OL Südwest: SC Hauenstein – SV Weingarten 2:0 (0:0)

April 12th, 2005
SC Hauenstein Stadion “Am Neding”,
Hauenstein
SV Weingarten

Statt den 3:1-Sieg meiner Blau-Gelben zu Hause gegen Preußen Münster zu sehen war heute erstmal lange arbeiten angesagt.

Anschließend ging es viel zu spät in die Pfalz, um dort das Match des SC Hauenstein gegen den SV Weingarten zu besuchen – beide sind im oberen Tabellendrittel angesiedelt, haben aber keine Aufstiegschancen mehr.

Da Hauenstein und Weingarten nur ein paar Kilometer auseinanderliegt, hoffte ich auf ein Spiel mit Derbycharakter, wurde aber leider enttäuscht.

Ich kam kurz nach halb sieben in Hauenstein an, da das Spiel aber später angepfiffen wurde, konnte ich noch fast die komplette erste Halbzeit mitnehmen, nachdem ich netterweise kostenneutral den Ground entern konnte.

Das Spiel war auf sehr niedrigem Niveau, da hatte ich mir doch erheblich mehr erwartet.

Das Stadion “Am Neding” in Hauenstein verfügt über ein paar Betonstufen auf der einen Gerade, was den gesamten Ausbau des “Stadions” ausmacht. Direkt nebenan befindet sich übrigens noch das Wasgau-Stadion, eine Leichtathletikanlage, ebenfalls mit ein paar Betonstufen. Also alles in allem nicht wirklich sehenswert. Ein paar Fotos hab ich natürlich trotzdem gemacht.

Das Spiel plätscherte so vor sich hin, während ich per SMS von den Geschehnissen in Braunschweig unterrichtet wurde.

In der 50. Minute dann das 1:0 für die Hausherren und kurz vor Ende das 2:0. Also immerhin zwei Tore gesehen, ne Wurst gegessen und ein Pils getrunken.

Schnell ging es wieder zurück, um zu Hause noch die letzten Minuten des Eintrachtspiels im Liveticker zu verfolgen.

TORE: 1:0 Marc Buchmann (50′), 2:0 Michael Hunsicker (88′)

ZUSCHAUER: 400, niemand erkennbar aus Weingarten (immerhin sah ich ein Auto mit Landauer Kennzeichen…)

VL Westfalen 2: SC Westfalia 04 Herne – DJK Germania Gladbeck 4:2 (1:1)

April 10th, 2005
SC Westfalia Herne Stadion am Schloss Strünkede,
Herne
DJK Germania Gladbeck

Auf der Rückfahrt mit dem Wagen lag ein “kleiner” 200 km Umweg an: das Spitzenspiel in der Westfalen Verbandsliga 2 zwischen Westfalia Herne und Germania Gladbeck stand auf dem Programm.

Die Westfalia war Mitte der 70er für drei Jahre in der zweiten Bundesliga, daher war diese Reise für mich auch besonders reizvoll, konnte doch so mal wieder ein alter Zweitligaground gehakt werden (noch 33…).

Das Stadion am Schloss Strünkede hat sicherlich schonmal bessere Zeiten gesehen, ich würde es aber – vom schwachbrüstigen Flutlicht mal abgesehen – durchaus als drittligatauglich bezeichnen: eine überdachte Sitzribüne und sonst Wälle mit Betonstufen, Wellenbrechern, Zäunen – alles da.

Der heutige Gast aus Gladbeck sorgte in der vergangenen Saison für Furore, als er ungeschlagen den Durchmarsch durch die Landesliga absolvierte und erst beim Heimspiel vor einem halben Jahr zu Hause gegen eben Herne die erste Niederlage seit mehr als zwei Jahren einstecken musste.

In dieser Saison ist der Zug nach oben für die Gladbecker wohl abgefahren, zu groß ist der Abstand zur Spitze zwischen Hamm und Herne, was aber natürlich nicht bedeutet, dass man diese Teams nicht noch ärgern kann.

Und so begann die Germania auch sehr stark, während die Westfalen nicht ins Spiel kamen. Folgerichtig erzielte der Gast nach einer guten Viertelstunde bei wechselhaften Wetter und kaltem Wind das 1:0 durch Radevski.

