes…

Das hinderte die Polizei aber nicht, unseren Bus über Landstraßen zu eskortieren, Pinkelpausen (oder gar Stopps zum Einkaufen) gab es zunächst gar nicht, immerhin wurde – als die Autobahn endlich erreicht war – ein Parkplatz für uns geräumt (!).

Die Grünen hatten sich das so schön vorgestellt – es sollten immer nur zwei Personen aus dem Bus aussteigen dürfen, was natürlich so nicht klappte, so dass dann irgendwann endlich alle raus durften.

Ein echter Skandal – weiter ging es mit Polizeieskorte nach Braunschweig, wo – man hatte es schon geahnt – die Busbesatzung erstmal komplett Personalien etc. abgeben durfte. Das wird ja wieder eine Freude geben, wenn man sich bei den nächsten Flügen beim BGS erstmal rechtfertigen darf, wo man denn hin will.

Und natürlich konnte einem niemand sagen, was denn eigentlich gegen uns vorliegt, Namen bekam man gleich gar nicht und als Dienstnummer nur die Klassiker 4711 und 0815…

Dank dieser Aktion, die sich natürlich ewig hinzog, war dann mein Plan nach Goslar zurückzufahren erstmal gestorben und ich nahm mir stattdessen eine Taxe nach Wenden zu Henner, wo wir im Garten am Feuer noch ein paar Biere tranken und ich von den heutigen Ereignissen berichten konnte.

BTSV II: Jan “Manni” Spoelder – Maik Littmann, René Wegner, Marco Dimitrijevic, Samir Naja (Adil Boukantar, 60′) – Stephan Pientak (Michael Jarzombek, 70′), Mirko Burgdorf, Sebastian Backer, Hasim Gökden – Stefan Hauk, Dominik Jansen (Marc Arnold, 55′). TRAINER: Uwe Hain

SCHIRI: Jens Kremer (Papenburg)

TORE: 0:1 Hasim Gökden (49′), 0:2, 0:4 Stefan Hauk (55′, 86′), 0:3 Mark Arnold (75′)

ZUSCHAUER: 1.000, davon knapp 250 aus Braunschweig

RL Süd: SV Wehen – SV Darmstadt 98 1:2 (0:1)

Mai 4th, 2005
SV Wehen-Taunusstein Stadion Am Halberg,
Taunusstein-Wehen
SV Darmstadt 98

Für die heutige Tour war mal wieder ein Mietwagen von mir gebucht worden, der es mir ermöglichte, mal auf dem Halberg in Taunusstein-Wehen vorbeizuschauen.

Bayern-Jupp ließ sich ebenfalls nicht lange bitten und wurde kurz vor Erreichen des Ziels in Wiesbaden eingesammelt, so dass ich mit ortskundiger Navigationshilfe nach Wehen gelangte.

Interessanterweise standen sich ja heute die beiden Türkei-Trainingslager-Testspielgegner der Eintracht von Anfang des Jahres gegenüber und ich hatte eigentlich gehofft, mal die beiden Psychopathen aus Wehen zu treffen, mit denen wir da einigen Spaß hatten, jedoch waren Jupp und ich noch mit dem Mainzer RoBri verabredet, der im Gästeblock stand.

Bei Regen wurde das Stadion betreten, das noch desolater ist, als ich erwartet hatte – dafür ist die Polizeipräsenz ganz weit vorne…

Das Spiel war auf eher niedrigem Niveau, dafür das da zwei Teams spielen, die noch in die zweite Liga aufsteigen können.

Ich hatte schon so eine Befürchtung, dass das mal wieder ein 0:0 geben könnte (hatte ich ja schon länger nicht mehr), als der Gast quasi mit dem Halbzeitpfiff 1:0 in Führung ging.

Unter dem Darmstädter Anhang war der Jubel natürlich groß, was auch gleich böse Blicke bei der Staatsmacht auslöste.

Die Stimmung der Lilien übrigens recht OK, von Wehen hab ich nichts gehört und gesehen, was aber auch an meiner Position gelegen haben mag.

Fünf Minuten nach Wiederanpfiff das 2:0, in dessen Folge ein paar Darmstädter am Zaun ruckelten und nun die Polizei in den Block ging, um einen der Störenfriede rauszuziehen – keine Ahnung, welches Verbrechen der sich hat zu Schulden kommen lassen. Jedenfalls mal wieder absolut überzogen, WM 2006 lässt grüssen…

Kurz drauf gabs dann noch den Anschlusstreffer für Wehen, ansonsten passierte nicht mehr viel.