Nur fünf Minuten später hätte es 2:0 für die Germania stehen müssen, wenn ein Kopfball von Kaczor nach einem Eckstoß nicht an den Pfosten gegangen wäre.

In der 30. Minute dann aber der Ausgleich durch einen Abstauber von Sami El-Nounou, der zum einen den Halbzeitstand, zum anderen aber auch den Bruch im Spiel von Gladbeck bedeutete. Fünf Minuten später hätte die Führung für die Hausherren folgen können, jedoch ging ein Kopfball knapp am Gladbecker Gehäuse vorbei.

Der Support bestand im Wesentlichen aus einer Gruppe Herner, die unter dem Dach der Haupttribüne standen und fast durchgängig Stimmung machten – Respekt. Gästefans waren auch beim Führungstor unter den 600 Zuschauern nicht auszumachen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam die Herner Mannschaft wie ausgewechselt auf den Platz.

In der 60. Minute setzte erneut El-Nounou den Ball per Kopf an die Querlatte, jedoch konnte Michael Erzen zum 2:1 für Herne abstauben.

Gladbeck hatte in dieser Spielphase deutlich weniger vom Spiel, ein Kopfball von Mbaye ging in der 73. Minute ab Herner Gehäuse vorbei.

Kurz später dann wieder ein Abwehrschnitzer der Gäste, den diesmal erneut El-Nounou zum 3:1 abstaubte.

Der Gladbecker Spielertrainer Frank Schiel konnte in der 81. Minute noch auf 3:2 verkürzen, doch schon im Gegenzug hätte es beinahe bei der Germania erneut geklingelt, als zwei Herner allein vorm Tor auftauchen, den Ball aber dem Keeper in die Arme schossen.

In der 85. Minute stellte dann aber Michael Erzen nach schönem Doppelpaß mit El-Nounou dann aber den 4:2 Endstand her, so daß auch ein versiebter Kopfball nur zwei Minuten später nicht mehr weh tat.

TORE: 0:1 Radevski (15′), 1:1, 3:1 El-Nounou (30′, 75′), 2:1, 4:2 Erzen (60′, 85′), 3:2 Schiel (82′)

ZUSCHAUER: 600, keine Gäste

RL Nord: BTSV – Wuppertaler SV 0:0

April 9th, 2005
Eintracht Braunschweig Eintracht-Stadion,
Braunschweig
Wuppertalersv

Samstag ging es einigermaßen überraschenderweise doch wieder per Bahn in den Norden, wo zunächst mal das Spiel der Eintracht gegen den WSV Wuppertal auf dem Programm stand.

In Braunschweig wurde direkt die Stadiongaststätte angesteuert, wo ich mit Henner und MiWo verabredet war, aber natürlich auch noch diverse andere Leute bei einem Bierchen treffen konnte.

Eine pünktliche Viertelstunde vor Anpfiff ging es in den Block, denn heute sollte eine große Choreographie gezeigt werden: über die gesamte Länge der Südkurve wurden Stoffbahnen an Seilen hochgezogen, auf denen die Skyline Braunschweigs mit allen relevanten Gebäuden zu sehen war, davor schwarze Pappen und ein Spruchband am Zaun: Willkommen in der Sport- und Kulturhauptstadt 2010.
Beim Heimspiel gegen Osna klappte das mit der Choreo noch nicht so gut, Pappen wurden zu früh hochgehalten, Stoffbahnen zu früh oder ungleich hochgezogen – diesmal funktionierte alles und der Eindruck war überwältigend – dafür besten Dank an die Ultras Braunschweig!

Das Spiel begann furios – der BTSV spielte, als wären sie zwei Klassen besser und kam durch Patsche und zweimal Kuru zu guten Chancen.

Nach zehn Minuten war das Pulver der Eintracht aber zu großen Teilen verschossen, so dass wieder Normalkost angesagt war. Wuppertal-Asozial kam besser ins Spiel, von der anfänglichen Überlegenheit war nichts mehr geblieben, auch wenn auf Seiten des WSV ebenfalls keine zählbaren Chancen raussprangen.

Die Wuppertaler waren zwar nicht in der Lage, spielerisch Akzente zu setzen, glänzten aber dadurch, dass sie das Spiel der Braunschweiger zerstörten, leider auch durch viele Schwalben und versteckte Fouls.