Jupp wurde von RoBri zu Hause abgeliefert, so dass ich direkt in Richtung Harz durchstarten konnte – dummerweise hatten diese Idee vor dem Vatertag noch etliche andere, so dass ich erstmal bis um eins in der Nacht in einem 30km Stau stand.

SV WEHEN: P. Klandt – J. Krause, Kopilas, Gorges, Stefan Simon – Zinnow, Amstätter (Sprecakovic, 46′), Simac, Nicu (Endres, 68′) – Brendel (Boskovic, 46′), Diakité. TRAINER: Vasic

SV DARMSTADT 98: B. Becker – Jovanovic, Uster, Grassow, Wolf – Leitl (Ilicevic, 79′), Juskic, Pölking, Theres – Cenci (Saridogan, 68′), Beigang (Beisel, 89′). TRAINER: Bruno Labbadia

SCHIRI: Lutz Wagner (Hofheim)

TORE: 0:1 Theres (45′), 0:2 Jovancovic (51′), 1:2 Boskovich (54′)

ZUSCHAUER: 2.200, davon geschätze 400 Darmstädter

Niedersachsenliga Ost: TuS Celle FC – BTSV II 0:1 (0:0)

Mai 1st, 2005
TuS Celle FC Günther-Volker-Stadion,
Celle
Eintracht Braunschweig

Nachdem der Rausch ausgeschlafen worden war, entschied ich mich beim Frühstück ziemlich spontan, nicht direkt den Heimweg nach Karlsruhe anzutreten, sondern stattdessen mal wieder bei unserer Zweiten vorbeizuschauen, die mir in dieser Saison sehr viel Freude in der Verbandsliga bereitet.

So ging es also bei besten 1.-Mai-Wetter zunächst mal über Hannover (wo natürlich schon einige der miesen Roten rumgammelten, die heute Heimspiel haben sollten) und dann weiter nach Celle.

Vorm Stadion traf man direkt auf die ersten Kollegen, die direkt vor mir per Bahn angereist sein mußten.

Also schnell den Platz geentert und sich gefragt, ob das Ding wohl schon immer den bescheuerten Namen Günther-Volker-Stadion gehabt hat und man nur immer zu voll war, das zu bemerken, wenn man vor Ort war.

Etwa 150 Braunschweiger wollten heute live dabei sein, darunter eine gute Zahl unserer Ultras, mit denen man sich dann auch geschlossen auf Höhe der Mittellinie auf der alten Tribüne einfand – sehr zum Ärger einiger Rentner, die motzend (“Kein Benimm! Die haben kein Benimm!”) ihre Schattenplätze aufgeben mußten.

Unter dem Heimpublikum befanden sich geschätzte Zehn, die ihr Team anfeuerten, wobei da erstaunlicherweise auch eine Langenhagen-Zaunfahne zu sehen war.

Während des Spiels wurde ordentlich supportet und viel gelabert, das ein oder andere Bierchen getrunken und die Überlegenheit des BTSV auf dem Platz wohlwollend verfolgt – was fehlte war nur ein Tor für uns.

Eine Viertelstunde vor Schluß erlöste uns wieder einmal Stefan Hauk, der per Kopf nach einer Flanke von (man höre und staune) Jan Tauer das Tor des Tages erzielte.

Nach dem Kick ging es zurück zum Bahnhof, wo nach einiger Wartezeit der Direkt-IC nach Karlsruhe eintraf.

TUS CELLE FC: Eike Mach – Tobias Zeising, Florian Köther, Sascha Klein, Paul Koterwa – Marco Kirsch, Mustaffa Sacik (Jonathan Hagos, 74′), Florian Schenk, Hakan Toku – Manuel Brunne (Alex de Andrade, 59′), Benjamin Zeising (Christian Teichmann, 82′). TRAINER: Uwe Ronge

BTSV II: Jan Spoelder – Maik Littmann, Marco Dimitrijevic, René Wegner – Jan Tauer, Stephan Pientak, Sebastian Backer, Mirko Burgdorf, Hasim Gökden (Samir Naja, 75′) – Dominik Jansen (Marc Arnold, 60′), Stefan Hauk (Murat Akkoc, 80′). TRAINER: Uwe Hain

SCHIRI: Jörg Schoß (Emmendorf)

TORE: 0:1 Stefan Hauk (75′)

ZUSCHAUER: 705, davon 150 aus Braunschweig

RLN: VfL Osnabrück – BTSV 3:2 (2:1)

April 30th, 2005
VfL Osnabrück Stadion an der Bremer Brücke,
Osnabrück
Eintracht Braunschweig

Per Bahn ging es heute mal wieder nach Osna – einer der wenigen Awaykicks in der Regionalliga, der mich ernsthaft vom Hocker reißt.

Bis Köln ging auch alles gut, nur gab es da mal wieder die altbekannte Zugverspätung, so dass es erst mit rund 30 Minuten Verspätung nach Niedersachsen gehen konnte – und ich erst kurz vor 13h00 in der Stadt des Westfälischen Friedens ankam.

Netterweise hatte die Staatsmacht die Fußgängerbrücke über die Gleise gesperrt, so dass ich entweder einen fetten Umweg auf mich nehmen hätte müssen – oder mich aber für ein Taxi entschied, welches mich dann auch einigermaßen problemlos durch den Stau zur Bremer Brücke beförderte.

Am Stadion angekommen wurde sogleich der Block geentert und mit Freude festgestellt, daß es richtiges Bier gibt.

Mit meinen Kollegen wurde auch gleich ein taktisch kluger Platz direkt vor der Bierbude auf der Gegengerade eingenommen.

Etwa 3.000 Blau-Gelbe hatten sich heute auf den Weg gemacht und konnten einige Male auch gute Stimmung aufblitzen lassen – sicherlich auch dank des dafür prädestinierten Gästeblocks.

Von den Osnas gabs eine Antwort auf die “Lila Kuh”-Choreo vom Hinspiel, die ich persönlich enttäuschend fand – da hatte ich von den violetten Fans doch besseres erwartet (die hätten die Kühe wenigsten lila malen können). Ansonsten war die Stimmung im Heimblock OK, auch wenn man immer wieder hört, dass die Osnabrücker Szene Probleme hat und sich selbst eher schlechte Noten gibt – ich denke, dass ist das Jammern auf hohem Niveau, was auch in BS vorherrscht.

Das Spiel selbst begann mit einer klar dominierenden Osnabrücker Mannschaft, die Eintracht kam zum Glück nach einigen Minuten etwas besser ins Spiel, so dass man nicht mit einem Debakel rechnen mußte.

Etwas überraschend bekam der BTSV in der 12. Minute einen Strafstoß zuerkannt, nachdem Daniel Graf von den Beinen geholt worden war. Torsten Lieberknecht verwandelte sicher zum 1:0 für Blau-Gelb, was natürlich mit einem Jubelsturm beim Gästeanhang einherging.

Leider ließ sich Braunschweig in der Folge immer mehr den Schneid abkaufen, auch wenn die nächste gute Szene ebenfalls von den Guten kam, als Lalle Fuchs’ Schuss aufs Tor nur durch eine Glanzparade von Berbig gehalten werden konnte.

In der 24. Minute dann Tumulte im Braunschweiger Strafraum, als zuerst eine strittige Elfmeterszene nicht gepfiffen wurde und kurz darauf Feldhoff den Ausgleich erzielen kann.

Nun haben die Hausherren wieder klar die Oberhand im Spiel und können kurz vor Pausenpfiff auch Kapital daraus schlagen, als Nouri das 2:1 erzielt – natürlich für uns ein denkbar schlechter Zeitpunkt, um in Rückstand zu geraten.

Leider änderte sich an der drückenden Übermacht des Heimteams nach der Halbzeit nichts – nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff weckt ein Lattentreffer für Osna aber unsere Jungs auf. Dennoch häufen sich die Chancen für Osnabrück, während sich der BTSV drauf beschränkt, auf Konterchancen zu warten.

Aus solch einer resultiert das sehr kuriose Tor zum 2:2-Ausgleich: Celikovic schlägt eine Flanke in den Strafraum, der eigentlich von Amedick per Kopf weiterbefördert werden sollte – jedoch kommt weder Amedick noch der Ex-Braunschweiger Jan Schanda an den Ball, der daraufhin etwas unbeholfen ins VfL-Gehäuse eiert.

Neben dem Spielstand ist nun auch das Spiel ausgeglichener, was leider durch einen scheiss Elfmeter, den Benni Siegert verursacht, zunichte gemacht wird – der feine Herr Feldhoff lässt sich nicht lange bitten und knallt uns das 3:2 in die Maschen, was auch der Endstand sein sollte.

Osnabrück ist spätestens durch diesen wichtigen Sieg wieder fett drin im Aufstiegsrennen, wohingegen es sich die Eintracht selber schwer macht, in dem der beruhigende Vorsprung auf die Konkurrenz Woche um Woche verjuxt wird.