Nach der Halbzeitpause gab es von der Südkurve noch ein weiteres Spruchband, diesmal auf den überzogenen Polizeieinsatz von Berlin gemünzt und auf den Slogan der WM 2006 anspielend: “2004 Dortmund, 2005 Berlin, 2006 zu Gast bei Freunden”.

Patrick Bick hatte die erste gute Chance, als er einen Freistoß aus fast 30m direkt aufs Tor zog – der Ball ging leider über den Kasten des Wuppertaler Keepers.

Kurz später eine Nicklichkeit an der linken Außenbahn: Bick foult Tavarez, der nachtritt und direkt die rote Karte vom Unparteiischen bekommt. Damit hat es natürlich genau den Richtigen getroffen, es gibt nicht viele so unsympathische Spieler, wie den Tava… bereits in der ersten Hälfte kroch er buchstäblich angeblich verletzt an die Außenlinie, um bei nächster Gelegenheit wieder frisch auf den Platz zu laufen.

Wie schon in Berlin und zu Hause gegen Chemnitz konnte die Eintracht die Überlegenheit nicht ausnutzen und ließ sich durch Konter unnötig in Bedrängnis bringen.

Damit wurde heute das neunte 0:0 in dieser Saison besucht – mehr als jedes neunte von mir besuchte Spiel endete nach der regulären Spielzeit mit einem torlosen Remis.

BTSV: Thorsten Stuckmann – Benjamin Siegert, Martin Amedick, Marco Grimm, Kosta Rodrigues – Daniel Graf, Torsten Jülich (Nermin Celikovic, 69′), Torsten Lieberknecht, Denni Patschinsky (Jürgen Rische, 66′) – Patrick Bick (Jan Tauer, 76′) – Ahmet Kuru. TRAINER: Michael Krüger

WUPPERTALER SV: Christian Maly – Björn Mehnert – Michael Stuckmann, André Wiwerink – Vladimir Hyza, Nils Pfingsten (Daniel Embers, 66′), Marc-André Narewsky, Jean-Louis Tavarez, Markus Bayertz – Andreas Gensler (Karsten Baumann, 89′), Oliver Ebersbach (Ales Kohout, 68′). TRAINER: Uwe Fuchs

SCHIRI: Gunnar Melms (Osterburg/Altmark)

ZUSCHAUER: 12.300, davon etwa 500 aus Wuppertal

VL Berlin: BFC Alemannia 90 Wacker – Spandauer SC Teutonia 2:0 (0:0)

April 3rd, 2005
BFC Alemannia 90 Wacker Wackerplatz,
Berlin-Reinickendorf
Spandauer SC Teutonia

Schon beim Aufstehen war klar: meinen Plan, heute einen Doppler zu besuchen, kann ich vergessen – normalerweise wollte ich ja morgens noch zu Tasmania Berlin ins Sportforum Neukölln.

Stattdessen ging es schwer verkatert in ein Café zum Frühstücken, wo die ersten Stützbiere getrunken wurden. Nach dem Frühstück trennten sich unsere Wege: für mich ging es per U-Bahn nach Reinickendorf, der Rest fuhr zurück nach Braunschweig.

Zehn Minuten nach Anpfiff erreichte ich die Sportanlage Wackerplatz, wo zu Zweitligazeiten deutlich mehr Zuschauer gewesen sein dürften als heute, wo vielleicht 100 Leute den Weg bei schönem Sommerwetter gefunden hatten.

Der Platz besitzt ein paar Betonstufen, die mit Holzbänken auf der Geraden zu einer Art Haupttribüne geadelt werden. Hinter den Toren sind Graswälle, die möglicherweise zu seligen Zweitligazeiten ausgebaut gewesen sein könnten.

Das Spiel war Grotte – langweilig und schlecht.

Wenigsten gab es in der zweiten Hälfte noch zwei Tore für die Hausherren: in der 68. Minute konnte Saldi das 1:0 erzielen, Konrad Kutny markierte in der Nachspielzeit den 2:0-Endstand.

Mit dem Bus ging es danach Richtung Tegel und in einem bis zum letzten Platz besetzten Flieger nach Schwaben. Dort den Zug nach Karlsruhe um drei Minuten verpasst und dadurch, sowie eine Verspätung 80 Minuten Aufenthalt genossen.

RL Nord: Hertha BSC (A) – BTSV 0:1 (0:0)

April 2nd, 2005
Hertha BSC Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark,
Berlin
Eintracht Braunschweig

Freitag ging es nach der Arbeit per Bahn nach Stuttgart zum Flughafen, von wo aus mich die Lufthansa für ziemlich wenig Geld (Miles&More sei Dank) in die Hauptstadt flog.

Der Flug verlief ohne Besonderheiten, so dass ich Tegel in rund einer Stunde erreicht hatte, wo bereits meine Fanclubkollegen Henner, Norbert und Odin als Empfangskomitee warteten.

Per Bus ging es nach Tiergarten, wo erstmal eine Kneipe aufgesucht wurde, bevor diverse Berliner Imbissetablissements angesteuert wurden und man schließlich in einer kultig schlechten Kaschemme (“Die Quelle”) landete und auf den jüngst verblichenen Harald Juhnke trank.

Untergebracht waren wir dieses Mal privat – glaubt es oder lasst es – in einem Kindergarten. So verging die Zeit zum Einschlummern bei netter Kindermusik.

Nach dem Frühstück ging es am nächsten Morgen zum Prenzlauer Berg, genauer dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Dort sollte heute bei bestem Wetter der Kick meiner Jungs gegen die Amateure der alten Hertha stattfinden.

Nach einigen Irrungen wurde auch der korrekte Eingang gefunden und das Stadion geentert, welches sich mit seinen bunten Sitzen bei diesem Wetter doch recht freundlich präsentierte. Außerdem gab es echtes Bier und dass auch noch an ausreichend Ständen – so geht’s!

Also schnell nach langer Zeit das Transparent mal wieder aufgehängt (in dieser Saison hing es nur in Krefeld, Wuppertal und München) und ein paar Fotos gemacht.

Es brach nun ein Streit aus, wie oft, wann und gegen wen wir hier schon gespielt haben. Ich war mir sehr sicher, dass ich schon zweimal vorher hier Spiele gesehen habe und zwar einmal gegen Hertha und einmal gegen Blau-Weiß 90. Nun ja…muss ich doch noch mal in den alten Statistiken wühlen.

Dank des Bierkonsums und diverser Bekannter mit denen geredet werden musste, bekam ich vom Spiel so gut wie nichts mit. Vor allem habe ich das Tor verpaßt – dafür habe ich aber die rote Karte für einen Ellenbogencheck gegen den Herthaner Dejagah gesehen.

Dejagah war heute einer von vier Spielern aus dem aktuellen Profikader der Hertha, der Däne Cagara hatte ja grad vor einer Woche das Tor zum späten Ausgleich gegen die Norweger erzielt (ich habe berichtet, Ihr erinnert Euch).

Nach dem Spiel wollten einige Braunschweiger auf den Zaun, um die Mannschaft zu feiern, wurden jedoch von der Polizei mit Wasser aus Feuerwehrschläuchen vertrieben – die daraufhin laut werdenden Proteste veranlasste die Staatsmacht in voller Rüstung, samt Schild und 1,50m langen Knüppeln in den Block zu stürmen und auf alles einzuprügeln, was nicht schnell genug flüchten konnte – auch Kinder und Familienväter. Dazu wurde natürlich wieder das allseits beliebte Pfefferspray eingesetzt und zwar immer schön in die Augen!

Ich bekam das alles nur am Rande mit, da ich bereits damit beschäftigt war, unser Banner abzuhängen, welches im Nebenblock hing, aber allein die Tatsache, das sich Hertha BSC für diese Vorkommnisse entschuldigte, zeigt deutlich, wie ungerechtfertigt dieses Einschreiten war.

Leider wird der Umgang mit Fans dank der bevorstehenden WM in Deutschland immer krasser, mal sehen, was wir in den kommenden Wochen und Monaten noch alles zu ertragen haben und ob das nach der Weltmeisterschaft wieder normale Verhältnisse annimmt.

Nach dem Spiel ging es für Norbert, Odin, Henner und mich mit Uli im Gepäck erstmal zu einer Dönerbude und dann langsam nach Hause, wo ein paar Stündchen genickert wurde, um die zweite Luft für den Abend hervorzulocken.

Anfangs nach dem Aufstehen war ich noch einigermaßen malad, aber nach den ersten Bieren vor einer Pizzeria und einer Kneipe wurde es doch noch ein sehr netter und langer Abend.