Nach dem Match ging es zügig zum Auto der Mitfahrgelegenheit und weiter zum Walpurgismarkt nach Hahnenklee im Harz, wo mit einigen Bieren dem Vergessen des heutigen Tages auf die Sprünge geholfen wurde.

VFL OSNABRÜCK: Tino Berbig – Matthias Koch, Jan Schanda, Dave de Jong, Fabian Ewertz – Michael Kügler (Wolfgang Schütte, 78′), Joseph Enochs, Alexander Nouri, Andreas Schäfer (Ronny Jank, 74′) – Thomas Reichenberger (Daniel Flottmann, 93′), Markus Feldhoff. TRAINER: Claus-Dieter “Pele” Wollitz

BTSV: Thorsten Stuckmann – Torsten Sümnich (Patrick Bick, 60′), Martin Amedick, Marco Grimm, Kosta Rodrigues – Torsten Lieberknecht, Torsten Jülich (Benjamin Siegert, 60′) – Daniel Graf, Nermin Celikovic, Lars Fuchs (Jürgen Rische, 64′) – Ahmet Kuru. TRAINER: Michael Krüger

SCHIRI: Guido Winkmann (Kerken/Niederrhein)

TORE: 0:1 Torsten Lieberknecht (13′, Foulelfmeter), 1:1 Markus Feldhoff (24′), 2:1 Alexander Nouri (42′), 2:2 Nermin Celikovic (65′), 3:2 Markus Feldhoff (76′, Foulelfmeter)

ZUSCHAUER: 14.100, ca. 3.000 aus BS (wobei ich mich da mit dem Schätzen sehr schwer tue)

LL Mittelbaden: SG Siemens Karlsruhe – VfR Pforzheim 0:7 (0:5)

April 28th, 2005
SG Siemens Karlsruhe Stadion an der Hertzstraße,
Karlsruhe
VfR Pforzheim

Eigentlich war heute gar kein Fußball, sondern Biergarten mit Kollegen angesagt. Da aber kurzerhand schon mit einigen Bieren nachmittags in der Firma auf den Nachwuchs eines Kollegen angestoßen wurde (und der Biergartentermin daher verschoben wurde), konnte ich doch noch ein Spiel sehen.

Meine Wahl fiel auf die Begegnung in der Landesliga Mittelbaden zwischen der SG Siemens Karlsruhe und dem VfR Pforzheim (genaugenommen gab es eh keine Wahl, da das das einzige Spiel in der Nähe am heutigen Abend war).

So ging es also nach der Feier im Büro mit der Straßenbahn No. 3 zur Hertzstraße und die letzten Meter zu Fuß zum Stadion an der Hertzstraße, wo die SG Siemens beheimatet ist.
Auf dem Weg dorthin blutete mir mal wieder das Herz, kam ich doch direkt am Stadion an der Telegraphenkaserne, Heimat des Karlsruher FV, vorbei. Noch ist dort nichts von Abriss zu sehen, jedoch ist die Wand mit dem großen KFV-Wappen hinter dem Sprechertisch verschwunden.

Der Ground der SG Siemens hatte natürlich nicht viel zu bieten, genaugenommen grad mal sechs Steinstufen auf der einen Geraden als alleinigen Ausbau. Ca. 80 Zuschauer wollten sich dieses fußballerischen Leckerbissen nicht entgehen lassen, ein paar Kids intonierten gar einige SG Siemens Sprechchöre.

Dafür war das Spiel heute erfrischender als erwartet: beide Teams sind in der unteren Tabellenhälfte zu Hause, so dass ich eigentich einen lahmen Kick erwartet hatte.

Stattdessen führte Pforzheim nach einer knappen halben Stunde schon mit 3:0 als der Siemens-Torwart klassisch überlaufen wurde und das 4:0 erzielt werden konnte.

Doch damit nicht genug: in der 40. Minute gab der Schiri eben jenem Keeper Rot für eine Notbremse – eine sehr harte Entscheidung, hatte der Torwart den zu weit vorgelegten Ball doch abgefangen, jedoch war der Pforzheimer Stürmer über ihn gestürzt.

Also 5:0 Pausenstand und nur noch 10 Mann der Heimmannschaft auf dem Platz, das war doch ganz nett… So ging es auch in die Pause.

In der zweiten Hälfte gab es noch zwei Tore zu sehen: ein direkter Freistoß aus gut 20m zum 6:0, sowie ein weiterer, diesmal glasklarer Elfer in der 80 Minute.

Leider gab es kein 8:0 – das wäre mein höchster Sieg in einem Pflichtspiel gewesen, dem ich beigewohnt habe.