HERTHA BSC (A): Nourreddine Semghoun – Sofian Chahed (Sascha Schrödter, 79′), Christopher Samba, Pascal Bieler – Stephan Schmidt, Robert Müller, Dennis Cagara – Ante Covic (Amadeus Wallschläger, 37′), Ashkan Dejagah, Alexander Ludwig – Sven Kretschmer (Sebastian Hoeneß, 46′). TRAINER: Karsten Heine

BTSV: Thorsten Stuckmann – Benjamin Siegert, Martin Amedick, Marco Grimm, Kosta Rodrigues – Torsten Jülich, Patrick Bick, Daniel Graf, Lars Fuchs (Denni Patschinsky, 83′) – Norman Celikovic (Torsten Lieberknecht, 87′) – Ahmed Kuru (Jürgen Rische, 70′). TRAINER: Michael Krüger

SCHIRI: Karl-Josef Metzger (Aachen)

TORE: 0:1 Patrick Bick (56′)

ZUSCHAUER: 2.083, davon knapp 1.500 aus Braunschweig

RL Süd: Kickers Offenbach – Sportfreunde Siegen 1:1 (1:0)

März 31st, 2005
Kickers Offenbach Stadion Bieberer Berg,
Offenbach
Sportfreunde Siegen

Direkt von der Arbeit ging es mit ein paar Bierchen per ICE nach Frankfurt, wo ich mit ein paar Recken der Blutgrätsche zu einem vereinsübergreifenden Fußballabend verabredet war.

Mit dem Schalker Jupp und dem Rostocker Andi plus einem Kollegen ging es dann per S-Bahn nach Offenbach-Ost – wo vom BVB noch Yvonne zu uns stieß und wir im Stadion auf Andreas – der einzige Siegener dieser Equipe – trafen.

Das Spiel wurde live im Fernsehen gezeigt, trotzdem war der Bieberer Berg gut gefüllt.

Mein letzter Besuch liegt ja schon ein paar Jährchen zurück, mittlerweile ist die Stahlrohrtribüne im Awaysektor wieder benutzbar gemacht worden – die sah damals noch deutlich abenteuerlicher aus.

Das Spiel startete unter interessanten Vorzeichen: der Erste gegen den überraschenden Zweiten der Regionalliga Süd – kann also gut sein, dass ich in der nächsten Saison beide Teams mit der Eintracht wiedersehe.

Von beiden Fanlagern kam gute Stimmung rüber, zu Beginn gabs auf OFC-Seite ein paar verhaltene Bengalen – ist halt alles nicht mehr so wie früher, wo der Berg regelmäßig brannte.

Das Spiel begann mit gegenseitigem Abtasten der Teams, beide Defensivabteilungen standen sicher, so dass Torchancen Mangelware waren.

In der 20. Minute ein gefährlicher Freistoß für den OFC und ein Abwehrfehler vom OFC-Keeper in der 35. Minute, den die Sportfreunde aber nicht ausnutzen konnten, waren die nennenswertesten Szenen, bevor es nur eine Minute später im Gehäuse der Siegerländer klingelte – ein direkter Freistoss aus rund 20m.

Den Hauptteil des Spiels wurde natürlich mit Labern verbracht. Und mit dem Versuch alkoholhaltige Getränke zu bekommen – das ausgeschenkte Bier war bleifrei, blieb also nur gespritzer (also verdünnter) Äppelwoi. Das war wenig zweitligatauglich.

Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die Erste mit einer Abwehrschlacht auf beiden Seiten, Siegen drängte auf den Ausgleich, kam aber nicht aus dem Mittelfeld weiter.

Eine Viertelstunde vor Schluss dann doch noch der Ausgleich, nach einer Flanke konnte Helmes das Tor erzielen, das auch der schiedlich-friedliche Endstand dieser Partie war.

Für uns ging es nun mit dem PKW zurück nach Frankfurt, wo ich meinen ICE nach Karlsruhe enterte und gegen 01h00 endlich im Bett lag.

KICKERS OFFENBACH: Cesar Thier – Christian Müller, Lars Weißenfeldt, Markus Happe, Bastian Pinske – Christian Pospischil (Alf Mintzel, 78′), Laszlo Kanyuk, Stefan Sieger, Thorsten Judt – Suat Türker (Ole Budtz, 78′), Sasa Ciric (Sascha Gies, 67′). TRAINER: Hans-Jürgen Boysen

SPORTFREUNDE SIEGEN: Adnan Masic – Marco Stark, Cem Islamoglu, Harri Ylönen (Nils Döring, 72′) – Björn Weikl, Peter Nemeth, Robert Vujevic, Patrick Dama – Patrick Helmes, Ralf Schmitt (Til Bettenstaedt, 78′), Andreas Nauroth. TRAINER: Ralf Loose

SCHIRI: Günter Perl (München)

TORE: 1:0 Laszlo Kanyuk (37′), 1:1 Patrick Helmes (76′)

ZUSCHAUER: 9.431, davon etwa 500 Siegener

OL BaWü: VfR Mannheim – 1. FC Normannia Gmünd 1:2 (0:1)

März 29th, 2005
VfR Mannheim Rhein-Neckar-Stadion,
Mannheim
1. FC Normannia Gmünd

Das Spiel hatte ich eigentlich schon abgehakt, entschloss mich aber am nachmittag im Büro doch spontan, abends nach Mannheim zu fahren, um dort im Rhein-Neckar-Stadion das Oberligamatch VfR gegen Normannia Gmünd zu besuchen.

Das Stadion liegt direkt im Schatten des neugebauten Carl-Benz-Stadions, wo der SV Waldhof seine Spiele austrägt und verfügt über eine kleine Sitztribüne, die unter dem Dach über Sitzschalen, an den Seiten jedoch nur über verottete Holzbänke verfügt.
Auf der Gegengeraden befindet sich eine höhere Stehtribüne, fein säuberlich nach Heim- und Gästefans getrennt, ansonsten war es das mit nennenswertem Ausbau.

Im Heimblock hatten sich eine Handvoll VfR-Fans versammelt, die zu Beginn ein paar Wunderkerzen und Bengalische Lichter abbrannten, der Gästeanhang postierte sich dagegen unter dem Dach und nervte das ganze Spiel über mit extrem lauten Ratschen. Das war leider der einzige Support und auch völlig unabhängig von der Spielsituation. Immerhin darf man ihnen einen beinahe 90-minütigen Dauersupport zu Gute halten.

Das Spiel hatte kaum begonnen, da stand es auch schon 0:1 nach einer schönen Aktion der Gmünder.

Der Gast war in allen Belangen stärker, der VfR rannte nur hinterher. Wenn die Normannia nicht die zahlreichen Chancen zum Ausbau der Führung vergeigt hätte, es hätte gut und gerne 4:0 zu Halbzeit stehen können.

Pünktlich zum Wiederanpfiff setzte der Regen ein, so dass ich mich nunmehr unter dem Dach postierte und mir einen Tinnitus von dem vielleicht 10-köpfigen Gmündanhang (vor allem Frauen um die 40) holte.

Der VfR zeigte Risikobereitschaft und brachte einen weiteren Stürmer und kam auch besser ins Spiel. Es sprang aber weiter nichts Zählbares heraus. Im Gegenteil: um ein Haar hätte sich der VfR in der 71. das Ei selbst noch ins Nest gelegt, ein verunglückter Rettungsschuss ging nur knapp neben den Pfosten

Derweil wurde der Regen immer stärker, es schüttete wie aus Kübeln.

In der 76. Minute flog dann der Rasenspieler Bachiri (vorher schon wegen Meckerns verwarnt) nach einer dummen Aktion mit Gelb-Rot vom Platz.

Nur sechs Minuten später waren die Hausherren nur noch mit acht Feldspielern auf dem Platz, als Schöfthaler nach einer Notbremse am alleine davon eilenden Kretschmer die rote Karte sah. Immerhin konnte der Mannheimer Keeper den Elfmeter von Mangold halten, so dass es zunächst beim 0:1 blieb.

Kurze Zeit später konnte Normannia jedoch aus der Feldüberlegenheit Erfolg verbuchen und zum 0:2 erhöhen.

In der 89. Minute kam Mannheim durch einen verwandelten Foulelfmeter noch auf 1:2 ran, aber konnte in den verbleibenen Minuten keinen Punkt mehr retten, was auch denkbar unverdient gewesen wäre.

TORE: 0:1 Christoph Kunze (4′), 0:2 Giuseppe Iorfida (85′), 1:2 Yüksel Ekiz (89′, Foulelfmeter)

ZUSCHAUER: 400